Platzhalter für Profilbild

Hannicake

Lesejury Star
offline

Hannicake ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hannicake über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2022

Emotionale Geschichte, die einen weinen, aber auch lächeln lässt

Deine Worte in meiner Seele
0

Als Ashlyn und Daniel aufeinandertreffen, ist ihnen beiden klar, dass sie zueinandergehören. Dass sie sich gegenseitig stützen und einander dazu verhelfen können, glücklich zu sein. Bis sie herausfinden, ...

Als Ashlyn und Daniel aufeinandertreffen, ist ihnen beiden klar, dass sie zueinandergehören. Dass sie sich gegenseitig stützen und einander dazu verhelfen können, glücklich zu sein. Bis sie herausfinden, dass er ihr Lehrer ist, was eine Beziehung der beiden unmöglich macht. Doch Gefühle kann man nicht einfach wieder Abschalten, nur weil die Umstände nicht perfekt sind, oder?

Ja, diese Geschichte ist an der ein oder anderen Stelle vielleicht kitschig und sehr dramatisch dargestellt und es werden vielleicht Klischees aufgegriffen, aber trotzdem ist es eine berührende, atemberaubende Geschichte, die einem beim Lesen so viele Gefühle entlockt.

Es geht um eine Schüler-Lehrer-Beziehung, die gesellschaftlich umstritten und als moralisch verwerflich angesehen wird. Auch in dieser Geschichte wäre eine Beziehung der beiden verboten und hat, sofern sich Ashlyn und Daniel dieser hingeben, im Verborgenen stattzufinden. Schön finde ich, dass es jedoch nicht darauf beschränkt bleibt. Es geht nicht um den Reiz des Geheimen und auch Drama wird wegen der umstrittenen Thematik nicht in hohem Maße aufgebaut. Vielmehr geht es um die Gefühle zweier Menschen, die sich kennengelernt haben und sich emotional näher gekommen sind, bevor sie wussten, dass Daniel Ashlyns Lehrer sein würde. Sie, und somit auch wir Leser, hatten Zeit, vorher Nähe und das Gefühl der Geborgenheit zwischen ihnen zu empfinden.
Zudem geht es um so viel mehr als um eine verbotene, heimliche Liebe. Es geht um Verlust, um Trauer und Schmerz, um Vorwürfe, familiäre Spannungen und Konflikte, und um so viel mehr. Und es gibt Wendungen, mit denen die Autorin überraschen und emotional aufwühlen kann.

Der Schreibstil sorgt dafür, dass man, wie bei allen Büchern der Autorin, in die Welt der Charaktere abtaucht, mit ihnen mitfühlt und in dem einen Moment am liebsten weinen, im nächsten aber laut loslachen möchte. Die Geschichte zieht einen in ihren Bann, sorgt für eine Wohlfühlatmosphäre und für einen Drang, immer weiterlesen und den Charakteren beistehen zu müssen. Mit ihnen kann man beim Lesen eine schöne, wenn auch nicht immer einfache Zeit erleben und eigene Probleme und Gedanken für den Moment vergessen.

Daniel und Ashlyn sind beide umwerfende Protagonisten, die gebrochen sind, aber gemeinsam die Chance erhalten, wieder aufzublühen und das Leben zu genießen. Durch ihre Bekanntschaft wird nicht wieder alles gut, aber es fällt ihnen, insbesondere Ashlyn, leichter, mit den Veränderungen im Leben umzugehen und den Schmerz für einen Moment besser zu ertragen.
Auch die weiteren Charaktere erhalten ihren Raum. Wir Leser können sie besser kennenlernen und sehen, dass auch in ihrem Leben nicht immer alles rund läuft. Jeder Mensch wird mit anderen Problemen konfrontiert und geht anders damit um. Auf welche Weise dies geschieht, ist teilweise sehr erschreckend und nimmt einem beim Lesen den Atem, es wirkt so realistisch, dass es einen emotional werden lässt.

Eine sehr aufwühlende, emotionale Geschichte, die nicht immer einfach zu lesen ist, aber so viele schöne Momente verspricht und einen weiterhin an das Gute glauben lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2022

Wenn aus einer intensiven, bewundernswerten Freundschaft mehr wird

Everything We Lost (Love and Trust 2)
0

Nachdem Yeonjun schon sehr oft das Cozy Corner, ein sehr atmosphärisches Buchcafé, besucht hat, traut er sich endlich, die Studentin Hope, die dort arbeitet, anzusprechen und sie zu fragen, ob sie Freunde ...

Nachdem Yeonjun schon sehr oft das Cozy Corner, ein sehr atmosphärisches Buchcafé, besucht hat, traut er sich endlich, die Studentin Hope, die dort arbeitet, anzusprechen und sie zu fragen, ob sie Freunde sein möchten. So banal diese Frage klingt, so eine tiefgreifende und das Leben der beiden verändernde Wirkung hat sie.

Hope und Yeonjun sind sympathische Protagonisten, die wir durch Perspektivwechsel gut kennenlernen können. Sie haben beide einen familiären Verlust erlitten, der sie belastet und den sie nicht verarbeiten können. Auch abseits dieser traurigen Vergangenheit sind sie sich ähnlicher, als sie zunächst denken – sie gehen beide in Musik auf, sind Pflanzenliebhaber und gucken gerne Animes. Viele Gemeinsamkeiten, die für eine Freundschaft zwischen den beiden förderlich sind. Und diese Freundschaft, die sich zwischen ihnen entwickelt, die hat es in sich. Sie ist so intensiv, dass sie einen großen Einfluss auf die beiden hat und dafür sorgt, dass sie sich wieder öffnen, wieder lachen können und ihre Probleme nicht mit sich alleine ausmachen. Diese Freundschaft ist bewundernswert und als Leser kann man sich kaum anderes wünschen, als ein Teil dieser zu sein. Schwierig wird es nur, sobald beide erkennen, dass sie vielleicht doch mehr als Freunde in dem jeweils anderen sehen.

Das Hin und Her, das daraus entsteht, hat mich zwischenzeitlich etwas gestört. Es wäre schön gewesen, wenn sie offener darüber gesprochen hätten – so hätte Drama vermieden werden können. Für dieses Verhalten gab es zwar einen nachvollziehbaren Grund, der am Ende auch deutlich wird, jedoch hätte es etwas abgekürzt werden können. Denn abgesehen davon waren die beiden so toll zusammen und konnten sich so viel geben, was durch eine gute Kommunikation die ganze Zeit über hätte aufrechterhalten werden können.

Dennoch war die Geschichte zwischen den beiden schön zu lesen und hat die Emotionen, von Trauer bis Freude, gut auf die Leser übertragen und war durch ernste Themen tiefgründig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2022

So viel mehr als eine Geschichte über die Erfahrungen einer Filmikone der 60er-Jahre

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
0

Evelyn Hugo, die Filmikone der 60er-Jahre, kündigt an, nach vielen Jahren ein neues Interview zu führen. Einzige Bedingung ist, dass es die Journalistin Monique durchführt. Evelyn eröffnet ihr bei dem ...

Evelyn Hugo, die Filmikone der 60er-Jahre, kündigt an, nach vielen Jahren ein neues Interview zu führen. Einzige Bedingung ist, dass es die Journalistin Monique durchführt. Evelyn eröffnet ihr bei dem ersten Treffen, dass sie nicht bloß ein kurzes Interview, sondern ihre Memoiren niedergeschrieben haben möchte. Eine noch bedeutendere Aufgabe für Monique, die sich fragt, warum Evelyn ausgerechnet sie, eine eher unbekannte Journalistin, dafür ausgewählt hat. Darüber, warum Evelyn Monique ausgewählt hat, kann man als Leser zunächst nur Vermutungen aufstellen. Auch, wenn man vielleicht schon Vorahnungen hat, die in die richtige Richtung gehen, so gelingt es einem erst nahezu am Schluss, zu verstehen, inwieweit die beiden tatsächlich in einer Beziehung zueinander stehen und diese hat es in sich und wirkt tragisch. Dieses Rätseln sorgt für Spannung und wirkt nicht konstruiert, sondern vielmehr gut aufgebaut und logisch – so viel kann an dieser Stelle schon einmal gesagt werden.

Evelyn strahlt schon bei ihrem ersten Auftreten viel Lebenserfahrung und Weisheit aus und wirkt sympathisch. Aber sie ist bei weitem keine Heilige. Auch sie hat Fehler gemacht, Menschen benutzt und Entscheidungen getroffen, die sie jetzt, viele Jahre später, nur teilweise bereut. Trotzdem kann man als Leser kaum anders, als sie zu mögen. Das steht vor allem im Zusammenhang mit ihrem reflektierten Blick auf ihr Leben und ihrer Einsicht, dass sie ihre Mitmenschen mit manchen ihrer Handlungen verletzt hat, obwohl sie sich anders hätte verhalten können.

Erzählt wird aber nicht nur die Geschichte von Evelyn, sondern auch Monique erhält ihren Raum. Sie hat genauso mit Hürden und Problemen zu kämpfen. Die Erlebnisse von Evelyn stehen zwar im Vordergrund, aber immer wieder gelangen wir Leser in die Gegenwart zurück und begleiten Monique, abseits von den gemeinsamen Treffen, dabei, wie die von Evelyn geschilderten Erfahrungen etwas in ihr auslösen, sie zum Nachdenken bringen, ihr zur Klarheit verhelfen und sie wachsen lassen.

Die Geschichte gliedert sich in die verschiedenen Ehen, die Evelyn eingegangen ist, aber es geht um so viel mehr als diese. Sie definiert sich nicht durch diese, sondern sieht die vielen Ehen höchstens als Stationen oder Fixpunkte in ihrem Leben an, die Einfluss darauf haben, wer sie heute ist. Es geht vielmehr um Rollenbilder, um den gesellschaftlichen Umgang und der Akzeptanz der Sexualität. Diese war in den 60er-Jahren zwar noch ganz anders, aber auch heute sind noch einige Parallelen zu erkennen, die verdeutlichen, dass diesbezüglich noch immer viel Wandel in der Gesellschaft stattfinden muss. Durch diese und weitere angesprochene Themen bringt einen die Geschichte zum Nachdenken und ist wertvoll und wichtig. Zudem wird es dadurch sehr berührend, bewegend und tiefgründig. Auch das Ende ist alles andere als einfach zu lesen. Die Geschichte treibt einem mehr als einmal Tränen in die Augen, aber wird insgesamt nicht überdramatisiert dargestellt, sondern ist in sich stimmig und, soweit es aus heutiger Sicht beurteilbar ist, authentisch.

Es fehlen Worte, um diese Geschichte angemessen zu würdigen, aber gesagt werden kann, dass sie berührend ist und auch für die heutige Zeit noch viele wichtige Themen in die Handlung einbaut. Es lohnt sich, diese Geschichte zu lesen und die emotionale Leseerfahrung selbst zu machen!

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 03.04.2022

Schöne Geschichte mit ernsten Themen

Catching Stardust (Queen's University 1)
0

Ruth und Dominic – zwei vom Leben geprägte Studenten, die so viel Schweres ertragen haben und es doch schaffen, nicht aufzugeben, die zu Freunden werden und sich gegenseitig stützen können.

Die Geschichte ...

Ruth und Dominic – zwei vom Leben geprägte Studenten, die so viel Schweres ertragen haben und es doch schaffen, nicht aufzugeben, die zu Freunden werden und sich gegenseitig stützen können.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten Ruth und Dominic erzählt. Die Kapitel aus Dominics Sicht sind fast genauso umfassend wie die Kapitel aus Ruths Sicht. Das ist erfrischend, auch mal so viel aus der männlichen Perspektive zu lesen, denn so hat man als Leser die Chance, Dominic genauso umfassend kennenzulernen, wie Ruth.

In dieser Geschichte wird die Depressionen von Ruth authentisch dargestellt. Es wird nichts beschönigt, sondern vielmehr aufgezeigt, dass beispielsweise auch, wenn man Liebe zu jemandem empfindet, nicht einfach alles wieder gut wird. Ebenso realistisch wirkt die Tatsache, dass Ruth gute und schlechte Phasen hat. Sie ist nicht nur jemand, der sich den ganzen Tag im Bett verkriecht oder den Kopf in den Händen vergräbt, sondern sie hat auch fröhliche Momente und ist insgesamt so viel mehr als ihre Depressionen. Die psychische Erkrankung wird thematisiert und ihr wird auch ausreichend Raum eingeräumt, um dem Leser ein klares, authentisches Bild zu vermitteln, aber sie wird nicht dauerhaft in den Fokus gerückt. Als Leser kann man einiges aus diesen Darstellungen mitnehmen und kommt an der ein oder anderen Stelle ins Grübeln.
Neben der Depression werden einige andere ernste Themen aufgegriffen, die jedoch gut in den Handlungsverlauf integriert sind und es somit natürlich und stimmig wirkt.

Gut gefallen hat mir, dass aus Ruths Vergangenheit kein Geheimnis gemacht wird. Es wird schnell ersichtlich, was sie erlebt und was sie aus der Bahn geworfen hat und was sie belastet. Hinsichtlich Dominics Erlebnissen und den Erfahrungen, die ihn geprägt haben, tauchen schon mehr Fragezeichen auf, aber auch da erhält man als Leser von Anfang an immer wieder Anhaltspunkte und kann diese schnell zu einem guten Bild verknüpfen.

Beide Protagonisten sind auf ihre eigene Art sympathisch und insbesondere bei den zahlreichen Aufeinandertreffen der beiden wird eine Dynamik beschrieben, die wertvoll und stark ist. Schön ist, dass beide im Verlauf eine realistisch wirkende Charakterentwicklung durchmachen und über sich hinauswachsen, aber immer noch an ihrer Vergangenheit zu nagen haben und sich nicht von Grund auf verändern. Sie bleiben sich treu, entwickeln sich aber weiter.
Ruth und Dominic haben tolle Freunde, unter anderem David aka Toast, der im Verlauf seine weichen und verständnisvollen Seiten zeigt, sich als ein guter Freund erweist und uns so schon einmal einen guten Vorgeschmack auf Band 2 gibt, der sich im Wesentlichen um ihn drehen wird.
Auch die weiteren Mitglieder der Freundesgruppe haben ihren Charme. Sie bleiben zwar eher im Hintergrund und zumeist blass, aber insgesamt wirken sie wie eine Gruppe liebenswürdiger Nerds, die viel gute Zeit miteinander verbringen. Deren Dynamik überrascht immer wieder und sorgt häufig für ein Schmunzeln.

Die Beziehung zwischen Ruth und Dominic und mögliche Gefühle füreinander intensivieren sich nur langsam. Diese langsame Annäherung und das entsprechende Erzähltempo passen gut zu den beiden Protagonisten, sodass es stimmig wirkte. Gerade die kleinen Momente zwischen ihnen sind beim Lesen gut angekommen und haben einen berührt.
Es gibt kein nerviges Hin und Her – die Geschichte kommt insgesamt ohne allzu viel Drama aus. Die ein oder andere Abbiegung, die der Plot nimmt, wäre nicht notwendig gewesen, aber allzu störend wirkten sie nicht.

Insgesamt ist es eine schöne Geschichte, die das Herz berührt und gerade durch die langsame Annäherung überzeugen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2022

Es passt einfach alles - Emotional, sehr berührend, tolle Charaktere und eine spannende Handlung

Whitestone Hospital - High Hopes
2

Lerne mit Laura den spannenden, turbulenten Alltag im Whitestone Hospital kennen. Herzklopfen ist garantiert – und das bei weitem nicht nur, weil Laura zumeist in der Herzchirurgie eingesetzt ist.

Laura ...

Lerne mit Laura den spannenden, turbulenten Alltag im Whitestone Hospital kennen. Herzklopfen ist garantiert – und das bei weitem nicht nur, weil Laura zumeist in der Herzchirurgie eingesetzt ist.

Laura ist eine sympathische Protagonistin und Ich-Erzählerin. Sie ist ehrlich und unverstellt, sie trägt ihr Herz auf der Zunge und sagt deutlich, was sie denkt. Zugleich ist sie aber sehr reflektiert, was man daran erkennen kann, dass sie im Nachhinein immer wieder überlegt, welche Wirkung ihre Worte und Taten auf andere gehabt haben könnten und wie sie sich in Zukunft in solchen Situationen anders verhalten könnte. Sie fühlt sehr intensiv und macht kein Geheimnis daraus, geschweige denn, dass sie sich dafür schämen würde. Sie tritt offen und scheinbar bedingungslos für sich und für andere ein und versteckt sich nicht. Rundum ist sie eine tolle Protagonistin, die man gerne auf ihrem Weg und bei Höhen und Tiefen begleitet.
Nash ist ebenfalls ein toller Protagonist. Er scheint gerade zu Beginn einen Schleier von Geheimnissen um sich zu haben und verschlossen zu sein, aber insbesondere durch Kapitel, die aus seiner Perspektive erzählt werden, lernt man ihn als herzensguten und liebenswerten Menschen kennen.
Dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln könnte, wird schnell deutlich. Dass dies jedoch langsam geschieht, dass es Zeit braucht, sich zu entwickeln, gefällt mir sehr gut, da es authentisch wirkt und die Spannung beim Leser, dass sich die beiden näherkommen und sich einen Ruck geben, immer höher wird.

Auch die Nebencharaktere sind sympathisch – seien es Lauras Kollegen oder Personen außerhalb des Klinikums, wie Lauras Schwester Jess, die für sehr viele lustige Szenen sorgt. Aber auch die Charaktere innerhalb der Klinik sorgen oft für ein Schmunzeln und für eine locker leichte Atmosphäre, strahlen aber auch Vertrauen und gute Freundschaft aus. Die Charaktere, die öfter auftauchen, bekommen genügend Raum für ihre eigene Geschichte und wirken in sich rund und gut dargestellt, sodass man als Leser das Gefühl hat, nicht nur die beiden Protagonisten Laura und Nash näher kennenzulernen, sondern auch die anderen Charaktere, die den beiden entweder viel bedeuten oder sie durch die Arbeit tagtäglich umgeben. Insgesamt ist die Dynamik zwischen den Charakteren ansprechend gestaltet und immer wieder zeigen sie neue Seiten von sich, sodass es immer wieder neue Überraschungen gibt.

Von diesen tollen Charakteren, die eine leichte Atmosphäre und gute Gefühle vermitteln, darf man sich jedoch nicht trügen lassen, denn es werden viele ernste Themen angesprochen, indem authentische und realistische Einblicke in den Alltag der Mediziner gegeben werden, zumindest in dem Sinne, dass nicht immer alles rosig und schön ist, sondern man nicht jeden Patienten retten kann und oftmals schwere Schicksale hinter den Patienten stecken. Das sorgt für viele emotionale Momente, die einen zum Stocken und zum Weinen bringen, aber es gibt auch viele, auf positive Art das Herz berührende Szenen. Die Emotionen kommen allesamt beinahe ungefiltert beim Leser an, was ein besonderes Leseerlebnis darstellt und mehr als einmal wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle wirkt.
Auch darüber hinaus werden zahlreiche wichtige Themen aufgegriffen. Dies wirkt jedoch nicht so, als ob eine Liste an ernsten Themen abgearbeitet wird, sondern vielmehr fügt sich alles gut zusammen und gliedert sich gut in die Handlungsstränge ein. Ihnen wird Wichtigkeit zugestanden und der Leser wird auf diese darauf aufmerksam gemacht, es wirkt jedoch nicht zu aufdringlich – das richtige Maß und eine gute Balance wurde gefunden.

Der sehr bildliche Schreibstil sorgt dafür, dass man sich beim Lesen fast fühlt, als wäre man mit dabei und würde den Klinikalltag an Lauras und Nashs Seite selber erleben. Es werden verschiedene Patientenfälle und Erkrankungsbilder mit in die Handlung integriert. Die medizinischen Fachbegriffe werden jedoch anschaulich eingeführt und von den Charakteren im Handlungsverlauf verständlich erklärt. Und wenn man diesen Ausführungen an einigen Stellen doch nicht problemlos folgen kann, kann man unkompliziert in das Glossar am Ende des Buches gucken. Durch die Verwendung dieser Fachbegriffe wird der Handlung Seriosität und Authentizität verliehen.

Vor allem gegen Ende hin gibt es noch einmal viel Drama, aber es fügt sich gut in die Handlungsstränge ein und passt zu dem Setting. Es wirkt eigentlich die ganze Geschichte über beim Lesen so, als würde man sich eine gut gemachte Krankenhausserie angucken. Es passte einfach und war stimmig.

Das Ende beinhaltet einen Cliffhanger und macht neugierig auf den Folgeband, aber vor allem sorgt es dafür, dass beim Leser das Gefühl aufkommt, dass die Teile ineinander übergehen, auch wenn im nächsten Teil andere Protagonisten im Vordergrund stehen. Das lässt wieder auf viele spannende, emotionale Momente und noch mehr Zeit mit Laura und Nash hoffen.

Diese Geschichte ist sehr zu empfehlen – Herzklopfen, Tränen, toll gestaltete Charaktere und eine spannende Handlung sind garantiert!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl