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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht ganz ernst gemeint

How To Be Irish
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Der Anthropologe David Slattery hat mit diesem Buch eine mir bisher ganz fremde Lektüre verfasst. In seiner Art zu schreiben, bei der ich vermute, dass er hier und da ein Auge zukneift, stellt er mir die ...

Der Anthropologe David Slattery hat mit diesem Buch eine mir bisher ganz fremde Lektüre verfasst. In seiner Art zu schreiben, bei der ich vermute, dass er hier und da ein Auge zukneift, stellt er mir die irische Lebensweise aus Sicht eines Iren vor. Ob ich die vielen "Tipps", die er zum irischsein gibt, wirklich gebrauchen kann, sollte ich eines Tages beschließen in Irland leben zu wollen - man weiß ja nie - wage ich einfach einmal zu bezweifeln.
Er nimmt mich mit auf die Bestattung eines Angehörigen, bei der ich erfahre, in welche Fettnäpfchen man treten kann, wenn man hier fremd ist. Hier scheint die Begräbnisforschung wirklich Spaß zu machen, obwohl gerade dieser Eindruck vermieden werden soll.
Auch für Besuch einer Kneipe habe ich nun genügend Tipps um bei den Iren einen guten Eindruck zu machen und zu hinterlassen. Hauptsache ich bin spendabel genug. Und wenn ich meine eigene Kneipe aufmachen will, dann besorge ich mir einfach den Bausatz eines IrisPub im Internet und schon kann es los gehen.
Wenn ich denn mal nach Irland auswandern sollte, dann nach Westirland, denn hier sind die meisten "Hereingeschneiten" oder "Plastic Paddys " zu finden.
Ich lerne die Regeln einer Hochzeitsplanung übers Sorgenmachen zum Entschuldigen und Schenken. Auch eine Hochzeitsrede kann ich nun irischgetreu halten. Und ich weiß, was lieber unerwähnt bleiben sollte.
Ich kenne nun viele Regeln und Tests rund um die Gesundheit. Ich kenne die Anforderungen an einen richtigen Lebenslauf und das Bewerbungsgespräch, weiß wie man sich wichtig macht und wie man richtig telefoniert und Emails schreibt. Ich kenne nun die Regeln für ein irisches Weihnachtsfest mit Baum, Weihnachtsmann und Weihnachtsessen. Und streiten kann ich nun auch fast perfekt irish. Ich habe das Cool- oder Nichtcoolsein zwar nicht ganz begriffen, aber belustigt haben mich auch diese Ausführungen.

Ich habe einen Landesführer über die Iren und ihr Land gelesen, der mir sehr viel Spaß gebracht hat, und von dem ich hoffe, dass ich viele der hier angesprochenen Eigenheiten nie kennenlernen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sommer, Sonne, Liebesglück

Ach du Liebesglück
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Lilly Pfeffer lebt mit ihrem 7-jährigem Sohn Tom wieder in ihrem Elternhaus in Schönbüttl, einem kleinen Dorf, wo Jeder Jeden kennt. Jobmäßig verkauft sie teilzeiweise Brot und Gebäck in der einzigen Bäckerei ...

Lilly Pfeffer lebt mit ihrem 7-jährigem Sohn Tom wieder in ihrem Elternhaus in Schönbüttl, einem kleinen Dorf, wo Jeder Jeden kennt. Jobmäßig verkauft sie teilzeiweise Brot und Gebäck in der einzigen Bäckerei am Ort. Außerdem ist sie gerade dabei Zimmer herzurichten um Touristen in den Ort zu locken. Und sie hätte so gerne wieder einen Mann an ihrer Seite...

Locker, leicht und überaus humorvoll nimmt mich die Autorin mit auf den Bauernhof der Familie Pfeffer. Hier quartiere ich mich ein für 319 Seiten Leseglück. Denn um Glück und Glücklichsein geht es auch in diesem Buch. Schon nach den ersten Seiten der Geschichte habe ich ein Schmunzeln im Gesicht, das mich die meiste Zeit der Geschichte nicht verlässt.

Wunderbar lebendige und natürliche Personen, die alle ihre kleinen Schwächen und Macken haben, ein Ganter mit seinem Gänseharem, ein Hahn mit seinen Hühnern, die keine Eier mehr legen und Kühen, die zum kuscheln da sind - sie alle machen das Buch zu einer leseleichten Sommerlektüre. Ich bin durch die farbenfrohe Erzählweise immer mittendrin und voll im Geschehen. Aber es ist nicht nur eitel Sonnenschein, sondern es gibt auch nachdenkliche Situationen. Und gerade das macht das Buch so authentisch. Das am Schluss einige Fragen unbeantwortet bleiben, finde ich persönlich gar nicht so schlimm.

Normalerweise lese ich solche "Frauenromane" nicht so gern. Aber Kristina Steffan hat mich auch mit ihrem 3. Roman, den ich von ihr gelesen habe wieder überzeugt, hier und da mal das Genre zu wechseln.

Herrlich erfrischende Dialoge, Personen mit denen ich gerne befreundet sein würde und eine von Anfang bis Ende stimmige Geschichte haben mich vollkommen überzeugt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kinsheitserinnerungen

Herzanzünder
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Anlässlich seines 80-sten Geburtstages gibt Alfons (Ali) Mitgutsch seine Kindheitserinnerungen als Biografie, aufgeschrieben von seinem Freund und "Manager" Ingmar Gregorzewski im dtv-Verlag heraus.

1935 ...

Anlässlich seines 80-sten Geburtstages gibt Alfons (Ali) Mitgutsch seine Kindheitserinnerungen als Biografie, aufgeschrieben von seinem Freund und "Manager" Ingmar Gregorzewski im dtv-Verlag heraus.

1935 in der Maxvorstadt, an der Grenze zu Schwabing, in München geboren, wächst Ali als Nachzügler in einem liebevollen Familienzusammenschluss auf. Bald regieren jedoch Angst und Schrecken der Kriegsjahre. Evakuiert ins Allgäu leidet Ali als Außenseiter. Zurück in München kommt ihm seine Schnelligkeit zugute. Er lernt sich durchzusetzen. Die Erzählungen aus seiner Kindheit und Jugend sind so farbig ausgearbeitet, dass beim Lesen die ganze Zeit ein Film in meinem Kopf abgelaufen ist. Ein paar Mal musste ich springen, da die Berichte nicht ganz chronologisch aufgeschrieben sind. Ob er in einem für ihn zurecht geschneiderten Mantel unterwegs ist, er die Funde aus der zerbombten Alten Pinakothek verscherbelt, oder er als Mitglied einer Straßengang Reißaus nehmen muss - immer bin ich direkt dabei. Ingmar Gregorzewski schafft es mit seiner sprachlichen Gewandheit aus den Erzählungen Ali's eine spannende Geschichte zu formen. Bereits in den vielen kleinen Episoden spüre ich die Fantasie, die Ali später in seinen Wimmel-Bildern ganz besonders zum Ausdruck bringt. Familienfotos der Familie Mitgutsch runden die Biografie ab.

Auch wenn man die farbenfrohen Bilder und Bücher von Ali Mitgutsch nicht kennt, sollte man seinen Erinnerungen folgen. Eine ganz besondere "Kriegsberichterstattung", die ich sehr genossen habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Familie Backes in Thailand

Urlaub! Wir sind dann mal fort
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Oma Käthe hatte eine ganz besondere Idee. Sie ist gerade in Thailand und läd ihre Kinder und Enkel zu einem gemeinsamen Urlaub ein. Schlussendlich sind es aber nur noch Tochter Inge mit ihrem Mann Jupp ...

Oma Käthe hatte eine ganz besondere Idee. Sie ist gerade in Thailand und läd ihre Kinder und Enkel zu einem gemeinsamen Urlaub ein. Schlussendlich sind es aber nur noch Tochter Inge mit ihrem Mann Jupp und Enkelin Eva mit ihrem Freund Sandro die mit dem Flieger Richtung Thailand aufbrechen. Was die 4 nicht wissen: Oma will ihnen hier ihren jungen Lover vorstellen und die Verlobung bekannt geben.

Wer die Familie Backes schon von der Familienfeier zu Omas 80sten kennt, weiß, dass dieser Urlaub nicht so werden wird, wie man sich gemeinhin einen Urlaub vorstellt.
Ob es um das nicht gewohnte Essen geht, um nicht vorhandene Englischkenntnisse beim Medikamentenkauf, um Jupps Langeweile, die er mit dem Bau von Bambushütten vertreiben will, um Evas Desinteresse am Sex in der Nähe ihrer Eltern oder um den neuen Stiefvater von Inge - immer gibt es Missverständnisse, wildeste Spekulationen oder einfach nur Streit.

Auch in seiner 4. Komödie versteht es Dany R. Wood hervorragend mich bestens zu unterhalten und immer wieder kommt mir ein Lacher aus oder ich schüttle den Kopf über so viel Naivität. Obwohl vieles überzogen dargestellt wird, zur Familie Backes passt es hervorragend.

Das einzige, was mich ein ganz klein wenig stört, sind die Wiederholungen, wenn ich z.B. immer wieder von Sandros Pleitegeier im Geldbeutel lesen muss.
Ansonsten findet man in diesem Roman witzig, spritzige Sommerlaune mit einem ganz leichten Augenzwinkern.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine sommerleichte Urlaubslektüre

Wolfgang muss weg!
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Annemie, gelangweilte Hausfrau knapp vor den 40ern verliert durch einen dummen Zufall ihren nicht mehr geliebten Ehemann Wolfgang. Und sie ist schuld. Was nun? Als Hausfrau weiß sie, im Eis hält Fleisch ...

Annemie, gelangweilte Hausfrau knapp vor den 40ern verliert durch einen dummen Zufall ihren nicht mehr geliebten Ehemann Wolfgang. Und sie ist schuld. Was nun? Als Hausfrau weiß sie, im Eis hält Fleisch länger und um Zeit für einen wirklich guten Entsorgungsplan zu haben, friert sie Wolfgang ein. Probleme bekommt sie nur von ihrer Schwiegermutter und Wolfgangs Freund, die Wolfgang natürlich vermissen.
Zusammen mit ihrer Freundin Dörte schmiedet sie einen Plan - und eine irrwitzige Reise beginnt...

Dies ist das erste Buch der Autorin und ich finde, ihr ist dieses Debüt ganz gut gelungen. In dieser Krimödie (Krimi / Komödie) bleibt kein Auge trocken. Die Protagonisten haben mit ihren kleinen und größeren Schwächen gleich mein Herz erstürmt, außer Wolfgang - aber war ja eh nicht allzu lange anwesend. Auch die Nebendarsteller sind alle so gezeichnet, dass ich sie mir gut vorstellen und ich mich in sie hinein versetzen kann.

Die Geschichte selbst ist sehr rasant, locker und leicht geschrieben. Bis auf einige für mich doch zu sehr überzogene Szenen habe ich mich über die Aktivitäten von Annemie und Dörte köstlich amüsiert. Vor allem die superschnelle Wandlung von Schwiegermama hat mir sehr gut gefallen. Aber auch Annemie macht in der Geschichte eine sehr positive Entwicklung durch und sie hat mich immer wieder überrascht.

Ich habe eine spannende und sommerleichte Geschichte gelesen, die ich gerne weiter empfehlen werde.