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Veröffentlicht am 08.12.2019

20 sehr unterschiedliche und interessante Kurzkrimis

Mordsmäßig Münchnerisch
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Egal ob in Schwabing, Giesing, Moosach, Milbertshofen, Haidhausen, Nymphenburg, Neuhausen, Solln, Sendling, am Hasenbergl, in Bogenhausen, der Isarvorstadt, in der Altstadt, in der Au, im Westend, im Lehel, ...

Egal ob in Schwabing, Giesing, Moosach, Milbertshofen, Haidhausen, Nymphenburg, Neuhausen, Solln, Sendling, am Hasenbergl, in Bogenhausen, der Isarvorstadt, in der Altstadt, in der Au, im Westend, im Lehel, in der Isarvorstadt oder der Ludwigsvorstadt, in Riem oder in Pasing – überall wird gemordet und ist der Tod zuhause.

Überall isst man aber auch gerne und so bietet hier jede Geschichte eine passende Münchner Spezialität. Ich genieße die Schinkennudeln, die Schweinshaxe mit Biersoße, Reherl mit Ei, Semmelschmarrn, Dradiwixpfeiferl, Rohrnudeln, an Obatzdn genau so wie einen Topfenstrudel.

In den Geschichten von Martin Arz, Joachim Biedermann, Bettina Brömme, Angela Esser, Werner Gerl, Lisa Graf-Riemann, Ursula Hahnenberg, Thomas Kastura, Iris Leister, Beatrix Mannel, Nicole Neubauer, Ottmar Neuburger, Manuela Obermeier, Ricarda Oertel, Regina Ramstetter, Heidi Rehn, B.a. Robin, Ingeborg Struckmeyer, Ingrid Werner und Moses Wolff begegne ich Jungen und Alten, Männern und Frauen, einem Gebrauchtwarenhändler, einer Sekretärin, einem Finanzprüfer, einer Steuerberaterin, einem, der Steuern hinterzieht, einem Galeristen, einem Altwarenhändler, einem Schreiner, einem Dieb und natürlich einigen Polizisten und Kommissaren. Ganz besonders interessant fand ich z.B. den freiberuflichen Gewerbetreibenden, der 1 € Münzen zu 30 Cent einkauft.

Auf den Innenseiten vom Cover sind jeweils die einzelnen Stadtteile mit ihrer Lage eingezeichnet.
Auf den letzten Seiten werden mir dann noch alle Autoren, die hier eine Geschichte beigesteuert haben, mit ihren Biografien vorgestellt. Ganz zum Schluss weist mich der Hirschkäfer Verlag noch auf einen Thriller und die Reihen um Kommissar Max Pfeffer und Kommissarin Tischler hin.

So viele unterschiedliche und sehr interessante Kurzkrimis bekommt man selten zu lesen. Von den 20 Stadtteilkrimis mit den dazu passenden Rezepten habe ich jeden einzelnen genossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2019

Eine Quiche kann ich immer essen

Quiches
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Dieser Küchenratgeber von Cora Wetzstein, die auf einer der ersten Seiten vorgestellt wird, aus dem GU Verlag befasst sich nur mit Quiches. Es gibt Quiches für jeden Tag, Quiches de Luxe und Quiches in ...

Dieser Küchenratgeber von Cora Wetzstein, die auf einer der ersten Seiten vorgestellt wird, aus dem GU Verlag befasst sich nur mit Quiches. Es gibt Quiches für jeden Tag, Quiches de Luxe und Quiches in Miniformat.

Wenn ich die Buchklappen aufklappe, habe ich das Wichtigste bereits im Blick. Was brauche ich alles für eine Quiche. Was brauche ich an Formen und Zubehör. Wie bereits ich eine Quiche vor. Die Zutaten für den Guss. Wie fülle ich eine Quiche. Und die perfekte Kombi – was passt zu was.

Vor jedem Rezept wird mir vorgegeben, welche Tarteform ich nehmen sollte. Ich erfahre die Zubereitungs- und die Backzeit, genau so wie kcal, Fett, Eiweiß und Kohlehydrate. Dann erfahre ich, ob die Tartes gut vorzubereiten sind, günstig und einfach oder sich auch für Kinder und Gäste sind. Die meisten Zutaten habe ich im Haushalt bzw. es sind keine Exoten dabei, die ich erst im Fachhandel suchen muss.
Schritt für Schritt wird mir der gesamte Zubereitungsvorgang erläutert. So kommen selbst bei mir, die ich keine großartige Köchin bin, leckere Quiches und Tartes auf den Teller.

Die farbigen Abbildungen von Maria Grossmann und Monika Schürle machen Appetit und lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen.

Ausprobiert habe ich bis jetzt meinen absoluten Liebling Quiche Lorraine mit ganz viel Zwiebeln und Speck, eine Grünkohlquiche mit Mettbällchen, eine Tarte Tatin mit Artischocken und Oliven und Schinken-Käse-Torteletts mit Frühlingszwiebeln.
Meiner Familie hat alles sehr gut geschmeckt.

Ein toller Küchenratgeber mit leckeren Rezepten, den ich immer wieder zur Hand nehmen werde um auch die anderen leckeren Rezepte mal auszuprobieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2019

Eine sehr gefühlvolle, interessante Familiengeschichte

Die Tränen von Triest
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Anstatt sich an ihrem 33. Geburtstag mit ihr zu verloben, gibt Roman Hubner seiner Freundin Johanna Silcredi nach 6 gemeinsamen Jahren den Laufpass. Da bekommt sie die Nachricht, dass ihr geliebter Opa ...

Anstatt sich an ihrem 33. Geburtstag mit ihr zu verloben, gibt Roman Hubner seiner Freundin Johanna Silcredi nach 6 gemeinsamen Jahren den Laufpass. Da bekommt sie die Nachricht, dass ihr geliebter Opa nach einem Schwächeanfall im Krankenhaus liegt. Als Geburtstagsgeschenk von ihrer Familie bekommt sie einen Gutschein für eine Woche Urlaub in Triest, woher die Familie Silcredi ursprünglich stammt. Der größte Wunsch ihres Opas: Johanna soll versuchen den Namen seinen Vater ausfindig zu machen, über den er gar nichts weiß.
In Triest stößt Johanna in der Villa Costa nicht nur auf eine alte Dame aus Hamburg, die ein wenig Licht in das Geheimnis um ihren Urgroßvater bringen kann, sondern auch auf Luca, der sie vom ersten Augenblick verzaubert und der ihr zeigt, wie Amore in Italien geht.


Beate Maxian kenne ich bisher nur durch ihre Krimis. Daher war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Und meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.
Ich liebe ihren leichten, flüssigen und doch sehr ausdrucksstarken Schreib- und Erzählstil, der es innerhalb weniger Seiten schafft, dass ich mich voll in die Geschichte hinein fallen lassen kann.

Die Autorin nimmt mich mit nach Triest. Sie tut das in solch bunten Erklärungen und strahlenden Farben, dass es diese Stadt sofort auf meine „möchte-ich-besuchen“-Liste geschafft hat. Ich fühle mich sofort mittendrin in dieser schönen Stadt, dem mediterranen Flair, sehe die Bauten vor mir, kann das Meer rauschen hören und meine, das kühle Wasser und das Salz auf meiner Haut zu spüren.
Wenn ich beim Lesen in Triest bin, freue ich mich über immer wieder eingefügte kleine Sätze oder Ausdrücke aus dem italienischen. Der wienerische Einfluss kommt allein durch Worte wie Baba oder Spital gut zum Ausdruck.

Die vielen Personen, die hier handeln, werden mir wie nebenbei sehr deutlich und sehr gut vorstellbar gezeichnet. Es kommt sehr selten vor, dass ich in einer Geschichte alle Mitwirkenden mag. Hier mag ich wirklich alle, mit ihren Ecken und Kanten, mit ihrer Menschlichkeit und ihrem großen Herzen. Vor allem die beiden Frauen Johanna und Afra habe ich sofort ins Herz geschlossen. Aber auch alle anderen kommen so menschlich und real rüber, man muss sie einfach mögen. Johannas Freundin Judith kann auch ich mir sehr gut als Freundin vorstellen. Und Luca, in den könnte auch ich mich verlieben. Da kann ich Johanna sehr gut verstehen.

Die Geschichte spielt einmal im Jahr 2019 in Wien bei Johanna und ihrer Familie und in Triest. Zum anderen um die Zeit des ersten Weltkrieges 1914 – 1919, ebenfalls in Triest. Ich kenne diese Zeit sehr gut aus Erzählungen meines Großvaters, der ebenso wie Alfred, Arthur und Ludwig, nach dem Attentat in Sarajevo in den Krieg ziehen musste. Hier erlebe ich diese schlimme Zeit mit den Augen von Afra, die danach nicht wieder dieselbe war. Hatte sie doch die Liebe ihres Lebens verloren.

Ich habe mit Johanna und Afra gelitten und geliebt, war berührt, beeindruckt und fasziniert. Eine Geschichte so voller Gefühl und Emotionen. Und sogar eine leichte Spannung war hier und da spürbar.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und kann es allen, die gut recherchierte Familiengeschichten mögen, nur empfehlen.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Krimis machen nicht vor Weihnachten halt

Lametta, Lichter, Leichenschmaus
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Von Hilde Artmeier über Nicola Förg und Gisa Pauly bis Tom Zai haben in diesem vorweihnachtlich-kriminellen Buch jeweils eine Geschichte beigesteuert. Von Sylt im Norden über Raufeld (ein fiktives Dorf ...

Von Hilde Artmeier über Nicola Förg und Gisa Pauly bis Tom Zai haben in diesem vorweihnachtlich-kriminellen Buch jeweils eine Geschichte beigesteuert. Von Sylt im Norden über Raufeld (ein fiktives Dorf in Brandenburg) im Osten, X (irgendein Kaff an der niederländischen Grenze) im Westen nach Walenstadt in der Schweiz – überall gibt es weihnachtlich Kriminelles, was wir hier lesen dürfen.


Ich liebe diese kriminellen Adventskalender mit 24 total unterschiedlichen Kurzgeschichten rund um Weihnachten, die seit einigen Jahren jeweils im Oktober aus den Markt kommen. Da ich es nicht abwarten kann, lese ich sie meist schon im November, so wie diesmal auch.

Hier erfahre ich, wie Detektiv Gustav Kant die Weihnachtspost wiederfindet;
was die Liebe zu einem Schwein namens Svetlana alles anrichten kann;
was Paul und Edda mit dem krebskranken Mann erleben;
wobei Mama Gabriele hier ihren Kindern zuvorgekommen ist;
was passieren muss, dass eine Krimiautorin beim schreiben eines Krimis selbst fast stirbt;
warum und was Karen an die Schweine eines Bauern verfüttert;
wie und warum ausgerechnet der Teufel dem Nerd eine zweite Chance gibt;
wie der Neid der einen Schwester sie und ihre andere Schwester dahin rafft
und 16 weitere Geschichten.

Humorvoll, manchmal tiefschwarz eingefärbt, witzig, spannend, gruselig, bitterböse und manchmal richtig fies. Wer ruhige besinnliche Weihnachten und Feiertage möchte, der ist hier komplett falsch. Wer´s aber so richtig schön kriminell mag, für den sind diese Geschichten genau das Richtige.

Ich habe diese Weihnachtslektüre wieder mal sehr genossen.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Eine sehr gut verpackte SM-Geschichte

Schloss der dunklen Leidenschaft | Erotischer SM-Roman
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Celina von Großmut ist süße unschuldige und rebellische 20 Jahre alt, als sie durch die Schwierigkeiten in die ihr Vater Alvin die Familie mit seiner Spielsucht gebracht hat, gezwungen ist, sich einen ...

Celina von Großmut ist süße unschuldige und rebellische 20 Jahre alt, als sie durch die Schwierigkeiten in die ihr Vater Alvin die Familie mit seiner Spielsucht gebracht hat, gezwungen ist, sich einen wohlhabenden Mann zu suchen. Bei einem Ball wird sie immer wieder von Rudolf bedrängt, einem Mann, wenig älter als sie selbst, der ihr aber zutiefst unangenehm ist. Außerdem wird sie von erotischen Träumen heimgesucht. Um sich vor Rudolf zu retten, flieht sie aus ihrem Elternhaus und begegnet auf ihrer Flucht Sophia und Morelle, zwei dunklen Gestalten, die in einem Schloss in der Nähe leben und einen sehr zweifelhaften Ruf genießen. Hier wird Celina als Gesellschafterin eingestellt und in die Freuden der grenzenlosen Liebe eingeführt. Sie, deren Erfahrungen mit Männern und Frauen bisher nur als Fantasien bestanden, wird hinein gezogen in einen Strudel aus Lust und Extase, aus Schweigen und verwegenen Genüssen.


Durch die Augen von Celina bekomme ich einen Einblick in das aristokratische Leben nach der Französischen Revolution, als die Frauen zu nicht mehr taugten als zu Haushalt und zum Kinderkriegen. Celina ist da schon ganz anders. Sie liest Bücher, will sich weiter bilden und sucht einen Mann auf Augenhöhe. Zu dieser Zeit fast unvorstellbar.

Mir gefällt der Schreib- und Erzählstil von Angelique Corse sehr gut. Sie schafft es sehr schnell mich in diese Dreiecksgeschichte hinein zu ziehen. Die regen erotischen Fantasien von Celina stellt sie in kursiver Schrift dar, was es mir sehr viel leichter macht, hier zwischen Celinas Realität und ihren Tag- bzw. Nachtträumen zu unterscheiden.

Knisternde Spannung, sehr gut beschriebene SM-Handlungen, viele erotische und leidenschaftliche Momente lassen mich in die Gefühlswelt von Celina eintauchen. Obwohl kein Blatt vor den Mund genommen wird, finde ich die Geschichte lässt sich sehr gut lesen.

Sowohl Celina als auch Sophia und Morelle werden sehr gut dargestellt und ich kann sie mir schon bald recht gut vorstellen. Morelle würde ich, so wie er hier dargestellt wird, auch nicht von der Bettkante schubsen. Seine Praktiken gefallen mir allerdings nicht ganz so gut. Celinas Freundin Anne hätte ich gerne noch etwas näher kennengelernt.

Und wie immer gibt es zum Schluss von Panther-Books noch ein Schmankerl. Mit dem angegebenen Gutscheincode kann man sich eine erotische Internet-Story herunter laden.

Ein erotisches Märchen mit einer fesselnden SM Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.