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Veröffentlicht am 16.07.2021

Ein Abenteuerroman der mich nach einiger Zeit in den Bann gezogen hat

Die Highlanderin
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Island 1289: Die kleine Enja überlebt als einzige ein schweres Schiffsunglück und wird im letzten Moment gerettet. Doch sie ist in der Hand von Menschenhändlern, die ihr das Zeichen des Sklaven auf die ...

Island 1289: Die kleine Enja überlebt als einzige ein schweres Schiffsunglück und wird im letzten Moment gerettet. Doch sie ist in der Hand von Menschenhändlern, die ihr das Zeichen des Sklaven auf die Stirn ritzen und sie im nächsten Hafen verkaufen. Enja landet, nachdem sie mehrere Stationen durchlaufen hat, im Orient und wird zur Assassinin ausgebildet. 18 Jahre später, macht sie sich als erwachsene Frau, auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Ihr Weg führt sie nach Schottland und dort baut sie sich ein neues Leben auf.
Doch im schottischen Grenzbereich tobt zwischen dem englischen und schottischen Clans ein heftiger Krieg und Enja steht zwischen den Fronten.
Als sie bei einem Überfall schwer verletzt wird, findet James Douglas, der Sohn eines Clanführers sie, nimmt sie mit auf seine Burg und rettet ihr das Leben. Die junge Frau ist schnell fasziniert von James, doch ihre Wege trennen sich wieder. Doch dann wird der Douglas-Clan von König Edward angegriffen und James gefangen genommen. Enja zögert nicht lange und reitet nach London um ihn zu befreien. Sie ahnt nicht, dass sie sich damit einen mächtigen Feind schafft.

Das Cover passt zu einem historischen Roman. Die Frau mit den rotblonden Haaren und dem grünen Kleid hat allerdings nichts gemeinsam mit der Hauptprotagonistin Enja, die fast ausschließlich als Mann auftritt und deren Haare sehr hell sind.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig.
Es hat aber etwas gedauert, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven haben es mir etwas schwer gemacht. Es gibt zwei Handlungsstränge. Zum einen begleiten wir die kleine Enja, die im Jahr 1298 als Auserwählte ihre Heimat Island verlassen muss und auf einem Schiff einer ungewissen Zukunft entgegenfährt.
Im zweiten Handlungsstrang, der im Jahr 1307 beginnt, ist Enja mittlerweile erwachsen und Herrin des Landsitzes Caerlaverock. Sie gerät mitten in den Kampf der schottischen Clans gegen den englischen König Edward und versucht alles, um als Frau ernst genommen und akzeptiert zu werden.

Nach und nach kam ich immer besser in die Geschichte hinein. Obwohl ich den Wechsel der Zeiten zu Beginn anstrengend fand, haben die Rückblicke in die Vergangenheit mir doch sehr dabei geholfen, die Hauptprotagonistin besser zu verstehen.
Denn bei der erwachsen Enja fiel es mir etwas schwerer, mich in sie hinein zu versetzen und ihre Gedanken und Emotionen nachzuvollziehen.
Enja ist eine unglaublich starke Protagonistin. Teilweise war sie mir schon fast zu stark, denn sie zeigt so gut wie gar keine Schwächen. Sie lernt unglaublich schnell, ist intelligent, kennt keine Angst, ihre Wunden heilen in einem unheimlich schnellen Tempo (erfahren wir im zweiten Teil warum?) und sie hat als Assistentin gelernt zu töten.
Zu Hal fand ich keinen richtigen Zugang. Er ist Enjas ständiger Begleiter und war mir mit seiner Eifersucht fast ein wenig unsympathisch. James hingegen, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Obwohl er in einer Welt aufgewachsen ist, in der Frauen nichts zu sagen haben und keine eigenen Entscheidungen treffen dürfen, akzeptiert er Enja sehr schnell.

Die Autorin hat gekonnt geschichtliche Informationen einfließen lassen und mich mit vielen interessanten Informationen versorgt. Ich habe viele Jahre im Gesundheitswesen gearbeitet und habe zum Beispiel mit großer Fazination verfolgt, über welches Wissen die Heiler der damaligen Zeit bereits verfügt haben sollen. Allerdings habe ich, nachdem Enja sich aus Stoffrollen einen Tampon gebastelt hat, die Stirn gerunzelt. Das fand ich dann doch etwas zuviel des guten.

Der Autorin ist es gelungen, die atmosphärische Stimmung wunderbar einzufangen und auch die bildhafte und lebendige Beschreibung des Settings, sorgte dafür, dass ich den Orient und die Highlands regelrecht vor Augen hatte.
Der Plot bleibt während der ganzen Zeit spannend, allerdings lösen sich die Probleme und Schwierigkeiten manchmal etwas zu schnell und unkompliziert. Am Schluss lässt die Autorin mich mit einem richtig fiesen Cliffhanger zurück.
Im Nachwort hat Eva Fellner dann nochmal aufgelistet, welche der Charaktere es tatsächlich gegeben hat und wer der Fantasy der Autorin entsprungen ist.
Ich habe lange mit mir gerungen, wie viel Sterne ich dem Buch geben soll. Nach einem etwas schleppend Start, hat die Geschichte mich irgendwann nicht mehr losgelassen und ich habe sie dann fast in einem Rutsch gelesen. Ich bin schon neugierig auf die Fortsetzung der Reihe und deshalb gibt es letztendlich 4 Sterne ⭐⭐⭐⭐ und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.06.2021

Eine Liebesgeschichte in Zeiten von Corona

Wirbelwind an Kapitän
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Zitat: "Ja, der Virus hat viel Leid über die Menschen gebracht, aber es hat uns auch die Hoffnung geschenkt, dass die Welt danach eine sein wird, in der es wieder um Liebe und Nächstenliebe geht..."

Wir ...

Zitat: "Ja, der Virus hat viel Leid über die Menschen gebracht, aber es hat uns auch die Hoffnung geschenkt, dass die Welt danach eine sein wird, in der es wieder um Liebe und Nächstenliebe geht..."

Wir befinden uns im Jahr 2020. Die Welt leidet seit Monaten unter dem Corona Virus und der nächste Lockdown steht kurz bevor. Die Autorin Soey lebt in Berlin, ist glücklich verheiratet mit Christian und freut sich auf ihr erstes Kind. Doch dann ändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen. Sie erleidet eine Fehlgeburt und versinkt in eine Depression. Zurück bleibt nur Schmerz, Trauer und das Gefühl etwas Wertvolles verloren zu haben. Christian kommt nicht mehr an sie heran und irgendwann merkt Soey, dass ihr Mann sich verändert hat und sich immer mehr von ihr entfernt. Plötzlich steht sie vor den Scherben ihre Ehe und trennt sich von ihrem Mann.
Im weit entfernten Wien infiziert sich zur gleichen Zeit der Arzt Sebastian mit dem Covid-19-Virus und muss in Quarantäne. In der letzten Zeit bestand sein Leben nur aus Arbeit, doch plötzlich hat er viel Zeit zum Nachdenken. Er spürt, dass er sich nach seinen gescheiterten Ehen wieder nach Nähe und Zärtlichkeit sehnt. Kurzentschlossen meldet er sich bei einem Online-Partnerportal namens „ForeverLove“ an.
Das erste Date verläuft nicht so wie erhofft, doch dann erhält er eine Mail von Soey, die als "Wirbelwind" ebenfalls ihrer Einsamkeit entfliehen will. Ihre Art zu schreiben berührt ihn sofort und je länger sie sich gegenseitig schreiben, desto mehr spüren sie, dass da etwas zwischen ihnen ist, dass sich nicht beschreiben lässt.
Doch in Zeiten von Corona ist alles anders. Wie kann sich eine Liebesgeschichte entwickeln, wenn eine Pandemie dafür sorgt, dass die Menschen Abstand halten und sich isolieren müssen?!

Es handelt sich bei dem Buch um eine hochwertige Hartcover-Ausgabe mit einem Schutzumschlag. Das Format ist klein und der Seitenrand etwas breiter als gewohnt. Dadurch sind die 306 Seiten schnell gelesen. Das Cover ist wunderschön und zeigt ein Segelboot auf dem Wasser, mit einem traumhaften Lichtspiel im Hintergrund.
Nachdem ich Cassandra Negra bereits von ihrem Roman "Keine Sternschnuppen für Sara?" kenne, war ich sehr gespannt auf ihr neues Werk. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Die Sprache und der Ausdruck haben mich bereits bei ihrem letzten Buch begeistert. Er ist flüssig und lebendig und macht das Lesen zum Vergnügen.
Die Kapitel flogen nur so dahin und innerhalb weniger Stunden war ich bereits am Ende der Geschichte angekommen.
Im Fokus steht die Liebesgeschichte von Sebastian und Soey, die authentisch und wie aus dem Leben gegriffen ist. Angereichert ist sie mit vielen kleinen Gedichten und Weisheiten, die sich wunderbar in die Geschichte einfügen.

Schon seit vielen Jahren lernen sich immer mehr Menschen über Dating-Apps kennen, doch wer die Wahl hat, hat die Qual. Es ist gar nicht so einfach, bei der großen Anzahl an Dating-Vorschlägen, den oder die Richtige zu entdecken. Doch Sebastian findet Soey und diese antwortet mit "Wirbelwind an Kapitän".
Ein wenig hat mich die Geschichte an "E-Mail für Dich" erinnert, aber der Hintergrund dieses kennenlernens ist, aufgrund der aktuellen Situation, eine völlig andere.
Sebastian und Soey begegnet sich erst am Ende des Plots. Allerdings war mir die Geschichte etwas zu komprimiert und das Kennenlernen der Beiden ging mir zu schnell. Sie sind keine Teenager mehr und es war mir, in ihren E-Mails und Telefonaten, etwas zu schnell die Rede von Gefühlen, Sehnsucht und Liebe.
Was ich richtig gut fand, ist die Nähe der Geschichte zu unserer jetzigen Gegenwart.

Cassandra Negra hat es geschafft, die aktuelle Situation, (ohne dabei politische Äußerungen zu verwenden), in eine schöne Liebesgeschichte zu verpacken, die tiefgründig ist und zum Nachdenken anregt.
Dafür gibt es von mir 4 Sterne ⭐⭐⭐⭐ und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein guter Start in eine komplexe Fantasyreihe

Askeria: Die letzte Generation
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"Der Ursprung einer Angst kommt niemals aus den Dingen selbst, viel mehr, wie du dich ihnen entgegenstellst."

Die vierzehnjährige Piara lebt auf dem Kontinent Mitaeria in einem kleinen Ort namens Clay ...

"Der Ursprung einer Angst kommt niemals aus den Dingen selbst, viel mehr, wie du dich ihnen entgegenstellst."

Die vierzehnjährige Piara lebt auf dem Kontinent Mitaeria in einem kleinen Ort namens Clay in der Provinz Saetam.
Lange vor ihrer Zeit gab es Krieg zwischen den Menschen und den Ceri. Bei ihnen handelt es sich um Wesen der Dunkelheit. Einer Rasse, die den Menschen ähnlich ist, aber über eine blau-gräuliche Haut verfügt, Augen die ihre Farbe je nach Stimmung ändern und verzweigte Hörner auf ihrem Kopf hat. Der Orden von Corasil hat diesen Kriegen damals ein Ende gesetzt und verbannte die Ceri auf den Kontinent Malluma, der im Gegensatz zu Mitaeria, in völliger Dunkelheit gehüllt ist. Als Dank müssen die Menschen sich den Lehren und Geboten des Ordens beugen. Sämtliche Dokumente, die auf die Ceri hinweisen, wurden vernichtet und mittlerweile weiß kaum noch jemand etwas über die Existenz dieses Volkes.
Es gibt jedoch immer noch Forscher, die weiter recherchieren und den Orden kritisieren. Deshalb sind Inquisitoren ständig auf der Jagd nach Abtrünnigen, die weiter verbotene Magie wirken, wissenschaftliche Forschungen betreiben und nicht an die Güte des Gottes Coralis glauben.
Seit dem Tod von Piaras Eltern, wird das junge Mädchen von ihren Brüdern Ineas und Souta groß gezogen. Sie leben in ständiger Angst davor, entdeckt zu werden, denn Piara ist mit einem Brandmal des verstoßennem Volkes gezeichnet. Sie hat als einzige in ihrer Familie Hörner. Warum das so ist weiß Piara nicht und von ihren Brüdern bekommt sie auf Fragen keine Antwort.
Als die Inquisitoren des Ordens in Clay auftauchten, kann Souta im letzten Moment mit seiner Schwester fliehen. Ineas müssen sie schwer verletzt zurücklassen.
Die beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, in der Piara sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit macht, nachdem Souta ihre Fragen nicht beantworten will. Nach und nach kommt sie dem Geheimnis ihrer Familie auf die Spur und erfährt, dass ihre Brüder sie vor einer Wahrheit beschützt haben, die sie als Kind nicht verkraftet hätte.

Ich wurde durch eine befreundete Bloggerin auf dieses Buch aufmerksam. Sie hat mich richtig neugierig auf die Geschichte gemacht und als mich auch der Klappentext ansprach, stand sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.
"Askeria - Die letzte Generation“ ist Juliet May's Debüt-Roman und der erste Teil einer Fantasy-Reihe der 2019 erschienen ist.
Bereits auf der ersten Seite wurde ich von der Autorin mitten ins Geschehen geworfen und habe Piara und ihren Bruder Souta auf der Flucht vor den Inquisitoren des Ordens begleitet.
Die Spannung war für mich sofort greifbar.
Juliet May erzählt die, sehr komplexe Geschichte, in mehreren Handlungssträngen. Es wechseln jedoch nicht nur die Sichtweisen, sondern sie springt auch immer wieder in die Vergangenheit, um den Leser nach und nach mit Hintergrundinformationen zu versorgen.
Der Schreibstil und die Ausdrucksweise der Autorin waren für mich gewöhnungsbedürftig und ich musste etliche Sätze und Abschnitte nochmals lesen und konzentriert dabei bleiben, um die Handlung zu verstehen.
Nehmt euch also auf jeden Fall die nötige Ruhe und die Zeit, um euch auf die Geschichte einzulassen.

Die Charaktere sind facettenreich, detailliert und sehr lebendig beschrieben. Ich konnte mich gut in Piara hineinversetzen und ihre Enttäuschung über das fehlende Vertrauen ihres Bruders verstehen. Bei Souta hat es etwas länger gedauert, bis ich mich mit ihm anfreunden konnte. Er verheimlicht seiner Schwester viel und erst nach und nach erfährt man die Gründe dafür.
Neben Piara und Souta verfolgte ich die Geschichte auch aus der Perspektive von Rigoras. Er ist der Sohn eines Regenten aus der Provinz Fayon und es gibt eine besondere Verbindung zwischen ihm und Piara. Rigoras, den man meistens in Begleitung seines zahmen Wildschweins Truffel (eine tolle Idee!) sieht, ist mein Lieblingsprotagonist. Er ist ein sehr sympathischer junger Mann, der pflichtbewusst und hilfsbereit ist. Vermisst habe im Plot seinen Leibwächter Rad, der der beste Freund von Rigoras ist, aber leider nach einem kurzen Auftritt nicht wieder in Erscheinung tritt.

Das imposante Worldbilding ist gut durchdacht und von der Autorin sehr detailliert und bildgewaltig beschrieben. Auch die Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen.
Alles ist jedoch sehr miteinander verflochten. Die ständigen Wechsel der Perspektiven und die Zeitsprünge verwirrten mich oft etwas. Mir fehlte der rote Faden und ich habe zwischendurch den Überblick verloren.
Es passierte mir teilweise auch zu wenig und dadurch kam, vor allem im mittleren Teil, kaum Spannung auf.
Piara und Souta halten sich zum Beispiel lange in Ascot auf, ohne das groß etwas geschieht. Souta hält seine Schwester immer wieder hin und es gibt kaum Erklärungen. Auch in Myrefall zieht sich die Handlung sehr in die Länge.
Erst im letzten Viertel des Buches fesselte mich die Geschichte wieder richtig und ließ mich bis zum Schluss nicht mehr los.

Fazit
"Askeria - Die letzte Generation" hat mich neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte gemacht. Ich bleibe mit vielen offenen Fragen zurück und deshalb bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Für Band 1 gibt es 3,5 Sterne aufgerundet auf 4 ☀️☀️☀️☀️ Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fantasy-Fans.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein guter Start in die Trilogie

Raukland Trilogie - Rauklands Schwert
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Als Ronan, der Sohn von Rauklands König Azel, anstatt in einer Schlacht zu kämpfen, seinen Rausch ausschläft, wird er von seinem Vater schwer bestraft. Er muss nicht nur sechzehn Peitschenhiebe über sich ...

Als Ronan, der Sohn von Rauklands König Azel, anstatt in einer Schlacht zu kämpfen, seinen Rausch ausschläft, wird er von seinem Vater schwer bestraft. Er muss nicht nur sechzehn Peitschenhiebe über sich ergehen lassen, sondern wird auch noch gebrandmarkt und auf die kleine Insel Lannoch, mitten im Nordmeer verbannt, um diese in seinen Besitz zu bringen.
Doch Merlin, der König von Lannoch will die Insel nicht kampflos hergeben und hat eine Bedingung gestellt. Es ist seit Generationen Brauch, dass der zukünftige König innerhalb eines Jahres mehrere Aufgaben erfüllt und sich so als würdig erweist, Lannoch zu regieren.
Und nur dieser Person unterwirft er die Insel.
Schafft Ronan auch nur eine Aufgabe nicht, muss er zurück nach Raukland und es besteht die Gefahr, dass er von seinem Vater mit dem Tode bestraft wird.
Merlin versucht alles, um zu verhindern, dass seine Insel vom Feind übernommen wird.
Er hofft, dass bereits die erste Aufgabe, Ronan scheitern lässt, denn er muss einen Freund finden, der ihn unterstützt. Für den skrupellosen Einzelgänger ist diese Herausforderung kaum zu lösen.
Doch Ronan hat Glück und das Schicksal spielt ihm in die Karten, denn er rettet den jungen Kaufmann Liam vor dem Ertrinken. Dieser ist ein großer Angsthase und froh, in Ronan einen Beschützer gefunden zu haben. Dafür sichert er ihm auch gerne seine Freundschaft zu.
Wird Ronan es mit Liams Hilfe schaffen, die Aufgaben innerhalb eines Jahres zu lösen?

Mit dem Schreibstil der Autorin bin ich sehr gut zurechtgekommen. Sie schreibt klar und flüssig und führt ihre Leser gekonnt durch die Zeilen. Die kleine Insel, das Dorf und die karge Landschaft hat sie sehr detailliert und wunderschön beschrieben und die Atmosphäre wurde von ihr gekonnt eingefangen. Auch die Sprache fand ich zur Geschichte passend.
Ronan ist der typische Bad-Boy. Harte Schale, weicher Kern. Diese Aussage beschreibt ihn am besten. Ich habe ihn in seiner Rolle jedoch nicht als Siebzehnjährigen vor Augen gehabt. In vielen Situationen habe ich ihn eher auf Mitte zwanzig geschätzt. Ronan ist ein mutiger junger Mann, der weder vor Schmerzen noch vor dem Tod Angst hat und ein begnadeter Schwertkämpfer ist.
Als zukünftiger Herrscher von Raukland ist ihm seine Heimat wichtig und es würde ihm nie in den Sinn kommen, nicht zurückzukehren, auch auf die Gefahr hin, dass sein Vater ihn tötet.
Ronan, der nie gelernt hat, was es heißt, Freunde zu haben, merkt schon bald, dass sich die Aufgaben nicht mit einem Schwert lösen lassen.
Seine Entwicklung ging, meiner Meinung nach, etwas zu schnell vonstatten.
Liam ist das Gegenteil von ihm. Er ist alles andere als mutig und ein ziemlicher Angsthase. Er ist auf der Flucht und froh darüber, in Ronan einen Beschützer gefunden zu haben. Doch Liam ist nicht dumm. Er kann nicht nur gut lesen, sondern ist auch sonst ein pfiffiges Kerlchen.
Sehr gut hat mir die langsame Entwicklung der Freundschaft, dieser so gegensätzlichen jungen Männer gefallen, die sich im Endeffekt auch beim Lösen der Aufgaben gut ergänzen.
Prinzessin Eila hingegen, die Enkelin von König Merlin, wirkte wie ein sechzehnjähriges Mädchen, dass mit ihrer Freundin kichernd herumalbert. Sie läuft vor Ronan weg und im nächsten Moment sucht sie wieder seine Nähe.
Insgesamt hat es mir, vor allem bei den Hauptprotagonisten, ein wenig an Tiefe gefehlt und ich empfand die Figuren als etwas zu einfach gestrickt. Mir fehlten etwas die undurchschaubaren Charaktere, die eine Geschichte erst richtig interessant machen.
Die Spannungskurve steigt nur langsam an und der Verlauf der Handlung ist recht schnell ersichtlich. Doch zu verfolgen, welche Aufgaben Ronan zu lösen hat, bringt immer wieder Abwechslung in den Plot hinein. Auch wenn es an Dramatik fehlt und die Storyline etwas mehr Action gut vertragen hätte, wurde ich mit jeder Aufgabe mehr in die Handlung hineingezogen.
Die Botschaft der Geschichte ist es, zu zeigen, wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und der Zusammenhalt einer Gemeinschaft ist.

Auch wenn der erste Teil der Trilogie ohne einen fiesen Cliffhanger endet, gibt es noch eine unerwartete Wendung, die neugierig auf die Fortsetzung der Reihe macht.
Ich bin gespannt, wie die Geschichte von Runan weitergeht und gebe für "Rauklands Sohn" 4 Sterne.⭐⭐⭐⭐

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RauklandsSohn

JordisLank #buchrezension

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Eine Märchenadaption der etwas anderen Art

Winters zerbrechlicher Fluch
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"Sammelband: "Winters zerbrechlicher Fluch" von Julia Adrian

Die Verträge zwischen den Königreichen Athos und Maywater sind unterschrieben und Prinzessin Mary freut sich, dass die Verlobung mit dem ihr ...

"Sammelband: "Winters zerbrechlicher Fluch" von Julia Adrian

Die Verträge zwischen den Königreichen Athos und Maywater sind unterschrieben und Prinzessin Mary freut sich, dass die Verlobung mit dem ihr versprochenen Kronprinzen Duncan auf dem Ball gefeiert werden soll.
Doch dann muss sie mit ansehen, wie Cinderella ihr ihren zukünftigen Mann ausspannt. Für Mary bricht eine Welt zusammen, denn auf diese Schmach war sie nicht vorbereitet. Sie hat alles verloren. Es gibt keine Hochzeit und sie wird nie Königin von Maywater werden, sondern steht alleine am Rand der Tanzfläche.
Es ist Tarek, der zweitgeborene Sohn des Königs von Westham, der sie aus der misslichen Situation rettet, obwohl sie ihm vor drei Jahren einen Korb gegeben hat.
Doch Mary will die Demütigung die Duncan ihr angetan hat, nicht einfach so hinnehmen und stiehlt den Glasschuh, den Cinderella um Mitternacht verloren hat. Nichtsahnend, was dieser Diebstahl für ein Nachspiel hat und was sie damit auslöst.

In diesem Sammelband sind die drei Teile "Winters zerbrechlicher Fluch", "Frühlings Tod" und "Herbst im Blut", vereint.
Das Cover ist, wie alle Cover des Drachenmondverlags, einfach bezaubernd und traumhaft schön. Auch das Innenleben hat mich sofort begeistert.
Das Buch mit seinen 700 Seiten kann man nicht so nebenbei lesen. Also nehmt euch auf jeden Fall die nötige Zeit und Ruhe, um sich auf die Geschichte einzulassen.
Es hat etwas gedauert, bis ich mich mit dem Schreibstil der Autorin angefreundet habe. Ihre Ausdrucksweise ist bildgewaltig, ausschweifend und wortreich, aber auch sehr außergewöhnlich. Das Worldbilding mit sechs, sehr unterschiedlichen Königreichen und dem Blutwald ist imposant und beeindruckend.
Es handelt sich einerseits um eine Märchenadaption, aber andererseits irgendwie auch wieder nicht. Es sind sehr viele unterschiedliche Märchen in die Geschichte eingewebt worden. Das birgt natürlich Gefahren und ist nicht ohne Risiko. Es war mir dann teilweise auch etwas zu viel des Guten und ich habe irgendwann den Überblick verloren. Aber das ist eine persönliche Geschmackssache und ich bewundere die Autorin dafür, dass sie diesen Spagat so gut hinbekommen hat.

Julia Adrian lässt ihre Leser in eine märchenhafte und mystische, aber auch brutale und blutige Welt eintauchen.
Sie erzählt die Geschichte der Hauptprotagonistin Mary in sehr vielen unterschiedlichen Handlungssträngen. Dabei sind nur die Kapitel, die aus dem Blickwinkel von Mary sind, in der Ich-Perspektive. Es wechseln jedoch nicht nur die Sichtweisen, sondern sie zwitscht auch ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und verknüpft alles miteinander. Es ist nicht einfach, der Geschichte zu folgen und ich musste schon sehr konzentriert Lesen, um den Überblick nicht zu verlieren.
Teilweise fand ich es ein wenig zu verwirrend, die Handlung zu verschachtelt und mir fehlte etwas der rote Faden.
Nach und nach habe ich dann jedoch immer mehr über die Hintergründe, sowie die unterschiedlichen Königreiche erfahren, sie besser kennengelernt und langsam die Zusammenhänge verstanden. Dabei bleiben die Königreiche Seval, Morrigan und Kor-Tand jedoch ziemlich im Hintergrund und sind nicht so relevant für die Geschichte.
Mary ist, als Hauptprotagonistin, zu Beginn eine wohlerzogene Tochter, die sich den Anordnungen ihres Vaters fügt. Doch im Laufe der Handlung entwickelt sie sich zu einer autonomen, selbstbestimmten jungen Frau.
Die zahlreichen Charaktere sind alle sehr facettenreich und detailliert beschrieben, doch fast jede Figur birgt ein Geheimnis. Wer ist Winter? Wem gehört die mysteriöse Stimme? Erst nach und nach kommt alles ans Tageslicht.
Unerwartete Wendungen sorgten für die nötige Spannung und für so manchen Schockmoment.

Die Geschichte ist nichts für Leser mit schwachen Nerven. Ich habe nicht erwartet, dass einige Szenen so brutal und blutig beschrieben sind. Deshalb ist es auch nicht für Kinder geeignet und selbst bei Jugendlichen bin ich mir nicht sicher, ab welchem Alter ich eine Empfehlung aussprechen würde.
Fazit
Julia Adrian hat mich mit ihrem epischen, umfangreichen und sehr durchdachten Werk beeindruckt. Es ist ein modernes Märchen für Erwachsene, dass eine sehr komplexen Handlung hat, voller düster Magie, blutig und teilweise sehr brutal ist.
Von mir gibt es 4 Sterne ⭐⭐⭐⭐ und eine Leseempfehlung für Erwachsene.


Ich bedanke mich bei der Autorin für das Rezensionsexemplar.
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WinterszerbrechlicherFluch

juliaadrian #sammelband

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