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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2022

Mehr historischer Roman als Krimi

Die Passage nach Maskat
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Der Ozeanliner Champollion sticht in See von Marseille aus Richtung Orient. Mit an Bord ist Theodor Jung, traumatisierter Kriegsveteran, Fotoreporter der Berliner Illustrirten und Ehegatte der Industriellentochter ...

Der Ozeanliner Champollion sticht in See von Marseille aus Richtung Orient. Mit an Bord ist Theodor Jung, traumatisierter Kriegsveteran, Fotoreporter der Berliner Illustrirten und Ehegatte der Industriellentochter Dora Rosterg. Auch seine Schwiegereltern und sein Schwager sind auf dieser Reise nach Maskat dabei. Aber auch viele weitere illustre Passagiere, wie z.B. eine skandalumwitterte Nachttänzerin aus Berlin, ein mysteriöser römischer Anwalt, eine adelige englische Lady mit ihrer Zofe, ein amerikanischer Ingenieur, ein Schläger aus der Berliner Unterwelt. Während Theodor die Risse in seiner Ehe gerne kitten möchte, kann er das von Dora nicht behaupten, und seine Schwiegerfamilie verachtet ihn. Brisant wird die Situation, als Dora kurz nach Beginn der Reise spurlos verschwindet und jeder, den Theodor nach seiner Frau fragt, beteuert, sie nie an Bord gesehen zu haben…

Es wird brenzlig für Theodor Jung, denn nicht nur seine Ehe ist nun in Gefahr geraten, sondern überhaupt sein Leben. Falls Dora wirklich nicht mehr auftaucht, gerät er nun selbst in Verdacht, seine Frau beseitigt zu haben. Da ihm aber niemand helfen möchte, macht er sich selbst auf die Suche nach ihr. Unvermutet Hilfe erhält er von einer Stewardess, die mit ihm zusammen versucht, das Rätsel um Dora zu knacken. Während dieser eine Erzählstrang das scheinbar unlösbare Verschwinden Doras versucht zu ergründen, nimmt sich der Autor Cay Rademacher viel Zeit für die Beschreibung des Lebens auf der Champollion, für die agierenden Personen und auch für die angefahrenen Stationen der Reise. Man erhält ein gutes Gefühl für die Zeit der „Golden Twenties“ kurz bevor der Börsencrash viele Träume zerschmettert. Dafür fehlte mir allerdings ein bisschen die Spannung beim Kriminalroman, während die Auflösung mir eher überstürzt und etwas zu kurz geraten vorkam.

Als Roman finde ich dieses Buch gut gelungen, als Krimi hätte ich mir mehr Spannung gewünscht. Deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch nur eingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Magisches Abenteuer mit tollen Nähanleitungen

Die Zauberschneiderei (1). Leni und der Wunderfaden
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Lenis Familie zieht in die Großstadt. Anfangs ist Leni noch gegen die neue Umgebung, doch das ändert sich, als sie auf die Schneiderei von Ariane Arruga stößt. Nicht nur, dass Leni Freude am Schneidern ...

Lenis Familie zieht in die Großstadt. Anfangs ist Leni noch gegen die neue Umgebung, doch das ändert sich, als sie auf die Schneiderei von Ariane Arruga stößt. Nicht nur, dass Leni Freude am Schneidern hat und bei Ariane einen Nähkurs machen kann: Leni entdeckt, was den Laden zu einer Zauberschneiderei werden lässt.

Lenis Geschichte ist äußerst spannend erzählt, mit vielen magischen Momenten, die der Story einen besonderen Hauch geben. Schnell fiebert man mit Leni mit, ist auf der Suche nach Freundinnen und freut sich über die Schneiderei und die äußerst sympathische Ariane, mit der man genauso gerne Zeit verbringen würde wie Leni selbst. Und Leni findet eine besondere Aufgabe für sich, es verbindet sie noch mehr mit Ariane als sie zunächst dachte. Das ist spannend geschrieben und macht Lust auf weitere Abenteuer mit Leni. Besonders gefallen hat mir, dass das Buch nicht nur vom Nähen erzählt, sondern die Leserin auch dazu einlädt, dieses Hobby selbst mal auszuprobieren. Ein angehängtes Sonderheft erklärt einiges und gibt Tipps, wie man ohne größere Startschwierigkeiten einsteigen kann.

Dieses Buch wird sicher einige Mädchen faszinieren und sowohl zum Lesen wie auch zum Nähen bringen. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Mystische Grundstimmung

Nordlicht 01
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Sonja hat von ihrem Onkel zur Konfirmation eine besondere Brosche erhalten. Genau diese Brosche führt einen unerwarteten Besucher zu ihr: Espen kommt aus der magischen Dimension Jotundalen. Gerne nimmt ...

Sonja hat von ihrem Onkel zur Konfirmation eine besondere Brosche erhalten. Genau diese Brosche führt einen unerwarteten Besucher zu ihr: Espen kommt aus der magischen Dimension Jotundalen. Gerne nimmt er Sonja dorthin mit. Sonja trifft auf Trolle, sprechende Tiere, ein Seeungeheuer und Wikinger. Zusammen mit Espen und einigen Trollkindern kämpft nun auch Sonja gegen das Vordringen der Wikinger in den Wald.

Die Autorin Malin Falch hat einen Comic geschrieben, wie sie ihn selbst gerne gelesen hätte. Die Geschichte greift die nordische Sagenwelt auf und erzählt einige spannende Abenteuer über die magische Welt in Jotundalen. Die kräftigen Farben des Comics passen bestens zu dem mythischen Hintergrund und beschwören eine geheimnisvolle Atmosphäre. Zusammen mit der eher kleinen Schrift hatte ich allerdings immer mal wieder Schwierigkeiten beim Lesen.

Dieses Buch macht Lust auf weitere Abenteuer mit Sonja und den Trollen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Gelungene Romanbiografie

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Paris, 1958: Der Schweizer Dramatiker und der Literaturstar Ingeborg Bachmann begegnen sich und verlieben sich ineinander. Sie ziehen zusammen und leben eine Liebe, die von beiden sehr unterschiedlich ...

Paris, 1958: Der Schweizer Dramatiker und der Literaturstar Ingeborg Bachmann begegnen sich und verlieben sich ineinander. Sie ziehen zusammen und leben eine Liebe, die von beiden sehr unterschiedlich wahrgenommen wird – sind sie doch beide auch sehr unterschiedliche Menschen.

Bettina Storks hat dieses Buch geschrieben und betont, für sie war das eine „Herzenssache“. Es handelt sich um einen Roman, keine Biografie, wiewohl sich die Erzählung eng an die tatsächlichen Geschehnisse anlehnt. Der Leser kommt ganz nah an die Protagonisten heran, erfährt Max Frisch‘ Eifersucht aus nächster Nähe und Ingeborg Bachmanns Angst vor Abhängigkeiten. Es ist ein Leben auf der Rasierklinge, ein Austarieren von Nähe und Distanz, das beide Liebenden oft sehr fordert. Jeder der beiden Schriftsteller zeigt seinen Standpunkt, und doch ist es immer wieder schwierig, sich gemeinsam zu finden. Diese Ambivalenz wird sehr gut herausgearbeitet.

Diese gelungene Annäherung an zwei Schriftsteller und ihre fünf gemeinsamen Jahre empfehle ich sehr gerne weiter. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Die besten Tipps der Online-Omi

So mach ich das immer!
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Die Online-Omi gibt Tipps für den Haushalt und für die Beziehung zwischen den Eheleuten. Mit ihren 82 Jahren und ihren vier verstorbenen Ehegatten hat sie da einiges mitzuteilen.

Als Hausfrau gibt es ...

Die Online-Omi gibt Tipps für den Haushalt und für die Beziehung zwischen den Eheleuten. Mit ihren 82 Jahren und ihren vier verstorbenen Ehegatten hat sie da einiges mitzuteilen.

Als Hausfrau gibt es immer was zu tun. Da hat Renate Bergmann einige Tipps auf Lager, wie man sich so manche Arbeit vereinfachen kann – oder wo man besonders draufgucken muss. Die Tipps sind ganz nach Renate-Bergmann-Manier geschrieben, immer wieder mit einem kleinen mehr oder weniger dezenten Hinweis auf die Beziehung zwischen den Eheleuten, alles wie man das von ihr so kennt. Ein Büchlein, das sich besonders empfiehlt als Hochzeitsgeschenk für Frischvermählte und natürlich für alle Fans von Renate Bergmann. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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