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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2021

Packender Cold Case mit einem außergewöhnlichen Ermittlerteam

Der Preis der Rache
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Die junge Profilerin Lupe Svensson stößt neu zum Team und wird mit ihrem knapp vor der Pension stehenden Kollegen Otto Hagedorn in ihrem ersten Fall zu einer aus Beton geborgenen Leiche gerufen, der ein ...

Die junge Profilerin Lupe Svensson stößt neu zum Team und wird mit ihrem knapp vor der Pension stehenden Kollegen Otto Hagedorn in ihrem ersten Fall zu einer aus Beton geborgenen Leiche gerufen, der ein Fuß fehlt. Ein 28 Jahre zurückliegender ungeklärter Serienmord, wo den Opfern ebenfalls der Fuß abgehackt wurde, wird neu aufgerollt. So unterschiedlich dieses Ermittlerduo auch ist, die Zusammenarbeit funktioniert unerwarteterweise innerhalb kürzester Zeit ausgezeichnet.
Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite derart fesselnd und der Fall so interessant, dass man es kaum zur Seite legen möchte. Der Schreibstil ist flüssig, detailliert, aber nie langatmig. Die eingeschalteten Rückblicke in die 70er gestalten den Krimi sehr abwechslungsreich, machen die Ereignisse anschaulich, auch die in die Handlung verwobenen historisch belegten Aktionen der RAF tragen dazu bei. Selbst die trockene Befragungs- und Ermittlertätigkeit langweilt nie, überraschende Wendungen und Erkenntnisse halten den Spannungsbogen bis zum furiosen Ende.
Das Ermittlerteam ist ausgezeichnet und tiefgehend charakterisiert, es sind Menschen mit Ecken und Kanten, Gefühlen und Tics, auch mit Herz und Humor.
Ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Krimi-Serie.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Ein ungewöhnlicher Kriminalfall, Ermittlungen in der Gegenwart und Rückblenden auf den Tathergang aus Sicht des Täters

Elbflucht
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Ein Fall mit überraschenden Wendungen
Obwohl es sich bei „Elbflucht“ von Klaus E. Spieldenner bereits um den 9. Band der Krimiserie handelt, kam ich locker ins Geschehen hinein. Der Schreibstil ist flüssig ...

Ein Fall mit überraschenden Wendungen
Obwohl es sich bei „Elbflucht“ von Klaus E. Spieldenner bereits um den 9. Band der Krimiserie handelt, kam ich locker ins Geschehen hinein. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich leicht und flott, der Kreis des Ermittlerteams ist überschaubar, die handelnden Personen sind anschaulich charakterisiert.
Kurz zum Inhalt: Im Zuge der Neugestaltung des Sportplatzes einer Haftanstalt werden zwei Skelette gefunden. Die Fragen nach der Identität und dem Tatmotiv beschäftigen nun die Polizei.
Durch die beiden Handlungsstränge – einerseits wird die polizeiliche Ermittlungsarbeit in der Gegenwart geschildert, andererseits erfährt man in Rückblenden die Geschehnisse aus der Sicht des Täters ab dem Zeitpunkt der Tat – wird der Roman kurzweilig und abwechslungsreich. Vor allem der ungewöhnliche Fall, die Straftat, deren Folgen und die Aktionen des Täters sorgen für überraschende Wendungen, Action und Spannung. Gegenüber dem Ermittlerteam, das mühsam Informationen sammelt, quasi Puzzlestein um Puzzlestein zusammenträgt, bis es die Zusammenhänge erkennt und den Täter fasst, verfügt man als Leser zwar über einen Wissensvorsprung, dennoch mangelt es nicht an Spannung, weil sich die Suche nach dem Täter ereignisreich gestaltet und letztlich immer mehr zuspitzt.
Der Autor hat die grundlegende Story gegen Ende mit einigen, meiner Meinung nach überflüssigen Erlebnissen der Kommissare ausgeschmückt, auch das Interview der Kriminalhauptkommissarin mit einem Rückblick auf frühere Fälle fand ich entbehrlich.
Aber im Großen und Ganzen habe ich die Lektüre genossen und ich werde sicher noch weitere Bücher dieses Autors lesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Spannung mit Niveau, Gesellschaftskritik und Kulturvergleich

Inspektor Takeda und die stille Schuld
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Ohne die Vorgängerbände zu kennen, bin ich problemlos in den fünften Band neu eingestiegen und kam mit den Protagonisten und der Handlung problemlos zurecht. Der Schreibstil ist flüssig, durch die kurzen ...

Ohne die Vorgängerbände zu kennen, bin ich problemlos in den fünften Band neu eingestiegen und kam mit den Protagonisten und der Handlung problemlos zurecht. Der Schreibstil ist flüssig, durch die kurzen Kapitel sowie den häufigen Ortswechsel ist der Handlungsablauf abwechslungsreich und spannend aufgebaut.
Der Krimi ist – abgesehen davon, dass er von der ersten bis zur letzten Seite ausgesprochen spannend und interessant ist - aus mehrerer Hinsicht bemerkenswert und beeindruckend:
Die Grundthematik, in der sich die Krimihandlung bewegt, nämlich der Einsatz von Pflegerobotern ist nicht nur ob des allseits bestehenden Pflegekräftemangels und der Überalterung der Gesellschaft hochaktuell, das Thema bewegt doch fast jeden; entweder weil man Eltern oder Großeltern in dieser Situation hat oder sich selbst Gedanken darüber macht, wer einen einmal pflegen wird. Die Thematik wird nicht nur oberflächlich gestreift, sondern durchaus die zweispältigen Gefühle und Empfindungen angesprochen.
Der zweite wichtige Aspekt, der behandelt wird, die technische Entwicklung der Roboter, deren Vor- und Nachteile fand ich sehr informativ, bietet reichlich Stoff für Diskussionen und zum Nachdenken. Wie menschlich soll so eine Maschine wirken? Was soll sie können und dürfen?
Dadurch, dass sich das Ermittlerteam aus einer Deutschen und einem Japaner zusammensetzt, ergibt sich automatisch die Möglichkeit, die Unterschiede zwischen europäischer und japanischer Denk- und Lebensweise aufzuzeigen, was mich teilweise zum Schmunzeln anregte, mir aber vor allem viele interessante Einblick in die japanische Kultur bot.
All diese Themen sind unaufdringlich und gut dosiert in die packende Ermittlungsarbeit eingewoben. Es gibt keine Längen oder langweiligen Passagen. Wie das Ermittlerduo fragt man sich als Leser bis zuletzt nach dem Motiv und wer die Brandanschläge verübt hat.
Die temperamentvolle, impulsive Deutsche und der stille, zurückhaltende Japaner bilden ein sympathisches Ermittlerteam, das – Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an – sich auch privat zueinander hingezogen fühlen.
Last but not least lernt man auch die verschiedenen Seiten von Hamburg kennen – da fühlen sich Einheimische vermutlich wohl und Menschen wie ich, die Hamburg noch nicht kennen, bekommen Lust, sich die Stadt einmal anzusehen.
Ich habe schon lange keinen derart niveauvollen Kriminalroman gelesen. War total begeistert!

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Perfekter Cosy-Krimi, spannend u sympathisch. Aller guter Dinge sind nicht drei - Mordfall Nr. 4

Charlotte Bienert-Reihe / Mord im Weinberg
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Für mich war es ein perfekter Wohlfühl-Krimi. Lockerer und flotter Schreibstil, sympathische Protagonisten, fröhliche Atmosphäre, ein bisschen Liebe im Spiel, ein actionreiches und spannendes Finale.
Im ...

Für mich war es ein perfekter Wohlfühl-Krimi. Lockerer und flotter Schreibstil, sympathische Protagonisten, fröhliche Atmosphäre, ein bisschen Liebe im Spiel, ein actionreiches und spannendes Finale.
Im Mittelpunkt stehen einerseits die Journalistin Charlotte Bienert und ihr Freundeskreis und andererseits der sympathische Kommissar Paul Jankovich. Da Charlotte immer wieder in Mordfälle und gefährliche Situationen gerät - dies ist ja bereits der vierte Band -, treffen die beiden zwangsläufig immer wieder aufeinander, sehr zum Missmut ihrer eifersüchtigen Partner.
Zwei erschossene Mordopfer mit zusätzlichem Stich in die Niere stellen diesmal nicht nur die Mord- sondern auch die Drogenkommission vor Rätsel. Die Spuren führen zunächst in die Drogenszene, doch schließlich genau zu jenem Weinfachwirt, den Charlotte im Auftrag ihres Chefs für die Zeitung interviewen soll. Somit kreuzen sich neuerlich die Wege von dem Ermittler und der Journalistin, die er schließlich nicht nur ein weiteres Mal aus den Fängen des Mörders befreien muss, sondern wo es letztlich zwischen den beiden auch funkt.
Für mich war es genau die richtige Lektüre für einen verregneten Sonntag. Hat Lust auf weitere Abenteuer von Bienert und Jankovich gemacht!

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Wer ermordet sympathische männliche Sticker? Nicht nur spannend, sondern unwahrscheinlich lustig

Der Club der toten Sticker
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Bereits vor einigen Jahren habe ich Band 1 dieser Serie mit Vergnügen gelesen, aber aus heute nicht mehr nachzuvollziehenden Gründen Kommissar Seifferhelds Werdegang dann doch nicht mehr weiterverfolgt. ...

Bereits vor einigen Jahren habe ich Band 1 dieser Serie mit Vergnügen gelesen, aber aus heute nicht mehr nachzuvollziehenden Gründen Kommissar Seifferhelds Werdegang dann doch nicht mehr weiterverfolgt. Problemlos kam ich ohne Kenntnis seiner früheren Erlebnisse in diesen Fall hinein, war von der ersten Seite wieder heimisch in Schwäbisch Hall mit dem stickenden Ex-Kommissar Siggi Seifferheld und all den originellen Typen in seinem Umfeld.
Kurz zum Inhalt: Eigentlich will Siggi nur sein Rentnerdasein genießen, doch als nicht nur ein Mitglied eines Männer-Sticker-Klubs nach dem anderen ermordet wird, sondern sogar er selber vom Mörder auch noch als Verdächtiger mit hineingezogen wird, bleibt ihm nichts anderes übrig, als wieder aktiv zu werden.
Das Buch bietet einfach von der ersten bis zur letzten Seite reinstes Lesevergnügen. Das fängt schon beim humorvollen, witzigen Schreibstil mit originellen Wortschöpfungen an. Die nicht allzu langen Kapitel mit den spaßigen Überschriften lesen sich flott und flüssig.
Zudem hält sich über den gesamten Roman ein gleichbleibend hoher Spannungslevel. Bis zuletzt tappt man im Dunkeln, verdächtigt mal diesen mal jenen, ein Ereignis jagt das andere, Seifferheld gerät von einem Schlamassel ins nächste - Szenen, die einem noch lange in Erinnerung bleiben, voller Situationskomik, köstlichen Hoppalas.
Mit in die Handlung hinein verwoben sind auch anschauliche Schilderungen von Schwäbisch Hall, sehenswerten Plätzen und interessanten Orten, ein Anreiz, diese Stadt einmal zu besuchen.
Und last but not least entpuppt sich einer als Mörder, mit dem keiner gerechnet hat, mit einem Motiv, auf das keiner gekommen wäre.
Dieses Buch sollte man sich unbedingt gönnen!

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