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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2017

Bereicherung durch Andersartigkeit

Lost in Fuseta
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Kriminalkommissar Leander Lost verschlägt es durch ein europäisches Austauschprogramm für ein Jahr von Hamburg zur Algarve. Die portugiesischen Kollegen Graciana und Carlos wundern sich sehr über dessen ...

Kriminalkommissar Leander Lost verschlägt es durch ein europäisches Austauschprogramm für ein Jahr von Hamburg zur Algarve. Die portugiesischen Kollegen Graciana und Carlos wundern sich sehr über dessen Andersartigkeit. Ist sein auffällig korrektes Verhalten wirklich nur typisch deutsch? Und kann er tatsächlich nicht lügen? Gracianas Schwester findet die Antwort auf diese Fragen und weist auf Leanders besondere Fähigkeiten hin. Während Graciana und Carlos Leanders Andersartigkeit gezielt zur Lösung des brisanten Falls einsetzen, stellen sie fest, dass Leander sie dadurch wie er ist auch auf persönlicher Ebene bereichert und sie wachsen als Team zusammen.
Ich hatte beim Lesen auch einiges zu lachen, weil Leander durch seine Art so manchen Witz und Ironie nicht versteht.

Darüber hinaus bekommt man einen guten Eindruck über das Aufeinandertreffen der beiden Kulturen. Vorhandene Vorurteile werden mit einem humorvollen Augenzwinkern in die Geschichte eingeflochten. Dass man neben der Geschichte einiges über Land und Leute und das Leben in Portugal erfährt, macht das Buch noch lesenswerter.

Ich hoffe, es gibt noch weitere Fälle mit Leander Lost in Portugal. Er und auch die anderen Personen in seinem Umfeld sind mir ans Herz gewachsen und ich habe sie nach der letzten Buchseite nur ungern ziehen lassen. Die für Leander ungewohnte Wertschätzung und auch Zuneigung, die ihm hier entgegen gebracht wird, hat mich berührt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Glück ist, wenn man trotzdem liebt

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Suppenkasper trifft Blumenhasser. :) Auch in diesem Buch von Petra Hülsmann sind sich die beiden Protagonisten auf den ersten Blick total unsympathisch. Isabelle ist schon ziemlich zwanghaft strukturiert, ...

Suppenkasper trifft Blumenhasser. :) Auch in diesem Buch von Petra Hülsmann sind sich die beiden Protagonisten auf den ersten Blick total unsympathisch. Isabelle ist schon ziemlich zwanghaft strukturiert, aber trotzdem eine total sympathische Hauptfigur und ihr Zusammentreffen mit Jens, der so dermaßen gegensätzlich ist: das ist einfach nur witzig zu beobachten. Da steckt Zunder drin.
Sie mag nur Suppen und weiß seine Kochkunst nicht zu schätzen. Er kann Blumen nicht ausstehen und damit ihre Kunst.
Für zusätzliche „Einmischung“ sorgt Jens Schwester Merle, eine Nebenfigur, die sich im Laufe des Buches ganz schön mausert und mir richtig gut gefällt! Und dann ist da noch Knut: ein Goldstück und richtig toller Freund! Eine weitere Nebenfigur, die mir super gefällt. Der Ausspruch "Glück ist, wenn man trotzdem liebt." stammt von Knut. Wie weise!
Das Buch hat mich super unterhalten und ich konnte es von der ersten Seite an nicht weglegen. Die Freundschaften, die sich im Verlauf der Geschichte entwickeln, sind so schön zu beobachten und die Verwicklungen machen das ganze spannend. Manchmal möchte man am liebsten in das Geschehen eingreifen und den Protagonisten die Augen öffnen.
Der oftmals erwähnte Nachtisch „Schokoladenmalheur“ und andere Leckereien machen zugegebenermaßen Appetit. Das Rezept für das „Schokoladenmalheur“ ist dem Buch zum Glück angehängt. :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unfreiwillige Pilgerreise - der Weg zu sich selbst über Umwege

Die Canterbury Schwestern
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Che hat ihr Leben lang im Schatten ihrer narzisstischen Hippie-Mutter gestanden. Nach deren Tod macht sie sich auf die Reise, nach Canterbury zu Pilgern, weil sie dies ihrer Mutter vor deren Tod versprochen ...

Che hat ihr Leben lang im Schatten ihrer narzisstischen Hippie-Mutter gestanden. Nach deren Tod macht sie sich auf die Reise, nach Canterbury zu Pilgern, weil sie dies ihrer Mutter vor deren Tod versprochen hat. Ihre Mutter hat sie im Gepäck dabei: die Asche reist mit. Statt persönlicher Führung hält das Schicksal für sie überraschenderweise auch noch eine Reisegruppe bereit: die Reiseweiber. Das kann ja was geben! Ich war sehr gespannt, wie sich Ches Pilgerreise entwickeln und was sie auf ihrem Weg erleben würde.

Die bunt zusammengewürfelte Frauengruppe entpuppt sich als genau die Art zu Pilgern, die Che gut tut. In Anlehnung an Chaucer’s Canterbury Tales beschließen sie, dass jede Frau eine Geschichte zum Thema „Liebe“ erzählt. Da kommen die unterschiedlichsten Geschichten zusammen und die Jüngste im Bunde ist verwundert, ob die Liebe denn wirklich immer so kompliziert sein muss. Die Geschichten verbinden die Frauen und jede findet ein Stück weit mehr zu sich selbst. Der Abschluss der Reise in Canterbury lässt genügend Spielraum für den Leser, die Geschichten der Frauen für sich selbst weiterzuspinnen. Der unterschwellige Humor passt gut zu einem Buch, das in England spielt und lockert die teilweise ernsten Themen auf. Für mich war es ein Buch, das nach der letzten Seite nicht zu Ende ist, über das man noch eine Weile nachdenkt. Ich wäre jedenfalls gerne zusammen mit den Canterbury Schwestern gewandert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leise Töne - von lustig bis traurig

Zwischen den Bäumen das Meer
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Die Geschichte von Tom und Annkathrin:
Zwei Menschen treffen an einem schicksalhaften Tag aufeinander und retten sich gegenseitig das Leben. Seitdem sind ihre Lebenswege miteinander verknüpft. Auf den ...

Die Geschichte von Tom und Annkathrin:
Zwei Menschen treffen an einem schicksalhaften Tag aufeinander und retten sich gegenseitig das Leben. Seitdem sind ihre Lebenswege miteinander verknüpft. Auf den ersten Blick erscheinen sie unterschiedlich wie Tag und Nacht, doch wenn man sie näher kennenlernt, kann man einige Gemeinsamkeiten entdecken. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen. Steht dies einem Miteinander im Weg? Oder ist die Liebe stark genug, neue Wege zu wagen und Ängste hinter sich zu lassen?

Was für eine wunderschöne Geschichte! Ich habe sie so genossen! Es war berührend mitzuerleben, wie vor allem Tom durch die Kraft der Liebe über sich hinauswächst. Dazwischen so manch zauberhafte Beschreibung, die einen als Leser mit dabei sein ließ und die Szene bildhaft vor Augen brachte bzw. die Atmosphäre mitfühlen ließ.

Ernste oder traurige Elemente wurden immer wieder durch Humor aufgelockert, den ich stets als passend empfand und der nie unangebracht wirkte.

Ganz klare Leseempfehlung, für dieses Buch, das zum Träumen einlädt: geh raus in die Welt und erfreue Dich an ihr, denn das Leben ist schön!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bin restlos begeistert von dieser außergewöhnlichen Liebesgeschichte

Vergiss nicht, dass wir uns lieben
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Dass man auch mit wenigen Worten so viel ausdrücken kann...
...ich bin restlos begeistert von dem Buch, dabei wäre ich normalerweise daran vorbeigegangen, weil es von den für mich typischen mind. 500 ...

Dass man auch mit wenigen Worten so viel ausdrücken kann...
...ich bin restlos begeistert von dem Buch, dabei wäre ich normalerweise daran vorbeigegangen, weil es von den für mich typischen mind. 500 Seiten weit entfernt ist.

Ja, es ist eine Liebesgeschichte - und was für eine! Sie ist spannend, nachdenklich machend, aufwühlend und dabei frei von jeglichem Kitsch.

Über die Geschichte selbst will ich gar nicht viel erzählen, denn sie funktioniert gerade dadurch, dass man genauso wenig weiß wie die beiden Hauptpersonen.
Eine Frau und ein Mann wachen unabhängig voneinander an unterschiedlichen Stellen in einem Wald auf und haben ihre komplette Erinnerung verloren. Sie wissen nicht, wer sie sind, wie sie heißen, wie sie aussehen, nichts. Sie sind auf den Kern ihrer Persönlichkeit heruntergebrochen und man geht im Verlaufe des Buches mit ihnen auf Entdeckungsreise. Wie gehen sie mit der Situation um. Welche Fähigkeiten haben sie auch ohne ihre Erinnerungen, welche Vorlieben, welchen Geschmack. Was macht sie aus. Welche Gefühle haben sie.

Und man stellt sich die Fragen: Warum? Was steckt dahinter? Solche Zufälle kann es doch nicht geben, oder?

Frau Leciejewski schafft es, mit ihrer schnörkellosen Ausdrucksweise Bilder zu malen, die eine wundervolle, außergewöhnliche Geschichte erzählen und in vergleichsweise wenigen Buchseiten gelingt es ihr, den beiden Hauptpersonen eine eigene Welt zu schaffen, die dem Leser ausreichend Raum für eigene Gedanken und Spekulationen lässt... bis sich alles aufklärt.