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Veröffentlicht am 21.01.2024

Humoriger, charmanter aber streckenweise auch etwas zäher Auftaktband um die Rokesbyfamilie. Für Bridgertonfans jedoch eigentlich ein Muss!

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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Sybilla Bridgerton, von allen nur kurz Billie genannt, ist seit Kindesbeinen an gut befreundet mit den Kindern der Nachbarsfamilie Rokesby. Auch ihre Eltern pflegen einen sehr freundschaftlichen Kontakt ...

Sybilla Bridgerton, von allen nur kurz Billie genannt, ist seit Kindesbeinen an gut befreundet mit den Kindern der Nachbarsfamilie Rokesby. Auch ihre Eltern pflegen einen sehr freundschaftlichen Kontakt miteinander und so sehen sich Billie und George sehr oft. Und geraten sich stets in die Haare. Mit Andrew versteht sich Billie besser, da er einfach mehr Humor besitzt, als der nüchtere George. Zumindest glaubt Billie das. Als sie sich eines Tages in einer Notlage befindet, weil sie eine Katze, die auf einem Baum saß, befreien wollte, ist es ihr fast egal, wer zu ihrer Rettung eilt, denn sie hat sich bei dem Sturz vom Baum, der sie direkt auf ein benachbartes Scheunendach beförderte, den Knöchel verstaucht und kann nicht mehr laufen. Als George dann seines Weges kommt, kann er einen gewissen Spott nicht unterdrücken, doch ganz Gentleman, versucht er Billie natürlich vom Dach zu holen. Doch auch George ist nicht gerade vom Glück begünstigt. Die rettende Leiter stürzt plötzlich um und so findet, der bald darauf erscheinende Andrew, seien Bruder und Billie zusammen auf dem Dach vor. Andrew, der gerade eine Armverletzung auskuriert, amüsiert sich königlich, es gelingt ihm aber trotz Handicap, den beiden zu helfen.

In den darauf folgenden Wochen, sehen sich George, Andrew und Billie noch öfter als sonst und kommen plötzlich ganz ohne den üblichen Streit miteinander aus, was sowohl Billie, als auch George verwundert. Das sich George jedoch in Billie verlieben könnte, hätte er selbst nie für möglich gehalten, da sie so völlig anders ist, als andere Frauen ihres Alters. Billie liebt es in Hosen herumzulaufen auf dem Gut, sie kümmert sich um sämtliche anfallende landwirtschaftliche Belange und die Pächter und liest sich sogar durch staubtrockene Literatur zum Thema. Dafür hat sie nicht übrig für Putz und Pomp und möchte, seit einem Fiasko bei ihrer Einführung in die Gesellschaft, nie wieder London unsicher machen, geschweige denn einen Gecken von dort ehelichen. Aber genauso geht es auch Billie, die dachte, sie würde eines Tages einmal einen von Georges Brüdern heiraten. Doch nicht den ernsten, sie stets tadelnden George…

Mit „Der Earl mit den eisblauen Augen“, legt die Autorin Julia Quinn nicht nur den ersten Teil ihrer neuen Rokesby Reihe vor, sondern verbindet diese dazu mit einer ihrer beliebtesten Familienserien. Wir sprechen dabei über die Bridgertons. Zugegeben, ich musste, weil bereits seit Erscheinen der Reihe einige Jahre ins Land gegangen sind, zunächst nachschauen, wie Billie denn nun genau verwandt ist mit den Bridgertons, Jahre später.

Des Rätsels Lösung- Billie ist die ältere Schwester von Edmund Bridgerton, der dann seine Violet heiratete und mit dieser Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacynth zeugte, bevor er relativ früh und plötzlich verstarb. Billie ist eine recht burschikose, ungekünstelte Frau, die sich wohler auf dem Lande fühlt. Sie ist unsicher auf dem gesellschaftlichen Parkett und da sie sich in London fehl am Platze fühlt, lassen sie ihre Eltern zunächst gewähren. Doch eigentlich wünschen sie sich, dass eines ihrer Kinder, ein Mitglied der Rokesbyfamilie heiratet. Besonders Lady Rokesby hat die Hoffnung diesbezüglich noch nicht aufgegeben.

Es ist in großen Teilen ein Zwei-Personen-Stück, das die Autorin uns hier anbietet. Die Liebesgeschichte zwischen Billie und George entwickelt sich ohne großartige Überraschungen und zieht sich ehrlich gesagt, so leid es mir auch tut, ganz schön in die Länge. Es liegt nicht an den Akteuren, die sind schon sympathisch gestrickt, auch wenn Billie zuweilen ein kleiner Sturkopf ist. Und auch die Dialoge der beiden sind humorig geraten, doch die Handlung tritt einfach zu lange auf einer Stelle. Bis die Story endlich an Fahrt aufnimmt, vergehen gut und gerne fast 200 Seiten, in denen lediglich amüsantes Wortgeplänkel auf diverse Veranstaltungen auf dem Lande trifft. Und auch der Nebenplot um Georges verschwundenen Bruder Edward, der für die Krone im Einsatz ist, gestaltete sich eher etwas belanglos und unglaubwürdig (ab dem Moment, als George angeworben werden sollte). Dazu endet er offen. Ich bin mir ein wenig unschlüssig darüber, wie ich diesen Roman bewerten soll, denn Julia Quinns humorige Ader kommt diesmal gut zur Geltung und ich mochte auch die übrigen Familienmitglieder, allen voran Andrew sehr. Diverse Längen machen mir eine Bestbewertung aber unmöglich. Ich schwanke zwischen 3.5 und 4 von 5 Punkten, vergebe aber doch vier Punkte, weil die Autorin einfach gut schreiben kann und selbst Julia Quinns mäßige Romances noch besser sind, als der anderer Autorinnen die in diesem Genre schreiben.

Kurz gefasst: Humoriger, charmanter aber streckenweise auch etwas zäher Auftaktband um die Rokesbyfamilie. Für Bridgertonfans jedoch eigentlich ein Muss!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Unterhaltsame, humorige, aber auch leider für meinen Geschmack, streckenweise etwas zu softe Liebesromankost

SMYTHE-SMITH. Die gewiefte Lady Sarah
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Lady Sarahs Cousine, Honoria Smythe Smith heiratet, doch so sehr sich Sarah auf dieses Ereignis freut, der Haken an der Sache macht ihr schwer zu schaffen. So bittet Honoria sie, sich bei den Hochzeitsfeierlichkeiten ...

Lady Sarahs Cousine, Honoria Smythe Smith heiratet, doch so sehr sich Sarah auf dieses Ereignis freut, der Haken an der Sache macht ihr schwer zu schaffen. So bittet Honoria sie, sich bei den Hochzeitsfeierlichkeiten um einen Freund ihres zukünftigen Gatten zu kümmern. Dumm nur, dass dieser Freund kein geringerer als Hugh Prentice ist, der sich seinerseits vor Jahren ein Duell mit Honorias Bruder Daniel lieferte, was dazu führte, dass Daniel lange Zeit auf der Flucht vor Hughs rachsüchtigem Vater sein musste. Aber nicht nur Daniel litt in dieser Zeit, die für die Smythe Smith Familie nicht einfach war. Auch Sarahs Zweig der Familie bekam die Missbilligung des tons zu spüren, was dazu führte, dass sie auf ihre Saison verzichten musste und nun immer noch unverheiratet ist.

Daher hegt sie Hugh gegenüber keine freundschaftlichen Gefühle. Was dieser ziemlich egoistisch von Lady Sarah findet, denn schließlich wurde auch er bei besagtem Duell schwer verletzt und hinkt seitdem. Auch Hugh möchte Sarah am liebsten aus dem Wege gehen, doch leider sind sowohl Hugh als auch Sarah zwei Menschen, die gegebene Versprechen sehr ernst nehmen und so müssen sie sich zähneknirschend miteinander arrangieren. Denn es gilt, bis sich beide „Auf nimmer Wiedersehen“ sagen können, noch eine weitere Hochzeit zu überstehen…

Nach „Mit List und Küssen“ und „Ein Earl mit Mut und Leidenschaft“ erzählt Julia Quinn in dem dritten Teil ihrer „Smythe Smith“ Serie nun die Geschichte von Sarah Pleinsworth, die eine Cousine der Smythe Smith Geschwister ist. Auch Sarah hat quirlige und manches Mal auch neunmalkluge, jüngere Schwestern, die ihr im Laufe der Geschichte gerne das Leben schwer machen. Doch Sarah ist ebenfalls nicht einfach, so hat sie, auch wenn sie durchaus auch liebeswürdige Eigenschaften besitzt, einen Hang zum Diskutieren und Streiten und legt dann und wann, recht egoistische Züge an den Tag. Diese negativen Eigenschaften zeigt sie besonders, wenn Hugh in der Nähe ist, der ihre Abneigung teilt.

Beide liefern sich zunächst, in typischer Julia Quinn Manier viele spitzzüngige und auch amüsante Wortduelle, doch leider blieb es mir bis zuletzt unerklärlich, warum sich Hughs Meinung über Sarah plötzlich wandelt. Sexuelle Anziehungskraft reichte mir da nicht aus, was auch für Sarahs plötzliche Hilfsbereitschaft, die sie in Hughs Nähe an den Tag legt, gilt. Zudem könnte man, wenn man Julia Quinns Romances weniger gewogen ist, anmerken, dass eigentlich nicht viel Storyline enthalten ist. Außer der typischen familiären Wohlfühlatmosphäre und sympathischen und auch zum Teil schrulligen Charakteren, und nicht zu vergessen den humorigen Dialogen (toll übersetzt!), bekommt man als Leser diesmal nicht so viel geboten, wie ich es mir im Vorfeld gewünscht hätte. Dabei hätte besonders Hughs familiärer Hintergrund sehr viel Potential gehabt. Hughs Probleme (und damit beziehe ich mich nicht nur auf seine Beinverletzung) werden mir hier leider zu lapidar abgehandelt, da hätte die Autorin meiner Meinung nach mehr in die Tiefe gehen müssen.
So empfand ich „Ein Lord mit Herz und Verstand“, als unterhaltsame, leichte und amüsante Historical Romancekost, bei der ich mir mehr Tiefgang gewünscht hätte, die aber dennoch ihre netten Momente hat.

Kurz gefasst: Unterhaltsame, humorige, aber auch leider für meinen Geschmack, streckenweise etwas zu softe Liebesromankost.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Solider Krimi aus Großbritannien mit charismatischen Haupt und Nebenfiguren.

Gezeitengrab
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Nachdem die forensische Archäologin Ruth Galloway und der knorrige Inspector Nelson bereits in den beiden Vorgängerbänden „Totenpfad“ und „Knochenhaus“ zusammen arbeiteten, schickt Elly Griffith ihr Dream-Team ...

Nachdem die forensische Archäologin Ruth Galloway und der knorrige Inspector Nelson bereits in den beiden Vorgängerbänden „Totenpfad“ und „Knochenhaus“ zusammen arbeiteten, schickt Elly Griffith ihr Dream-Team in „Gezeitengrab“ erneut ins Rennen. Mittlerweile ist Ruth alleinerziehende Mutter einer Tochter, nachdem sie neun Monate zuvor ohne Schutz eine Nacht mit Nelson, verbrachte. Nelson ist jedoch bereits verheiratet und Vater von zwei Töchtern und Ruth möchte sich nicht in die, wie sie glaubt, funktionierende Ehe zwischen Nelson und seiner Frau drängen. Doch der Polizist fühlt sich dennoch weiterhin von der pummeligen, chaotischen aber hochintelligenten Ruth angezogen; vielleicht auch weil sie das absolute Gegenteil seiner Frau verkörpert.

Als am Strand in Broughton Sea’s End sechs Leichen aufgefunden werden, die gefesselt an Händen und Füßen sind, wird Ruth beauftragt, die Knochen auf ihr Alter hin zu untersuchen. Dadurch bekommt sie aber auch wieder näheren Kontakt zu DCI Nelson, dem sie lieber aus dem Wege gehen würde, um ihre angespannte Situation nicht weiter zu strapazieren. Außerdem empfindet sie immer noch etwas für Nelson.

Ihre Untersuchungen ergeben, dass es sich bei den gefundenen sterblichen Überresten um die von sechs Deutschen handelt, die während des zweiten Weltkrieges nach Broughton Sea’s End kamen. Zur gleichen Zeit hatte der Ort eine private Bürgerwehr ins Leben gerufen, die am Strand patrouillierte um einer eventuellen deutschen Invasion zuvorzukommen. Ob es tatsächlich die Bürgerwehr war die diese sechs Soldaten tötete bleibt zunächst auch weiterhin ein Rätsel, denn siebzig Jahre später leben kaum noch Augenzeugen und die wenigen, die Auskunft über gewisse Ereignisse machen könnten, schweigen, bis sie kurz nach ihrer Befragung durch DCI Nelson plötzlich versterben. Eine Folge ihres fortgeschrittenen Alters, oder treibt ein Mörder hier sein Unwesen, der nicht möchte, dass die alten Menschen womöglich etwas ausplaudern?

Ich war sehr angetan von den ersten beiden Romanen der Galloway & Nelson Reihe, auch wenn ich zunächst etwas Zeit und Gewöhnung benötigte, um mit dem Schreibstil der Autorin klar zu kommen da sie ihre Romane fast komplett in der Gegenwartsform schreibt, was eher unüblich ist. Galloways und Nelsons One Night Stand, ihre neugeborene Tochter und die Komplikationen die sich daraus ergeben (denn Nelson hat seiner Frau bislang noch nichts von seinem Fehltritt und seiner Vaterschaft gebeichtet) haben mich sehr neugierig auf „Gezeitengrab“ werden lassen und auch wenn Elly Griffith ihrem Heldenpaar langsam tiefere Gefühle füreinander auf den Leib schreibt und dem Paar klar wird dass ihr One Night Stand womöglich so viel mehr bedeuten könnte, räumt sie auch in diesem Band natürlich nicht alle Hürden aus, die dem frischgebackenen Elternpaar zum Happy End verhelfen lassen könnten; somit muss man in dieser Hinsicht auf kommende Teile der Serie hoffen. Aber zumindest das Ende des Romans lässt vermuten, dass das Geheimnis um DCI Nelsons Vaterschaft womöglich in Bälde gelüftet wird.

Während die Autorin auch ihre anderen, bereits in Aktion tretenden Nebenfiguren der Vorgängerbände in „Gezeitengrab“ auftreten lässt, kristallisiert sich mittlerweile für mich immer mehr heraus, dass meine heimliche Lieblingsfigur in der Serie Cathbad, der Druide ist. Seine gewohnt rätselhaften Dialoge sorgten wieder für einige Schmunzler bei mir, aber er wächst mir auch immer mehr ans Leserherz und ich bin sehr gespannt wie es mit ihm weitergehen wird.
Der Kriminalfall an sich ist diesmal leider etwas vorhersehbar geraten und eher unspektakulär zu nennen, somit eignet sich dieser Roman nicht für Neueinsteiger, sondern nur für reine Fans, die erfahren möchten, wie es mit Ruth und DCI Nelson weitergeht. Die Verdächtigenliste ist sehr überschaubar und da man auch recht schnell die Identität der Toten erfährt, ahnt man als aufmerksamer Leser leider recht früh, wer der Mörder ist und welche Motive ihn antreiben.

Kurz gefasst: „Gezeitengrab“ ist definitiv kein Roman für Krimi und Thrillerfans die eine stets spannungsgeladene Atmosphäre erwarten oder erhoffen; doch alle diejenigen, die „Totenhaus“ und Knochenpfad“ mochten, werden sicherlich auch an „Gezeitengrab“ Gefallen finden. Solider Krimi aus Großbritannien mit charismatischen Haupt und Nebenfiguren.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Hocherotischer zweiter Teil der House of Trent Reihe

House of Trent - Der Schurke
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Lord Lukas „Luke“ Hawkins, gilt nicht nur im ton als ruchloser Schurke und Frauenheld. Auch seine Familie glaubt, er wäre unzuverlässig. Daher lässt ihn sein Bruder, der Herzog, auch heimlich allerdings ...

Lord Lukas „Luke“ Hawkins, gilt nicht nur im ton als ruchloser Schurke und Frauenheld. Auch seine Familie glaubt, er wäre unzuverlässig. Daher lässt ihn sein Bruder, der Herzog, auch heimlich allerdings aus Sorge, überwachen. Doch Lukas ist das Verhalten seines Bruders zuwider. Schon von Kindesbeinen an wurde ihm eingebläut, dass er es nicht wert sei, diesen Namen zu tragen, denn Lukas ist der Spross, das weiß er jedoch erst seit ein paar Wochen, einer kurzzeitigen Liaison zwischen seiner Mutter und einem adligen Nachbarn. Da seine Mutter jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem Herzog von Trent verheiratet war, der ebenfalls Kinder, die von anderen Frauen waren, mit in die Ehe brachte, wurde Lukas vom Herzog of Trent als dessen leiblicher Sohn anerkannt. Doch der Herzog hasste Lucas und ließ ihn das bis zu dessen Tod spüren. Noch heute leidet Lukas unter Albträumen, die er versucht mit Alkohol und Frauengeschichten kurzfristig zu betäuben. Was er für eine Hölle er erleiden musste, ahnt jedoch keiner seiner Geschwister, denn er möchte sich ihnen nicht anvertrauen.

Auf der Suche nach seiner verschollenen Mutter, trifft er eines Tages in einer Schenke die junge, attraktive Emma. Emma und ihn verbindet ein gemeinsames Ziel. Beide wollen den gleichen Mann ausfindig machen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Während Emma glaubt, dass Roger Morton ihren Gatten ermordet hat, bevor er sie und ihre Familie in Schulden und Unglück stürzte, weiß Lukas bereits, dass Roger Morton seine Mutter aus deren Haus entführte. Emma und Lucas tun sich zusammen, doch ihre Reise ist lang. Wird Emma den Avancen von Lukas widerstehen können?

Nachdem die Geschichte über die Familie des Herzogs von Trent im ersten Teil „Der Herzog“, den Anfang nahm, in dem dann auch gleich Simon und die Hausangestellte Sarah zusammenfanden, erzählt Jennifer Haymore in ihrem zweiten Teil nun die Story über Lukas, dem wohl vielschichtigsten und zornigsten der Trent- Brüder. Zugegeben, ich mochte ihn nicht wirklich im ersten Teil; konnte seine Aggression gegenüber Simon nicht so wirklich nachvollziehen, doch in seiner Geschichte, begreift man nun, wieso die beiden Brüder ein solch schwieriges Verhältnis miteinander haben, obwohl sie sich doch eigentlich lieben. Diesmal jedoch steht die Liebesgeschichte mehr im Fokus. Zwar sind Lukas und Emma auf der Suche nach dem Bösewicht, der sowohl Lukas als auch Emmas Familie ins Unglück gestützt hat, doch ist diese leider nur schmückendes Beiwerk.

„Der Schurke“ ist in erster Linie ein hocherotischer Liebesroman. Waren die Liebesszenen im ersten Band schon recht prickelnd geraten, legt die Autorin diesbezüglich, im Teil über Lukas, noch eine ordentliche „Schüppe“ drauf. Wer Soft SM Spielchen und überhaupt sehr explizit ausformulierte Liebesszenen mag, wird hier sicherlich ganz auf seine Kosten kommen, denn besonders in der zweiten Hälfte des Romans vergeht kaum eine Seite, ohne dass sich die beiden einander voller Leidenschaft hingeben, daher würde ich diesen Roman wohl eher Lesern empfehlen, die ein Faible für reine Erotiklektüre besitzen.

Mir hat Lukas Geschichte dennoch ein Tickchen besser gefallen, als der Vorgängerband, wenn ich auch immer noch nicht ganz glücklich bin mit Jessica Haymores sehr modern geratener Schreibweise. Die „House of Trent“ Reihe ist eher nichts für Leser, die Historical Romances mit historischem Flair schätzen. Der historische Hintergrund ist hier leider nur verzichtbare Staffage, denn die Akteure in dieser Serie verhalten sich eher wie Menschen unserer Zeit. Wer sich damit arrangieren kann und Erotiklektüre mag, sollte jedoch ruhig einen Blick ins Buch riskieren…

Kurz gefasst: Hocherotischer zweiter Teil der House of Trent Reihe; allerdings eher nichts, für Leser, die reichlich historisches Flair zwischen den Seiten schätzen. Dafür ist Jennifer Haymores Schreibstil leider zu modern.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Hercule Poirot ist wieder da- Zu weiten Teilen unterhaltsamer Krimi, der besonders durch die, wie ich finde, herausragende Lesung von Wanja Mues, funktioniert.

Die Monogramm-Morde
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Meisterdetektiv Hercule Poirot, mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand, kann doch nicht ganz ohne das Kriminalisieren leben, denn anscheinend folgt ihm das Verbrechen auf dem Fuß. Eigentlich wollte er, ...

Meisterdetektiv Hercule Poirot, mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand, kann doch nicht ganz ohne das Kriminalisieren leben, denn anscheinend folgt ihm das Verbrechen auf dem Fuß. Eigentlich wollte er, ganz inkognito, eine Weile in London leben und abends, ohne gleich erkannt zu werden, schön essen gehen doch dann erstürmt eines Tages eine junge Frau das Lokal, in dem Poirot es sich gerade gemütlich gemacht hat. Die Frau ist so aufgewühlt, dass sich der Meisterdetektiv Gedanken macht und natürlich kommt es letztendlich so, wie es kommen soll- die Frau vertraut sich ihm an und schon kurz darauf befindet sich Poirot wieder einmal inmitten eines undurchsichtigen Falles. Die Frau verschwindet spurlos, so dass der Belgier bereits das Schlimmste annehmen muss, denn sie hatte ihm anvertraut, dass sie bereits im Visier eines Mörders sei und bald ermordet werden würde, ihr wäre also nicht mehr zu helfen.

Kurz darauf werden drei Menschen, getötet in einem Hotel aufgefunden und die verschwundene Frau scheint auf irgendeine Art und Weise in diese Morde verstrickt gewesen zu sein. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass sie mittlerweile das vierte Opfer des unbekannten Mörders geworden sein könnte.

Edward Catchpool, der Ermittler dieses Falles steht vor einem Rätsel- wie gut jedoch, dass der polizeiliche Frischling in Hercule Poirot einen Meister seines Faches an seiner Seite hat, der ihn immer wieder auf die richtige Fährte bringt…

Bereits von Kindesbeinen an liebe ich Agatha Christies Spürnasen wie Hercule Poirot oder Miss Marple und so war es für mich natürlich eine spannende Entdeckung, als ich erfuhr, dass die Erben Christies Sophie Hannah autorisiert haben, weitere Hercule Poirot Romane zu schreiben. In „Die Monogramm- Morde“, stellt die Autorin dem belgischen Detektiv nun einen neuen Partner zur Seite, der jedoch noch recht grün hinter den Ohren ist. Der Polizist Edward Catchpool, der die Geschichte aus seiner Sicht schildert, ist mir jedoch leider eine Spur zu mimosenhaft geraten. Zudem fehlte mir mehr detektivisches Gespür bei ihm. Im Gegensatz zu Poirot wirkt er leider nur, wie ein Grobmotoriker, der sich von Verdächtigen nur allzu leicht auf eine falsche Fährte locken lässt, was ich als sehr schade empfand.

Natürlich ist Sophie Hannahs Hercule Poirot nicht mit Agatha Christies Poirot zu vergleichen, was ich jedoch nicht so schlimm fand, denn ich fühlte mich beim Hören des Hörbuches wunderbar von dem sehr undurchsichtigen Kriminalfall unterhalten. Besonders die Sprecherleistung Wanja Mues möchte ich an dieser Stelle hervorheben. denn in dialogreichen Momenten versteht es Wanja Mues richtig gut, den Akteuren seine Stimme zu leihen, indem er sie mal rauchig, mal dunkel oder auch eine Oktave höher klingen lässt, wenn er gar Dialoge von Frauen vorträgt. Hannahs Schreibstil ist gelungen; Mues‘ Art zu Lesen dazu so bildhaft und atmosphärisch, dass sich beim Hören schnell mein inneres Kopfkino einstellte. Die Autorin legt dazu gewisse Finten und Fährten, so dass man bei diesem “Who Done it- Krimi” auch sehr gut mit raten kann. Ab der Mitte des Hörbuchs entwickelte ich bereits eine Vermutung, wie alles womöglich ausgehen könnte, was mein Hörvergnügen jedoch nicht geschmälert hat.

Zugegeben, der Kriminalfall zieht sich ab der Mitte ein wenig in die Länge und hätte vielleicht etwas gestraffter erzählt werden können, doch trotz dieses kleinen Kritikpunktes möchte ich für dieses unterhaltsame Hörbuch mit Nostalgiefaktor nicht weniger als 4 von 5 Punkten vergeben.

Kurz gefasst: Hercule Poirot ist wieder da- Zu weiten Teilen unterhaltsamer Krimi, der besonders durch die, wie ich finde, herausragende Lesung von Wanja Mues, funktioniert.

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