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Veröffentlicht am 23.05.2018

Humorvoller und romantischer Liebesroman, der unterhaltsam ist. Jedoch fehlten mir ein wenig mehr „echte“ Spannungselemente.

Cottage gesucht, Held gefunden
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Nach dem Tod von Annie Hewitts Mutter, die Annie bis zu ihrem Tod pflegte, was den Rest an ihrem gesparten Geld aufzehrte, steht sie nun vor dem finanziellen Ruin. Der einzige Hoffnungsschimmer der ihr ...

Nach dem Tod von Annie Hewitts Mutter, die Annie bis zu ihrem Tod pflegte, was den Rest an ihrem gesparten Geld aufzehrte, steht sie nun vor dem finanziellen Ruin. Der einzige Hoffnungsschimmer der ihr bleibt, liegt angeblich verborgen im geerbten Cottage auf Peregrine Island; denn dort soll Annies Mutter ihrer Tochter angeblich einen kleinen Schatz hinterlassen haben.

Doch als Annie eines Tages, während eines unwirtlichen Winters und am Ende ihrer Kräfte, Peregrine Island erreicht, möchte sie am liebsten gleich wieder umkehren. Denn ausgerechnet ihrem Ausweichmanöver ist es geschuldet, dass ihr Wagen sich festfährt und Schuld daran trägt nur ihr Ex-Stiefbruder Theo Harp, der mit seinem dunklen Rappen zuvor die Straße überquerte. Und natürlich sorgt Theo, der Psychopath, wie Annie ihn in Gedanken nennt, auch in der Folgezeit für einiges an Unruhe, denn er hat sich in den Kopf gesetzt, seinen neuen Roman ausgerechnet in ihrem kleinen Cottage schreiben zu wollen, während Annie in dieser Zeit im Herrenhaus der Harps bleiben soll.

Zwar verband Annie und Theo vor vielen Jahren einmal eine kleine süße Romanze, doch die endete jäh, als einer von Theos zweifelhaften Streichen fast zu Annies Tod führte.
Während Annie, Theos dunkle Seite nicht vergessen hat, scheint dieser sich jedoch eine Neuauflage ihres Flirts von damals zu wünschen. Das schreit nach einem Denkzettel! Annies Bauchrednerkünste, die sie sich im Laufe der Jahre als Handpuppenspielerin angeeignet hat, sollen Theo in Angst und Schrecken versetzen. Aber hat er seinen schlechten Ruf wirklich verdient? Die Leute im Ort munkeln sogar, dass Theo sogar Schuld daran haben soll, dass einst seine Zwillingsschwester Regan im Sturm mit ihrem Boot kenterte.

Obwohl Annie Theo so einiges zutraut, glaubt sie nicht wirklich daran, dass er zum Mörder geworden ist, allerdings bereiten ihr die Einbrüche und Anschläge, die auf sie verübt werden, seitdem sie auf Peregrine Island ist, einiges Kopfzerbrechen. Und auch die kleine Tochter ihrer Freundin Jaycie, die seit einem schlimmen Erlebnis nicht mehr spricht, bestärken sie in dem Bestreben, Licht ins Dunkel zu bringen. Schließlich will sie in Frieden auf Peregrine Island leben, doch ist das überhaupt möglich, wenn Theo in der Nähe lebt?

„Cottage gesucht, Held gefunden“, der aktuelle Roman von Susan Elizabeth Phillips, wartete für mich mit einer wahren Leseüberraschung auf, denn im Gegensatz zu anderen Romanen der Autorin, die ich vor Jahren las, und die mir weniger gut gefallen hatten, wies diese Geschichte gewisse Spannungselemente auf, die die Liebesgeschichte untermalten, was mich bereits im Vorfeld neugierig auf den Roman hat werden lassen.

Annies und Theos Story könnte hinsichtlich der Ausgangssituation verzwickter nicht sein. Beide waren als Teenies mal ein Paar, jedoch gab Theos Verhalten Annie irgendwann große Rätsel auf, bis es zum endgültigen Bruch kam. Und auch jetzt, viele Jahre später, weiß Annie immer noch nicht, woran sie bei Theo ist, da er rätselhaft und undurchschaubar wirkt.
Mit Theo hat die Autorin einen düsteren Helden geschaffen, der ein wenig an Brontes Heathcliff erinnern soll. Allerdings ist er, ohne etwas vorwegnehmen zu wollen, charakterlich schon etwas anders gestrickt. Vielmehr spielt die Autorin hier ein wenig mit den typischen Attributen eines düsteren Helden und lässt auch den Humor in ihrer Geschichte nicht zu kurz kommen. Herrlich fand ich zum Beispiel die gemeinsamen Dialoge zwischen Annie und Theo oder auch, wenn Annie ihren Handpuppen ihre Stimme leiht.
Annie ist ebenfalls eine Figur mit Ecken und Kanten, hat zwar mit einigen Ängsten zu kämpfen, die sie jedoch tapfer zu überwinden lernt, was sie mir sehr sympathisch machte. Und obwohl sich beide liebend gerne in den Haaren liegen, spürt man als Leser stets, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt.

Wenn man sich als Leser für den neuen SEP entscheidet, bekommt man in erster Linie eine unterhaltsame Liebesgeschichte geboten. Die Spannungselemente und die kleine Schatzsuche nehmen allerdings keinen großen Rahmen in dieser Story ein. Fast war es mir beim Lesen ein wenig so, als hielte ich einen Roman von Autoren wie Susan Mallery, Susan Andersen oder Nora Roberts in Händen, denn ein bisschen gehen Schreibstil und Handlungsverlauf in diese Richtung. Obwohl mir der Roman im Großen und Ganzen gut gefallen hat, fand ich ihn jedoch stellenweise schon etwas soft für meinen Geschmack geschrieben, besonders in Bezug auf die Auflösung der kleinen Krimihandlung. Zwar bin ich durchaus ein Fan des Happy Ends, doch war mir die „Friede, Freude, Eierkuchen- Mentalität“ von Annie, als sie entdeckt, wer für die Anschläge verantwortlich ist, dann doch ein wenig zu unglaubwürdig und einfach „too much“, so dass ich nicht mehr als 4 von 5 Punkten für den Roman vergeben möchte, selbst wenn er sich durchaus sehr flüssig lesen ließ und auch viele romantische und humorvolle Momente zu bieten hat.

Kurz gefasst. Humorvoller und romantischer Liebesroman, der unterhaltsam ist. Jedoch fehlten mir ein wenig mehr „echte“ Spannungselemente.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Zwischenzeitlich kommt es zu kleinen Längen, doch im Großen und Ganzen habe ich mich von dieser Story sehr gut unterhalten gefühlt.

Das Sündentuch
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Christine Köpperlin hat einen reichen Geschäftsmann geheiratet. Doch obwohl sie bestens versorgt ist, fühlt sie sich nicht wohl in ihrer Ehe. Schuld daran ist ihr aufbrausender, viel älterer und sehr geiziger ...

Christine Köpperlin hat einen reichen Geschäftsmann geheiratet. Doch obwohl sie bestens versorgt ist, fühlt sie sich nicht wohl in ihrer Ehe. Schuld daran ist ihr aufbrausender, viel älterer und sehr geiziger Mann, der ihr das Leben fast unerträglich macht.
Frick Köpperlin will unbedingt einen Eben, doch da Christine einfach nicht schwanger wird holt er stattdessen seinen Bastard Ludwig ins Haus, den er anlernen und später zu seinem Nachfolger machen will. Aber Ludwig entpuppt sich, sehr zum Verdruss des Vaters als einfältiger, sehr schüchterner Träumer, der lieber Flöte spielt, als Rechnen zu lernen.

Christine nimmt Ludwig zunächst unter ihre Fittiche und besorgt ihm heimlich ein Musikinstrument, für dass sie beim jüdischen Pfandleiher David ein kostbares Tuch als Pfand hinterlegt, doch eine Begebenheit führt dazu, dass sich ihre zunächst mütterlichen Gefühle dem Jungen gegenüber schnell abkühlen, als Ludwig sie versehentlich verrät. Dennoch führt die Begegnung zwischen David und Christine dazu, dass sich beide heimlich anfreunden und dass aus Freundschaft irgendwann Liebe wird. Aber das Liebespaar lebt gefährlich, denn als Ludwig plötzlich verschwindet, werden David und alle anderen Juden der Stadt verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden des Kindes zu tun zu haben.

Zur gleichen Zeit kämpft Gerli eine junge Frau in der Stadt gegen die Armut. Sie arbeitet schwer in der Papiermühle um sich und ihren Bruder Vinz durchzubringen, was nicht ganz so einfach ist, da Vinz ihr mühsam verdientes Geld am Liebsten für Wetten und andere schöne Dinge des Lebens ausgeben würde. Und dann weigert er sich zudem, endlich eine Lehre zu beginnen. Stattdessen treibt er sich lieber mit Gleichgesinnten herum. Aufwärts scheint es erst zu gehen, als Gerti eine Beziehung zum Papierer Jost beginnt, der ihr viele schöne Dinge schenkt, doch Gerli will mehr- eine Ehe mit Jost…

Das Sündentuch spielt um ca. 1430 in Ravensburg und der Roman wird gleich von zwei weiblichen Romanfiguren getragen- von Christine, deren Schicksal einen Einblick in das Leben einer Frau von Wohlstand in dieser Zeit gibt und von Gerli, die in der gesellschaftlichen Hierarchie fast ganz unten steht. Beide Frauen könnten gegensätzlicher nicht sein, dennoch werden sie etwas später im Roman Freundinnen.

Die Autorin hat einen sehr flüssigen, eingängigen Schreibstil und schildert das Leben im Mittelalter recht anschaulich und realistisch, was dem Roman viel historisches Flair verleiht- ein Punkt, den ich immer sehr wichtig finde, wenn ich zu dieser Art von Lektüre greife.

Eine weitere wichtige Figur in diesem Roman ist David, ein jüdischer Pfandleiher, dessen Schicksal bzw. das seiner Familie stellvertretend für die Judenverfolgung in den Reichstätten des Bodenseeraums der Jahre 1429/1430 steht. Während die Autorin ihren weiblichen Hauptfiguren sehr viel Raum/Seitenzahlen zur Entfaltung bietet, bleibt David, ein sehr interessanter Charakter, leider für meinen Geschmack etwas blass. Ich hätte mir gewünscht, dass man noch mehr über seine innere Zerrissenheit in Glaubensfragen erfährt und auch vielleicht noch ein wenig mehr über Bräuche des Judentums im Allgemeinen, wobei Isabell Pfeiffer, was diesen letzten Punkt angeht, einige interessante Schilderungen anklingen lässt- mir war es halt nur eine Spur zu dürftig.

Dafür kann man sich sehr gut in Christine und Gerli hineinversetzen- zwei Frauen, die Opfer ihrer Zeit sind und darauf angewiesen, sich mit den Männern zu arrangieren, um ihren sozialen Standard halten bzw. einen Besseren erreichen zu können. Ab dem Zeitpunkt, als Ludwig verschwindet, kommen noch einige spannende Momente hinzu, doch allzu viel sollte man hier nicht von dem Mordfall erwarten- dieser Roman ist definitiv eher in die Sparte historischer Unterhaltungsroman einzuordnen, als in die des historischen Krimis.

Zwischenzeitlich kommt es zu kleinen Längen, doch im Großen und Ganzen habe ich mich von dieser Story sehr gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Nicht nur für Fans von Neuseeland und Australiensagas zu empfehlen- eine eindringlich geschilderte Familiensaga die unter die Haut geht.

Im Land des Feuerfalken
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Während die Geschichte der Auswandererfamilie O’Brien im ersten Teil „Das Lied der Sonnenfänger“ bereits ihren Anfang nahm, wird im zweiten Band der Familiensaga nun die Geschichte der beiden Schwestern ...

Während die Geschichte der Auswandererfamilie O’Brien im ersten Teil „Das Lied der Sonnenfänger“ bereits ihren Anfang nahm, wird im zweiten Band der Familiensaga nun die Geschichte der beiden Schwestern Josie und Sarah erzählt. Während Josie bei ihrer Mutter Siobhan aufwächst und sich sehr oft einsam fühlt, hat Sarah auf den ersten Blick alle Privilegien, denn sie lebt bei ihrer Großmutter.

Und trotzdem ist Sarah nicht zufrieden. Sie neidet Josie ihr attraktives Äußeres und ihr Talent zum Malen. Außerdem vermisst sie ihre Mutter sehr. Als beide Mädchen erwachsen sind, brechen schwere Zeiten an. Der erste Weltkrieg bricht aus und beide Frauen entscheiden sich für Männer, die sie unglücklich machen. Aber Sarah und Josie sind echte O’Brien Frauen und lassen sich nicht so einfach unterkriegen. Der Klappentext gibt bereits sehr gut den Inhalt des Romans wieder. Mehr möchte ich darüber auch nicht erwähnen, weil sonst die Spannung verloren gehen würde.

Obwohl ich leider den Einstieg in diese sehr mitreißende Neuseelandsaga verpasst habe, hatte ich keine großen Probleme damit, der Storyline des zweiten Bandes zu folgen. Mir ist es erst beim Lesen von „Im Land des Feuerfalken“ bewusst geworden, dass es einen Vorgängerband dazu geben muss, denn dieser Neuseelandroman war eine Empfehlung einer Freundin, die sehr begeistert von diesem Buch war und die mir ihr Exemplar überlassen hat.

Ich lese zwar bevorzugt historische Romane, doch bislang haben mich Neuseeland und/oder Australienromane nicht so sehr fesseln können. Da aber die Geschichte um die beiden Schwestern atmosphärisch sehr dicht und spannend geschildert wurde und die Zeit des ersten Weltkrieges nicht unbedingt eine Epoche ist, die oft in historischen Unterhaltungsromanen behandelt wird, habe ich mich überreden lassen, dieses Buch einmal auszuprobieren und ich bin im Nachhinein froh darüber, denn der Roman lässt sich nicht nur wunderbar lesen, sondern erzählt zudem auch noch eine interessante Story darüber wie wichtig Familienzusammenhalt in schweren Zeiten ist.

Es ist kein einfacher Romanstoff, trotz des eingängigen Schreibstils der Autorin, werden die Hauptfiguren dieses Romans arg vom Schicksal gebeutelt und müssen sehr um ihr Glück kämpfen und zunächst über sich selbst hinauswachsen. Das ist nicht immer nah am Happy End, doch es lohnt sich durchzuhalten, dann wird man auch mit einer anrührenden Liebesgeschichte belohnt.

Kurz gefasst: Nicht nur für Fans von Neuseeland und Australiensagas zu empfehlen- eine eindringlich geschilderte Familiensaga die unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Solide, wenn auch, was die Hauptfiguren angeht, stellenweise etwas unterkühlte Krimikost, die jedoch mit eingängigem Schreibstil und einem interessanten Fall punkten kann.

Die stumme Zeugin
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Karin ist glücklich verheiratet mit Mac und Mutter eines Sohnes. Mittlerweile arbeitet sie als Privatermittlerin und unterstützt bei manchen Fällen auch ihren Mann, einen Polizisten. Als dieser wegen einer ...

Karin ist glücklich verheiratet mit Mac und Mutter eines Sohnes. Mittlerweile arbeitet sie als Privatermittlerin und unterstützt bei manchen Fällen auch ihren Mann, einen Polizisten. Als dieser wegen einer schweren Grippe darnieder liegt, springt Karin für Mac ein und macht sich auf, dessen Kollegen Billy zu treffen, der seit einem traumatischen Erlebnis, dass Mac, Billy und Karin verbindet, von verstörenden Flashbacks geplagt wird. Als Karin den etwas desorientierten Billy schließlich findet, ahnt sie auch sogleich, warum er sich abermals in schlechter psychischer Verfassung befindet- Billy hält sich in unmittelbarer Nähe zu einem Tatort auf, an dem eine Frauenleiche entdeckt wurde.

Die Tat trägt die Handschrift des Prostituiertenmörders, der bereits seit geraumer Zeit Brooklyn heimsucht. Aber zudem wird auch noch ein schwer verletztes Mädchen aufgefunden, das von einem Auto angefahren wurde. Die Kleine könnte eine wichtige Zeugin sein, doch ihre Verletzungen sind so gravierend, dass sie zunächst in ein künstliches Koma versetzt werden muss. Den ermittelnden Beamten läuft die Zeit davon, was Folgen hat. Wenige Tage später geschieht bereits der nächste Mord. Ausgerechnet Karins Kindermädchen, die freundliche Inderin Chali, die ihnen allen mehr Freundin als Angestellte war, wird von einem Messer niedergestreckt, tot in ihrer Badwanne aufgefunden. Der Prostituiertenmörder hat erneut zugeschlagen. Doch warum Chali? Sie passt doch so gar nicht ins Beuteschema des Serienkillers?

„Die stumme Zeugin“ ist bereits der dritte Teil der Karin Shaeffer Reihe von Kate Pepper und auch wenn es die Autorin nicht versäumt, wichtige Dinge die in den Vorgängerbänden geschahen oder Karins Vorgeschichte betreffen aufzugreifen, sollte man meiner Meinung nach dennoch zuvor „Der Domino Killer“ und „Es ist niemals vorbei“ gelesen haben da die Teile aufeinander aufbauen und man die in den Stories agierenden Haupt und Nebenakteure, schon in Bezug auf ihre Beweggründe und Traumata somit viel besser verstehen kann. Kate Peppers Schreibstil ist eingängig, sie schildert die Story wie immer aus Sicht der weiblichen Romanheldin Karin (in Ich- Form) und man bekommt hier gewohnt solide Krimikost geboten. Fans von Romantic Suspense Romanen sollten jedoch im Vorfeld gewarnt sein, dass Kate Peppers Heldenpaar und ihre Beziehung in den Büchern eine eher untergeordnete Rolle spielt und Romantiker, die eventuell eine ans Herz gehende Love Story vermuten, hier definitiv zum falschen Buch greifen.

Obwohl ich die Serie durchaus ansprechend finde und auch schon deswegen am Ball geblieben bin, fehlt mir hier und da doch ein wenig mehr Nähe zu den Figuren. Sie bleiben trotz aller Versuche der Autorin, ihnen Tiefe zu geben, ein wenig unterkühlt und distanziert für meinen Geschmack.
Dafür fand ich den erzählten Kriminalfall durchaus interessant und auch die von der Autorin gelegten falschen Fährten, sorgen dafür, dass man nicht allzu schnell erfährt, was es mit den Frauenmorden auf sich hat.

Kurz gefasst: Solide, wenn auch, was die Hauptfiguren angeht, stellenweise etwas unterkühlte Krimikost, die jedoch mit eingängigem Schreibstil und einem interessanten Fall punkten kann.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein echter Pageturner, wenn man leichte Thrillerlektüre schätzt, die mit ungewöhnlichen Wendungen aufwartet!

Der Domino-Killer
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Eigentlich war Karin nur zur falschen Zeit am falschen Ort und löste damit unbewusst eine Kettenreaktion aus, die zuletzt auch ihre Familie ins Visier des „Domino- Killers“ rückte.
Karin entdeckte nämlich ...

Eigentlich war Karin nur zur falschen Zeit am falschen Ort und löste damit unbewusst eine Kettenreaktion aus, die zuletzt auch ihre Familie ins Visier des „Domino- Killers“ rückte.
Karin entdeckte nämlich während einer polizeilichen Untersuchung den Killer höchstpersönlich, der sich in einer leeren Benzintonne verbarg.
Dies nahm er der engagierten Polizistin persönlich, denn nachdem er bereits eine Familie komplett ausgelöscht hatte, brach er dann kurz nach der Verurteilung aus und tötete Karins Mann und ihre kleine fast dreijährige Tochter Cece.
Karin nahmen diese beiden Morde so sehr mit, dass sie den Polizeidienst quittierte und sich in psychologische Behandlung begeben musste.

Die beiden Morde sind nun fast ein Jahr her und der Täter sitzt in Haft. Eines Tages bekommt Karin Besuch von Detective Billy Staples. Er hat keine guten Nachrichten für die Witwe. Der Killer ist wieder einmal ausgebrochen und hat eine besorgniserregende Mitteilung hinterlassen. Er will nun seine Aufgabe beenden und auch Karin töten.
Karin weigert sich jedoch aus ihrem Haus auszuziehen und sich in Polizeischutz zu begeben. Stattdessen wartet sie lieber todessehnsüchtig auf ihn in ihrer Behausung.
Als sie sich kurze Zeit später wirklich Auge in Auge mit dem Killer sieht, erwacht dann doch noch in letzter Sekunde ihr Lebenswille, denn sie erspäht weitere Dominosteine die er mitgebracht hat und die weitere Morde ankündigen sollen, sobald er Karin getötet hat.
Ihr ist nun endlich klar, dass auch ihre restliche Familie in höchster Gefahr schwebt und so will sie um jeden Preis durchhalten, bis der Killer wieder hinter Schloss und Riegeln sitzt. Zunächst muss sie sich jedoch erst einmal ihrer Haut erwehren. Wird ihr das gelingen?

"Der Domino-Killer", erzählt die Geschichte einer jungen, selbstmordgefährdeten Witwe, die ein sehr schlimmes Trauma überstehen und zudem noch ihre Familie vor einem Psychopathen beschützen muss.
Die Autorin hat sich sehr viel Mühe damit gegeben, die Gedanken und Gefühle der Romanheldin Karin zu beschreiben, so dass man eigentlich von Anfang an mitfühlen und mitleiden kann. Der Roman ist aus der "Ich-Perspektive" verfasst und rückt dadurch natürlich in erster Linie die Heldin in den Fokus der Geschichte.

So sehr es mir jedoch gefallen hat die Story aus Karin Sicht erzählt zu bekommen, ein kleines Manko ist dabei jedoch gewesen, dass andere wichtige Romanfiguren dadurch ein wenig zu kurz kommen. Etwa Karins Kollege Mac, der ihr nach ihrem seelischen Zusammenbruch zur Seite steht oder auch Karins Bruder Jon und dessen Frau Andrea. Einen Zugang zu deren innerer Gedankenwelt zu schaffen, hätte dem Roman noch ein wenig mehr Tiefe und noch mehr Abwechslung verleihen können, da das Konfliktpotential zwischen Karin und ihrer Familie so noch ein wenig deutlicher in den Vordergrund gerückt worden wäre.

Trotzdem ist dieser Psychothriller sehr spannend geraten und ein echter Pageturner, wenn man leichte Thrillerlektüre schätzt, die mit ungewöhnlichen Wendungen aufwartet!
Ich war sehr überrascht über den weiteren Verlauf der Story und besonders vom spannenden "Showdown" am Ende begeistert!