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Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein intelligenter, spannend gemachter Mystery-Thriller der zum Nachdenken anregt...

Die letzte Prophezeiung
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Liam Brine, Universitätsprofessor, reist nach Italien da sein ehemaliger Mentor ihn unbedingt treffen möchte. Ihr erste Begegnung findet in einem Buchantiquariat statt, wo Professor Molteni ein eher gewöhnliches ...

Liam Brine, Universitätsprofessor, reist nach Italien da sein ehemaliger Mentor ihn unbedingt treffen möchte. Ihr erste Begegnung findet in einem Buchantiquariat statt, wo Professor Molteni ein eher gewöhnliches Exemplar der Oktavausgabe der Apokalypse des Johannes ersteht, und Liam zum Geschenk macht. Außerdem offenbart Molteni Liam einige rätselhafte Dinge, die ebenfalls mit der Apokalypse des Johannes zu tun haben.
Doch bevor er sich in die Materie vertiefen kann, stürzt Molteni vom Balkon seines Hotelzimmers in die Tiefe. Liam, der sich zu dieser Zeit in der Hotellobby aufhält, findet Molteni tödlich verletzt und zerschmettert vor. Molteni kann ihm jedoch noch einen Ring zustecken und ein letztes Wort zuflüstern, bevor er stirbt- "Buch"!

Kaum dass Liam den Tod seines Mentors verdaut hat, bekommt er von seiner Ex-Schwägerin einen aufgeregten Anruf. Sein Bruder David, ein Wissenschaftler der sich mit Biometrik beschäftigt, wurde entführt. So fliegt Liam zunächst nach Irland um seine Schwägerin zu treffen. Aber auch dort kommt er nicht zur Ruhe. Sie werden verfolgt; scheinbar von den selben Männern arabischer Herkunft, die auch für die Entführung von David verantwortlich sind.

Liam spürt recht schnell, dass es einen Zusammenhang zwischen der Entführung seines Bruders und Moltenis Tod geben muss und will der Sache zusammen mit seiner Schwägerin einer Linguistin auf den Grund gehen. Doch ihre Recherche bringt beide in Lebensgefahr. Von allen Seiten werden sie gejagt, wem können sie noch trauen?

Wer ein Faible für gut gemachte Verschwörungs- und Mystery- Thriller hat, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen.
Der Autor führt den Leser erst sehr behutsam an seine Geschichte heran. Man lernt zunächst einige Personen und Orte kennen, wobei Liam und seine Ex-Schwägerin im Fokus des Geschehens stehen.
Nachdem man mit der Widersachern und "Verbündeten" Liams vertraut gemacht wurde, taucht man ab in eine sehr spannende, streckenweise sogar sehr rasante Story, die jedoch nie zu actionlastig wird, sondern genug intelligente Einstreuungen und Theorien über die Johannes-Offenbarung bietet, so dass sowohl für die Leser von anspruchsvolleren Thrillern, als auch für Leser die einfach nur eine gute Unterhaltung suchen, gesorgt ist.

Der Schreibstil von Roger R. Talbot ist mitreißend und die packende Verfolgungsjagd der Gegner Liams sorgt dafür, dass man das Buch nicht zur Seite legen möchte, bis man endlich erfährt, ob die Welt vielleicht doch noch zu retten ist.

Besonders positiv hervorheben möchte ich die Szenen in denen Liam und Alanna versuchen zu rekonstruieren, was es mit den besagten verschlüsselten Texten der Johannes Offenbarung auf sich hat und wie sie diese Zeilen deuten. In solchen Momenten spürt man als Leser wie intensiv sich der Autor mit seinem "Stoff" im Vorfeld auseinandergesetzt haben muss, denn Fiktion und Wahres wird gerade hier perfekt miteinander vermischt.

Kurz gefasst: Ein intelligenter, spannend gemachter Mystery-Thriller der zum Nachdenken anregt...

Veröffentlicht am 12.03.2018

Wunderbar kurzweiliger, ans Herz gehender 4. Teil der Talyton St.George Reihe, bei dem Trauer und Glück manchmal nah beieinander liegen. Taschentücher bereit- halten und nicht verpassen!

Vier Pfoten für die Liebe
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Das Tierarztpaar Maz und Alex ist eigentlich rundum glücklich mit ihrem Nachwuchs, Baby George; zu ihrem Glück fehlt lediglich noch der Trauschein. So schlägt Alex Maz vor, in der Weihnachzeit zu heiraten. ...

Das Tierarztpaar Maz und Alex ist eigentlich rundum glücklich mit ihrem Nachwuchs, Baby George; zu ihrem Glück fehlt lediglich noch der Trauschein. So schlägt Alex Maz vor, in der Weihnachzeit zu heiraten. Gerade mal ein halbes Jahr bleibt Maz nun, die Hochzeitsvorbereitungen zu organisieren und das wird ein hartes Stück Arbeit, da Alex plötzlich, mehr als zuvor, beruflich eingespannt wird und seinen Anteil an der Hochzeitsplanung nicht übernehmen kann. Auch die Hochzeitsreise steht nun in den Sternen, da Alex scheinbar Probleme damit hat, eine Vertretung für die Gemeinschaftspraxis, die er zusammen mit seinem Vater betreibt, zu organisieren.

Ein Grund für seine Hinausschiebetaktik ist schnell gefunden. Alex Vater, der knorrige, störrische Fox- Gifford senior, beginnt damit Fehler im Job zu machen. Er sieht diese aber keineswegs ein und weigert sich vehement, beruflich das Zepter aus der Hand zu geben oder einem weiteren Tierarzt neben ihm und seinem Sohn eine Chance zu geben. So ist Alex gezwungen, heimlich Mehrarbeit zu leisten, die ihn, an den Rand der Überarbeitung bringt.
Währenddessen hat auch Maz nicht nur mit den Hochzeitsvorbereitungen und Klein George alle Hände voll zu tun. In der Kleintierpraxis, die sie mit Freundin Emma betreibt, hat ein neuer Kollege Einzug gehalten, doch der muss sich zunächst bewähren und treibt seine Kollegen hier und da schon leicht in den Wahnsinn.
Kein Wunder, dass Maz und Alex sich kaum noch sehen und sich die Lage immer mehr zuspitzt…

Im vierten Teil der Talyton St.George Reihe von Cathy Woodman, stehen nun wieder Maz und Alex im Fokus des Geschehens, und diesmal soll geheiratet werden. Aber wie gewohnt, kommen natürlich auch die zu behandelnden Tiere nicht zu kurz. Erneut müssen Maz, Emma, Alex & Konsorten wieder einiges an tierärztlichem Geschick aufbringen, damit es allen im Ort gut geht. Kleine und große Sorgen, die die Tierbesitzer, die ihre Lieblinge den Ärzten anvertrauen, umtreiben, müssen nebenbei ebenfalls geklärt und so mancher Streit geschlichtet werden.

Ich mag die Talyton St.George Reihe der Autorin so gerne, weil sie genau die richtige Dosis an ländlicher Wohlfühlatmosphäre gepaart mit „Der Doktor und das liebe Vieh- Flair“ versprüht. Dazu entwickeln sich die Haupt und Nebenfiguren in ihrer Serie stetig weiter, so dass man als Leser gespannt darauf ist, zu erfahren, wie es mit ihnen wohl weitergehen mag. Das gilt aber nicht nur für die Zweibeiner sondern auch für die vierbeinigen Akteure, die mir genauso sehr ans Herz gewachsen sind. Natürlich heißt es auch in diesem Teil von dem ein, oder anderen Abschied zu nehmen, so sollte man zumindest eine Packung Taschentücher beim Lesen stets bereithalten.
Ausgerechnet Alex hat es mir in diesem Teil der Reihe etwas schwerer gemacht, mich in ihn hineindenken zu können, obwohl man ja bereits erahnen konnte, dass er im Zweifelsfall genauso dickköpfig wie sein Vater reagieren würde, aber seine Sturheit hält für meinen Geschmack diesmal ein wenig zu lange an und er macht es Maz alles andere als einfach. Der tierärztliche Neuzugang in Maz und Emmas Kleintierpraxis sorgt für jede Menge Verwirrungen und auch amüsantere Momente. Gewürzt wird dieser vierte Teil mit Maz trockenem, köstlichen Humor (auch dieser Teil wird in Ich-Form aus Maz Sicht geschildert) und so hat es mir auch diesmal wieder sehr viel Lesespaß bereitet Neues aus Talyton St.George zu erfahren.

Kurz gefasst: Wunderbar kurzweiliger, ans Herz gehender 4. Teil der Talyton St.George Reihe, bei dem Trauer und Glück manchmal nah beieinander liegen. Taschentücher bereit- halten und nicht verpassen!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine neue Geschichte aus Talyton St. George- wie immer lesenswert und ans Herz gehend. Nicht nur für Tierfans empfehlenswert!

Auf leisen Tatzen ins Glück
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Eigentlich soll es der glücklichste Tag in ihrem Leben werden, doch als Tessa auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ist, läuft ihnen ein Hund vor den Wagen und wird so schwer verletzt, dass sie ihn vorab zum Tierarzt ...

Eigentlich soll es der glücklichste Tag in ihrem Leben werden, doch als Tessa auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ist, läuft ihnen ein Hund vor den Wagen und wird so schwer verletzt, dass sie ihn vorab zum Tierarzt bringen müssen. Danach dürfte der Trauung eigentlich nichts mehr im Wege stehen, doch ausgerechnet Tessas schüchterner Ex-Freund Jack Miller entscheidet sich dazu, ihre Hochzeit zu crashen indem er sie kurz vor dem Ja-Wort um ein dringendes Gespräch bittet. Obwohl Tessa kaum glauben kann, dass Jack ihren baldigen Ehemann der Untreue bezichtigt, überwiegt schließlich das ungute Gefühl in ihr und sie bläst die Hochzeit kurz entschlossen ab. Was darauf folgt, hätte sie sich jedoch nicht in ihren kühnsten Albträumen vorstellen können. Tatsächlich war ihr Gatte in spe nicht nur untreu, sondern hat sie finanziell ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und so bleibt Tessa nun auf einem Berg Schulden sitzen.

Ihre patente Tante Fifi, hat jedoch eine gute Idee. Tessa, eine ausgebildete Tierarzthelferin, die dringend einen Job sucht, soll die örtliche Tierschutzorganisation, dessen Vorsitzende Fifi ist, unterstützen. Für ihre Arbeitskraft winkt neben dem bescheidenen Gehalt, eine kostenlose Wohnung nebst Firmenwagen. Tessa sagt in Ermangelung anderer Möglichkeiten zu und schlittert ungewollt in eine Welt voller Intrigen, denn die weiblichen Mitglieder der Tierschutzorganisation sind sich momentan spinnefeind. Tessa muss sich nicht nur mit ihnen herumschlagen, sie muss auch viele Kompromisse eingehen, denn das Geld ist knapp und es treffen immer mehr Tiere ein, die versorgt werden wollen. Darunter auch einige Sorgenkinder, die dank der Hilfe von Jack, der ebenfalls für die Organisation arbeitet, gehegt und gepflegt werden. Doch auch wenn Tessa Jacks berufliche Fähigkeiten bewundert, kann sie es noch nicht vergessen, dass er es war, der ihre Hochzeit gecrasht hat.
Und dennoch… Jacks Nähe macht sie immer noch nervös…

Der bereits 5. Teil der Talyton St. George Reihe von Cathy Woodman, spielt zwar ebenfalls in dem gleichen Örtchen, in dem auch Maz und Alex (die Protagonisten der Vorgängerbände) ihre Tierarztpraxis haben, doch diesmal haben sie nur sehr wenige Auftritte innerhalb dieser Geschichte, da die Heldin dieses Romans nun Tessa, die Nichte von Fifi ist. Tessa ist sympathisch, tierlieb und sehr warmherzig, nur mit Männern hat sie bislang noch nicht viel Glück gehabt. Und auch Nathan, ihr eigentlicher Bräutigam entpuppt sich als absoluter Fehlgriff, was sie innerlich verzweifeln lässt. Doch sie bläst nun keinesfalls lange Trübsal, sondern versucht dennoch ihren Weg zu gehen. Unterstützung bekommt sie dabei von ihrer chaotischen aber ebenfalls sehr liebevollen Familie, allen voran Tante Fifi, die zwar manches Mal wie ein kleiner „Feldwebel“ agiert und ihre Nichte mit List und Tücke in die richtige Richtung steuert, die aber zu keinem Zeitpunkt nervig oder herrisch wirkt. Witzig fand ich zudem auch die Damenriege des Vorstands der Tierschutzorganisation. Allerdings trifft dabei das Wörtchen „herrisch“ durchaus auf eine der Damen zu.
Und dann gibt es ja noch den sprichwörtlichen Ritter in schimmernder Rüstung.

Wie man es bereits von der Autorin gewohnt ist, erzählt sie nicht nur eine süße Liebesgeschichte, sondern lässt auch die Tierwelt in ihrem Roman nicht zu kurz kommen. Helden in diesem Roman sind zum Beispiel der stets ausbüxende Hund Buster und die alte, betagte Hundedame Tia, die die Handlung perfekt abrunden.

Cathy Woodmans Schreibstil ist eingängig, sie versteht es ihren Figuren Charakter und Leben einzuhauchen, so dass man sich gut in ihre Akteure hineinversetzen kann und sie entwickeln sich auch im Laufe der Story weiter. Wer bislang noch nichts von der Autorin gelesen haben sollte, dem kann ich allerdings nur empfehlen, die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn manche der Nebenfiguren in diesem Band haben bereits Auftritte in den Vorgängerromanen der Reihe. Ein wenig erinnert mich Cathy Woodmans Art zu schreiben, an die von Autorin Kristan Higgins. Zwar darf man hier keine explizit verfassten Liebesszenen erwarten, doch zumindest der humorvolle, warmherzige Unterton, der auch in Higgins Büchern vorherrscht, ist hier ebenfalls zu finden und natürlich auch eine kleine Liebesgeschichte. Mir gehen die Geschichten rund um das Dort Talyton St. George immer sehr unter die Haut beim Lesen, denn es geschieht darin nicht nur viel Humoriges; manchmal heißt es mit Tränen in den Augen auch Abschied nehmen- sei es von den Tieren, als auch von gewissen Menschen.

Kurz gefasst: Eine neue Geschichte aus Talyton St. George- wie immer lesenswert und ans Herz gehend. Nicht nur für Tierfans empfehlenswert!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Spannender und geheimnisvoller Unterhaltungsroman mit Sogwirkung, der die Neugierde des Lesers so sehr schürt, dass man das Buch einfach nicht weglegen kann, bevor man sich die letzte Seite vorgenommen hat.

Das Haus der geheimen Versprechen
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Australien Gegenwart:

Lauren, eine junge Frau, will sich nach einem familiären Schicksalsschlag endlich abnabeln, und zieht daher von Tasmanien weg, in die Nähe von Sydney, um dort ein neues, selbstständigeres ...

Australien Gegenwart:

Lauren, eine junge Frau, will sich nach einem familiären Schicksalsschlag endlich abnabeln, und zieht daher von Tasmanien weg, in die Nähe von Sydney, um dort ein neues, selbstständigeres Leben führen zu können. Bei ihrem Job in einem Cafe, lernt sie einen attraktiven Dänen kennen, der dem, ganz in der Nähe liegenden Evergreen Spa Hotel, das zur Zeit leer steht, wieder zu neuem Glanz verhelfen soll. Thomas ist ganz angetan von Lauren, die jedoch bislang keinerlei Erfahrungen mit Männern sammeln konnte. Als Thomas im Cafe den Schlüssel zum Westflügel des leer stehenden Hotels vergisst, nimmt sie den Schlüssel an sich, um ihn dem Architekten persönlich vorbeizubringen.

Doch die Neugierde in ihr ist stärker, als sie auf ihrem Weg zu Thomas Unterkunft am Evergreen Spa Hotel vorbei kommt. Sie kann nicht widerstehen und benutzt den Schlüssel, um im Westflügel einen kleinen Erkundungsgang zu machen. Dabei findet sie ein Bündel alter Liebesbriefe, die ihre Neugierde noch weiter schüren. Aber dann wird sie beim Stöbern ausgerechnet von Thomas überrascht, der ihr jedoch nicht böse ist, sondern sie im Gegenteil noch dazu ermuntert, mehr über das Liebespaar herauszufinden, das einst diese Briefe verfasste. Thomas macht kein Hehl daraus, dass er sich für Lauren interessiert und mehr von ihr möchte, als nur eine platonische Freundschaft. Und auch Lauren ist sehr an Thomas interessiert. Da geschieht jedoch etwas, womit beide nicht gerechnet haben und was ihre ersten, zart geknüpften Bande auf eine harte Probe stellt.

Evergreen Spa Hotel 1926:

Die junge Violet bekommt, dank der Fürsprache ihres Ex-Freundes Clive, die Chance, in einem Sterne Hotel arbeiten zu dürfen. Und sie hat den Job mehr als nötig, da ihre Mutter schwer erkrankt ist und bald nicht mehr arbeiten gehen kann. Sie bemüht sich nach Kräften, alles zu geben, damit sie die Stelle auf Probe nicht wieder verliert. Eines Tages jedoch geschieht genau das, was sie eigentlich vermeiden wollte. Sie verliebt sich in einen der reichen Hotelgäste. Sam, der sich zusammen mit seiner Schwester Flora, dessen zukünftigen Ehemann Tony und seinen Kumpanen im Hotel aufhält, ist, als er Violet zum ersten Mal sieht, wie geblendet von ihrer Schönheit und versichert ihr in seinem Überschwang, sogleich seine große Liebe. Was Violet zunächst nicht ahnt, ist, dass Sam stark opiumabhängig ist und sich eigentlich im Evergreen Spa Hotel aufhält, um dort, fern von zu Hause, einen Entzug zu machen. Seine Schwester will ihn dabei mit Kräften unterstützen, doch leider hegt Sam keinerlei Ambitionen in diese Richtung. Stattdessen genießt er lieber seinen Opiumrausch und sucht in der Folgezeit immer öfter Violets Nähe. Diese hofft, dass Sam ihr bald einen Heiratsantrag macht…

Ich habe bereits einige von Kimberley Wilkins Romanen gelesen, die allesamt im Stile einer Kate Morton oder Katherine Webb geschrieben sind- kurz gesagt spannende und geheimnisvolle Unterhaltungsromane mit Sogwirkung, die die Neugierde des Lesers so sehr schüren, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann, bis man nicht alles erfahren hat.
Und auch „Das Haus der geheimen Versprechen“, der aktuelle Roman von Kimberley Wilkins, fällt in diese Kategorie. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Während man zum einen der jungen Lauren dabei „über die Schulter“ schauen kann, wie sie tapfer versucht, den Tod ihres Bruders zu überwinden und sich von ihrer allzu besitzergreifenden Mutter abzunabeln, erfährt man zum anderen, wie die junge Violet in den 1920er Jahren hin und hergerissen ist zwischen ihren Verpflichtungen und ihrer ersten großen Liebe.

Beide Handlungsstränge werden im Wechsel vorangetrieben und beide Geschichten fand ich gleichsam spannend. Jedoch konnte ich Violets Naivität leider so gar nicht nachvollziehen; zumal sie sich ausgerechnet in einen Mann verliebt, der unsympathischer und selbstsüchtiger nicht sein könnte. Selbst als sie begreift, was mit Sam los ist, kommt sie immer noch nicht zur Besinnung, was es mir beim Lesen sehr erschwert hat, sie zu mögen.
Dafür fand ich aber die Nebenfiguren, besonders Clyde und Flora sehr sympathisch und facettenreich beschrieben, so dass mich deren Werdegang dann einfach noch ein bisschen mehr interessiert hat. Während Clyde unglücklich in Violet verliebt ist, soll Flora einen reichen Geschäftspartner ihres Vaters heiraten, der jedoch alles andere als ein treuer, liebevoller Mensch ist. Plötzlich beim Lesen geschah es, dass mich die Frage, ob Flora Tony erhören wird, oder sich anders besinnt, noch ein Tickchen mehr in ihren Bann ziehen konnte, als die Liebesgeschichte des eigentlichen Heldenpaars in dem Teil des Romans, der in der Vergangenheit angesiedelt ist.
Jedoch zieht die Autorin dann gegen Mitte des Romans den Spannungsbogen immer mehr an, bis zum „Showdown“.

Und auch Laurens Entwicklung fand ich sehr interessant geschildert. Zwar wirkt es, liest man zunächst die ersten Seiten des Romans, etwas verwunderlich, dass die Heldin mit knapp über dreißig Jahren noch eine Jungfrau sein soll, doch ab dem Moment, als man ihren bisherigen Werdegang erfährt, kann man diesen Punkt dann auch gut nachvollziehen.
Überhaupt hat es mir beim Lesen imponiert, wie sich die Romanheldin ihren Problemen stellt und mit reichlich Durchsetzungsvermögen versucht, schließlich ihren Weg zu gehen, ohne sich von ihrer Mutter gängeln zu lassen. Und auch die Dialoge, die sie mit Tomas führt, fand ich intensiv und unter die Haut gehend geschildert, so dass mich deren Liebesgeschichte sehr anrühren konnte. Ich habe „Das Haus der geheimen Versprechen“ praktisch, trotz der 471 Seiten, in einem Rutsch gelesen, so sehr war ich von den beiden Handlungssträngen gefesselt.

Kurz gefasst: Spannender und geheimnisvoller Unterhaltungsroman mit Sogwirkung, der die Neugierde des Lesers so sehr schürt, dass man das Buch einfach nicht weglegen kann, bevor man sich die letzte Seite vorgenommen hat.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Spannender, atmosphärisch dichter Roman, auf zwei Zeitebenen erzählt, in dessen Fokus zwei Frauen am Scheideweg ihres Lebens stehen. Uneingeschränkte Leseempfehlung

Das Sternenhaus
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Nachdem ich vor einiger Zeit bereits einen Roman der Autorin las, der auf zwei Zeitebenen spielte, der mich damals sehr begeistert hat, entschied ich mich dann auch nach kurzem Zögern dazu, dem aktuellen ...

Nachdem ich vor einiger Zeit bereits einen Roman der Autorin las, der auf zwei Zeitebenen spielte, der mich damals sehr begeistert hat, entschied ich mich dann auch nach kurzem Zögern dazu, dem aktuellen Roman von Kimberley Wilkins ebenfalls eine Chance zu geben. Gezögert habe ich zunächst lediglich, weil mir Romane mit Australien oder Neuseelandsetting eigentlich nicht so sehr liegen. Und im Nachhinein war es auch völlig unbegründet, denn die Geschichte um zwei Frauen, die am Scheideweg ihres Lebens stehen, ebenfalls auf zwei Zeitebenen erzählt, liest sich spannend und mitreißend zugleich.

Im Fokus stehen einmal in der Gegenwart Nina, eine Bestsellerautorin, die in ihrer Kindheit stets im Schatten ihrer erfolgreichen Familie stand, bis sie plötzlich, beinahe über Nacht, zur Bestsellerautorin wurde. Ihre historischen Romane verkauften sich millionenfach und eigentlich könnte sich Nina entspannt zurücklehnen, wären da nicht die gescheiterte Beziehung zum ihrem Ex und eine Schreibblockade, die es so gut wie unmöglich macht, dass Nina ihren nächsten Roman zum Abgabetermin abliefern kann.
So zieht sie sich zum Schreiben zurück auf eine entlegene Insel, auf der das Haus ihrer Großmutter Nell steht, die einst ebenfalls ein großes Talent zum Schreiben hatte. Auf Ember Island möchte sie ihren Roman fertig stellen und lernt nebenbei den charismatischen Joe kennen, der ihr unter die Haut geht. Sie scheut jedoch davor zurück, sich auf eine Beziehung mit ihm einzulassen. Als sie im Haus ihrer Großmutter plötzlich viele, versteckte Tagebuchseiten findet, ist ihre Neugierde erwacht und taucht in die Erzählungen eines jungen Mädchens, das auf der damaligen Gefängnisinsel aufwuchs und dort zusammen mit ihrem Vater lebte, ein.

Der zweite Erzählstrang spielt ab 1892 teils auf der britischen Kanalinsel Guernsey, teils auf Ember Island. Im Mittelpunkt des Geschehens steht dort Nells spätere Gouvernante Tilly, deren Großvater früh verstirbt, der jedoch zuvor eine arrangierte Ehe mit einem Geschäftsmann für Tilly ausmachte. Nun sieht sich Tilly dann mit einem Ehemann „geschlagen“ der ein perfides Spiel mit ihr treibt, was zur Katastrophe für Tilly führt. Sie muss sich nun gegen eine männerdominierte Welt behaupten, einen Neuanfang wagen- immer jedoch auch mit der Angst im Nacken, dass ihr dunkles Geheimnis eines Tages aufgedeckt wird.

Mehr zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, damit ich nicht zuviel von der Story verrate, die sich so unglaublich spannend liest. Sicherlich könnte man anmerken, dass die Heldin hier und dort ein wenig naiv erscheint und sich eine Spur zu lang von ihrem Ehemann „gängeln“ lässt. Doch sollte man auch die Zeit bedenken, in der dieser Roman spielt und welche eingeschränkten Rechte die Frauen damals nur besaßen. Natürlich spielt auch die Liebe eine kleine Rolle in dieser Geschichte, doch diese wird beinahe zur Nebensache, da es der Autorin in „Das Sternenhaus“ vielmehr darum geht, die Geschichte zweier Frauen zu erzählen, die lernen müssen sich zu behaupten und Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Während ich für Tilly mehr Verständnis aufbringen konnte, als für Nina, die für meinen Geschmack etwas zu sehr in Selbstmitleid badet und sich so klein macht, dass es zeitweilig nervt, schlicht sich besonders die kleine Nell in mein Leserherz, denn sie ist ein abenteuerliches, fantasievolles junges Mädchen, dass den Kopf voller Flausen hat und ihre Gouvernante ziemlich fordert, aber dabei auch eine große Liebeswürdigkeit an den Tag legt.

Der Autorin ist es gelungen, ihre Geschichte so atmosphärisch dicht zu erzählen, dass die Lesezeit für mich wie im Fluge verging, was jedoch auch am bildhaften und mitreißenden Erzählstil liegen mag. Auch die Übersetzung empfand ich als sehr gelungen und zeitgemäß.
Mit ihrem Roman „Das Sternenhaus“ hat es die Autorin endgültig geschafft, mich zu einem Fan ihrer Bücher werden zu lassen und hoffe, dass sie bald Lesenachschub von ihr zu erwarten ist.

Kurz gefasst: Spannender, atmosphärisch dichter Roman, auf zwei Zeitebenen erzählt, in dessen Fokus zwei Frauen am Scheideweg ihres Lebens stehen. Uneingeschränkte Leseempfehlung