Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2017

Ein toller, verzaubernder historischer Liebesroman mit zwei interessanten Protagonisten. Empfehlenswert

Der Kelch von Anavrin - Das magische Siegel
0

Nachdem Ariana und ihr Mann Braedon le Chasseur im ersten Teil dieser Reihe die Gefahren in Gestalt des düsteren Silas de Mortain abwenden, Arianas Bruder Kenrick retten und das erste Teilstück des Drachenkelches, ...

Nachdem Ariana und ihr Mann Braedon le Chasseur im ersten Teil dieser Reihe die Gefahren in Gestalt des düsteren Silas de Mortain abwenden, Arianas Bruder Kenrick retten und das erste Teilstück des Drachenkelches, welcher dem Besitzer ewiges Leben und uneingeschränkte Macht verspricht, vor dem finsteren de Mortaine in Sicherheit bringen konnten, ist es nun an Kenrick, die Suche nach den noch fehlenden Teilstücken des Kelches fortzusetzen.

Als Kenrick eines Tages ein wichtiges Siegel, das er bei seinem Freund und ehemaligen Waffengefährten Randwulf of Greycliff versteckt hält, zurückholen will, muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass die Schergen von Silas de Mortain schon dort waren und die Burg des Freundes in Brand gesteckt haben. Auf dem Friedhof findet Kenrick drei frisch ausgehobene Gräber, die von seinem Freund, seiner Frau und seines Sohnes.Kenrick ist verzweifelt, gibt er sich doch die Schuld für den Tod von Randwulf und seiner Familie.

Während er um seine Freunde trauert, bemerkt er eine Gestalt, die sich jedoch, als sie sich ertappt fühlt, schleunigst entfernt.
Kenrick, nun argwöhnisch geworden, nimmt die Verfolgung auf und findet schließlich eine schwer verletzte, ohnmächtige Frau, die im Sterben liegt.Er nimmt sich ihrer an und bringt sie auf seine Burg, wo sich seine Schwester Ariana ihrer annimmt.

Die Frau überlebt, doch als sie wieder zu Bewusstsein kommt und Kenrick sie befragt, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Das Einzige was jedoch sicher scheint, ist, dass Haven, so heißt die Frau, ebenfalls bei dem Brand der Burg von Randwulf zugegen war.

Obwohl Kenrick Haven zunächst mehr als misstrauisch gegenüber steht, kann er es jedoch nicht verhindern, dass sie ihn immer mehr fasziniert und auch Haven scheint für ihn in Leidenschaft entbrannt zu sein. Es kommt, wie es kommen muss- sie geben sich einander hin und Kenrick bittet Haven danach, seine Frau zu werden. Haven willigt ein, nicht ahnend, worauf sie sich einlässt, denn kurz nach Kenricks Antrag kommen ihre folgenschweren Erinnerungen zurück, die sie Kenricks Liebe und sein Vertrauen kosten können...

Nach einiger Wartezeit ist er nun endlich da- der zweite Teil der Drachenkelchreihe, auf den ich schon sehnsüchtig gewartet habe. Und meine Vorfreude wurde auch in keiner Weise getrübt, denn "Das Geheimnis des heiligen Kelches" ist meiner Meinung nach noch einen Tick besser, als der Vorgängerband. Mit Kenrick und Haven hat die Autorin Tina St. John (alias Lara Adrian) zwei sensible Hauptprotagonisten geschaffen, die ich auf Anhieb mochte und deren innere Gefühlswelt ich sehr gut nachvollziehen konnte.

Beim ersten Teil der Reihe hatte ich ja arge Probleme mit der Heldin Ariana und ihrer Naivität, doch hier waren sich die Hauptprotagonisten in jeder Weise ebenbürtig. Beide sind im Grunde einsame, vorsichtige Personen, die nur sehr zögerlich zu anderen Menschen Vertrauen aufbauen können.

Auch dieser Roman ist zwar mit paranormalen Elementen gespickt, doch nicht so zahlreich, wie im Vorgängerband; auch ist er nicht ganz so düster geraten, wie der erste Teil und auf jeden Fall auch ein Lesetipp für diejenigen, die um paranormale Romane eigentlich eher einen großen Bogen machen. Vergleichbar ist die Drachenkelchreihe atmosphärisch ungefähr mit der wunderschönen Medievalserie von Elizabeth Lowell (Fesseln aus Seide; Lockende Nachtigall; Verzauberte Küsse).
Obwohl in diesem Roman die Annäherung zwischen den Hauptprotagonisten etwas mehr Raum einnimmt, ist die Handlung sehr spannend gestrickt und wird zum Ende hin immer aufregender, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte oder wollte.
Gut fand ich auch, dass dieser Roman nahtlos an den ersten Teil anschließt und das Heldenpaar und andere Nebenprotagonisten aus dem ersten Teil wieder genug Raum zur Entfaltung bekommen haben.

Kurz gefasst: Ein toller, verzaubernder historischer Liebesroman mit zwei interessanten Protagonisten. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 11.08.2017

Mehr als ein nüchternes Nachschlagewerk!

Der magische Steinkreis
0

Vor einigen Jahren erschien bereits das Begleitbuch zur Serie um dem Schotten Jamie und Claire, der Zeitreisenden. Da sich seitdem eine Menge getan hat, wurde dieser Begleitband nun nochmals neu überarbeitet, ...

Vor einigen Jahren erschien bereits das Begleitbuch zur Serie um dem Schotten Jamie und Claire, der Zeitreisenden. Da sich seitdem eine Menge getan hat, wurde dieser Begleitband nun nochmals neu überarbeitet, aktualisiert und erweitert.
Wer dieses Begleitbuch bis dato noch nicht gelesen haben sollte, den dürfte hier ein echter Leckerbissen erwarten, denn man findet einige sehr interessante Dinge um die Serie und die Autorin von denen ich nur einige aufzählen möchte, darin, wie etwa:

1. Ausführliche Inhaltsangaben der einzelnen erschienenen Teile; besonders wichtig, um schnell wieder in die Story zu kommen, wenn seitdem ein wenig Zeit vergangen ist oder einfach für die Leser, die nicht mehr genau wissen, welche Person Auslöser einer bestimmten Begebenheit war.

2. Diana Gabaldon äußert sich auf ihre ganz besondere humorvolle Art und Weise zum Thema Entwicklung von Romancharakteren.

3. Stammbäume (für mich immer sehr wichtig, um schnell herausfinden zu können, wer nochmal mit wem verwandt war)

4. Ausführliches Glossar & Anmerkungen zur gälischen Sprache. Ebenfalls recht interessant und rundet dieses Begleitbuch sehr gut ab.

5. Ein ebenfalls sehr wichtiger Punkt ist die Hintergrundrecherche. Die Autorin gibt hier kleine Tipps und berichtet über ihre Erfahrungen

6. Welche Theorie hat Diana Gabaldon zum Thema Zeitreise?

7. Leserfragen die die Autorin beantwortet. Sehr informativ und auch humorvoll geschrieben. Ein Highlight in diesem Buch!

Und noch viele weitere Extras mehr, die das Buch zu einem wichtigen Begleiter machen, wenn man die Highlandsaga liest oder sein Wissen einfach wieder auffrischen möchte. Besonders begeistert war ich von dem stets humorvoll gehaltenen Unterton der Autorin, der mehr aus "Der magische Steinkreis" macht, als ein nüchternes Nachschlagewerk- sondern eine interessante Ergänzung zur Serie bietet!

Veröffentlicht am 11.08.2017

Was geschah in Jamies und Claires Abwesenheit? Interessante und unterhaltsame Ergänzungen zur Highlandsaga!

Zeit der Stürme
0

Lord John und der Usus der Armee:

Nachdem Lord John eine Zitteraalparty mehr schlecht als recht überstanden hat, befindet ehe er es sich versieht plötzlich als Hauptakteur in einem Duell. Obwohl er, noch ...

Lord John und der Usus der Armee:

Nachdem Lord John eine Zitteraalparty mehr schlecht als recht überstanden hat, befindet ehe er es sich versieht plötzlich als Hauptakteur in einem Duell. Obwohl er, noch leicht benebelt von den Ereignissen zuvor, glaubt, er habe sein Gegenüber verschont, stellt sich diese Annahme am nächsten Morgen als Trugschluss heraus. Während in England nun Nachforschungen zum Tod von Greys Duellpartner angestellt werden wird Lord John mit einer militärischen Mission nach Kanada geschickt. Dort trifft er auch auf seinen Schwager Malcolm Stubbs, der einen guten Grund dafür hat, sich vor einer drohenden Aussprache zwischen ihm und John zu drücken…

Lord John und der Herr der Zombies

Auf Jamaica herrscht Unfrieden zwischen frei lebenden Sklaven und der englischen Obrigkeit. Auch der abergläubische Gouverneur ist überfordert mit der brisanten Situation und so soll Lord John zwischen den verhärteten Fronten vermitteln. Dort angekommen wird John in gefährliche Mordermittlungen hineingezogen und als ob das nicht schon genügen würde, sollen angeblich Zombies besagten Mord begangen haben. Informationen über den Glauben der Sklaven holt Lord John ausgerechnet bei der undurchsichtigen Mrs. Abernathy ein, nicht ahnend wer sich dahinter verbirgt…

Wie ein Blatt im Wind

Jeremy MacKenzie ist ein wagemutiger Pilot während des 2. Weltkriegs, der seine Frau Dolly und seinen Sohn Roger über alles liebt. Eines Tages bekommt er von Frank Randall, der beim MI6 arbeitet, einen gefährlichen Auftrag. Jeremy soll geheime Erkundigungsflüge über Polen machen- im Visier die Arbeitslager, die die Deutschen bauen ließen. Doch während seiner Ausbildung gerät Jeremy mit seiner neuen Maschine in einen Zeitstrudel und befindet sich plötzlich in einer ganz anderen Zeit wieder. Wird er seine Frau und sein Kind jemals wieder sehen?

Die Stille des Herzens

Joan McKimmie, eine von Laoghairs Töchtern will in Frankreich einem Kloster beitreten und Nonne werden. Begleitet auf ihrer Reise wird sie von Michael Murray, dem Sohn von Ian und Jenny (Jamies Schwester), der kurz zuvor seine geliebte, schwangere Frau verloren hat und immer noch voller Kummer ist. Doch Joan und Michael geraten in ein gefährliches Abenteuer, da ein Mann, der sich dunklen Künste verschrieben hat und der irrtümlich glaubt Joan wäre die leibliche Tochter von Claire Fraser (die dreißig Jahre zuvor als La Dame Blanche; Eindruck bei ihm schindete und in Paris für gewisse Gerüchte sorgte) Joan unbedingt in seine Gewalt bringen will. Kann Michael Joan retten?

Als Fan der Highlandsaga war ich schon sehr gespannt auf die Enthüllungen, die die Autorin in ihrer aktuellen Anthologie „Zeit der Stürme“ offen legen würde, denn alle vier Geschichten erzählen gewisse Episoden und Geschehnisse, über Nebenfiguren der Highlandsaga, die sich abspielten, während Jamie und Claire anderweitig beschäftigt waren.

Im Laufe der Zeit wurde Diana Gabaldons Highlandsaga immer komplexer und viele Handlungsstränge wurden bislang noch nicht bis zum Ende erzählt und hier kommen nun Diana Gabaldons so genannte „Beulen“ ins Spiel. Kurzgeschichten, in denen unter anderem Lord John und andere wichtige Nebenfiguren tragende Rollen spielen und welche zwar jede für sich eine neue Story für den Leser bereithält, die jedoch, wenn man die Highlandreihe bereits kennt, mit Ereignissen aufwartet, die bereits in den Jamie & Claire Abenteuern am Rande Erwähnung fanden und hier sehr geschickt ergänzt wurden. So werden nun auch einige Lücken geschlossen, die sich für den aufmerksamen Leser der Highlandsaga auftaten.

Obwohl mir eigentlich alle vier Romane gut gefallen haben, muss ich zugeben, dass mich die letzten beiden Stories eigentlich am meisten begeistern konnten, was vielleicht auch daran liegt, dass die Vorkommnisse mit denen sich Lord John beschäftigen muss, noch relativ frisch in meinem Gedächtnis waren, da sie auch schon in „Fackeln der Freiheit“ und/oder „Echo der Hoffnung“ angerissen wurden.
Besonders berührt hat mich Jeremys und Dollys Roman, da sich Diana Gabaldon für die beiden ein paar wunderschöne Romanpassagen einfallen lassen hat und auch ein wenig Taschentuchalarm am Ende herrscht, aber auch Michaels und Joans Story fand ich sehr süß.
Eine kleine Warnung möchte ich jedoch aussprechen. Diese Anthologie ist meiner Meinung nach weniger geeignet für Neueinsteiger, sondern nur etwas für Fans der Serie, die vielleicht zuvor, zur Auffrischung nochmals ein Re-Reading der Serie starten sollten.

Kurz gefasst: Was geschah in Jamies und Claires Abwesenheit? Interessante und unterhaltsame Ergänzungen zur Highlandsaga!

Veröffentlicht am 11.08.2017

Die Fackeln der Freiheit” bildet ein unterhaltsames Bindeglied zwischen der Lord John Reihe und der Highlandersaga und macht das Abwarten bis zum nächsten Jamie & Claire Band einigermaßen erträglich

Die Fackeln der Freiheit
0

England 1760: Nachdem die Jakobiten bei Culloden vernichtend geschlagen wurden und viele enge Freunde und Mitstreiter des Schotten James Fraser für die Sache, von den Engländern getötet wurden, sind vierzehn ...

England 1760: Nachdem die Jakobiten bei Culloden vernichtend geschlagen wurden und viele enge Freunde und Mitstreiter des Schotten James Fraser für die Sache, von den Engländern getötet wurden, sind vierzehn Jahre vergangen. Jahre, die Jamie, dem von den Engländern das Leben geschenkt wurde, als Zwangsarbeiter auf Ehrenwort auf dem Anwesen eines englischen Aristokraten zubringen musste und in denen er sich schmerzlich nach seiner großen Liebe und Ehefrau Claire sehnte. Doch die schwangere, zeitreisende Claire ging einst durch einen Steinkreis zurück in ihre Zeitepoche, weil Jamie damals nicht glaubte, dass er Culloden überleben würde.
Sein einziger Trost in dieser für ihn schweren Zeit ist sein unehelicher Sohn William, der nächste Graf von Ellesmere, der auf dem Anwesen, auf dem Jamie seiner Arbeit nachgeht, aufwächst und mit seinem übergroßen Hang nach Abenteuern und der Sturköpfigkeit eines Dreijährigen sein Kindermädchen, seinen Großvater und alle anderen in Atem hält.

Lord John Grey, einst Aufseher im Gefängnis Ardsmuir und immer noch verliebt in Jamie, weilt derweil fernab in London und wird von seinem Bruder Hal damit beauftragt, ein Schriftstück, das in der schottischen Sprache Gälisch verfasst wurde, übersetzen zu lassen, da es ein wichtiger Beweis bei der Überführung eines Kriegsverbrechers sein könnte, dem unter anderem Korruption, Diebstahl und Hochverrat zur Last gelegt werden.
Doch Lord John hat einige Skrupel, denn Major Siverly, der Mann, der sich dieser Vergehen schuldig gemacht haben soll, hat einst sein Leben gerettet und zum anderen soll John in Hals Auftrag Jamie aufsuchen, um diesen das Schriftstück übersetzen zu lassen. Was Hal jedoch nicht ahnt, ist, dass Jamie und John einst im Streit auseinander gegangen sind, nachdem John Jamie nicht nur über seine Homosexualität in Kenntnis setzte, sondern Jamie gegenüber auch seine zärtlichen Gefühle eingestand. Gefühle, die der heterosexuelle Jamie nicht erwidern konnte und wollte.

Währenddessen bekommt Jamie in Helwater Besuch von einem alten Freund und Mitstreiter bei Culloden- einem Iren, der ihm einen in seinen Ohren wahnwitzigen Plan unterbreitet. Jamie soll zusammen mit ihm nach Irland fliehen, denn dort ist ein weiterer Aufstand gegen die Briten geplant. Da Jamie bereits von Claire weiß, dass sämtliche Pläne des Aufstands zum Scheitern verurteilt sind und er zudem kriegsmüde ist, lehnt er dankend ab. Doch der Ire lässt sich nicht so leicht abschütteln.

Weil John sich ziert nach Helwater zu reisen, lässt Hal Jamie kurzerhand von Gefolgsmännern nach London bringen. Obwohl Jamie keine große Lust verspürt, den Engländern zu helfen, weiß er jedoch genau dass diese am längeren Hebel sitzen und er wohl oder übel kooperieren muss- zudem haben Hal und Lord John ihn einst vor dem sicheren Tod bewahrt. Als er das Schriftstück in Händen hält, weiß er jedoch sofort was er vor sich hat. Es scheint, dass es eine Verbindung zwischen Major Siverly und den jakobitischen Verschwörern gibt. Und so befindet er sich plötzlich mit Lord John, dem hartnäckigen Iren der ihn in London abermals auflauerte um ihn für seine Verschwörer zu gewinnen und Lord Johns Kammerdiener Tom auf dem Weg nach Irland um Major Siverly einige unangenehme Fragen zu stellen… Und abermals sitzt Jamie zwischen zwei Stühlen…

„Die Fackeln der Freiheit“ ist zeitlich zwischen Band 2 und Band 3 der Highlandersaga angesiedelt und stellt zudem ein Verbindungsstück zwischen den Lord John Bänden und der Highlandersaga dar.
In diesem Roman erfährt man wie Jamie und Lord John ihre Männerfreundschaft trotz aller Streitigkeiten und Schwierigkeiten, die sie jemals miteinander hatten, erneuerten und zudem erzählt die Autorin ein unterhaltsames Abenteuer aus Lord Johns und Jamies Vergangenheit, das zu meinem größten Vergnügen wieder einmal sehr “gabaldonlike“ geworden ist- sprich man bekommt hier neben des geschilderten „Falles“ nebenbei auch nette, anrührende und witzige Momente zwischen Jamie und seinem Sohn William geboten: nicht zu vergessen Jamies Dialoge mit John und einem ehemaligen, irischen Mitstreiter um die Sache der Jacobiten sind sehr amüsant und lebendig in Szene gesetzt worden und haben mich sowohl zum Schmunzeln, als auch manches Mal zum Nachdenken angeregt.

“Die Fackeln der Freiheit” kann ich zunächst einmal allen Jamie & Claire Fans sehr ans Herz legen, denn auch wenn der zu untersuchende Fall nicht wahnsinnig viele spannende Elemente enthält, ist der Roman dennoch unterhaltsam und schließt für den Leser eine Lücke aus Jamies Vergangenheit. Zudem bekommt man erneut viele Einblicke in Jamies Gedankenweit geboten und kann nachvollziehen wie sehr Jamie unter der Ungewissheit leidet, was Claires Schicksal angeht. Hat sie es geschafft gesund zurückzukehren in ihre eigene Zeitepoche und hat ihr gemeinsames Kind überlebt oder ist sie gestorben? (Sicher, Leser der Highlandsaga wissen bereits wie Claires Zeitreise ausging, dennoch fand ich Jamies Gedankengänge sehr rührend geschildert.)

Sehr spannend beschrieben fand ich Jamies persönliche Begegnung mit der “wilden Jagd” und auch ein Duell das Lord John bestreiten muss, rundet diesen unterhaltsamen historischen Roman perfekt ab. Romantiker werden die Begegnungen zwischen Jamie und Claire sicherlich vermissen; doch für alle, die mehr über die Zeit erfahren möchten, die Jamie einst ohne Claire verbringen musste, bietet “Die Fackeln der Freiheit” eine tolle Ergänzung zur Serie und macht das Abwarten bis zum nächsten Band der Highlandsaga einigermaßen erträglich.

Ungeachtet all des Lobes muss ich zugeben, dass ich lediglich zu „Die Fackeln der Freiheit“ gegriffen habe, weil in diesem Teil der Lord John Reihe Jamie einen so großen Anteil an der Story nimmt und hier der eigentliche Held dieses Romans ist. Und trotz meiner Sympathien für die Romanfigur Lord John, ist und bleibt er für mich leider immer noch eine nette, ehrenhafte aber nicht so interessante Nebenfigur. Ihm fehlt einfach das gewisse Etwas und so wird dieser Ausflug zur Lord John Reihe auch mein einziger bleiben.

Kurz gefasst: "Die Fackeln der Freiheit” bildet ein unterhaltsames Bindeglied zwischen der Lord John Reihe und der Highlandersaga und macht das Abwarten bis zum nächsten Jamie & Claire Band einigermaßen erträglich.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Unglaublich spannender, kurzweiliger und lesenswerter sechster Teil der Reihe um die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr bislang

Engelskinder
0

Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway findet bei Ausgrabungen ein weibliches Skelett aus viktorianischer Zeit. Rätselhaft daran, die Tote verlor bereits zu Lebzeiten einen Unterarm und trug stattdessen ...

Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway findet bei Ausgrabungen ein weibliches Skelett aus viktorianischer Zeit. Rätselhaft daran, die Tote verlor bereits zu Lebzeiten einen Unterarm und trug stattdessen nur noch einen Haken. Kann es wirklich sein, dass sie die Überreste der berüchtigten, angeblichen Kindermörderin Jemima Green, genannt „Mother Hook“, gefunden hat? Ruths Chef, Phil, glaubt allerdings bereits fest daran und sorgt dafür, dass ein Fernsehteam Wind von der Angelegenheit bekommt. Dieses dreht für einen History Channel vor Ort und ausgerechnet Ruth wird dazu auserkoren, den Zuschauern in ihrer Position als Wissenschaftlerin, wichtige Dinge rund um die Ausgrabung näher zu bringen. Obwohl sich Ruth bei dem Gedanken vor der Kamera zu stehen, nicht wirklich wohl fühlt, lässt sie sich auf die Sache ein und ist dann überrascht, wie viel Spaß ihr der Job macht. Ihr zur Seite steht der attraktive, amerikanische Wissenschaftler Frank, der ebenfalls für die TV Serie engagiert wurde.

Ruth und Frank sind sich sehr sympathisch, was DCI Nelson ein wenig stört. Nelson, der Vater von Ruths unehelicher Tochter Kate, lebt zwar noch mit seiner Frau zusammen, die er liebt, doch irgendwie schleicht sich Ruth immer wieder in seine Gedanken.

Doch viel Zeit für private Dinge bleiben weder Ruth, noch Frank, noch DCI Nelson oder auch Cathbad. Denn es werden nacheinander Kinder aus dem Ort entführt und seltsame Briefe hinterlassen, die von dem Verfasser kurz mit „Der Babysitter“ unterschrieben wurden.

Dazu muss Nelson sich auch noch um den ungeklärten Todesfall an einem kleinen Jungen kümmern. Kann es wirklich sein, dass die Mutter des Jungen die Mörderin ist? Es deutet vieles darauf hin, da auch ihre beiden ersten Kinder im Säuglingsalter starben. DCI Nelson glaubt an die Schuld der Frau, doch dann mischt sich wieder einmal Cathbad ein, der zwar mittlerweile in einer anderen Stadt lebt, DCI Nelson jedoch am Telefon bereits vehement darauf hinweist, dass er die Verdächtige kennt und sie keinesfalls die Mörderin sein kann. Nelson lässt das relativ unbeeindruckt, was der Druide ihm erzählt, doch als Cathbads uneheliche Tochter eines Tages vor Nelsons Tür steht und ihm ebenfalls in dieser Sache auf den Zahn fühlen will, beginnt er zähneknirschend damit, auch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Nelsons Angst zu versagen ist groß, aber er muss unbedingt einen klaren Kopf bewahren; vor allem als auch noch das Kind einer Kollegin entführt wird…

Nach dem Lesen des fünften Teils „Rabenkönig“, befürchtete ich ja bereits, dass meine liebste Figur der Reihe, der schrullige, clevere Druide Cathbad, in weiteren Teilen nicht mehr in Erscheinung treten würde, doch weit gefehlt, gottlob! Denn Elly Griffith hat tatsächlich ein Herz für ihre Leser und lässt Cathbad im nun sechsten Teil „Engelskinder“ wieder agieren, was mich total gefreut hat. Einige noch offene, lose Fäden der Rahmenhandlung, bzw. was den privaten Bereich der Hauptakteure der Serie betrifft, werden diesmal verknüpft und wie sich Privates und Berufliches so entwickelt, gefällt mir bislang sehr gut.

Aber natürlich ist auch „Engelskinder“ in erster Linie ein Krimi und wartet diesmal sogar mit einem spannenden Krimiplot auf. Zugegeben, Ruths archäologische Qualitäten treten diesmal ein wenig in den Hintergrund und auch die Sache mit dem ausgegrabenen Amulett, das sie einfach heimlich mit nach Hause nimmt, fand ich nicht so wirklich glaubwürdig dargebracht. Doch abgesehen von diesem Minikritikpunkt, empfand ich „Engelskinder“ als ziemlichen Pageturner, den ich praktisch in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich finde, dass die Serie von Band zu Band besser wird, abgesehen von dem einen Ausrutscher „Gezeitengrab“, der für meinen Geschmack qualitativ etwas abfiel, dem ich aber dennoch noch vier von fünf Punkten verliehen habe.

Mittlerweile empfinde ich das Lesen der Serie als eine Art „Nachhausekommen“. Denn Haupt und Nebenfiguren sind einem so vertraut geworden und ans Herz gewachsen, obwohl sie durchaus keine einfachen Figuren sind. Ruths spröde, pragmatische Ader mag beispielsweise immer noch vorhanden sein, genauso wie auch DCI Nelsons Launenhaftigkeit oder Cathbads Hang dazu, sich in allem einmischen zu wollen, doch ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich breit grinsen muss über die Schrullen der Romanfiguren.

Elly Griffiths Reihe um Ruth Galloway gehört zu meinen Lieblingskrimiserien, die ich allen Lesern, die Krimis im Stile Ann Cleeves oder Phil Rickman mögen, nur empfehlen kann.

Kurz gefasst: Unglaublich spannender, kurzweiliger und lesenswerter sechster Teil der Reihe um die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr bislang.