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Gavroche

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2017

Mehr erwartet

Irgendwo im Glück
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Maisie Bean hat es nicht leicht im Leben. Sie wurde vor ungefähr 17 Jahren vergewaltigt, dann schwanger und gezwungen, den Vergewaltiger zu heiraten, der sie lange misshandelt, bis sie es schafft ihn zu ...

Maisie Bean hat es nicht leicht im Leben. Sie wurde vor ungefähr 17 Jahren vergewaltigt, dann schwanger und gezwungen, den Vergewaltiger zu heiraten, der sie lange misshandelt, bis sie es schafft ihn zu verlassen und mit ihren beiden Kindern Jeremy und Valerie zu ihrer Mutter zieht. Eine Zeitlang leben sie glücklich zusammen, doch dann wird ihre Mutter Bridie dement und ist keine Hilfe mehr, sondern benötigt selbst Unterstützung. Jeremy ist eine große Hilfe, der ruhige, vernünftige Junge. Seine impulsive, oft zornige jüngere Schwester Valerie kommt nicht so gut klar. Doch dann verschwindet Jeremy und das Leben der Familie wird auf den Kopf gestellt. Zum Glück gibt es noch Lynn, die Freundin von Maisie und Jeff Brennan, einen Polizisten, der Maisie noch aus der Zeit ihrer Misshandlungen kennt und ihr geholfen hat, von ihrem Ehemann weg zu kommen. Auch wenn es 1995 in Irland noch nicht erlaubt war, sich scheiden zu lassen.

Der Roman wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und so bekommt man Einblicke in die Gedanken mehrerer Protagonisten, im Mittelpunkt steht jedoch Maisie. Die Suche nach Jeremy ist sehr nervenaufreibend. Der Leser erfährt nach und nach, was Jeremy gemacht hat; am Ende der großen Tagesabschnitte wird immer aus seiner Sicht berichtet. Eines der Themen des Romans enthüllt sich erst relativ spät (und lässt sich ohne zu spoilern nicht ansprechen), andere Themen sind die Demenz der Mutter, das Familienleben und der Zusammenhalt oder eben Misshandlungen.

Alles wichtige Themen, die mitfühlend dargestellt werden, dennoch fehlt mir das gewisse Etwas, zwischendurch geschieht zu wenig und am Ende überstürzen sich dann die Ereignisse. Der Schreibstil ist leicht zu lesen, man kann der Geschichte problemlos folgen und vielleicht ist es gerade diese zu einfache Darstellung die mich nicht ganz zufrieden stellt.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Schwächere Teil der Reihe

Im Wald
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Mitten in der Nacht brennt auf einem Campingplatz ein Wohnwagen ab. Zum Glück ist im Herbst kaum jemand da, aber dann wird in dem Wohnwagen doch eine Leiche gefunden. So wird aus Brandstiftung eine Mordermittlung. ...

Mitten in der Nacht brennt auf einem Campingplatz ein Wohnwagen ab. Zum Glück ist im Herbst kaum jemand da, aber dann wird in dem Wohnwagen doch eine Leiche gefunden. So wird aus Brandstiftung eine Mordermittlung. Und es bleibt nicht bei dem einen Mord. Alles scheint auf ein Ereignis vor 42 Jahren zurück zu führen. Da verschwand Bodensteins bester Freund Artur und Bodensteins geliebter Fuchs Maxi spurlos. Die Ermittlungen haben damals keine Ergebnisse zutage gebracht, aber jetzt scheint jemand Menschen zu ermorden, die mehr wussten als sie zunächst sagten. Oliver Bodenstein ist persönlich betroffen, da es um Freunde seiner Kindheit geht. Aber warum jetzt nach so langer Zeit? Was war der Auslöser dafür? Und ist Oliver Bodenstein vielleicht zu persönlich involviert, um objektiv ermitteln zu können? Und das gerade jetzt, wo er beschlossen hat, sich ein Sabbatjahr zu nehmen und vielleicht gar nicht mehr zurück zu kehren.
Die Ermittlungen werden immer verwickelter, immer mehr Menschen sind involviert, der Leser wird mit einer großen Menge an Personen konfrontiert, die auseinander gehalten werden müssen. Zwischenzeitlich zieht es sich, da die Ermittlungen stagnieren und es vorrangig um das Beziehungsgeflecht heute und damals geht. Gegen Ende steigert sich die Spannung wieder und die Lektüre fällt leichter.
Etwas kürzer und weniger komplex wäre besser gewesen. Dennoch ein interessantes und spannendes Buch.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Mutproben

Panic – Wer Angst hat, ist raus
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Die Schule ist aus und auch dieses Jahr gibt es das Spiel Panic, bei dem alle Schulabgänger mitmachen können. Der Gewinner erhält ein Preisgeld, dieses Jahr hat es die rekordverdächtige Höhe von 67.000 ...

Die Schule ist aus und auch dieses Jahr gibt es das Spiel Panic, bei dem alle Schulabgänger mitmachen können. Der Gewinner erhält ein Preisgeld, dieses Jahr hat es die rekordverdächtige Höhe von 67.000 Dollar. Heather ist eigentlich nur da, um Nat, ihre beste Freundin, anzufeuern. Doch dann macht ihr Freund Matt mit ihr Schluss und sie entschließt sich spontan, auch mitzumachen und springt vom Felsen. Nat findet das erst gar nicht gut und auch ihr bester Freund Bishop ist alles andere als begeistert. Die Aufgaben werden immer gefährlicher und für meinen Geschmack viel zu gefährlich und unvernünftig. Aber wahrscheinlich ist es hier ein Gruppenzwang und Aufhören wäre gleichbedeutend mit Gesichtsverlust. Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass wir als Leser gut zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmung unterscheiden können. Am Meisten geht es um Heather und Dodge, der eigentlich nur an dem Spiel teilzunehmen, um sich an dem Gewinner von vor zwei Jahren zu rächen bzw. an dessen Bruder, denn seitdem ist seine geliebte Schwester querschnittsgelähmt.

Gute Ansätze, die jedoch noch hätten vertieft werden können. Die Psychologie bleibt ein wenig zu oberflächlich und die Geschichte geht nicht so sehr in die Tiefe.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Etewas zu viel des Guten

Demon Road (Band 1) - Hölle und Highway
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Amber denkt eigentlich, sie sei ein ganz normales Mädchen. Dann aber verwandelt sie sich in einen Dämon - und hier beginnen ihre Probleme. Denn ihre Eltern und ihre Freunde haben nur auf diese Verwandlung ...

Amber denkt eigentlich, sie sei ein ganz normales Mädchen. Dann aber verwandelt sie sich in einen Dämon - und hier beginnen ihre Probleme. Denn ihre Eltern und ihre Freunde haben nur auf diese Verwandlung gewartet, um Amber zu verspeisen und sich dadurch zu stärken. Doch so einfach macht Amber es ihnen nicht. Eine Freundin ihrer Eltern ist auf ihrer Seite und verhilft ihr zur Flucht. Gemeinsam mit Milo und seinem Auto fliehen sie auf der Demon Road. Nach einem Treffen mit dem Leuchtenden Dämon wird die Flucht zu einer Suche.

Auf der Flucht begegnen wir dann allen möglichen übernatürlichen Wesen; manches war mir echt zu viel und wurde nur eingeführt der ´Vollständigkeit halber. Manche Szenen reihen sich meiner Meinung nach zu sehr aneinander und hier wären weniger Szenen, dafür mehr Verweilen und mehr Details besser geworden.

Dennoch insgesamt ein rasantes Roadmovie, das sich flott liest mit einem Cliffhanger am Ende. Fast schon obligatorisch dieser Cliffhanger.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Verschenktes Potenzial

Forever 21
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Ava hat eine große Schuld auf sich geladen und als Strafe dafür wurde sie mit einem Fluch belegt: sie muss durch die Zeit reisen und in die Körper von fremden Menschen „springen“ mit ihrer Seele. Ihre ...

Ava hat eine große Schuld auf sich geladen und als Strafe dafür wurde sie mit einem Fluch belegt: sie muss durch die Zeit reisen und in die Körper von fremden Menschen „springen“ mit ihrer Seele. Ihre Aufgabe ist es, zwei Liebende miteinander zu vereinen. Wenn sie dabei zu langsam vorgeht, erleidet sie furchtbare Schmerzen. Wenn sie die Aufgabe nicht bewältigt, muss sie für immer 21 Jahre alt bleiben.
Auf einer dieser Zeitreisen lernt sie Kyran kennen, der auch kein einfaches Leben hat und schwer daran trägt. Beide spüren sofort eine ganz besondere Verbindung zum anderen, aber wie ist eine Beziehung möglich, wenn Ava jeden Moment damit rechnen muss, wieder einen Zeitsprung zu machen?
Die Zeitsprünge führen den Leser in ganz unterschiedliche Epochen und Länder. Der Leser wird an den französischen Königshof im 18. Jahrhundert entführt, nach Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder aber auch ins England des 21. Jahrhunderts. Zu Beginn jedes Sprungs muss Ava sich an den neuen Körper gewöhnen und an die Zeit und die Sitten und Gebräuche – da bleiben Fehltritte nicht aus. Ava versucht das beste aus der Situation zu machen. Für den Leser sind diese Wechsel jedoch zu häufig und schnell hintereinander und viele der Begegnungen bleiben leider zu oberflächlich. Die gestellten Aufgaben werden erstaunlich rasch und recht problemlos gelöst, für mich spielen hier Zufälle eine zu große Rolle, um realistisch zu erscheinen. Bei den Zeitangaben sind einige Fehler in der Chronologie unterlaufen. Das Buch endet in einem großen Cliffhanger, viel zu abrupt. Schade, hier wurde leider viel Potenzial verschenkt.