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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2020

Liebe in einer schwierigen Zeit

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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Auch drei Jahre nach einem schweren Schicksalsschlag ist Amélies Leben von Trauer geprägt. Sie entschließt sich, nach Collioure zu reisen, in die südfranzösische Heimat ihres Vaters. Doch das alte Haus ...

Auch drei Jahre nach einem schweren Schicksalsschlag ist Amélies Leben von Trauer geprägt. Sie entschließt sich, nach Collioure zu reisen, in die südfranzösische Heimat ihres Vaters. Doch das alte Haus ihrer Großmutter ist an einen Journalisten vermietet, Amélie muss sich mit dem Mitbewohner zurechtfinden. Ihre Großmutter Isabelle gibt ihr überraschend ihr altes Tagebuch, das ein Geheimnis enthalten soll. Während Amélie sich an ihre früheren Besuche bei ihrer Oma und in deren Baguetterie erinnert, liest sie sich fest an Isabelles tragische Geschichte über ihre Beziehung zu einem deutschen Wehrmachtsoldaten.

Amélie ist eine junge Frau, die mit dem Tod ihres Mannes und ihres kleinen Sohnes den Lebenswillen verloren hat. Doch anfangs hatte ich Mühe, mich in sie hineinzuversetzen, denn ihr Verhalten gegenüber dem Mieter des Hauses ist untragbar. Mehr Spannung ergab sich für mich aus der Tagebuchgeschichte der Großmutter, und das versprochene Geheimnis hat eine Menge Sprengkraft. Die Handlungsstränge verlaufen abwechselnd und in zwei Zeitebenen. Gut gelungen ist die historische Einbettung der Geschehnisse während der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht. Die Kulisse der Purpurküste ist bombastisch, sie weckt die Sehnsucht nach einer Reise nach Südfrankreich.

Dieses Buch über Frauen in einer schwierigen Zeit hat mir vor allem wegen Isabelles Lebensgeschichte gefallen. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Düstere neue Welt

Paradise City
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Deutschland, in naher Zukunft. Während die Küsten überschwemmt sind, ballt sich die Bevölkerung in wenigen Zentren. Frankfurt als Zentrum einer Megacity ist zur Hauptstadt geworden. Die Menschen werden ...

Deutschland, in naher Zukunft. Während die Küsten überschwemmt sind, ballt sich die Bevölkerung in wenigen Zentren. Frankfurt als Zentrum einer Megacity ist zur Hauptstadt geworden. Die Menschen werden gesundheitlich feinmaschig betreut, und scheinbar allen geht es gut. Die Natur erobert sich die Landschaften wieder zurück, auch so manche Tierart hat sich wieder angesiedelt. Ein Schakal habe in der Uckermark eine Frau angefallen, Liina soll darüber recherchieren, und sie merkt bald, dass dies nicht der Fall sein kann. Währenddessen hat ihr Chef einen ziemlich merkwürdigen Unfall, eine junge Kollegin wird ermordet. Liina ahnt, dass hier etwas nicht stimmen kann…

Die Autorin Zoë Beck schildert eine Welt, die so heil aussieht, aber dann außer Kontrolle gerät. Die Menschen werden auf subtile Weise überwacht und dürfen sich dafür in scheinbarer Sicherheit fühlen. Dass dem nicht so ist, erkennt Liina auf schreckliche Weise. Die Auflösung ist für den Leser so überraschend wie für die Protagonistin selbst. Und das Schlimme ist, das Szenario könnte durchaus realistische Züge aufweisen… Der Schreibstil ist von der Hektik der Geschichte beeinflusst, das geht ein bisschen auf Kosten der handelnden Personen, die durchaus etwas ausführlicher dargestellt hätten werden können.

Diese beklemmende Dystopie hat mir einige spannende Lesestunden beschert, deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Der Abschluss der Reihe

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Die Welt der Archen ist in Gefahr, Risse führen zu Abgründen, die immer größer werden. Ophelia und Thorn wollen unbedingt den „Anderen“ finden, um so die Archen zu erhalten. Dafür begeben sie sich in größte ...

Die Welt der Archen ist in Gefahr, Risse führen zu Abgründen, die immer größer werden. Ophelia und Thorn wollen unbedingt den „Anderen“ finden, um so die Archen zu erhalten. Dafür begeben sie sich in größte Gefahr.

Der Abschluss der vierteiligen Reihe um die Spiegelreisende spielt wie die Bände davor in einer fantasievollen Welt, die von der Autorin Christelle Dabos auf eine spannende Weise detailreich und sehr durchdacht ausgestaltet wird. Deshalb ist es auch zwingend notwendig, die einzelnen Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Dabei ist diese Welt so komplex, dass die kurze Zusammenfassung zu Beginn des Buches wie auch eine kurze Charakterisierung der wichtigen Personen hilft, in die Geschichte wieder zu finden, ist es bei mir nun doch schon eine Weile her mit der Lektüre über die bisherigen Geschehnisse. Manches erschien mir etwas langatmig, man hätte einiges zusammenkürzen können. Das ging zu Lasten der Spannung, die allerdings dennoch über das gesamte Buch hinweg hoch gehalten wird. Einige überraschende Wendungen haben bei mir zu leichter Verwirrung geführt, letztendlich aber habe ich es doch geschafft, den Überblick zu bewahren. Etwas schwer habe ich mich mit dem Schluss der Geschichte getan, es ist mir zu offen. Man könnte spekulieren, als ob die Autorin sich die Hintertür für eine weitere Fortsetzung offen halten wollte.

Trotz all der Kritikpunkte hat mich die faszinierende Welt der Archen begeistern können, so dass ich 4 von 5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Liane mit dem ungeliebten Namen

Liane und das Land der Geschichten
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Liane mag ihren Namen überhaupt nicht, denn die anderen Kinder machen sich über sie lustig. Was sie aber unbedingt mag, sind Bücher. Eines Tages findet sie in der Schulbibliothek einen seltsamen Globus ...

Liane mag ihren Namen überhaupt nicht, denn die anderen Kinder machen sich über sie lustig. Was sie aber unbedingt mag, sind Bücher. Eines Tages findet sie in der Schulbibliothek einen seltsamen Globus – da gibt es noch einen achten Kontinenten. Kurz darauf trifft sie zwei Kinder, die aus dem Land der Geschichten kommen. Mit den beiden reist sie dorthin, denn sie will ihnen helfen: Da immer weniger Menschen lesen, droht das Land zu verdorren. Ganz plötzlich findet sie sich in einem Abenteuer wieder…

Die Autorin Elif Shafak erzählt die Geschichte eines Mädchens, das so gerne wie alle anderen Kinder wäre, aber schon allein wegen des Namens oft gehänselt wird. Deshalb fühlt sie sich am wohlsten unter Büchern. Und weil die beiden Bewohner vom achten Kontinent fest mit Geschichten verbunden sind, ist es auch nicht verwunderlich, dass Liane sie sehen kann und ihnen helfen will. Ganz nebenbei wächst sie an den Aufgaben, die sie auf dieser Reise bewältigen muss… Der achte Kontinent ist spannend beschrieben, es ist eine interessante Welt, die man gerne erforschen möchte. Liane notiert sich dabei immer wieder einige Merksätze, die auch für den jungen Leser wichtig sein können. Die Geschichte ist kindgerecht aufgebaut und nimmt seine Leser ernst in allen Themen, die besprochen werden.

Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Schicksalsjahre einer talentierten Frau

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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New York, 1929. Nachdem Helena Rubinstein ihr Kosmetikunternehmen verkauft hat, wird Sophia Krohn entlassen, wie so viele andere Mitarbeiter auch. Sophia nutzt die Gelegenheit, nach Paris zu fahren, sie ...

New York, 1929. Nachdem Helena Rubinstein ihr Kosmetikunternehmen verkauft hat, wird Sophia Krohn entlassen, wie so viele andere Mitarbeiter auch. Sophia nutzt die Gelegenheit, nach Paris zu fahren, sie will nachforschen, ob ihr Sohn wirklich noch lebt. Ein Detektiv übernimmt diese Aufgabe für sie. Zurück in New York, erhält sie eine Anstellung bei Elizabeth Arden. Diese hat große Pläne mit ihr.

Wie schon im ersten Band der Geschichte um Sophia Krohn findet diese sich wieder im „Puderkrieg“ zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein. Diesmal steuert die Welt auf den Zweiten Weltkrieg zu, doch in New York in der Kosmetikbranche ist davon noch nichts zu spüren. Sophias Geschichte ist nun etwas besser an die geschichtlichen Gegebenheiten eingebunden, etwas, das mir im ersten Buch der Reihe gefehlt hat. Und auch wenn Sophia doch einige dramatische Erlebnisse zu bestehen hat, ist es der Autorin Corina Bomann diesmal geglückt, weniger ins Triviale abzurutschen. Und wie ich geahnt hatte, endet dieses Buch mit einem Cliffhanger, so dass man eigentlich sofort weiterlesen möchte. Wie so viele starke und talentierte Heldinnen in den Romanen der Autorin muss auch Sophia einige, teils heftige Schicksalsschläge in ihrem Leben bewältigen, das macht das Buch unterhaltsam, auch wenn ich manche davon doch etwas aufgebauscht empfinde.

Insgesamt hat das Buch mir einige interessante Lesestunden beschert, so dass ich es gerne weiter empfehle und 4 von 5 Sternen vergebe.

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