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Veröffentlicht am 12.01.2021

Amüsante Geschichte mit ernsten Untertönen

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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Ihren Roman „Auch die große Liebe fängt mal klein an“ lässt Sylvia Deloy in Köln spielen, dort, wo sie auch selbst mit ihrer Familie lebt. Man spürt es in den Schilderungen, dass die Autorin ihre Heimatstadt ...

Ihren Roman „Auch die große Liebe fängt mal klein an“ lässt Sylvia Deloy in Köln spielen, dort, wo sie auch selbst mit ihrer Familie lebt. Man spürt es in den Schilderungen, dass die Autorin ihre Heimatstadt mag. So bunt und abwechslungsreich wie das Cover gestaltet ist, so wechselvoll ist auch das Leben der Protagonistin Marie mit Höhen und Tiefen. Maries große Liebe ist schon vor längerer Zeit in die Brüche gegangen, aber in dieser Hinsicht steht noch eine Überraschung für sie bereit. Aus einer kleinen, wieder aufflackernden Zuneigung wird sich deutlich mehr entwickeln, die Frage ist nur, wie beständig die Gefühle der Protagonisten sind.

Marie leitet seit dem Tod ihres Vaters das Restaurant „Petite Pauline“ in Köln, das sich der französischen gehobenen Küche verschrieben hat. Der inzwischen an Demenz erkrankte und daher im Pflegeheim lebende Großvater hat die Gaststätte gegründet und seither hat sich weder am Interieur noch am Angebot wenig verändert. Die Kölner wenden sich inzwischen lieber angesagteren Locations zu.

Um das Restaurant zu retten und das Geld für dringend notwendige Reparaturen aufzubringen, schließt Marie das Restaurant und beginnt kurzfristig in der Küche eines Brauhauses. An ihrem ersten Tag trifft sie auf ihren ebenfalls dort arbeitenden Ex-Freund Anton. Die Zubereitung der Gerichte erfordert unvermeidbar eine Zusammenarbeit unter den Kollegen. Für die beiden führen die Umstände dazu, dass sie sich mit ihrer Beziehung auseinandersetzen.

Sylvia Deloy schafft es, locker und leicht zu erzählen, aber dennoch ernste Thematik dabei zu berücksichtigen. Diesmal greift sie dabei die Themen Demenzerkrankung, sich der Familiengeschichte verpflichtet fühlen und an eine alte Liebe wieder anzuknüpfen, auf. Glücklicherweise führte auch diese romantische Komödie wieder zu einem versöhnlichen Ende, aber bis dahin muss Marie einiges an Beziehungsarbeit leisten und über die langen Schatten springen, den die Familienangelegenheiten werfen. Sowohl hier wie da ist es das Problem der Protagonistin, dass sie ihre Entscheidungen auf den Erfahrungen in der Vergangenheit zu treffen versucht.

Die Figuren wie überhaupt die gesamte Erzählung scheinen aus dem Leben gegriffen und vorstellbar. Marie fand ich als Person liebenswert, dennoch gehört es zur Geschichte, dass mir nicht jede Figur sympathisch war. Über den Besuch bekannter Orte, Sprache und auch Rezepte vermittelt die Autorin einiges an Kölner Lokalkolorit. Am Ende des Buchs findet sich die Zubereitung von ein paar einfachen, für die Stadt und Region Köln bekannten Gerichten. Der Roman wird abwechslungsreich durch freundlich ausformulierte, interessante Erzählungen in Nebenhandlungen.

Mit dem Roman „Auch die große Liebe fängt mal klein an“ hat Sylvia Deloy eine amüsante Geschichte mit ernsten Untertönen geschrieben, die mich bestens unterhalten hat und die ich daher gerne weiterempfehle. Das Buch ist ein Muss für Fans von romantischen Liebeskomödien.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Eine mit vielen kreativen dramatischen und erfreulichen Ideen gespickte Geschicht

Miss Bensons Reise
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In ihrem Roman „Miss Bensons Reise“ erzählt die Engländerin Rachel Joyce von dem großen Wunsch ihrer Protagonistin Margery Bensons, den goldenen Käfer von Neukaledonien zu finden. Titel und Cover weisen ...

In ihrem Roman „Miss Bensons Reise“ erzählt die Engländerin Rachel Joyce von dem großen Wunsch ihrer Protagonistin Margery Bensons, den goldenen Käfer von Neukaledonien zu finden. Titel und Cover weisen darauf hin, dass die Verwirklichung ihres Anliegens nicht im eigenen Land umsetzbar ist, sondern ihr eine lange Fahrt mit dem Schiff bevorsteht. Aber sie begibt sich nicht allein auf ihre große Reise. Die Frage, ob sie sich über ihre Begleitung freuen oder eher verzweifeln soll, macht einen Teil des Romans aus und gibt ihm einen besonderen Leseanreiz.

Margery war zehn Jahre alt, als ihre Familie die Nachricht vom Tod der im ersten Weltkrieg gefallenen vier Brüder erhielt, woraufhin der Vater sich erschoss. Just zu dieser Zeit beschäftigte er sich damit, den goldenen Käfer zu finden. Fünf Jahre nach dem zweiten Weltkrieg ist Margery Mitte Vierzig, weiterhin alleinstehend, unterrichtet als Lehrerin und hat infolgedessen wenig Mittel zur Verfügung. Nach einem alptraumhaften Morgen in der Schule beschließt sie, sich nun endlich ihren Wunsch zu erfüllen und in Neukaledonien nach dem Käfer zu suchen. Um vor Ort professionell zu wirken, benötigt sie eine Assistenz. Eine Stellenanzeige hat wenig Resonanz. Margery gibt sich bei den Bewerbungsgesprächen kultiviert und wählt schließlich Enid Pretty aus, eine junge Frau, die in Vielem das Gegenteil von ihr selbst ist. Auch Enid hat einen Traum, den sie sich erfüllen möchte. Aber sie verbirgt auch ein Geheimnis, dessen Schatten den Weg bis nach Neukaledonien findet.

Rachel Joyce lässt in ihrem Roman ihrer Fantasie vielfach blühen und bringt ihre Protagonistin in manche ungewöhnliche Situation. Sicherlich ist das nicht immer realistisch, aber sehr unterhaltsam und oft amüsant. Sie überdeckt damit die Sorgen und Probleme ihrer Figuren, die sie dennoch immer wieder in den Blick des Lesers hebt und ihn dadurch auf ihre ganz eigene Weise dazu auffordert, sich auch mit den weniger schönen Dingen und Ereignissen in der Welt zu beschäftigen. Ihre Geschichte hat sie in die 1950er Jahre eingebunden. Die britischen Konventionen und Werte der damaligen Zeit fließen in die Handlung ein. Selbst im fernen Neukaledonien finden die Lebensvorstellungen bei den im Land wohnenden Briten ihre Anwendung, wie Margery und Enid erfahren müssen.

Durch ihre einfühlsame Beschreibung der handelnden Personen gelingt ihr die Darstellung abwechslungsreicher Charaktere, die je ihr eigenes Päckchen zu tragen haben, sich aber ihren weiteren Weg mit viel Mut, Zuversicht und Hoffnung bahnen. Deutlich stellt sie heraus, wie viel es bedeutet, jemanden an seiner Seite zu haben, der sich auch mal uneigennützig kümmert und auf den man sich verlassen kann, auch wenn man nicht immer eine Meinung teilt. Eventuell gelingt es sogar, dadurch seinen Horizont zu erweitern. Obwohl man seine Vergangenheit nicht ändern kann, ist es möglich, sich und seine Ansichten zu ändern und dadurch sein zukünftiges Leben zu beeinflussen.

Zahlreiche unerwartete Wendungen und eine mit vielen kreativen dramatischen wie auch erfreulichen Ideen gespickte Geschichte, manchmal mit einem Augenzwinkern erzählt, machen „Miss Bensons Reise“ von Rachel Joyce zu einer großen Leseempfehlung für jeden.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Zunehmende Spannung mit furioser Wendung zum Schluss

Hinter diesen Türen
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Der Thriller „The Turn oft he Key“ von Ruth Ware führte mich nach Schottland. Dort sitzt die Protagonistin und Ich-Erzählerin Rowan Caine seit geraumer Zeit in einem Frauengefängnis und wartet auf ihren ...

Der Thriller „The Turn oft he Key“ von Ruth Ware führte mich nach Schottland. Dort sitzt die Protagonistin und Ich-Erzählerin Rowan Caine seit geraumer Zeit in einem Frauengefängnis und wartet auf ihren Prozess, denn sie soll ein Kind umgebracht haben. Jetzt sucht sie aus ihrer prekären Lage heraus nach einem Anwalt, der sie dabei vertritt, denn sie fühlt sich von dem ihr zur Seite gestellten Rechtsbeistand missverstanden.

Rowan ist 27 Jahre alt und gelernte Erzieherin. Sie war mit ihrer Arbeitsstelle in einer Kita in London unzufrieden. Als sie bei einer Google-Suche auf ein Stellenangebot im Internet stößt, entschließt sie sich spontan zu einer Bewerbung. Gesucht wird ein erfahrenes Au-Pair-Mädchen zur Betreuung der vier Kinder der Familie, die in einem abgelegenen, aber mit modernstem High-Tec ausgestatteten Haus im schottischen Hochland lebt. Besonders reizen Rowan die Höhe des Jahresgehalts und die zusätzlichen Leistungen. Gleich bei Antritt der Stelle wird ihr ganzes pädagogisches und kreatives Geschick gefragt, denn das Arbeitgeber-Ehepaar fährt einige Tage auf Dienstreise und Rowan bleibt mit den Kindern und zwei Hunden allein im Haus zurück.

Das gesamte Buch ist als Brief gestaltet. Ruth Ware baut von Anfang an Spannung an und spiegelte mir die Verzweiflung Rowans durch die von ihr begonnenen Briefe an ihren Anwalt auf den ersten Seiten des Buchs wieder. Die Protagonistin ist sich bewusst, dass ihre Aussage unschuldig zu sein, auf dem Prüfstand steht. Als Kindsmörderin hat sie im Gefängnis einen besonders schwierigen Stand. Obwohl sie sich wünscht, dass ihr Fall so schnell wie möglich aufgeklärt wird, nimmt sie sich die Zeit sämtliche Ereignisse, von der Bewerbung an bis zu den verstörenden Geschehnissen in jener Schicksalsnacht. Sie weiß, dass der Anwalt und damit auch ich als Leser nur auf diese Weise ihr Handeln verstehen und sich damit ihre Unschuld bestätigen wird.

Die Autorin spielt gekonnt mit der Angst, die viele empfinden, wenn sie allein im dunklen Zimmer ein unbekanntes Geräusch wahrnehmen, was besonders gruselig ist, wenn man sich in einem Haus befindet, dass abgelegen ist und keine Erwachsene zur Hilfe in der Nähe. Außerdem fand ich es beängstigend, sich rund um die Uhr den Möglichkeiten einer Smart Home Systems ausgesetzt zu sein, die natürlich auch ihre Vorteile bietet. Des Weiteren werden viele Leser die täglichen Herausforderungen kennen, die ein Haushalt mit mehreren Kindern bringt, auch hieraus ergeben sich einige brisante Situationen. Es gibt einige Menschen, die es gut mit Rowan meinen, oder vielleicht doch nicht?

Rowan fühlte sich als Kind oftmals unverstanden und möchte in ihrem Job einiges besser machen. Aber es ist unter den Bedingungen schwierig, ihren eigenen Ansprüchen zu entsprechen, so dass sich ihre Unzufriedenheit mit sich selbst ihre Nerven zusätzlich reizt. An einigen Stellen fügt die Autorin kurze Bemerkungen ihrer Protagonistin ein, die einen ganz kleinen unvollständigen Ausblick auf das bieten, was noch passieren wird und dadurch die Spannung noch zusätzlich steigern.

Im Thriller „Hinter verschlossenen Türen“ brilliert die Autorin durch die Erzeugung von Ängsten, die sich in unserem Alltag finden. Obwohl wir wissen, dass die meisten unbegründet sind, so gibt es doch eine Möglichkeit durch die unsere Angst bestätigt werden könnte.

Ruth Ware schreibt mit zunehmender Spannung auf den Punkt, an dem sie mit einer furiosen Wendung alles verändert. Fesselnd und schaurig bringt sie moderne alltägliche Probleme auf einen neuen verstörenden Level. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Von der selbstsicheren ungestümen jungen Frau hin zur couragierten Übersetzerin und Journalistin

Milena und die Briefe der Liebe
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Im historischen Roman „Milena und die Briefe der Liebe“ zeichnet Stephanie Schuster das Leben von Milena Jesenská in den Jahren von 1916 bis 1926 auf. Diese Zeit war geprägt von Milenas Begegnungen, vor ...

Im historischen Roman „Milena und die Briefe der Liebe“ zeichnet Stephanie Schuster das Leben von Milena Jesenská in den Jahren von 1916 bis 1926 auf. Diese Zeit war geprägt von Milenas Begegnungen, vor allem aber auch ihrem brieflichen Austausch mit dem Schriftsteller Franz Kafka. Der Untertitel des Buchs „Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft“ beschreibt daher sehr gut in Kurzform diesen wichtigen Lebensabschnitt von Milena. Es ist eine schöne Idee der Autorin, die Kapitel mit dem Namen von jeweils einer Blume zu betiteln, die dann auch in der folgenden Handlung zu finden ist.

Milena wächst unbesorgt als Tochter eines Professors der Kieferorthopädie in Prag auf. Sie besuchte das Frauengymnasium in Prag. Dem Wunsch des Vaters entsprechend, begann Milena Medizin zu studieren, um später die väterliche Praxis zu übernehmen. Doch schon bald wechselte sie das Fach und studierte Musik. Milena war bekannt dafür, sich Vergnügungen ausschweifend hinzugeben.

Als sie eine Liaison mit dem jüdischen Literaturkritiker Pollak beginnt, greift ihr Vater ein und lässt sie bis zur Volljährigkeit in eine psychiatrische Anstalt einweisen. Dennoch heiraten Milena und Ernst Pollak später. Ernst hat sie in literarische Kreise eingeführt, in die auch Franz Kafka verkehrt. Aufgrund ihrer Heirat muss das Paar Prag verlassen und siedelt sich in Wien an. Von hier aus beginnt die selbstbewusste Milena einen Briefwechsel mit Kafka, zunächst weil sie sich wünscht, dass sie seine Werke übersetzen darf. Aber bald schon entwickelt sich aus dem regen Briefverkehr der Wunsch nach einer persönlichen Begegnung, die schließlich zu tieferen Gefühlen bei beiden führt.

Stephanie Schuster beschreibt die Romanze zwischen Milena und Franz realitätsnah. Bisher bekannte Fakten aus dem Leben von Milena und Kenntnisse aus den bis heute erhaltenen Briefen Kafkas an seine Briefpartnerin ergänzt sie durch ihre Fantasie. Auf diese Weise stellt sie die gegenseitige geistige Bereicherung der beiden dar und findet eine Form, die möglichen Gefühle der beiden zueinander auszudrücken. Die Autorin zeigt die wechselvollen Zeiten Milenas von der zu Kriegszeiten durch das Elternhaus gut versorgten Tochter bis zum steinigen Weg in die Unabhängigkeit, auf der Kafka durch seine Briefe sie begleitet und ihr dadurch rege Unterstützung durch seine Worte gegeben hat.

Obwohl sie zunächst die Folgen ihres Tuns nicht immer richtig einschätzt und eher spontanen Aktionen nicht abgeneigt ist, scheint sie durch den Briefwechsel gelassener zu werden. Rechtzeitig besinnt sie sich auf das Vorbild ihres Vaters, sich mit einfachen Arbeiten das Lebensnotwendigste zu verdienen. Ihre später ungeliebte Ehe bietet ihr in dieser Zeit Grenzen, aber nach außen hin auch den Schutz, den nur verheiratete Frauen haben beispielsweise vor ungebetenen Avancen. In ihrem Nachwort fasst die Autorin kurz den weiteren Lebensweg Milenas nach dem Tode Kafkas zusammen.

Gerne habe ich den Weg der historischen Person Milenas begleitet, von der ich vor dem Lesen der Geschichte noch nie gehört hatte. Ihre Entwicklung von einer selbstsicher auftretenden ungestümen jungen Frau hin zu einer couragierten Übersetzerin, Schriftstellerin und engagierten Journalistin fand ich ansprechend und ich war fasziniert von dem Umstand, dass ihr mir bis dato unbekannter Briefwechsel mit Franz Kafka von tiefen gegenseitigen Gefühlen mit ihm begleitet war. Daher empfehle ich gerne das „Milena und die Briefe der Liebe“ von Stephanie Schuster an Leser historischer Romane weiter.

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Das "Herzstück" der "Es wird Zeit"-Familie

Es wird Zeit – Das Tagebuch zum Klagen, Lachen, Klügerwerden
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Im Vorjahr erschien der Roman „Es wird Zeit“ von Ildikó von Kürthy, der in diesem Jahr einige mediale Erweiterungen zum Thema erfahren hat, das „Es wird Zeit – Das Tagebuch“ gehört dazu. Aber es ist mehr ...

Im Vorjahr erschien der Roman „Es wird Zeit“ von Ildikó von Kürthy, der in diesem Jahr einige mediale Erweiterungen zum Thema erfahren hat, das „Es wird Zeit – Das Tagebuch“ gehört dazu. Aber es ist mehr als nur eine Ergänzung, es ist das „Herzstück“, denn es fordert zum Mittun auf, zum Ein-Teil-werden der „Es wird Zeit“-Familie, zum Mitteilen und Teilhaben von Gefühlen von Frauen für Frauen in der Mitte ihres Lebens.

Das Tagebuch hat durch seine wunderschöne Gestaltung mit Illustrationen von Peter Pichler Aufforderungscharakter. Es ist in Leinen gebunden und verfügt über zwei Lesebändchen. Selbstverständlich enthält es linierte Seiten zum Erfassen der eigenen Gedanken, zum späteren Nachlesen und Erinnern und damit auch zum Klagen, Lachen und Klügerwerden, wie es im Untertitel heißt. Daneben finden sich aber auch ansprechende Texte von Ildikó von Kürthy zu verschiedenen Themen wie beispielsweise eine Einführung in die Welt des Tagebuchschreibens und Zitate der Autorin.

Außerdem gibt es in regelmäßigen Abständen eine sogenannte Sonntagsseite, die farblich hervorgehoben ist und auf der ganz oben ein Impuls steht, worüber geschrieben werden kann. Auf der zur „Es wird Zeit“-Familie ebenfalls gehörenden Webseite eswirdzeit.de können die eigenen Gedanken unter dem gleichnamigen Reiter und in weiterer Auswahl „Zusammensein“, mit der Gemeinschaft geteilt und die Beiträge der Autorin und anderer Verfasserinnen nachgelesen werden.

Das Tagebuch führt einige Querverweise zur Webseite, die mit noch mehr Texten, Videos, Informationen über die Zeit hinweg gefüllt werden wird. Es gibt im Buch ebenfalls Hinweise zum Podcast „Frauenstimmen“, auf dem die Autorin Gespräche mit verschiedenen Frauen über aktuelle bewegende Themen führt. „Es wird Zeit – Das Tagebuch“ kann man sich nicht nur selbst schenken, sondern es eignet sich auch sehr gut als Geschenk für Frauen in der Lebensmitte.

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