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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2023

Humorvoller Fantasykrimi

Erkül Bwaroo bittet zum Tanz
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Der exzentrische Privatdetektiv Erkül Bwaroo wird von Königin Rosamunde zum Ball eingeladen. Es geht darum, dass sich unter den Gästen des Balls ein Mörder versteckt. Zwei Prinzessinnen wurden bereits ...

Der exzentrische Privatdetektiv Erkül Bwaroo wird von Königin Rosamunde zum Ball eingeladen. Es geht darum, dass sich unter den Gästen des Balls ein Mörder versteckt. Zwei Prinzessinnen wurden bereits vor dem Ball ermordet, nun soll der Täter vor seinem nächsten Mord gefasst werden. Mit Erkül Bwaroo reist auch Doktor Heystings zum Ball und gibt einen guten Assistenten ab.

Als Privatdetektiv hat sich der Niederelf Erkül Bwaroo bereits einen Namen gemacht, und darauf bildet er sich eine Menge ein. Das Buch ist Teil einer Reihe, ich durfte den Meisterdetektiv bereits kennenlernen und wusste um die Anleihen aus der Hercule-Poirot-Reihe von Agatha Christie wie auch um die fantastischen Anteile der Geschichte mit den Motiven aus Märchen, Sagen und Mythen. Ich finde diese Mischung sehr spannend und war also sehr gespannt auf die Ermittlungen dieses äußerst exzentrischen Detektivs, der so blasiert auftritt, dass er selbst eine Königin mal schnell in den Windschatten stellen will. Das gibt so einige Szenen, bei denen ich immer mal wieder leise vor mich grinsen musste oder auch mal laut auflachte. Die Figuren insgesamt sind äußerst gelungen, sie sind sehr individuell geraten und binden den märchenhaften Anteil der Geschichte gut in das Geschehen ein. Dabei habe ich auch immer wieder gerne den Krimianteil des Buches vergessen, weil mir persönlich das ganze Drumherum viel wichtiger war. Dadurch habe ich vermutlich zwar die Richtung der Auflösung geahnt, habe mich aber bestens von der Autorin aufs Glatteis führen lassen, so dass ich bis zum Schluss die Auflösung nur ansatzweise geahnt habe. Ein meisterliches Lesevergnügen also: Ich freue mich schon jetzt auf weitere Fälle mit diesem exzentrischen Elfendetektiv!

Sehr gerne empfehle ich diese humorvolle Mischung aus Märchen- und realer Welt sowie den Anlehnungen aus den Krimis von Agatha Christie weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Spannend, ergreifend, einfach klasse!

Alle Feuer der Hölle
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Der deutsche Handelskapitän Leonhard Mahler steuert die Karibikinsel Martinique an auf der Suche nach guten Zucker- und Rumgeschäften. Dort stehen Wahlen an. Eher unbemerkt tut sich eine tödliche Gefahr ...

Der deutsche Handelskapitän Leonhard Mahler steuert die Karibikinsel Martinique an auf der Suche nach guten Zucker- und Rumgeschäften. Dort stehen Wahlen an. Eher unbemerkt tut sich eine tödliche Gefahr auf: Der Mont Pelée stößt Asche und Rauch aus, eine Eruption steht bevor…

Das Buch ist eine lose Fortsetzung des Buches „Der Choral der Hölle“ vom selben Autor, André Milewski. Leonhard Mahler ist inzwischen etwas älter, doch an den Ausbruch des Vulkans Krakatau kann er sich noch gut erinnern, und so begreift er schneller als manch anderer die Gefahr, die von Mont Pelée ausgeht. Man kann das vorliegende Buch allerdings gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Wie in all den anderen Romanen des Autors erkennt man die intensiven Recherchen, die hier zu einer spannenden Mischung aus realen Vorkommnissen und fiktionalen Erzählungen finden, so dass man als Leser gut in das Alltagsleben auf Martinique Anfang des 20. Jahrhunderts eintauchen kann. Man spürt die Gefahr, die vom Vulkan ausgeht, während die Bevölkerung sich oftmals damit arrangiert hatte. Manche der Ereignisse sind sehr bildhaft geschrieben, so dass ich immer mal wieder trocken schlucken musste. Ein Personenverzeichnis sowie ein Kapitel über die realen Ereignisse rund um den Vulkanausbruch ergänzen die Geschichte, die so spannend geraten ist, dass ich am Ende des Buches gerne noch nach weiteren Seiten gesucht hätte.

Dieser historische Roman über den Vulkanausbruch von Martinique ist so spannend und ergreifend geschrieben, dass ich ihn äußerst gerne weiter empfehle. Selbstverständlich vergebe ich die volle Anzahl von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Viel mehr als nur eine schöne und talentierte Schauspielerin

Die einzige Frau im Raum
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Hedy Kiesler ist auf dem Weg in eine erfolgreiche Schauspielkarriere, als ihr zukünftiger Mann sie für sich entdeckt. Er ist Waffenhändler und spielt eine große Rolle in der Politik. Durch ihn erhofft ...

Hedy Kiesler ist auf dem Weg in eine erfolgreiche Schauspielkarriere, als ihr zukünftiger Mann sie für sich entdeckt. Er ist Waffenhändler und spielt eine große Rolle in der Politik. Durch ihn erhofft sich Hedy für sich und für ihre Eltern den nötigen Schutz in schwierigen Zeiten, denn sie ist jüdischer Herkunft. Über ihren Mann erfährt sie einiges über die Pläne des Dritten Reiches; dieses Wissen nutzt sie später, um an der Seite der Alliierten zu kämpfen. 1937 gelingt es ihr, aus dem goldenen Gefängnis ihrer Ehe auszubrechen und nach Amerika zu flüchten. Dort beginnt sie ihre Schauspielkarriere als Hedy Lamarr.

Das Leben der Hedy Lamarr ist wahrlich eine Geschichte, die einen hollywoodreifen Film abgeben würde. Sie ist nicht nur schön, sondern auch sehr interessiert an allem, was um sie herum passiert, und ihr scharfer Verstand wurde bereits in der Kindheit von ihrem Vater gefördert. Die Autorin Marie Benedict kenne ich bereits aus anderen Biografien, und so wusste ich, dass mich auch diesmal ein äußerst spannender Roman um eine interessante Frau erwartet. Mit Interesse habe ich Hedys Schicksal verfolgt, habe die Höhen und Tiefen ihres Lebens gerne erkundet. Ihre Gedanken, ihre Bedenken und ihre Zweifel konnte ich gut nachvollziehen. Es wird nicht das gesamte Leben der berühmten Schauspielerin geschildert, doch man erhält ein gutes Bild von der Frau, die hinter diesem Namen steht.

Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Der Wolf in sich selbst

Wolf
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Kemi soll eine Woche ins Ferienlager im Wald. Viele aus seiner Klasse nehmen an diesem Ferienlager teil, darunter auch Jörg, der von vielen Mitschülern geärgert wird, und drei Schüler, die Jörg immer wieder ...

Kemi soll eine Woche ins Ferienlager im Wald. Viele aus seiner Klasse nehmen an diesem Ferienlager teil, darunter auch Jörg, der von vielen Mitschülern geärgert wird, und drei Schüler, die Jörg immer wieder ärgern. Die Betreuer wollen, dass alle Kinder Teil der Gruppe sind, auch wenn sie alle unterschiedlich sind und jeder für sich anders. Doch Jörg ist andersiger, und Mark nutzt jede Gelegenheit, um ihm das zu zeigen. Kemi allerdings lernt Jörg näher kennen und schätzen. In seinen Träumen begegnet er einem Wolf, seiner eigenen Angst. Und er lernt, mit dem Wolf zu leben und mutig zu sein.

Kemi erzählt die Geschichte aus seiner Sicht, und so kann man seine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Er beobachtet genau, wie Mark und die beiden Zwillinge Jörg bei jeder Gelegenheit mobben, er möchte so gerne was dazu sagen, doch er merkt, dass das gar nicht so einfach ist. Zudem hat er ja ohnehin keine Lust auf das Ferienlager und auf die Natur, am liebsten würde er sofort nach Hause zurückgehen. Doch ist es nicht eigentlich Jörg, der noch eher nach Hause flüchten sollte? Kemis Gedanken entsprechen den Gedanken und Gefühlen von Kindern und Jugendlichen, er zeigt sich sehr feinfühlig und kann seine Erlebnisse gut an seine Leser weitergeben. So kann man nachvollziehen, wie Kemi an seinen Erlebnissen wächst, wie er sich mit dem Wolf in sich anfreunden und ihn annehmen kann. Die Illustrationen passen sehr gut zur Geschichte und spiegeln die Ereignisse bestens wieder. Immer wieder guckt dabei der Humor zwischen den Zeilen und den Illustrationen heraus, das nimmt dem Thema etwas die Schwere.

Dieser Kinder- und Jugendroman nimmt sich dem Thema Mobbing sehr feinfühlig an, so dass ich das Buch sehr gerne allen jungen und junggebliebenen Lesern ab ca. 11 Jahren empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Was geschah vor 20 Jahren?

Erinnere dich!
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Arno Seitz erhält eine Einladung zum Klassentreffen. Er zögert noch daran teilzunehmen, denn nach dem Abitur verschwand seine Freundin Maja bei einer Wanderung spurlos. Seither verdrängt er jede Erinnerung ...

Arno Seitz erhält eine Einladung zum Klassentreffen. Er zögert noch daran teilzunehmen, denn nach dem Abitur verschwand seine Freundin Maja bei einer Wanderung spurlos. Seither verdrängt er jede Erinnerung an sie und ist froh darüber, nun in Berlin und damit in großem Abstand zu seinem Heimatort zu leben. Doch als er teilnimmt, überschwemmen ihn Bilder, Gefühle, längst Vergessenes. Und es gibt jemand, der ihn anonym dazu zwingen will, sich an die Geschehnisse von damals zu erinnern und sich schuldig zu bekennen. Denn er war es, der Maja als Letzter gesehen hat.

Es ist eine beklemmende Atmosphäre, die Arnos Rückkehr in seinen Heimatort heraufbeschwört. Der Leser erfährt seine Gefühle hautnah, erlebt seine Zweifel, seine Befürchtungen, all seine Gedanken. Dabei ergeben sich immer wieder neue Aspekte der Geschichte, mit neuen Fragen, neuen Befürchtungen und Zweifeln. Über allem steht die Frage, was denn nun wirklich vor 20 Jahren geschah. Jeder erscheint verdächtig, nichts scheint sicher zu sein. Kann Arno seinen neu errungenen Erinnerungen überhaupt trauen? Das ist spannend geschildert, die flüssige Schreibweise hat mich flugs durch den Thriller getrieben.

Mir hat diese Geschichte eine gehörige Portion Spannung beschert, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.