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Veröffentlicht am 12.04.2018

Ein toller Nicht-Ratgeber für werdende Mamas

Kleckerlätzchen für Anfänger
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Der blaue Balken vom Schwangerschaftstest stürtzt Kim Weiß in eine Sinnkrise. Sie steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Freund Markus. Und nun müssen sie heiraten? Gerade hat sie erst den idealen Job gefunden, ...

Der blaue Balken vom Schwangerschaftstest stürtzt Kim Weiß in eine Sinnkrise. Sie steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Freund Markus. Und nun müssen sie heiraten? Gerade hat sie erst den idealen Job gefunden, an den sie schon nicht mehr geglaubt hatte. Und nun ist sie schwanger. Aber ihr Alter Ego Irmgard, die sie immer rausholt, wenn sie nicht weiter weiß, versteht es, ihr die ersten Ängste zu nehmen. Denn Kinder sind etwas ganz Wundervolles.


Vom Schwangerschaftstest bis zum Besuch der Kinderkrippe bin ich 15 Monate lang an Kims Seite und erlebe ihren Alltag, ihre Sorgen und ihre Ängste. Ihre Freundinnen melden sich plötzlich nicht mehr, sie schläft erschlagen abends auf der Couch ein, fühlt sich in ihrer Rolle als Mutter an ihre Wohnung gefesselt, hat Probleme mit Rolltreppen, mit zu engen Türen um mit dem Kinderwagen durchzukommen, findet den Camembert in der Besteckschublade und ganz Vieles mehr. Die kleinsten Probleme scheinen ihr über den Kopf zu wachsen.
Ich lerne Worte wie PEKiP kennen, deren Bedeutung mir bis hierher fremd war. Ich staune, wie viel Anstrengung es baucht um einen Krippenplatz zu bekommen und vor allem was die kosten, wenn man einen schnell bekommen kann. Ich bin bei Lil´s erstem Geburtstag dabei und fahre mit der kleinen Familie nach Österreich in Urlaub, bevor die Krippenzeit beginnt.

Obwohl meine Schwangerschaften schon über 3 Jahrzenhnte zurück liegen, erkenne ich mich immer noch in vielen Situationen wieder. Es gibt aber auch Vieles, was ich damals nicht kannte; was es einfach nicht gab. Ich hatte weder ein Stillkissen, noch einen Windeleimer. Um mit unseren Kindern zu spielen brauchten wir keine Kurse. Ja, es hat sich viel getan in der Zeit.


Ein toller Nicht-Ratgeber ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit sehr viel Humor und Leidenschaft für alle, die Mama werden wollen oder es schon sind. Ich finde das Buch toll und habe es sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Immer nur die Zweite

Mordsfinale. Ostfrieslandkrimi
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Oh nein, jetzt ist der neue Fall für Fenna Stern und Tammo Anders schon fertig erzählt. Endlich haben sich die Beiden das Ja-Wort gegeben und ich wollte unbedingt noch wissen, welchen Traum Fenna ihrem ...

Oh nein, jetzt ist der neue Fall für Fenna Stern und Tammo Anders schon fertig erzählt. Endlich haben sich die Beiden das Ja-Wort gegeben und ich wollte unbedingt noch wissen, welchen Traum Fenna ihrem Tammo als Hochzeitsreise erfüllt hat.

Doch bevor es soweit war, mussten die Beiden noch einen kniffligen Fall lösen:
In der Seniorenresidenz "Haus Friesenglück" am Rande von Greetsiel sterben innerhalb zwei Woche zwei Frauen. Nichts ungewöhnliches, sollte man meinen. Aber Hark und Edith, die hier einen mordsmäßig komfortablen und unterhaltsamen Lebensabend verbringen wollen, haben Verdächtiges gehört und lassen von ihrem Freund Frido die Kriminalpolizei rufen. Es stellt sich wahrhaftig heraus, dass der Arzt des Hauses bei einer der Damen vorschnell Selbstmord diagnostiziert hat, um das Haus nicht in Schwierigkeiten zu bringen.
Fenna und Tammo ermitteln mit gewohnter Sorgfalt und fördern Unglaubliches zutage.

In ihrem 5. Fall für die Kripo Greetsiel nimmt sich Ulrike Busch ein Thema vor, dem viele von uns irgendwann entgegen gehen – dem Leben in einem Alten- oder Seniorenheim. Sehr gut finde ich die Idee mit Seniorenbetreuerinnen. Gerade im Alter braucht man immer wieder mal jemandem, und sei es nur um mit ihr seine Gedanken zu teilen.
Auf der anderen Seite will ich nicht wissen, bei wie vielen Senioren ein "normaler" Tod bescheinigt wird, der gar keiner war.

Bisher kannte ich auch nur Insulinspritzen. Aber dank der hervorragenden Recherchearbeit der Autorin bin ich nun klüger und hoffe, dass die Insulintabletten, die in diesem Fall eine Rolle spielen, heute in der Herstellung aber noch viel zu teuer sind, in absehbarer Zukunft vielen Patienten helfen werden.

Der leichte trotzdem fesselnde Schreibstil hat mich sofort in die Geschichte hineingezogen. Da ich nun schon das 5. Mal in Greetsiel bin, finde ich es immer wieder schön, alte Bekannte wiederzutreffen.
Die Dialoge und die farbig ausgestalteten Protagonisten erwecken eine authentische Atmosphäre, in die ich gerne eintauche und mich mitreißen lasse.
Doch nicht nur der Kriminalfall ist aufregend und spannend beschrieben. Bei Fenna und Tammo spüre ich, wie sie ihrer bevorstehenden Hochzeit entgegen fiebern und wie verliebt sie trotz der vielen Arbeit immer noch sind.

Wer bei einem Krimi ohne viel Blutvergießen auskommen kann, der ist hier mal wieder genau rchtig: Spannende Unterhaltung; vielschichtige Charaktäre; ein Ermittlerduo, das einen interessanten Fall nachvollziehbar löst – was will ich mehr!
Zur Auflösung des Rätsels um die Hochzeitsreise muss ich nun leider bis zum nächsten Fall warten, auf den ich mich heute schon freue.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Sturmflut auf der Hallig Langeneß

Mord auf der Hallig
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Britta Tjaden vom Landesamt für Küstenschutz wird von den Halligbewohnern der kleinen Hallig Langeneß angefeindet. Um den Untergang der Halligen wegen des immer weiter steigendes Meeresspiegels zu verhindern, ...

Britta Tjaden vom Landesamt für Küstenschutz wird von den Halligbewohnern der kleinen Hallig Langeneß angefeindet. Um den Untergang der Halligen wegen des immer weiter steigendes Meeresspiegels zu verhindern, muss eine Menge Geld ausgegeben werden, auch von den Halligbewohnern. Den Aufbau der Halligen bezahlt das Land, den Abriss und Neubau der Häuser sollen die Bewohner selbst stemmen. An diesem Abend, an dem die Gemüter hochkochen, schlägt wieder einmal eine Sturmflut zu. Und am nächsten Morgen wird Britta Tjaden vermisst und die Naturschutzaktivistin Beeke Klock tot aufgefunden.
Kuno Knudsen und Arne Zander von der Kripo Wattenmeer, die auf der Hallig drei ruhige Tage verbringen wollten, reißen sich nicht darum, diese mit Mordermittlungen zu verbringen. Kuno selbst hat keine schönen Erinnerungern an die Hallig, die ihm einen Cold Case beschert hat: das Verschwinden der jungen Dänin Asta von vor 7 Jahren ist bis heute nicht geklärt.

Ich fiebere den Büchern von Ulrike Busch schon immer entgegen und nun war es wieder soweit. Kuno und Arne sind wieder da. Auch diesen neuen Fall kann man sehr gut lesen, ohne die anderen Bücher zu kennen. Sollte man sich aber nicht entgehen lassen.
Ich bin sofort mittendrin in diesem Kriminalfall und die beiden Kommissare sind mir schon gute Bekannte geworden, die auch diesmal ihre freie Zeit sausen lassen um das Verschwinden von Britta Tjarden und den Tod von Beeke Klock aufzuklären.

Detailgenau beschriebene Protagonisten wie Rasmus Raab, der sich einen äußerst ungewöhnlichen Wohntraum erfüllt hat, Paul Tjadenn, der das Casino und junge Frauen mehr liebt, als seine Britta oder Mario Meier, der mit Schmetterlingsnetz und Botanikbüchern über die Hallig schleicht – lassen Bilder in meinem Kopf entstehen. Genauso wie die Landschaftsbeschreibungen, bei denen ich die Warften mit den wegen der Sturmflut verrammelten Fenstern, die kleine Lorenbahn und das tosende Meer direkt vor Augen habe. Die Ruhe und Beschaulichkeit ist für kurze Zeit dahin und ich meine die Unruhe der Menschen, besonders von Brittas Schwester Tilda, spüren zu können. Bei den Vernehmungen der Halligbewohner tritt die Redeunlust sehr deutlich zutage. Da tun mir die Kommissare fast schon leid. Und natürlich schafft es auch der nervige Lokalreporter Friedrich Fliegenfischer wieder auf die Insel.

Die Geschichte selbst hat mir vor Augen geführt, dass auch das Leben auf einer so beschaulichen Hallig nicht immer einfach ist, und mit welchen Naturgewalten die Bewohner gerade auch wegen der Klimaerwärmung zu kämpfen haben. Es kommt aber auch sehr gut heraus, dass die meisten Menschen, die dort leben nicht woanders leben möchten, als auf ihrer Hallig.

Ein spannender Fall, der mich auch diesmal das Buch nicht aus der Hand hat legen lassen. Interessante Charaktäre, einige Wendungen und die Aufklärung, die ich so nicht erwartet hatte, machen das Lesen auch bei diesem Buch zu einem Erlebnis, dass ich jedem nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 31.03.2018

Eine absolute Wohlfühllektüre

Die kleine Inselbuchhandlung
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Lufthansa-Flugbegleiterin Greta Wohlert sieht sich vor ihrem Flug nach Shanghai mit einer Panikattake konfrontiert. Fiegen kann sie nicht, also nimmt sie ein paar Tage Auszeit und fährt mit dem Zug zu ...

Lufthansa-Flugbegleiterin Greta Wohlert sieht sich vor ihrem Flug nach Shanghai mit einer Panikattake konfrontiert. Fiegen kann sie nicht, also nimmt sie ein paar Tage Auszeit und fährt mit dem Zug zu ihrer Tante Hille auf die kleine Nordseeinsel, die sie schon seit ihrer Kindheit kennt. Aus 3 Tagen werden zwei Wochen in denen sie krankgeschrieben ist und sich über ihre Zukunft Gedanken macht. Da sind zum einen die vielen Bücher, die ihre Tante abstoßen will und die sich als Grundstock für eine kleine Bücherei gut eignen würden. Da ist der blonde Surferboy Claas, den sie sehr sympathisch findet. Aber auch ihr Kollege Florian spukt ihr immer noch im Kopf rum. Soll sie es wirklich wagen und auf der kleinen Insel einen Neuanfang starten?

Ich war sofort mittendrin in diesem kleinen abgeschlossenen Kosmos in der Nordsee mit tollen Menschen, Sonne, Sand und Meer. Entspannung ab der ersten Seite.

Greta mit ihrer Liebe und einem tollen Verständnis zu Büchern; ihre Tante Hille, die die irrwitzigsten T-Shirts trägt; dem Krabbenfischer, der recht maulfaul ist und trotzdem seine große Liebe findet – einfach schön zu lesen, wie einfach das Leben eigentlich sein könnte, wenn alles etwas entschleunigt vonstatten geht.

Ich habe es genossen, miterleben zu dürfen, wie die kleine Inselbuchhandlung Stück für Stück entsteht; wie die Menschen, die schnell zu Freunden geworden sind, mit anpacken und helfen. Wie einfach alles geht, wenn man es nur will.

Mit dem Radl durch die Marsch, durch die Felder und Weiden, über den kleinen Waldweg zum See, die Beschreibung der Dünen, wenn der Wind durchs Gesicht streicht, wenn die Wellen die Füße umspülen, die Kuhle in der Düne, oder einfach nur im Sand sitzen und den Kitesurfern zusehen – alles so wunderbar, eindringlich und gut vorstellbar beschrieben, dass ich gleich wieder Fernweh bekomme und unbedingt mal wieder in den hohen Norden möchte.

Janne Mommsen hat mir einen absoluten Wohlfühlroman zu lesen gegeben, der mir einige wunderschöne erholsame Lesestunden geschenkt hat.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Wird alles gut?

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Wird alles gut?

Inspector Emma Vaughn der Mordkommission in Sligo an der irischen Nordwestküste arbeitet nun in der Abteilung für Häusliche Gewalt. Als sich im Sligo General Hospital die unerklärlichen ...

Wird alles gut?

Inspector Emma Vaughn der Mordkommission in Sligo an der irischen Nordwestküste arbeitet nun in der Abteilung für Häusliche Gewalt. Als sich im Sligo General Hospital die unerklärlichen Todesfälle häufen, glaubt Michael McCaffrey, der Mann ihrer besten Freundin Laura, dass hier ein Todesengel seine Werke vollbringt. Mit ihrem 15-jährgen pubertierenden Sohn Stevie hat sie so ihre Sorgen und ausserdem soll ihr Exmann Paul als IRA Terrorist angeklagt und in Dublin vor Gericht gestellt werden. Sie hat also alle Hände voll zutun.

Einige Mitglieder der Kripo in Sligo kenne ich schon aus dem ersten Buch von Barbara Bierach "Lügenmauer". Obwohl Emma mit ihrem Sohn so ihre Schwierigkeiten hat, weiterhin starke Schmerzmittel nimmt und immernoch eigenwillige Entscheidungen trifft, mag ich sie sehr gern. Genau so wie ihren Kollegen James Quinn, den sie sehr interessant und attraktiv findet. Aber ich bin mir sicher, da geht nicht mehr. Anders schaut es da mit einem sehr attraktiven Anwalt aus Dublin aus. Da kann ich Emma gut verstehen, dass es ihr schwerfällt zu widerstehen. Aber auch die anderen hier und da etwas eigenwilligen Protagonisten sind sehr menschlich und real beschrieben, was sie tun und wie sie agieren ist gut nachvollziehbar.

8 auffällige Todesfälle im Krankenhaus, plötzlich verdächtigt jeder jeden, die Polizei ist fast Tag und Nacht im Haus, müssen Erfolge vorweisen. Ausserdem weiß die Presse schon sehr viel mehr, als sie Polizei herausgegeben hat. Woher? Die Ermittlungen finde ich wieder sehr spannend, obwohl sich anfangs nicht allzuviel tut. Aber der Spannungsbogen hält sich weit oben bis zum Schluss. Spannend wird es auch wieder, als Emma ihre Alleingänge absolviert.

Richtig gut gefallen haben mir auch diesmal wieder die Beschreibungen der Landschaft im nordwesten der Insel. Da sehe ich Schafherden über saftig grüne Wiesen laufen, höre die Wellen an die schroffe Küste platschen und bin sofort mittendrin in der Geschichte.

Ich habe auch hier wieder gezittert und mit ermittelt, gebangt und gehofft – warum müßt ihr selbst lesen. Der Schluss hat zwar noch Fragen offen gelassen, die aber bestimmt im kommenden Fall geklärt werden. Ich jedenfalls bin mit dem Ausgang der Geschichte sehr zufrieden.