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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2023

Einfach gut

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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Torsten Sträter, ursprünglich aus der PoetrySlam-Szene kommend, ist in seiner Art einfach unerreicht. Ich mag seinen Humor und die kleinen Wortspielereien und Doppeldeutigkeiten. Die deutsche Sprache ist ...

Torsten Sträter, ursprünglich aus der PoetrySlam-Szene kommend, ist in seiner Art einfach unerreicht. Ich mag seinen Humor und die kleinen Wortspielereien und Doppeldeutigkeiten. Die deutsche Sprache ist dafür natürlich auch prädistiniert dafür.
Auf dem Cover ein Foto von Torsten Sträter und was das Cover verspricht, ist auch in dem Buch drin. Natürlich nicht der Meister selbst, sondern seine Texte aus den letzten 3 Jahren, bekannte wie auch (mir zumindest) unbekannte. Die meisten, auch einfach alle, sind einfach nur gut, zum Schlapplachen, aber auch zum Nachdenken.
Das Fazit: Man sollte sich nicht zu ernst nehmen und einfach mal über sich selbst lachen. Das hilft und befreit. Macht das Leben leichter, denn mit Humor ist Vieles nur noch halb so trist, dröge, ernst oder was auch immer.
Ich freue mich schon auf die nächsten Texte.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Eine besondere Zeit

Die Köchinnen von Fenley
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Mich interessieren von je her die Schicksale der Frauen in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zur Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts. Eine schwere, aber auch spannende Zeit in der Geschichte ...

Mich interessieren von je her die Schicksale der Frauen in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zur Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts. Eine schwere, aber auch spannende Zeit in der Geschichte der Frauen, die nun beginnen, aus ihrem seit dem Mittelalter aufgezwungenem Korsett, zu entfliehen und, wenn auch oft aus der Not geboren, auf eigenen Beinen ihren „Mann“ zu stehen. So ist es kaum verwunderlich, dass mich bereits das Cover und der Klappentext in seinen Bann gezogen hat. Besonders in Großbritannien, als Insel auf sich allein gestellt, mussten die Frauen vielerorts die Arbeit der Männer übernehmen, welche in den Krieg zogen. Die Rationierungen der Essenvorräte waren sehr spärlich, was bereits die ersten Zeilen des Buches zeigen.
Die Geschichte selbst ist flüssig und einfühlsam erzählt, die Charaktere der vier Hauptprotagonistinnen gut gezeichnet, so dass man miterleben und –fühlen kann.
Eine warmherzige Geschichte vergangener Zeit, aus der Sicht verschiedener Charaktere, die jedoch nicht nur von Not und Schrecken, sondern vor allen Dingen von Kraft, Stärke und Freundschaft erzählt.
Als besondere Dreingabe habe ich die Rezepte empfunden. Das ein oder andere werde ich bestimmt einmal nachkochen, jedoch mit Sicherheit nicht die Schafskopfpastete. ;)

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Ein Stück Zeitgeschichte

Drei Tage im August
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Bereits das Cover mit der Schokoladenpflanze hat mich in seinen Bann gezogen, der Name der Autorin, Anne Stern, tat ein Weiteres. Ihre Buchreihe um die Hebamme Hulda Gold ist hervorragend. "Drei Tage im ...

Bereits das Cover mit der Schokoladenpflanze hat mich in seinen Bann gezogen, der Name der Autorin, Anne Stern, tat ein Weiteres. Ihre Buchreihe um die Hebamme Hulda Gold ist hervorragend. "Drei Tage im August" ist in einem gänzlich anderen Stil geschrieben und doch spannend. Kapitelweise lernt der geneigte Leser verschiedene Protagonisten kennen. Die Autorin lässt uns an den Gedanken und Gefühlen der jeweiligen Figuren teilhaben. Besonders interessant fand ich Elfie. Heute würde man bei dieser Hauptfigur mit Sicherheit Asperger Syndrom diagnostizieren. Trotzdem kämpft Elfie tapfer mit dem Alltag und ihren inneren Dämonen.
Aber auch der politische Hintergrund ist heute aktueller den je. Besonders gefallen hat mir die Darstellung der Gedankengänge zum Thema des Zeitgeschehens aus der Sicht der Bäume auf der Straße Unter den Linden, ein hervorragendes Stilmittel.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Charaktere wie Feuer und Wasser

Das Tor zur Welt: Träume
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Mich fesseln stets Romane, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Hier begegnen wir Ava, dem armen Moorbauernkind und der verwöhnten Claire. Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein ...

Mich fesseln stets Romane, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Hier begegnen wir Ava, dem armen Moorbauernkind und der verwöhnten Claire. Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie erinnern mich zum einen an die stille, duldsame und doch kluge Fanny Price und zum anderen an die ungestüme Emma Woodhouse.
Es ist interessant, die geschichtlichen Hintergründe Hamburgs rund um die Auswanderer aus den beiden verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Die grenzenlose Armut derer, die sich in Amerika ein besseres Leben erhoffen und doch von skrupellosen Geschäftemachern nur ausgenommen werden, ebenso wie die reichen Damen, die von derlei Geschehen nicht den blassesten Dunst haben.
Eine sehr spannend erzählte Geschichte, die zwischen den beiden Protagonistinnen hin und her springt.
Ich bin bereits auf die Fortsetzung gespannt!!!

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Reine Poesie

Greta und Jannis
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„Greta und Jannis“, der Debütroman von Sarah Kuratle, ist ein hübsches, kleines Hardcover-Büchlein. Der geneigte Leser denkt, dieses Büchlein in kürzester Zeit verschlingen zu können, doch dem ist keineswegs ...

„Greta und Jannis“, der Debütroman von Sarah Kuratle, ist ein hübsches, kleines Hardcover-Büchlein. Der geneigte Leser denkt, dieses Büchlein in kürzester Zeit verschlingen zu können, doch dem ist keineswegs so. Die lyrische, bildgewaltige Sprache voller Poesie brachte mich dazu, jeden Satz, jedes Wort zu genießen und es wieder und wieder zu lesen. Dabei vergaß ich teilweise, ob der schön gemalten Worte, der Geschichte selbst zu folgen, so dass ich es noch ein weiteres Mal las und mich zwang, nicht nur der Poesie der Worte zu lauschen. Ein Roman wie ein Gedicht, genau richtig für lange Winterabende am Kamin.
Dabei ist die Geschichte von Greta und Jannis, welche sich ob der ehernen Gesetze des Bergdorfes nicht lieben dürfen, durchaus spannend zu nennen.
Doch die Poesie der Worte standen bei mir eindeutig im Vordergrund und lassen mich das Büchlein sicher noch öfter in die Hand nehmen.