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Veröffentlicht am 27.03.2021

Ein ungewöhnlicher Kriminalfall, Ermittlungen in der Gegenwart und Rückblenden auf den Tathergang aus Sicht des Täters

Elbflucht
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Ein Fall mit überraschenden Wendungen
Obwohl es sich bei „Elbflucht“ von Klaus E. Spieldenner bereits um den 9. Band der Krimiserie handelt, kam ich locker ins Geschehen hinein. Der Schreibstil ist flüssig ...

Ein Fall mit überraschenden Wendungen
Obwohl es sich bei „Elbflucht“ von Klaus E. Spieldenner bereits um den 9. Band der Krimiserie handelt, kam ich locker ins Geschehen hinein. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich leicht und flott, der Kreis des Ermittlerteams ist überschaubar, die handelnden Personen sind anschaulich charakterisiert.
Kurz zum Inhalt: Im Zuge der Neugestaltung des Sportplatzes einer Haftanstalt werden zwei Skelette gefunden. Die Fragen nach der Identität und dem Tatmotiv beschäftigen nun die Polizei.
Durch die beiden Handlungsstränge – einerseits wird die polizeiliche Ermittlungsarbeit in der Gegenwart geschildert, andererseits erfährt man in Rückblenden die Geschehnisse aus der Sicht des Täters ab dem Zeitpunkt der Tat – wird der Roman kurzweilig und abwechslungsreich. Vor allem der ungewöhnliche Fall, die Straftat, deren Folgen und die Aktionen des Täters sorgen für überraschende Wendungen, Action und Spannung. Gegenüber dem Ermittlerteam, das mühsam Informationen sammelt, quasi Puzzlestein um Puzzlestein zusammenträgt, bis es die Zusammenhänge erkennt und den Täter fasst, verfügt man als Leser zwar über einen Wissensvorsprung, dennoch mangelt es nicht an Spannung, weil sich die Suche nach dem Täter ereignisreich gestaltet und letztlich immer mehr zuspitzt.
Der Autor hat die grundlegende Story gegen Ende mit einigen, meiner Meinung nach überflüssigen Erlebnissen der Kommissare ausgeschmückt, auch das Interview der Kriminalhauptkommissarin mit einem Rückblick auf frühere Fälle fand ich entbehrlich.
Aber im Großen und Ganzen habe ich die Lektüre genossen und ich werde sicher noch weitere Bücher dieses Autors lesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Spannung mit Niveau, Gesellschaftskritik und Kulturvergleich

Inspektor Takeda und die stille Schuld
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Ohne die Vorgängerbände zu kennen, bin ich problemlos in den fünften Band neu eingestiegen und kam mit den Protagonisten und der Handlung problemlos zurecht. Der Schreibstil ist flüssig, durch die kurzen ...

Ohne die Vorgängerbände zu kennen, bin ich problemlos in den fünften Band neu eingestiegen und kam mit den Protagonisten und der Handlung problemlos zurecht. Der Schreibstil ist flüssig, durch die kurzen Kapitel sowie den häufigen Ortswechsel ist der Handlungsablauf abwechslungsreich und spannend aufgebaut.
Der Krimi ist – abgesehen davon, dass er von der ersten bis zur letzten Seite ausgesprochen spannend und interessant ist - aus mehrerer Hinsicht bemerkenswert und beeindruckend:
Die Grundthematik, in der sich die Krimihandlung bewegt, nämlich der Einsatz von Pflegerobotern ist nicht nur ob des allseits bestehenden Pflegekräftemangels und der Überalterung der Gesellschaft hochaktuell, das Thema bewegt doch fast jeden; entweder weil man Eltern oder Großeltern in dieser Situation hat oder sich selbst Gedanken darüber macht, wer einen einmal pflegen wird. Die Thematik wird nicht nur oberflächlich gestreift, sondern durchaus die zweispältigen Gefühle und Empfindungen angesprochen.
Der zweite wichtige Aspekt, der behandelt wird, die technische Entwicklung der Roboter, deren Vor- und Nachteile fand ich sehr informativ, bietet reichlich Stoff für Diskussionen und zum Nachdenken. Wie menschlich soll so eine Maschine wirken? Was soll sie können und dürfen?
Dadurch, dass sich das Ermittlerteam aus einer Deutschen und einem Japaner zusammensetzt, ergibt sich automatisch die Möglichkeit, die Unterschiede zwischen europäischer und japanischer Denk- und Lebensweise aufzuzeigen, was mich teilweise zum Schmunzeln anregte, mir aber vor allem viele interessante Einblick in die japanische Kultur bot.
All diese Themen sind unaufdringlich und gut dosiert in die packende Ermittlungsarbeit eingewoben. Es gibt keine Längen oder langweiligen Passagen. Wie das Ermittlerduo fragt man sich als Leser bis zuletzt nach dem Motiv und wer die Brandanschläge verübt hat.
Die temperamentvolle, impulsive Deutsche und der stille, zurückhaltende Japaner bilden ein sympathisches Ermittlerteam, das – Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an – sich auch privat zueinander hingezogen fühlen.
Last but not least lernt man auch die verschiedenen Seiten von Hamburg kennen – da fühlen sich Einheimische vermutlich wohl und Menschen wie ich, die Hamburg noch nicht kennen, bekommen Lust, sich die Stadt einmal anzusehen.
Ich habe schon lange keinen derart niveauvollen Kriminalroman gelesen. War total begeistert!

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Perfekter Cosy-Krimi, spannend u sympathisch. Aller guter Dinge sind nicht drei - Mordfall Nr. 4

Charlotte Bienert-Reihe / Mord im Weinberg
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Für mich war es ein perfekter Wohlfühl-Krimi. Lockerer und flotter Schreibstil, sympathische Protagonisten, fröhliche Atmosphäre, ein bisschen Liebe im Spiel, ein actionreiches und spannendes Finale.
Im ...

Für mich war es ein perfekter Wohlfühl-Krimi. Lockerer und flotter Schreibstil, sympathische Protagonisten, fröhliche Atmosphäre, ein bisschen Liebe im Spiel, ein actionreiches und spannendes Finale.
Im Mittelpunkt stehen einerseits die Journalistin Charlotte Bienert und ihr Freundeskreis und andererseits der sympathische Kommissar Paul Jankovich. Da Charlotte immer wieder in Mordfälle und gefährliche Situationen gerät - dies ist ja bereits der vierte Band -, treffen die beiden zwangsläufig immer wieder aufeinander, sehr zum Missmut ihrer eifersüchtigen Partner.
Zwei erschossene Mordopfer mit zusätzlichem Stich in die Niere stellen diesmal nicht nur die Mord- sondern auch die Drogenkommission vor Rätsel. Die Spuren führen zunächst in die Drogenszene, doch schließlich genau zu jenem Weinfachwirt, den Charlotte im Auftrag ihres Chefs für die Zeitung interviewen soll. Somit kreuzen sich neuerlich die Wege von dem Ermittler und der Journalistin, die er schließlich nicht nur ein weiteres Mal aus den Fängen des Mörders befreien muss, sondern wo es letztlich zwischen den beiden auch funkt.
Für mich war es genau die richtige Lektüre für einen verregneten Sonntag. Hat Lust auf weitere Abenteuer von Bienert und Jankovich gemacht!

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Wer ermordet sympathische männliche Sticker? Nicht nur spannend, sondern unwahrscheinlich lustig

Der Club der toten Sticker
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Bereits vor einigen Jahren habe ich Band 1 dieser Serie mit Vergnügen gelesen, aber aus heute nicht mehr nachzuvollziehenden Gründen Kommissar Seifferhelds Werdegang dann doch nicht mehr weiterverfolgt. ...

Bereits vor einigen Jahren habe ich Band 1 dieser Serie mit Vergnügen gelesen, aber aus heute nicht mehr nachzuvollziehenden Gründen Kommissar Seifferhelds Werdegang dann doch nicht mehr weiterverfolgt. Problemlos kam ich ohne Kenntnis seiner früheren Erlebnisse in diesen Fall hinein, war von der ersten Seite wieder heimisch in Schwäbisch Hall mit dem stickenden Ex-Kommissar Siggi Seifferheld und all den originellen Typen in seinem Umfeld.
Kurz zum Inhalt: Eigentlich will Siggi nur sein Rentnerdasein genießen, doch als nicht nur ein Mitglied eines Männer-Sticker-Klubs nach dem anderen ermordet wird, sondern sogar er selber vom Mörder auch noch als Verdächtiger mit hineingezogen wird, bleibt ihm nichts anderes übrig, als wieder aktiv zu werden.
Das Buch bietet einfach von der ersten bis zur letzten Seite reinstes Lesevergnügen. Das fängt schon beim humorvollen, witzigen Schreibstil mit originellen Wortschöpfungen an. Die nicht allzu langen Kapitel mit den spaßigen Überschriften lesen sich flott und flüssig.
Zudem hält sich über den gesamten Roman ein gleichbleibend hoher Spannungslevel. Bis zuletzt tappt man im Dunkeln, verdächtigt mal diesen mal jenen, ein Ereignis jagt das andere, Seifferheld gerät von einem Schlamassel ins nächste - Szenen, die einem noch lange in Erinnerung bleiben, voller Situationskomik, köstlichen Hoppalas.
Mit in die Handlung hinein verwoben sind auch anschauliche Schilderungen von Schwäbisch Hall, sehenswerten Plätzen und interessanten Orten, ein Anreiz, diese Stadt einmal zu besuchen.
Und last but not least entpuppt sich einer als Mörder, mit dem keiner gerechnet hat, mit einem Motiv, auf das keiner gekommen wäre.
Dieses Buch sollte man sich unbedingt gönnen!

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Vom Autor ersonnen, vom Mörder realisiert Packende Morde mit französisches Flair der 70er Jahre

Mord vor Publikum
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„Mord vor Publikum“ ist nun schon der 9. Fall, den die sympathische Kommissarin Lucie Girard in St. Tropez lösen muss und meiner Meinung nach ist es der bisher spannendste Fall.
Ein berühmter Schriftsteller ...

„Mord vor Publikum“ ist nun schon der 9. Fall, den die sympathische Kommissarin Lucie Girard in St. Tropez lösen muss und meiner Meinung nach ist es der bisher spannendste Fall.
Ein berühmter Schriftsteller verstirbt spektakulär während seiner Lesung. Wie sich bald herausstellt, war es ein Giftmord. Kurz darauf wird eine junge Nachwuchsautorin, deren Mentor er war, von einer Giftschlange getötet.
Abgesehen davon, dass sich die Mörderjagd ziemlich packend, gefährlich und actionreich entwickelt, erfährt man als Leser so einiges über Gifte von allerlei Getier.
Der Schreibstil ist flüssig, liest sich locker und flott. Dass man sich in Frankreich befindet, ist stets gut dosiert mittels französischer Redewendungen oder Ausdrücke präsent. Mir persönlich gefällt auch der Zeitraum, nämlich die 70er Jahre, in dem sich diese Krimiserie bewegt, wo eine Kommissarin noch ein Notizbuch führt und ein Autor noch eine Schreibmaschine benützt, man sich noch handschriftliche Briefe schreibt und weder Internet noch Mobiltelefone zur Verfügung stehen.
Die agierenden Personen, allen voran die Kommissarin Lucie Girard, ihre polizeilichen Kollegen und ihr familiäres Umfeld, sind gut charakterisiert, man hat ein anschauliches Bild vor Augen, es wird eine positives Arbeitsklima vermittelt und durch den freundschaftlichen Ton, indem sie miteinander verkehren, fühlt man sich als Leser wohl und sympathisiert mit allen. Im Gegenzug dazu sind die Verdächtigen allesamt etwas undurchsichtig geschildert, man traut den meisten die Morde zu und findet erst nach und nach zur richtigen Spur. Unerwartete Wendungen und Action beleben den Spannungsaufbau bis zuletzt.
Irgendwie bedauere ich es bei dieser Serie stets, wenn ich auf der letzten Seite angekommen bin.

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