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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2021

Kriminalroman in bester schwedischer Tradition

Unter dem Sturm
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Im südschwedischen Ort Marbäck brennt in einer kalten Novembernacht 1994 ein Haus völlig aus, darin wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ein Verdächtiger wird schnell festgenommen: ihr Freund Edvard ...

Im südschwedischen Ort Marbäck brennt in einer kalten Novembernacht 1994 ein Haus völlig aus, darin wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ein Verdächtiger wird schnell festgenommen: ihr Freund Edvard Christensson, den man in der Nähe des Hauses verletzt aufgefunden hatte. Alles scheint klar, denn schon Edvards Vater war berüchtigt für seinen aufbrausenden Charakter. Doch Ecvards Neffe Isak, zur Tatzeit acht Jahre alt, schlägt sich mit dem Gedanken herum, dass er die Gene von Mördern und Gewalttätern in sich trägt. Und noch jemand kann sich mit Edvard als Täter nicht abfinden: Der Polizist Vidar Jörgensson hat die Idee, dass sich die Polizei viel zu schnell auf den Verdächtigen eingeschossen hat.

In mehreren Zeitebenen erzählt, erstreckt sich dieser Kriminalroman auf eine Zeit von etwas über 20 Jahren. In dieser Zeit reift das Kind Isak zu einem Mann, immer verspottet im Ort als Neffe eines Mörders, aber dennoch auf der Suche nach einem kleinen Glück für sich selbst. Auch der Polizist Vidar verändert sich, dennoch ist er ein Getriebener der Idee, dass im Fall der toten Lovisa 1994 immer ein Puzzlestückchen fehlte. Die Suche danach lässt ihn nicht los. Dies ist sehr eindrücklich geschildert, man kann seine Unrast fühlen durch all seine Gedanken hindurch. Die tragischen Ereignisse der Mordnacht wie auch der Zeit danach sind sehr realistisch geschildert, der Leser kann sich gut in die handelnden Figuren hineinversetzen und mit ihnen leiden und mitfiebern. Waren mir anfangs zu viele Details zu genau beschrieben, lernte ich genau diesen Schreibstil im Verlauf der Lektüre zu schätzen.

Dieser Kriminalroman in bester schwedischer Tradition überzeugt durch eine sehr durchdachte Story, was mir sehr gut gefallen hat. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe gute 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Spannender Cold Case mit viel Lokalkolorit

Nordwestzorn
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Die Kommissarin Anna Wagner hat einen Cold Case neu zu bearbeiten: Vor mehr als 15 Jahren verschwand ein Junge spurlos aus einem Sommercamp bei St. Peter-Ording. Damals waren drei Männer im Fokus der Ermittlungen. ...

Die Kommissarin Anna Wagner hat einen Cold Case neu zu bearbeiten: Vor mehr als 15 Jahren verschwand ein Junge spurlos aus einem Sommercamp bei St. Peter-Ording. Damals waren drei Männer im Fokus der Ermittlungen. Angeklagt wurde einer davon, der Leiter des Sommercamps, er wurde jedoch in einem Indizienprozess freigesprochen. Dass der alte Fall wieder aufgerollt wird, verursacht einiges an Unruhe, als Reaktion darauf gibt es einen Vermissten…

Anna Wagner darf bereits zum zweiten Mal in St. Peter-Ording ermitteln. Das ist jedoch kein Problem für Neueinsteiger, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Der Fall des Jungen, der vor Jahren aus dem Sommercamp verschwand, ist sehr tragisch, es ist der Alptraum aller Eltern. Sehr einfühlsam geht Anna mit diesem Thema um, bleibt aber andererseits hartnäckig an den Ermittlungen, auch wenn sie scheinbar nicht fruchtbar sind. Gut eingebunden sind die lokalen Gegebenheiten von St. Peter-Ording. Auch das Privatleben der Ermittler bleibt nicht außen vor, wobei der Fokus tatsächlich beim Fall bleibt. So stelle ich mir die Ermittlungsarbeit in einem Cold Case vor, was dann tatsächlich Bewegung in einen scheinbar unlösbaren Fall bringt.

Mir hat dieser neue Fall mit Anna Wagner und Hendrik Norberg wieder sehr gut gefallen, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Witziger Alltag eines Teenies

Wie man seine Eltern sinnvoll beschäftigt (Eltern 5)
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Teenager Luis muss seine Eltern durch den Elternsprechtag bringen. Dumm nur, dass seine Eltern und seine Lehrer andere Vorstellungen von seinen schulischen Leistungen haben als er selbst. Um den Fokus ...

Teenager Luis muss seine Eltern durch den Elternsprechtag bringen. Dumm nur, dass seine Eltern und seine Lehrer andere Vorstellungen von seinen schulischen Leistungen haben als er selbst. Um den Fokus mehr aufs Lernen zu verschieben, darf er nicht zum Vlog von Noah und Lily. Doch wie soll Luis dann seine Karriere als Comedian vorantreiben?

Luis, die Lachnummer darf nun schon in mehreren Bänden als Comedian Witze erzählen und hat in der gesamten Reihe seine Schulprobleme durchzuarbeiten. Der Autor Pete Johnson hat mit dieser Idee durchweg Erfolg gehabt. Es ist witzig, von Luis und seinen Problemen zu lesen. Während in meinen Augen das Thema nun schon ausgelutscht wäre, fahren meine Kinder voll drauf ab. Das Buch überzeugt auch Teenie-Lesemuffel, die sich ganz sicher in einigen von Luis‘ Problemen wiederfinden und sie auch gerne so unkonventionell wie er lösen würden.

Deshalb empfehle ich das Buch gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.08.2021

Berührende Geschichte einer jüdischen Familie

Viktor
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Nimwegen, 1994. Die jüdische Studentin Geertje fragt nach der Geschichte der Familie, nach dem Leben der Ahnen im Wien der Jahrhundertwende, geprägt von der Musik Gustav Mahlers. Aus all den Personen heraus ...

Nimwegen, 1994. Die jüdische Studentin Geertje fragt nach der Geschichte der Familie, nach dem Leben der Ahnen im Wien der Jahrhundertwende, geprägt von der Musik Gustav Mahlers. Aus all den Personen heraus sticht Viktor, er scheint das schwarze Schaf der Familie zu sein. Ihn umgibt ein Geheimnis, das tiefer geht als all die Frauengeschichten, die im gleichen Atemzug wie sein Name genannt werden.

Die Autorin Judith Fanto erzählt eine Geschichte, die auf den Geschehnissen in ihrer Familie beruhen. Sie lässt ihre Protagonistin Geertje nach deren jüdischen Wurzeln suchen und sich damit auseinandersetzen. Dies geschieht sehr einfühlsam, ihre Suche nach der Geschichte ihrer Familie ist authentisch geschildert. Die zwei verschiedenen Erzählstränge in zwei Zeitebenen lassen den Leser die Geschichte hautnah miterleben. Dieser Roman um eine jüdische Familie und ihr Umgang mit dem Judentum wie auch Geertjes Auseinandersetzung damit, auch mit den Geschehnissen während des Krieges hat mich sehr berührt.

Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Eine starke Frau und die Geschichte ihres Lebens

Sturmvögel
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Mit 86 Jahren kann Emmy Seidlitz auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Aufgewachsen auf einer kleinen Nordseeinsel, wechselte sie später nach Berlin als Dienstmädchen in einem herrschaftlichen Haushalt. ...

Mit 86 Jahren kann Emmy Seidlitz auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Aufgewachsen auf einer kleinen Nordseeinsel, wechselte sie später nach Berlin als Dienstmädchen in einem herrschaftlichen Haushalt. Dort lernt sie einen Sohn aus reichem Hause kennen und heiratet ihn. Drei eigene Kinder zieht sie groß, ein weiteres Kind nimmt sie in ihren Haushalt auf. Ihren Humor hat sie nie verloren. Doch welches Geheimnis hüten die Ordner in ihrem Keller? Kann es sein, dass die alte Frau einen Schatz bergen?

Es ist ein weiter Weg, den Emmy in ihrem Leben zurücklegt, viele schwere Stunden hat sie zu erleben. In verschiedenen Handlungssträngen und mehreren Zeitebenen erfährt der Leser nach und nach mehr von Emmys Leben, lernt sie von vielen Seiten kennen. Das Geheimnis aus ihrem Keller begleitet ihre Geschichte bis zum Ende des Buches. Die Autorin Manuela Golz verwendet als Vorlage für ihren Roman das Leben ihrer Großmutter, hinter dieser Erzählung steckt jede Menge Respekt für diese Frau. Die Erzählung bleibt dabei immer sehr realistisch, die Personen und ihre Erlebnisse erscheinen sehr authentisch.

Die Geschichte von Emmy Seidlitz, dieser Frau, die bereits in den frühesten Tagen ihrer Kindheit Stärke zeigen musste, ist sehr berührend geschrieben. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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