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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2023

Geschichte einer Serienmörderin

Meine Männer
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Mit siebzehn Jahren erlebt Brynhild ihre erste Liebe, doch als sie schwanger wird, wechselt die liebevolle Leidenschaft ihres Geliebten in brutale Gewalt. Sie flieht von Norwegen in die USA und will dort ...

Mit siebzehn Jahren erlebt Brynhild ihre erste Liebe, doch als sie schwanger wird, wechselt die liebevolle Leidenschaft ihres Geliebten in brutale Gewalt. Sie flieht von Norwegen in die USA und will dort neu beginnen. Doch ihr Leben ist bereits geprägt von der Gewaltorgie. Sie wird zur ersten amerikanischen Serienmörderin, stürzt sich in eine Liebschaft nach der anderen, doch ihre Männer sterben alle auf rätselhafte Weise.

Es ist ein brutaler Einstieg in Brynhilds Geschichte, wenn sie von den Höhen der ersten Liebe abstürzt in die Orgie von Gewalt, die ihr Leben nachhaltig beeinflussen wird. Sie wird dieses Trauma nie verwinden. Der distanzierte Blick auf die junge Frau erschwerte es mir allerdings, mich wirklich in ihre Gedanken und in ihre Lebenswelt einzufühlen. Es wird nachvollziehbar, warum sie die Beziehung zu Männern sucht. Doch ihr Zusammenleben mit ihnen und wie das dann so kippt, dass sie sie allesamt tötet, wird nur angedeutet. Die Geschichte stützt sich auf das Leben der Serienmörderin Belle Gunness, die tatsächlich gelebt hat und angeklagt wurde, zwischen 20 und 40 Männern getötet zu haben.

Wirklich überzeugen konnte mich die Nacherzählung von Belles Schicksal nicht. Ich kann das Buch nur bedingt weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Bildgewaltige Geschichte aus Island

60 Kilo Kinnhaken
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Der junge Gestur lebt im (fiktiven) Segulfjörður, einem Ort, der vom Heringsfang beeinflusst wird. Er ist auf der Suche nach dem Leben, nach der Liebe, aber auch nach seiner eigenen Geschichte.

Das Buch ...

Der junge Gestur lebt im (fiktiven) Segulfjörður, einem Ort, der vom Heringsfang beeinflusst wird. Er ist auf der Suche nach dem Leben, nach der Liebe, aber auch nach seiner eigenen Geschichte.

Das Buch ist die Fortsetzung der Geschehnisse in „60 Kilo Sonnenschein“, das ich allerdings nicht kenne. Vor allem anfangs hatte ich hier immer wieder das Gefühl, dass mir deshalb wichtige Vorkenntnisse fehlen. Hallgrímur Helgason erzählt bildgewaltig von Gestur und seiner Welt, die vom Heringsfang beeinflusst wird. Manches davon wurde mir allerdings zu langatmig, vieles wird wiederholt, manche Nebenhandlung wird in meinen Augen zu sehr aufgebauscht. Spannend fand ich das Leben im Island der Jahrhundertwende auf jeden Fall, man kann sich gut in den vom Heringsfang beeinflussten Ort hineinfühlen, Land und Leute sind dabei sehr gut beschrieben. Das hätte man allerdings mehr zusammenstreichen und dabei mehr Spannung erzeugen können.

So sehr mich die Geschichte fasziniert hat, so hat mir die Langatmigkeit der Erzählung die Lektüre erschwert. Hier sind die Geschmäcker sicherlich verschieden, so dass es bestimmt andere Leser gibt, die sich bestens mit diesem Buch wiederfinden. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Anstrengend zu lesen

Kleine Probleme
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Lars ist es gewohnt, Aufgaben vor sich her zu schieben. Doch nun, zwischen den Jahren, will er sie angehen. Und immer noch tut er sich schwer mit dem Beginnen. Eine Aufgabenliste ist schnell gemacht. Und ...

Lars ist es gewohnt, Aufgaben vor sich her zu schieben. Doch nun, zwischen den Jahren, will er sie angehen. Und immer noch tut er sich schwer mit dem Beginnen. Eine Aufgabenliste ist schnell gemacht. Und das neue Jahr soll unbedingt in einem aufgeräumten Leben beginnen. Also muss der letzte Tag des Jahres noch genutzt werden…

Nele Pollatschek erzählt von Aufgaben, die erledigt werden sollen, doch Lars findet er immer Gründe, sie vor sich herzuschieben. Und dabei das eigene Leben zu verpassen. Jeder wird sicherlich ein bisschen was von ihm in sich selbst erkennen. Seine Verschieberitis lässt ihn zum Antihelden werden, den ich anfangs noch ganz gut verstehen konnte. Doch je weiter die Geschichte voranschritt, umso schwieriger fiel es mir, Sympathie für ihn zu empfinden. Was anfangs noch etwas Humor ausstrahlte, wurde mir zunehmend schwierig zu folgen.

Mir war Lars zu anstrengend, so richtig unterhalten konnte mich seine Geschichte nicht. Meine Empfehlung fällt eher verhalten aus, ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Hat mich nicht ganz überzeugen können

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
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Die junge Loulou ist sehr modeinteressiert, doch hat sie keine Ausbildung und damit eher wenig Chancen, in diesem Metier tätig zu werden. Zufällig wird es ihr dennoch gelingen, in späteren Jahren eng mit ...

Die junge Loulou ist sehr modeinteressiert, doch hat sie keine Ausbildung und damit eher wenig Chancen, in diesem Metier tätig zu werden. Zufällig wird es ihr dennoch gelingen, in späteren Jahren eng mit Yves Saint Laurent zusammenzuarbeiten. Loulou trägt am liebsten Klamotten vom Flohmarkt. Doch nicht nur der Kleidungsstil fasziniert Yves an der jungen Frau, die beiden werden schnell gute Freunde.

Es ist ein spannender Weg, den die junge, unbedarfte Loulou betritt, zunächst noch nur interessiert an Mode, und eigentlich würde niemand vermuten, wohin ihr Weg sie später führen wird, nämlich an die Seite von Yves Saint Laurent, mit dem sie eine enge Freundschaft und eine gute Zusammenarbeit verbindet. Und doch fehlte mir in diesem Buch die enge Verbindung zu Loulou, sie blieb mir bis zum Schluss eher distanziert, ihre Gedanken so richtig nachvollziehen fiel mir eher schwer. Interessant fand ich den Einblick in die Modewelt der 70er Jahre in Paris, vor allem rund um Yves Saint Laurent und seine Vertrauten.

So spannend ich das Thema fand, letztendlich konnte mich das Buch nicht bis in letzter Konsequenz überzeugen, zu sehr fehlte mir der rote Faden der Geschichte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Sehr experimentell

Weil da war etwas im Wasser
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Ein Riesenkalmar berührt ein Tiefseekabel und wird mit einer Ladung Krill aufgefischt. Sein Schicksal trifft auf die von Menschen. Und plötzlich werden Geschichten freigesetzt, Geschichten darüber, wie ...

Ein Riesenkalmar berührt ein Tiefseekabel und wird mit einer Ladung Krill aufgefischt. Sein Schicksal trifft auf die von Menschen. Und plötzlich werden Geschichten freigesetzt, Geschichten darüber, wie es sich in der Dunkelheit lebt, so als angebliches Meeresungeheuer. Aber auch Geschichten über die Menschen, die mit dem Riesenkalmar zu tun haben. Da ist Sanja, die ein Praktikum auf dem Trawler absolviert, der den Riesenkalmar aufgefischt hat. Da ist auch Dagmar, die den Kalmar unbemerkt nach Deutschland schaffen soll. Und die Geschichte erzählt auch von dem jungen Jules Verne, der von dem Riesenkalmar gehört hat und nun zu schreiben beginnt.

Die Geschichtenansammlung, die in diesem Buch geboten wird, erscheint etwas willkürlich. Nicht nur, weil so viele zeitliche Sprünge eingebaut werden, sondern weil auch so viele Figuren in das Geschehen eingebaut werden. Ich hatte anfangs große Schwierigkeiten, mich hier zu orientieren, um dann kurz die Übersicht zu haben, dann aber zum Schluss wieder diese zu verlieren. Das war mir dann auch ein bisschen egal, weil alles doch sehr unübersichtlich geraten ist. Das erfordert beim Lesen viel Konzentration. Nebenbei erfährt man viele Fakten zum Geschehen, das hat mir sehr gefallen. Auch der feinsinnige Humor der Erzählung (z.B. hat jeder der Arme des Riesenkalmars einen eigenen Namen) hat mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Insgesamt aber war mir das Buch letztendlich zu unübersichtlich, so experimentell das auch gewesen sein mag.

Demzufolge fällt meine Empfehlung eher verhalten aus. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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