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Veröffentlicht am 21.01.2024

Eine Mischung aus Drama und subtilem Psychothrill- Ein Thriller der leisen Sorte mit Höhen und Tiefen, der aber zu unterhalten versteht

Es beginnt am siebten Tag
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Die Scheidungsanwältin Julia, ist eine erfolgreiche Frau und liebevolle Mutter. Und Ehefrau von Brian. Doch sie spürt, dass sie Brian nicht mehr liebt und will sich in der Folge, von ihm trennen. Brian ...

Die Scheidungsanwältin Julia, ist eine erfolgreiche Frau und liebevolle Mutter. Und Ehefrau von Brian. Doch sie spürt, dass sie Brian nicht mehr liebt und will sich in der Folge, von ihm trennen. Brian fällt aus allen Wolken, glaubte bis zuletzt, dass er zusammen mit Julia glücklich werden könnte. Doch Brians herrische Mutter Edna, ist keinesfalls überrascht, als sie von Julias Plänen erfährt. Schon immer glaubte sie, Julia wäre nicht gut genug für ihren Sohn. Bevor es jedoch zum Auszug aus dem gemeinsamen Haus kommt, wird Anna, die Tochter von Julia und Brian, entführt. Die Presse stürzt sich auf die Story und stellt Julia als Rabenmutter hin, die Mitschuld an dem Verschwinden von Anna trägt, weil sie am Tag, als die Kleine vom Schulhof verschwand, zu spät kam.

Die Spekulationen in den Medien und auch die Beschimpfungen in den sozialen Netzwerken werden immer wilder, worunter besonders Julia leidet. Brian jedoch zieht sich ins Haus seiner Mutter zurück und so muss Julia allein mit ihrer Angst und dem Schmerz ausharren. Doch nach sieben Tagen scheint der Spuk vorbei- Anna ist wieder zurück, unverletzt und sie kann sich an kaum etwas erinnern. Julia ist überglücklich, ihre Tochter wieder in die Arme schließen zu können, doch ihre Freude darüber währt nicht lange. Brian und Edna haben beschlossen, um das alleinige Sorgerecht von Anna zu kämpfen. Und besonders Edna scheint dabei jedes noch so schmutzige Mittel recht zu sein. Aber Julia ist eine Kämpferin, die sich keinesfalls geschlagen geben will. Außerdem fürchtet sie sich immer noch davor, dass Annas Entführer noch ein zweites Mal zuschlagen könnte…

Die Bewertungen im Netz bezüglich dieses Psychothrillers von Alex Lake, fielen größtenteils recht mäßig aus, dennoch wollte ich mir ein eigenes Bild von der Story machen, was im Nachhinein auch gut war. Vielleicht ist es die falsche Erwartungshaltung gewesen, die manche Leser an dieses Buch gestellt haben. Es handelt sich hier keinesfalls um eine heftige Schlachtplatte, die einem serviert wird und in der möglichst viele Menschen etc. auf entsetzliche Art und Weise hingemeuchelt werden, sondern um eine Mischung aus Drama und Psychothriller, wobei die Psychothrillkomponente hier recht subtil eingesetzt wurde. Der Spannungsbogen entwickelt sich daher sehr langsam; was als Familiendrama beginnt, steigert sich erst gegen Ende des Romans zu einem Schocker, wenn auch zu einem, der zur leiseren Sorte gehört. Zugegeben, etwas unglaubwürdig muten manche Handlungsweisen der Romanheldin innerhalb des Showdowns schon an- ich glaube kaum, dass Julia unter normalen Umständen eine Chance gehabt hätte, gegen diverse Dinge anzukämpfen (ich muss mich an dieser Stelle leider etwas vage ausdrücken, um nicht zuviel zu verraten) doch fand ich das Showdown trotzdem nicht weniger spannend geschrieben.

Alex Lake hat einen eingängigen, lockerleichten Schreibstil, der dafür sorgt, dass man schnell gefangen ist, in der Story- andererseits hat mir die Charakterisierung seiner Akteure nicht so gut gefallen. Julia, die Romanheldin, wirkte mir streckenweise zu nüchtern und abgeklärt in Bezug auf ihre gescheiterte Beziehung zu Brian. Daher konnte ich auch nicht nachvollziehen, wieso sie ein paar Seiten später trotzdem wieder überlegt, ob sie nicht doch zu voreilig gehandelt hat. Außerdem benimmt sie sich in diversen Situationen wie eine typische TSTL Heldin, was zwar für einige Spannungsmomente innerhalb des Romans sorgt, mich aber beim Lesen ziemlich genervt und gestört hat. Und auch Brian ist nur eine recht schablonenhaft geratene Figur- genau wie die Dialoge und Streitgespräche des Ehepaars ihre Schwächen aufwiesen- man kann einfach nicht nachvollziehen, dass mal Liebe zwischen den beiden war, weil die Atmosphäre zwischen Julia und Brian regelrecht klinisch wirkt. Selbst den Streitgesprächen fehlt es an echter Leidenschaft, finde ich. Dabei hatte der Plot an sich durchaus Potential!

Die Charakterisierung der „lieben Schwiegermutter“, ist dem Autor allerdings auf ganzer Linie gelungen und auch sein Entschluss, die Story zusätzlich aus der Sicht des Täters zu schildern, sorgt für eine interessante Komponente. Zwar hatte ich sehr früh eine Vermutung hinsichtlich des Täters, (und daher warne ich auch jedermann davor den Klappentext dieses Romans zu lesen!) doch ging es dem Autor, glaube ich zumindest, auch gar nicht darum ein spannendes Rätselraten diesbezüglich für seine Leser zu schaffen. Das Wesentliche ist also nicht die Suche nach dem Täter, sondern nach dessen Motiv und ob er mit seinem „Plan“ durchkommen wird. Zugegeben ich hätte mir ein wenig tiefgründigere Charaktere gewünscht und vielleicht auch, dass manche Gedanken der Heldin so oft wiederholt werden, doch wäge ich Plus- und Kritikpunkte miteinander ab, bleibt unter dem Strich immer noch ein spannender Roman, der mich gut unterhalten konnte und der mit einem spannenden Showdown aufwarten konnte.

Kurz gefasst: Eine Mischung aus Drama und subtilem Psychothrill- Ein Thriller der leisen Sorte mit Höhen und Tiefen, der aber zu unterhalten versteht.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Packender Auftaktband einer neuen Thrillerreihe, angesiedelt in San Diego und spannender Pageturner in einem

Kaltblütige Lügen
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Damals:

Kit ist am Boden zerstört, als ihre Schwester ermordet wird. Vor allem traumatisiert sie das Verhalten der Polizei, die, wie sie denkt, nicht genug Einsatz zeigt, bei der Aufklärung des Verbrechens. ...

Damals:

Kit ist am Boden zerstört, als ihre Schwester ermordet wird. Vor allem traumatisiert sie das Verhalten der Polizei, die, wie sie denkt, nicht genug Einsatz zeigt, bei der Aufklärung des Verbrechens. Ihre Adoptiveltern versuchen in der Folgezeit alles, um Kit beizustehen…

Gegenwart:

Kit ist eine erfolgreiche Ermittlerin bei der San Diego Police geworden, die schon zahlreiche Mordaufklärungen für sich verbuchen konnte. Ihr Partner, Baz, ist ausgerechnet der Mann, der damals bei dem Mord an ihrer Schwester so ungerührt wirkte. Doch mittlerweile hat sie begriffen, dass ihn die Morde des Serienkillers mental sehr zusetzten und sie lediglich Desillusion mit Gleichgültigkeit verwechselte.
Obwohl seit damals so viele Jahre ins Land gegangen sind, konnte der Serienkiller immer noch nicht gefasst werden. Der unbekannte Mörder, der sich stets weibliche, zierlich gebaute Opfer suchte, die kaum dem Teenageralter entwachsen waren und sie mit rosafarbenen Plüschhandschellen in öffentlichen Parks verscharrte, hat auch den Leiter der San Diego Police, Navarro, an den Rand der Verzweifelung gebracht.

Doch nun scheint sich endlich eine Wende abzuzeichnen.
Kit bekommt einen anonymen Anruf, in dem ihr gesagt wird, dass sich womöglich eine weitere Frauenleiche in einem Park befindet, was sich, nach einer aufwendigen Suche bewahrheitet.
Obschon der Anrufer gerne anonym bleiben wollte, wird er schnell enttarnt- es handelt sich um den Psychologen Sam Reeves, der so sein Schweigegebot gegenüber eines Patienten umgehen wollte.
Obwohl Sam seine Unschuld beteuert, wird er zum Hauptverdächtigen in dem Fall. Vor allem, als eine weitere Frau aus seinem privaten Umfeld ermordet wird.

Während Kits Kollegen am liebsten Sam verhaften und den Fall abschließen wollen, ist sich Kit mehr als unsicher. Sie befürchtet, dass der Serienkiller ein perfides Spiel mit dem Psychologen treiben möchte. Vor allem, weil zuvor sein verdächtiger Patient erhängt aufgefunden wird, in dessen Wohnung ein brisanter Abschiedsbrief mit einem Geständnis liegt. Hat sich Sams Patient wirklich erhängt, weil er seine Schuld nicht mehr ertragen hat, war er Sams Komplize bei den Frauenmorden oder handelt es sich bei dem Killer um einen unbekannten Dritten?
Glaubt man Sams Freunden; berufliche Schwergewichte wie einem Staatsanwalt oder einer knallharten Anwältin, muss man Letzteres befürchten. Irritierenderweise fühlt sich Kit zu Sam hingezogen…

Mit „Kaltblütige Lügen“, legt Karen Rose den ersten Teil einer neuen Thrillerreihe um den taffen weiblichen Detective Kit McKittrick vor. Kit hat ihr Trauma nie ganz überwinden können, was sie zu einer guten, aber innerlich auch getrieben wirkenden Ermittlerin hat werden lassen, die Überstunde um Überstunde schiebt und ihren Job an erster Stelle stellt.
Man kann sich als Leser gut in die Hauptfigur hineindenken, die nach außen knallhart wirkt, innerlich jedoch sehr sensibel ist.
Ihre Sensibilität ist es, die sie so besonders macht und besonders ihr gutes Bauchgefühl lassen sie nie im Stich.

Karen Rose reißt den privaten Hintergrund von Kits Kollegen ebenfalls an, was ich spannend fand (vor allem in Bezug auf die psychologischen Aspekte), jedoch hätte ich mir hier mehr Ausführlichkeit gewünscht.
Und wenn wir schon bei den kleinen Kritikpunkten sind- ich fand, die Autorin erwähnt zu oft, wie gut und selbstlos Sam gestrickt ist. Natürlich ist er smart, attraktiv, hat schöne Augen (die einmalige Erwähnung hätte durchaus ausgereicht ) und kann sämtlichen Befragten wichtige Details zu den Mordfällen entlocken, die die Polizei nie in Erfahrung bringen konnte.
Weniger wäre hier mehr gewesen in Sachen Glaubwürdigkeit.
Daher gibt es von meiner Seite diesbezüglich auch einen kleinen Punktabzug bei meiner Bewertung.

Nichtsdestotrotz ist „Kaltblütige Lügen“ ein guter Thriller, der den Leser auf falsche Fährten lockt beim Lesen, so wie es sich gehört und mit Kit und Sam hat Karen Rose ein interessantes neues Ermittlerduo geschaffen, das spannendes und explosives Potential für eine neue Buchreihe besitzt.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Nette Liebesromankost für Zwischendurch mit einem tollen Heldenpärchen

Verzehrende Leidenschaft
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Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Moira bei ihrem Onkel und seinen beiden Kindern. Doch der Onkel führt ein strenges Regime und schlägt nicht nur Moira, sondern auch seinen Sohn und seine Tochter regelmäßig. ...

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Moira bei ihrem Onkel und seinen beiden Kindern. Doch der Onkel führt ein strenges Regime und schlägt nicht nur Moira, sondern auch seinen Sohn und seine Tochter regelmäßig. Als Moiras Cousine entführt wird, soll sie ihren Onkel und Cousin auf die Reise zum Entführer begleiten. Den Grund dafür kennt sie nicht. Doch unterwegs wird Moira bei einem Sturm über Bord gespült. Der einzige Mensch, der beherzt hinter ihr her springt um sie zu retten, ist Tavish MacAlpin, dessen Tarnung als alter Mann, kurz zuvor aufgeflogen ist.

Tavish hat einen guten Grund zu fliehen. Ein Cousin hat ihn fälschlicherweise des zweifachen Mordes angeklagt, um sich seinen Besitz einzuverleiben. Tavish gelingt es Moira zu retten. Doch Moira reagiert zunächst sehr reserviert und übervorsichtig auf den gut aussehenden Mann, der behauptet sie wäre vom Schicksal dazu bestimmt seine Frau zu werden. Fast fürchtet sie Tavish wäre nicht ganz bei Trost- bis er ihr mitteilt, dass er die besondere Gabe des Sehens beherrscht. Moira hingegen verschweigt ihm, dass auch sie besondere Fähigkeiten besitzt- sie hat heilende Hände.

Während beide unterwegs sind auf dem Weg zu einem verbündeten Familienmitglied von Tavish der sich als Entführer von Moiras Cousine entpuppt, kommen sie sich dennoch langsam näher. Doch heiraten will Moira Tavish um keinen Preis, befürchtet sie jedoch, dass er ihr nicht in Liebe zugetan ist.

Eine endgültige Entscheidung will sie auf der Burg von Tavishs Verwandten treffen, doch bis dahin haben sie noch allerhand Abenteuer zu überstehen…

Nach den bereits in deutscher Übersetzung veröffentlichten Teilen über die Murrays und Camerons, beschert uns der Weltbild Verlag nun ein Teil über den MacAlpin Clan.

Der Roman ist nach gewohntem Muster gestrickt. Hannah Howell lässt zwei sympathische Protagonisten eine gefahrenvolle Reise antreten, wobei sie sich währenddessen ineinander verlieben. Diesmal hat die Heldin eine nicht ganz so positive Vergangenheit und der Held muss sich behutsam der Heldin nähern, um die verängstigte Moira nicht zu verschrecken.
Allerdings fand ich, dass Moira eigentlich zu schnell Vertrauen zu Tavish fasst und ihre Ängstlichkeit sich fast wie von selbst in Mut und Stärke wandelt. Keine Frage, ich mag couragierte Heldinnen, doch hier wirkte mir Moiras Wandlung ein wenig zu unglaubwürdig.

Der historische Hintergrund ist recht dürftig, eigentlich könnte der Roman überall und auch in jeder Zeitepoche spielen, aber trotzdem bietet der neue Historical von Hannah Howell gute, leichte Unterhaltung und ein paar spannende Momente, wenn er auch für mich kein Keeper ist. Am Ende gibt es ein wenig alberne Situationen, die wie witzig wirken sollen, es aber nicht sind (als Tavish und Moira mit seinem Cousin und ihrer Cousine zusammentreffen), da der Roman aber ansonsten ganz gut ist, hat mich das nicht ganz so sehr gestört.

Kurz gefasst: Nette Liebesromankost für Zwischendurch mit einem tollen Heldenpärchen.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Eine packende und aufwühlende Familiensaga, die ich gerne weiter empfehle

Das Collier mit der Herzblume
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Hangeck, März 1943:

Charlotte, Paul und Ilse sind seit Kindesbeinen an beste Freunde. Das Trio liebt es, im Sommer im See zu schwimmen und überhaupt viel Zeit miteinander zu verbringen.
Doch in diesem ...

Hangeck, März 1943:

Charlotte, Paul und Ilse sind seit Kindesbeinen an beste Freunde. Das Trio liebt es, im Sommer im See zu schwimmen und überhaupt viel Zeit miteinander zu verbringen.
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Selbst in ihrem kleinen, beschaulichen Dörfchen im Sauerland, gibt es nun Bewohner, die jüdischen Mitbewohnern das Leben schwer machen; darunter Ilses Vater, ein glühender Verehrer der deutschen Führung.
Als die Eltern eines kleinen Jungen deportiert werden und die Behörden auch ihn fassen wollen, handelt Charlottes Vater, ein Lehrer beherzt und versteckt ihn in seinem Haus.
Das hat weitreichende Folgen, auch für Charlotte, die sich aus Sorge, dass ihre Freunde womöglich vorbeikommen könnten, eine Weile rar macht.
Ilse, die ein Auge auf Paul geworfen hat, scheint das nicht besonders zu stören. Dazu ist sie viel zu narzisstisch, doch Paul ist traurig, denn er hat sich in Charlotte verguckt…

London 2018:

Die neunzigjährige Charlotte ist wie elektrisiert, als sie erfährt, dass ihr altes Heimatdorf im Sauerland, das viele Jahrzehnte, einst für einen Stausee geflutet, unter Wasser stand wieder aufgetaucht ist. Sie will die Chance ergreifen noch einmal nach Hangeck zu reisen, zusammen mit ihrer Enkelin Hannah, einer Fotografin.
Auf ihrer Reise lernen sie einen smarten Schweizer kennen, der beiden sogleich sympathisch ist. Als Charlotte und Hannah jedoch erfahren, welcher Familie er entstammt, sind sie wie elektrisiert. Gerne nehmen sie eine Einladung in die Schweiz an…

Da ich Familiensagas liebe, in denen dunkle Familiengeheimnisse aufgedeckt werden und der Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt, zudem ganz in der Nähe meiner Heimatstadt Dortmund angesiedelt wurde, konnte ich einfach nicht widerstehen, mir dieses Buch zuzulegen.
Die Autorin erzählt auf eine sehr lebhafte und unter die Haut gehende Art und Weise, so dass man als Leser gebannt Charlottes Werdegang verfolgt und betroffen ist von ihren Erlebnissen und ihrem Verlust. Das liegt aber vor allem daran, dass Charlotte eine sehr starke und sympathische junge Frau ist, die engagiert zur Tat schreitet. Etwas, das sie mit Paul gemeinsam hat.
Auch der Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt, ist packend- die Suche nach dem Herzcollier lässt einen beim Lesen nicht los und man mag das Buch zwischenzeitlich nicht zur Seite legen. Allerdings fand ich manche Einflechtungen ein wenig „too much“. Etwa die Sache mit der rachsüchtigen Verlobten, die sogar vor einem Mord nicht zurückschrecken würde um ihr Ziel zu erreichen oder den hin und hergerissenen jungen Schweizer, der am Ende ein wenig wankelmütig und zickig erscheint. Daher habe ich bei meiner Bewertung einen Punkt abgezogen. Jedoch ist mein Kritikpunkt Meckern auf hohem Niveau, denn der Roman ist unterhaltsam und gut geschrieben und konnte mich, emotional gesehen, voll abholen.

Sophia Hartlieb, die auch unter den Pseudonymen Rana Wenzel, Cara Lay und Cara Maria Cardenes Romane schreibt, hat hier ein unter die Haut gehendes und betroffen machendes Stück deutscher Geschichte mit einer unterhaltsamen Familiensaga verwoben.

Kurz gefasst: Eine packende und aufwühlende Familiensaga, die ich gerne weiter empfehle.


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Veröffentlicht am 07.11.2023

Backe, backe Kuchen… Empfehlenswerter, unterhaltsamer und kurzweiliger Cosy-Krimi!

Wer den Löffel abgibt
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Die TV Backshow „Bake Week“, ist eine Institution im US-TV und ihre Moderatorin und Erschafferin Betsy Martin gilt allgemein als backende Großmutter der Nation.

Es gibt strenge Auswahlkriterien für mögliche ...

Die TV Backshow „Bake Week“, ist eine Institution im US-TV und ihre Moderatorin und Erschafferin Betsy Martin gilt allgemein als backende Großmutter der Nation.

Es gibt strenge Auswahlkriterien für mögliche Kandidaten und jene, die es geschafft haben in den engen Kreis der Bewerber zu gelangen, wissen genau, wie glücklich sie sich schätzen können.
Denn als Teilnehmer bei der Bake Week, die auf Betsy Martins Anwesen Grafton Manor stattfindet, waren die Chancen nie größer prominent zu werden. So winkt dem Gewinner die Aussicht auf ein eigenes Kochbuch und zahlreiche öffentliche Auftritte, nebst, die persönliche Unterstützung Betsys.

In diesem Jahr finden sich also die Kandidaten Pradyumna, Hannah, Stella, Gerald, Peter und Lottie auf Grafton Manor ein, um eine Woche lange gegeneinander zu kochen und zu backen und Bettys Gunst zu gewinnen.

Allerdings ist diesmal einiges anders, sehr zum Verdruss der Gastgeberin.
Der TV Sender hat ihr einen zweiten Moderator zur Seite gestellt, der angeblich für etwas frischen Wind sorgen soll. Archie Morris hatte bereits eine andere Show im Fernsehen und ist nicht gerade für seine Zimperlichkeit bekannt. Der Strahlemann ist in Betsys Augen ein echter Blender, doch bei den Frauen kommt er scheinbar sehr gut an.

Dennoch muss sie sich mit ihm arrangieren, denn sie ist auf das Geld, dass sie mit der „Bake Week“ verdient, angewiesen- bestreitet sie damit doch den Erhalt von Grafton Manor.

Die Teilnehmer der „Bake Week“ sind zunächst vor Erfurcht erstarrt, als sie das imposante Anwesen und dessen Bewohnerin erblicken, doch ihnen bleibt nicht viel Zeit zum Staunen, da ihnen der Wettbewerb alles abverlangt. Jeder Tag fordert eine Entscheidung, nach der einer der Teilnehmer abreisen muss, bis am Ende der Gewinner feststeht.
Zaghaft geschlossene Freundschaften entstehen, jedoch machen sich manche unter ihnen auch Feinde. So verwundert es letztendlich nicht, als ein Mord geschieht…

Es war der Klappentext, der meine Neugierde weckte, als ich „Wer den Löffel abgibt“ der Autorin Jessa Maxwell, entdeckte.
In Zeiten unzähliger TV Shows im Bereich Kochen und Backen, ist es eigentlich nur logisch, dass eine davon, wenn auch nur eine fiktive, thematisiert wird für einen Krimi.

Die Art und Weise, wie die Autorin ihren Krimi jedoch konzipiert hat, hat mir viel Lesespaß bereitet. Man lernt zuerst die Kandidaten und ihren persönlichen Hintergrund kennen. Im Wechsel, also aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, wird nun die Story vorangetrieben.
Man schaut jedem Kandidaten praktisch live über die Schulter, bei (fast) allem, was er tut und während der Backshow fabriziert.

Der Schreibstil ist eingängig, lockerleicht, bildhaft und ein wenig hatte ich beim Lesen das Gefühl, als schaue ich eine Folge der TV Serie „Mord ist ihr Hobby“, nur ohne eine Hobbydetektivin im Fokus.
Gleichwertigen Ersatz bieten jedoch die Kandidaten Pradyumna und Lottie von der letztere zudem ein kleines Geheimnis umtreibt.

Ich mochte diesen unterhaltsamen Cosy-Krimi sehr, fand jedoch, dass der Showdown bzw. die Auflösung des Ganzen ein wenig unspannend zu Ende ging und hätte mir diesbezüglich ein bisschen mehr Dramatik gewünscht, weswegen ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen habe.


Kurz gefasst: Backe, backe Kuchen… Empfehlenswerter, unterhaltsamer und kurzweiliger Cosy-Krimi!

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