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Veröffentlicht am 28.09.2022

Achtsamkeit liebevoll veranschaulicht

Lass es raus, Knotenklaus
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Der Oktopus Klaus lebt in einer Höhle tief im Meer und isst am liebsten Algenmarmelade. Eines Tages hat er einen Knoten in ausgerechnet dem Arm, mit dem er seine Marmeladengläser öffnet. Allein kriegt ...

Der Oktopus Klaus lebt in einer Höhle tief im Meer und isst am liebsten Algenmarmelade. Eines Tages hat er einen Knoten in ausgerechnet dem Arm, mit dem er seine Marmeladengläser öffnet. Allein kriegt er den Knoten nicht gelöst, also verlässt er ängstlich seine Höhle. Außerhalb dieser trifft er auf Gitti Garnele und viele weitere Meeresbewohner und lernt zudem noch etwas über Ruhe, Wut und Selbstakzeptanz.
Das Buch ist überwiegend doppelseitig bebildert, die Farben sind dabei eher dunkel und in Blautönen gehalten, dennoch wirkt das Buch nicht düster und es harmoniert farblich sehr gut.
Und auch inhaltlich kann die Geschichte um den Knotenklaus punkten. Achtsamkeit ist eine Tugend, die selbst vielen Erwachsenen schwer fällt. Umso schöner finde ich es, dass diese hier auf simple und verständliche Weise schon den Kleinen näher gebracht wird. Auf sich selbst und sein eigenes Wohl zu achten, auch mal Wut rauszulassen, wenn es sein muss, und seine innere Ruhe zu finden, sind wichtige Dinge, um im Leben glücklich und zufrieden zu sein. Diese Geschichte bringt das Thema dabei ganz liebevoll rüber.
Die Geschichte kommt im Vergleich mit anderen Büchern der gleichen Altersempfehlung etwas länger daher, hier hat vielleicht nicht jedes zuhörende Kind die Geduld, bis zum Ende dabei zu bleiben. Dies wäre aber auch der einzige Kritikpunkt. Ansonsten lernen bei diesem Buch nicht nur die Kinder, sondern auch noch die Erwachsenen etwas für das Leben.
Übrigens kann man auch was die Umwelt anbelangt guten Gewissens zu diesem großformatigen Bilderbuch greifen, so achtet der CalmeMara-Verlag auf Papier aus FSC-zertifizierten Wäldern, umweltschonenden Drucklack und einen klimaneutralisierten Druck.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Spannender und fesselnder als der Vorgänger

Signs of Magic 2 – Die Suche nach Tzunath
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„Die Suche nach Tzunath“ ist der zweite Teil der „Signs of Magic“-Reihe und steht seinem Vorgänger in nichts nach.

Albert feiert Premiere mit seiner Zaubershow in seinem eigenen Theater, während Matilda ...

„Die Suche nach Tzunath“ ist der zweite Teil der „Signs of Magic“-Reihe und steht seinem Vorgänger in nichts nach.

Albert feiert Premiere mit seiner Zaubershow in seinem eigenen Theater, während Matilda versucht, die Geheimnisse ihres Kellers zu ergründen. Bis Lynbrook wieder im Leben der beiden auftaucht und sie zwingt, zusammen mit der Kopfgeldjägerin Cynthia in die Marschlande aufzubrechen und Schulden für sie einzutreiben. Sonst wird sie den beiden das Leben zur Hölle machen. Auch wenn es Matilda zutiefst sträubt, etwas für Lynbrook zu tun, so kommt ihr der Auftrag doch gelegen. Denn der Zugang zu den Marschlanden befindet sich in ihrem Keller und sie sind auch ihre einzige Chance, ihre Eltern wiederzufinden.

Anders als beim ersten Band brauchte es hier nicht viel Einleitung, um von der Geschichte gefesselt zu werden. Man ist sofort wieder im Geschehen und fühlt sich direkt wohl bei unseren alten Freunden Matilda und Albert. Matilda hat ihre kühle Art leider auch in diesem Band nicht abgelegt, zeigt im Verlauf des Buches aber noch ein paar Facetten ihres Charakters. Und Albert? Der ist mit seiner dusseligen Art noch lustiger als im ersten Band und hat mich stellenweise sogar laut zum Lachen gebracht. Ja, ich habe die beiden inzwischen richtig lieb gewonnen.
Auch mit Cynthia ist dem Autor ein weiterer toller Charakter gelungen. Ich konnte sie schnell ins Herz schließen.
Zudem war das Buch spannend bis zur letzten Seite, auch wenn es ohne großen Cliffhanger auskommt. Für mich war es deutlich spannender, lustiger und unterhaltsamer als Band 1. Ich konnte das Buch dabei nur schwer aus der Hand legen. Vor allem das Rätsel um Tzunath hatte seinen Reiz und der Autor hatte hier eine grandiose Idee für sein Fabelwesen. Im Vordergrund steht natürlich auch Matildas Suche nach ihren Eltern. Diese erinnerte mich ein bisschen an die „Tintenherz“-Bücher, und tatsächlich, finde ich, steht die „Signs of Magic“-Reihe dieser in Nichts nach. Für den Autor kann man nur die Daumen drücken, dass seine Bücher verfilmt werden, denn zumindest in meiner Vorstellung geben sie super Material dafür ab.

Mit Band 2 der „Signs of Magic“-Reihe hat mich Mikkel Robrahn vollends überzeugt und ich fiebere nun dem letzten Band entgegen.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Willkommen in New York ihr neuen und alten Götter

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
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Vor langer Zeit haben die neun göttlichen Kinder des Zeus ihren Vater verraten. Zur Strafe lässt er seine Kinder alle 7 Jahre für 7 Tage zu Sterblichen werden. Der Agon, die Jagd auf die Götter, ermöglicht ...

Vor langer Zeit haben die neun göttlichen Kinder des Zeus ihren Vater verraten. Zur Strafe lässt er seine Kinder alle 7 Jahre für 7 Tage zu Sterblichen werden. Der Agon, die Jagd auf die Götter, ermöglicht jedem einen Gott zu morden und damit seine Kräfte und seinen Platz einzunehmen. Als Jägerin auf die Göttlichen ist Lore mit diesem Weltbild aufgewachsen. Doch die Ereignisse des Agons haben ihr ihre Familie genommen, so will Lore nur raus aus allem. Doch nun bietet sich die Möglichkeit sich an dem Mörder ihrer Familie zu rächen - und damit zugleich vielleicht die einzige Möglichkeit die Welt vor ihm zu retten und den Agon zu beenden.

Alexandra Bracken katapultiert hier die Götter und Helden der griechischen Mythologie in das heutige New York. Dies gelingt ihr dabei sehr authentisch, vergisst man während des Lesens doch zu leicht, dass es eigentlich Urban Fantasy ist. Bracken arbeitet die Mythologie dabei glaubhaft und (so weit ich es als Laie beurteilen kann) gut recherchiert auf, um daraus ihren eigenen Mythos zu schaffen. Protagonistin ist Lore, eine äußerst taffe 17-Jährige. Sie ist nicht die typische Best-friend-Protagonistin, mit der man von Anfang an mitfühlen kann. Das hat jedoch Gründe: Lore musste bereits viel Schlechtes in ihrem Leben verkraften, diese Erlebnisse haben ihren Charakter sowie ihre Stärken und Schwächen maßgeblich geprägt. Das machte mir Lore nicht zur sympathischen Lieblingsfigur, dafür aber zu einer sehr authentischen und glaubhaften Protagonistin, deren Geschichte ich sehr gerne verfolgt habe.

Das Buch hält außerdem noch ein paar nette Sidekicks bereit und auch die Liebe spielt eine Rolle, jedoch nur eine sehr dezente Nebenrolle.

Bei der Erzählperspektive handelt es sich meistens um einen personalen Erzähler aus dritter Person, jedoch bekommen wir dennoch nicht den vollen Einblick in Lore; so hat die Protagonistin auch vor uns Lesern das ein oder andere Geheimnis. Nicht nur das trägt zum Spannungsaufbau bei. Mal abgesehen von den ersten 100 Seiten (für die man schon etwas Durchhaltevermögen braucht, um das Weltbild zu verstehen) ist das Spannungslevel konsequent hoch, die Geschichte hat ein sehr gutes Tempo, weshalb so gut wie keine Längen entstehen, gleichzeitig wird aber auch fast nichts (bis auf eine Ausnahme) zu schnell abgehandelt.

Für Zartbeseitete ist dieser Fantasyroman jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn Gewalt und Brutalität nehmen hier durchaus größeren Raum ein. Das Buch enthält außerdem eine Triggerwarnung.

Für mich persönlich war das Buch hochemotional, aufwühlend und fesselnd. Einziger Dämpfer: Das Ende hinkt dem Rest der Geschichte ein kleinwenig hinterher. Nichtsdestotrotz hatte ich ein großes Lesevergnügen und vergebe daher gerne fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Klebespaß für kleine Entdecker

Wieso? Weshalb? Warum? Stickerheft: Im Wald
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Das Stickerheft fällt zunächst durch sein großes Format auf (etwas größer als DIN A4). In der Mitte befinden sich die Seiten mit den Stickern; die Seiten davor und dahinter sind doppelseitig bebildert ...

Das Stickerheft fällt zunächst durch sein großes Format auf (etwas größer als DIN A4). In der Mitte befinden sich die Seiten mit den Stickern; die Seiten davor und dahinter sind doppelseitig bebildert mit nur kleinen Textblöcken, sodass genug Platz zum Einkleben bleibt. Durch Symbole ist gekennzeichnet, welche Sticker zu welcher Seite gehören. Dabei gibt es manche Sticker in Form von Puzzleteilen, andere wiederum müssen als eine Art Rätsel an die richtigen Positionen geklebt werden. Dazu gibt es Lösungen auf den letzten Seiten des Hefts.
Erklärt wird nicht nur der Wald mit seiner Flora und Fauna, sondern auch wie zum Beispiel Bäume entstehen oder andere „Arten“ von Wald, wie der Tangwald. Dieser Begriff war nicht mal mir bekannt, umso besser finde ich wie umfassend das dünne Heftchen ist. Für Kinder ab ca. 4 Jahren verspricht es daher riesen Klebe- und Entdeckungsspaß.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Äußerst unterhaltsam

Wie man sich einen Lord angelt
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Kitty Talbot hat es wahrlich nicht leicht: Nachdem ihr Verlobter die Verlobung gelöst hat, muss sie schleunigst einen neuen Ehemann finden, der vermögend ist. Denn nur so kann sie sich und ihre Schwestern ...

Kitty Talbot hat es wahrlich nicht leicht: Nachdem ihr Verlobter die Verlobung gelöst hat, muss sie schleunigst einen neuen Ehemann finden, der vermögend ist. Denn nur so kann sie sich und ihre Schwestern vor dem sicheren Ruin bewahren. Seit dem Tod ihrer Eltern fehlt es den Talbot-Schwestern an jeglichen finanziellen Mitteln, dafür haben sie umso mehr Schulden, sodass ihnen der Verlust ihres Hauses droht. Also macht sich Kitty auf den Weg nach London und stürzt sich auf die dortigen Bälle von Lords und Ladies.

Worauf das Buch hinausläuft und wie es schließlich enden wird, ist dem Leser recht früh klar. Das mindert aber nicht die Lust, die das Buch stets auf‘s Weiterlesen macht. Bei diesem Buch geht es eindeutig nicht um ein überraschendes, unerwartetes Ende. Es geht um den Weg dahin und dieser ist überaus unterhaltsam, nervenaufreibend und auch spannend. Angefangen damit, dass man weder von der aufgeweckten Kitty noch vom zu gern sarkastischen Lord Radcliffe genug bekommt.
Der Schreibstil der Autorin ist der Zeit angepasst und wirkt (überwiegend) authentisch. Mit Kitty hat die Autorin zudem eine unbeschreiblich tolle Figur geschaffen: aufgeweckt, ihrer Zeit voraus, wortgewandt, klug und scharfsinnig, bereit jegliche Opfer für ihre Familie zu bringen - ein rundum gelungener und unterhaltsamer Charakter. Ich hatte große Freude daran, Kitty auf ihre Bälle der Londoner High Society zu begleiten und habe bei ihrer Männerjagd stets mitgefiebert. Wer danach sucht, wird sicherlich Ähnlichkeiten zu „Stolz und Vorurteil“ finden, dennoch ist die Geschichte eine ganz andere und ich mochte sie nahezu genauso gern lesen wie den Klassiker von Jane Austen. Wer in diesem Buch allerdings wilde Romantik und Liebeleien sucht, ist damit schlecht bedient. Das hat das Buch eindeutig mit „Stolz und Vorurteil“ gemein, denn es handelt sich um eine der Zeit angepasste, sehr seichte Liebesgeschichte.

Neben Kitty gibt es zahlreiche weitere Charaktere, die man problemlos in sein Herz schließen kann, da sie alle samt toll ausgearbeitet und jeder für sich genommen besonders ist.

Ich habe das Lesen wirklich genossen und auch die wenigen Längen des Buches haben dem keinen Abbruch getan. Klare Leseempfehlung für Fans von Jane Austen und Liebesromanen aus dieser Zeit!

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