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Gavroche

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2021

Beklemmend

Der Mädchenwald
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Elissa ist ganz aufgeregt, denn heute ist der Tag des Schachturniers und sie will unbedingt gewinnen. Es geht ihr mehr um die Ehre als um den Preis und der Vormittag verläuft auch wirklich gut. Doch dann ...

Elissa ist ganz aufgeregt, denn heute ist der Tag des Schachturniers und sie will unbedingt gewinnen. Es geht ihr mehr um die Ehre als um den Preis und der Vormittag verläuft auch wirklich gut. Doch dann geschieht etwas Unfassbares: Elissa wird entführt und wacht in einem dunklen Raum auf. Sie verletzt sich, ist natürlich verstört, aber versucht dennoch, den Raum und ihre Erinnerungen wie ein Schachbrett aufzubauen und alles logisch anzugehen. Der Mann, der sie in der Gewalt hat, der "Ghul", verlangt absoluten Gehorsam von ihr, sonst wird sie bestraft bzw. im anderen Fall belohnt. Doch sie bekommt noch anderen Besuch, der zwölfjährige Elijah besucht sie. Doch er ist sehr weltfremd und lebt abgeschieden mit seiner Familie im Wald, ohne moderne Kommunikationsmittel. Bis zu einem gewissen Grad will er ihr helfen, doch einfach befreien kann er sie nicht.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht dieser beiden und aus der Polizistin Mairéad, die mit der Aufklärung des Falls beauftragt ist. Kurze Kapitel und oft wechselnde Perspektiven erhöhen die Spannung. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt und es gibt immer wieder überraschende Wendungen bzw. eher Einsichten. Der Titel des Buches erklärt sich im Laufe der Handlung gut. Düster und beklemmend und bis zum Schluss überraschend.

Veröffentlicht am 28.12.2020

Familie

Hannahs Gefühl für Glück
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Es ist kurz vor Weihnachten, da findet der Polizist Eric Nyland ein zwölfjähriges Mädchen, das für die Jahreszeit viel zu dünn und unpassend angezogen ist;immerhin spielt die Handlung in Kanada. Kurzerhand ...

Es ist kurz vor Weihnachten, da findet der Polizist Eric Nyland ein zwölfjähriges Mädchen, das für die Jahreszeit viel zu dünn und unpassend angezogen ist;immerhin spielt die Handlung in Kanada. Kurzerhand nimmt er die Kleine mit zu sich nach Hause, immerhin steht Weihnachten vor der Tür. Doch im Hause Nyland herrscht auch nicht heikel Sonnenschein und seine Frau ist überhaupt nicht begeistert, dass Eric ausgerechnet jetzt noch mit Hannah vor der Tür steht. Die Familie ist in Erics Elternhaus gezogen, der Vater ist dement und auch mit den Söhnen läuft nicht alles reibungslos. Doch dann setzt etwas ein, mit dem keiner gerechnet hat. Die multiperspektivische Geschichte hat mir gut gefallen und die Hauptbotschaft ist wohl, dass man gemeinsam vieles schaffen kann, was man alleine nicht vermag. Eine emotionale Geschichte, die man nicht nur zu Weihnachten lesen kann.

Veröffentlicht am 23.12.2020

Träume

Miss Bensons Reise
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Margery Benson hatte mal einen Lebenstraum: als ihr Vater ihr als Kind von dem goldenen Käfer in Neukaledonien ein Bild in einem Buch gezeigt hatte, wollte sie den Käfer unbedingt in der Realität sehen. ...

Margery Benson hatte mal einen Lebenstraum: als ihr Vater ihr als Kind von dem goldenen Käfer in Neukaledonien ein Bild in einem Buch gezeigt hatte, wollte sie den Käfer unbedingt in der Realität sehen. Doch das Leben kam dazwischen und dieser Kindheitstraum geriet erstmal viele Jahre in Vergessenheit. Bis er sich wieder in den Vordergrund drängt und Margery sich auf den Weg macht. Als Assistentin begleitet sie ausgerechnet Enid Pretty - auf den ersten Blick könnte kaum eine unpassender sein. So die Ausgangslage. Rachel Joyce konnte mich auch mit ihrem neuen Buch wieder einmal fesseln und auf eine abenteuerliche Reise mit starken Frauengestalten schicken. Das Gefühlsspektrum reichte von Trauer und Trauma hin zu Forscherdrang und Freundschaft und schickt uns auf eine tolle Reise ins Jahr 1950. Neben einer tollen Geschichte auch wieder ein wunderbarer Schreibstil.

Veröffentlicht am 17.12.2020

Emotional

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Ein sehr emotionaler Auftaktband, der sich mit einer Kinderklinik zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigt, eine aufregende und neue Zeit für Krankenhäuser. Der Beginn ist schon sehr traurig. Nachdem ...

Ein sehr emotionaler Auftaktband, der sich mit einer Kinderklinik zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigt, eine aufregende und neue Zeit für Krankenhäuser. Der Beginn ist schon sehr traurig. Nachdem erst so schön der sechte Geburtstag von Marlene gefeiert wird, stirbt die Mutter bereits ein paar Stunden später und Marlene und ihre kleine Schwester Emma sind Waisen. Sie fliehen in die Hauptstadt Berlin, um dem Waisenhaus zu entkommen, was jedoch nicht gelingt, wie wir aus der Rückschau erfahren. Dann gibt es einen großen Zeitsprung und die beiden Schwestern dürfen ihre Ausbildung zur Kinderkrankenschwestern in der Klinik Weißensee beginnen. Welch aufregende Zeiten! Nicht nur für Marlene und Emma, sondern auch für uns als Leser, die hier gute Einblicke in die Ausbildung und die Funktionsweise der Klinik erhalten. Aber auch über die Rolle der Frau und die allgemeine politische Situation erfährt man hier - gut eingebunden in das Romangeschehen - so einiges. Ich fand es gut, dass die beiden Schwestern so unterschiedlich sind und habe immer mitgefiebert, ein wenig mehr noch mit Marlene, die eindeutig im Mittelpunkt steht. Toller Schreibstil, tolle Geschichte - ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.12.2020

Rasant

Der Spiegelmann
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Dies ist nunmehr der 8. Teil der Joona Linna Reihe und es geht wieder rasant, actionreich und oftmals auch brutal ab. Und ja, Joona hat auch wieder quasi übermenschliche Kräfte und viel Glück, erholt sich ...

Dies ist nunmehr der 8. Teil der Joona Linna Reihe und es geht wieder rasant, actionreich und oftmals auch brutal ab. Und ja, Joona hat auch wieder quasi übermenschliche Kräfte und viel Glück, erholt sich von Verletzungen sehr schnell und schafft auch mit Verletzungen vieles, was andere unverletzt nicht schaffen würden. Aber das stört mich bei dieser Reihe nicht, denn die Bücher sollen mich unterhalten und nicht die Realität abbilden. Das Buch setzt kurz nach dem Ende des Vorgängers ein; dieses Mal gibt es kaum private Abschnitte, nur ganz am Anfang, aber auch nur kurz. Vielleicht beim nächsten Mal dann wieder mehr. Es geht hier um die Entführung von Mädchen, die unter unmenschlichen Bedingungen gehalten werden. Wichtigster Zeuge ist Martin, der allerdings schwer psychisch angeschlagen ist und sich nicht traut zu sprechen. Ein Thriller nach dem gewohnten Muster, der mich dennoch unterhalten hat.