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Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine unterhaltsame, erotische Debütromance von Kimberly Killion

Im Kerker der Sehnsucht
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Lizbeth, genannt Lizzy, ist die Tochter des Londoner Henkers und gilt daher, trotz ihrer Schönheit, als eine Frau, die sehr schwer einen Ehemann finden wird, weil der Henkersberuf innerhalb der Familie ...

Lizbeth, genannt Lizzy, ist die Tochter des Londoner Henkers und gilt daher, trotz ihrer Schönheit, als eine Frau, die sehr schwer einen Ehemann finden wird, weil der Henkersberuf innerhalb der Familie an männliche Nachkommen weitergegeben werden muss.

Seit sie miterleben musste wie ihr Vater gezwungen war, seinen eigenen Sohn zu enthaupten, steht für Lizzy fest, dass sie niemals heiraten wird. Stattdessen betätigt sie sich als rettender Engel, indem sie zu folternde Gefangene heimlich mit betäubenden Kräutern versorgt, damit sie möglichst schmerzfrei sterben können. Doch eines Tages wird sie selbst zur Gejagten, denn sie hat ihren Erzfeind, Lord Hollister ein belastendes Dokument gestohlen, das ihn des Hochverrats überführen könnte.

Sie sucht voller Verzweifelung Zuflucht bei ihrem Vater, der gerade einen Gefangenen auspeitscht um ihn zum Reden zu bringen. Da ihr die Verfolger dicht auf den Fersen sind, scheint eine Flucht völlig umsonst zu sein, doch dann schlägt der Gefolterte Lizzys Vater nieder und flieht mit ihr durch einen dunklen Geheimgang.
Broderick Maxwell ist ein schottischer Spion und verspricht Lizzy im Austausch dafür, dass sie seine Wunden versorgt, sie sicher nach York zu geleiten wo sie das Dokument in sichere Hände geben will. Was sie nicht ahnt, ist jedoch, dass der Adelige, dem sie das Dokument aushändigen möchte, in das Komplott gegen den König verwickelt ist.

Doch Broderick ist an ihrer Seite und versucht die betörende junge Frau vor ihren Feinden zu schützen. Während ihrer Reise verlieben sie sich ineinander- aber kann ihre Liebe eine Zukunft haben, da Lizzy eine Ehe vehement ablehnt und Broderick nach dem Tode seines älteren Bruders, dessen vorgesehene Verlobte ehelichen soll?

"Im Kerker der Sehnsucht" ist der Debütroman einer amerikanischen Autorin und in etwa vergleichbar mit Romanen von Hannah Howell, wobei hier allerdings noch kleine Abstriche gemacht werden müssen- man merkt der Geschichte hier und da an, dass die Autorin noch nicht so viel Schreiberfahrung gesammelt hat, was aber nicht weiter tragisch ist.

Broderick ist der zweite Sohn eines schottischen Anführers und war zeit seines Lebens immer eifersüchtig auf seinen älteren Bruder Aidan, der nicht nur Laird werden sollte. Auch war ihm die Frau versprochen, die Broderick heimlich begehrte. Nachdem Aidan in London zu Tode gefoltert wurde, rückt nun Broderick an Aidans Stelle. Hier hätte die Autorin vielleicht ein wenig mehr auf Brodericks Gewissenbisse wegen seiner Eifersucht eingehen, oder wenigstens ihren Romanhelden mehr Trauer zugestehen müssen, was sie jedoch völlig unterlässt.

Lizzy ist eine junge, leicht naive Frau, die mutig sein möchte, es leider jedoch nicht ist. Sie hat viele Ängste und es gelingt ihr auch nicht, diese während des Romans restlos zu überwinden, was ich ein wenig schade fand. So boten beide Figuren viel Potential das nicht restlos ausgeschöpft wurde.

Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich auch, dass Adelige sich in diesem Roman nicht mit "Ihr" und "Euer" ansprechen sondern sofort "Duzen" und dass eigentlich nicht ersichtlich wird, warum sich beide Figuren ineinander verlieben.

Die Storyline ist jedoch interessant und unterhaltend. Auch der historische Hintergrund ist gut recherchiert und sorgt für das richtige Flair.

Auf der Flucht wird das Heldenpaar von Brodericks Clanmitgliedern begleitet, die mir einige witzige Lesemomente bescherten und die ich schnell in mein Herz schloss. Im Grunde waren die Nebenfiguren zunächst ein wenig lebhafter dargestellt als das Heldenpaar, was sich im Laufe des Romans jedoch ändert.

Fans von erotischen Liebeszenen werden mit diesem Roman auf ihre Kosten kommen, denn die Autorin schöpft in dieser Hinsicht aus den Vollen, wobei sie auch recht direkt diverse sexuelle Aktionen beschreibt, die für prickelndes Lesevergnügen sorgen.

Kurz gefasst: Eine unterhaltsame, erotische Debütromance von Kimberly Killion.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Spannender Archäologie-Historical!

Zauberhafte Versuchung
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Esme lebt, nach einem gesellschaftlichen Skandal, von ihrer Familie allein gelassen mit einer älteren Frau zusammen, die sie Tante Thea nennt. Esme hat ein ungewöhnliches Hobby für eine Frau- sie liebt ...

Esme lebt, nach einem gesellschaftlichen Skandal, von ihrer Familie allein gelassen mit einer älteren Frau zusammen, die sie Tante Thea nennt. Esme hat ein ungewöhnliches Hobby für eine Frau- sie liebt es wissenschaftliche Berichte und Forschungen über archäologische Artefakte zu lesen und ist auf ihrem Gebiet eine durchaus geschätzte Forscherin geworden.
Doch diese Gabe wird ihr eines Tages zum Verhängnis, als sie zwei Männer in ihrer Bibliothek überrascht und diese die überraschte junge Frau kurzerhand entführen.
Sie fordern von Esme einen Schlüssel, der die berühmt berüchtigte Büchse der Pandora zu öffnen vermag und den sie an einer Kette um ihren Hals trägt.

Beiden Männern gelingt es, ihr den Schlüssel zu entwenden, doch dann, als sie die Büchse öffnen, kommt es zu einem erstaunlichen Vorfall- sobald die Männer ihre Hände ausstrecken um in die Truhe zu greifen, wird ihr Handgelenk von einem Goldreif umfangen.
Dieser Goldreif lässt sich auch nicht mehr abstreifen. Was mag es mit diesen Reifen für eine Bewandtnis haben? Bevor Esme sich länger in ihren Überlegungen verlieren kann, betritt plötzlich ein weiterer Mann ihr Gefängnis und befreit sie.

Fielding Grey, Viscount of Eldon, gilt in der Gesellschaft als hoffnungsloser Abenteurer und ist nicht sehr beliebt, da er sich seinen Unterhalt selbst verdient, indem er archäologische Artefakte für seinen Onkel, von allen nur der Rabe genannt, beschafft, der diese weiter verkauft. Als Fielding jedoch von Solomons, ein exklusiver Herrenclub, der es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht hat archäologische Artefakte zusammenzutragen und für die Nachwelt zu sichern, engagiert wird, die Büchse der Pandora für sie zu finden, glaubt sich Fielding endlich bald am Ziel seiner Wünsche.

Nach vielen Jahren der Verbitterung hofft er, wird es nun möglich sein, die Männer ausfindig zu machen, die er an dem Tod seines Vaters für schuldig hält und die wie sein Vater ebenfalls zu diesem Club gehören. Esme ist für ihn zunächst nur ein Mittel zum Zweck, die ihn zur Büchse der Pandora geführt hat, doch je länger er mit ihr zusammen ist, um so mehr fühlt er sich zu ihr hingezogen. Ist es wahre Liebe, oder beruhen diese intensiven Gefühle doch nur auf Pandoras Fluch der auch Esme heimgesucht hat?

Zauberhafte Versuchung ist der erste Teil der Legend Hunters Trilogie um Männer und Frauen, die sich der Archäologie verschrieben haben. Zwar ist es in erster Linie ein historischer Liebesroman, doch so actionreich und spannend inszeniert, dass die Liebesgeschichte fast nur eine Nebenrolle einnimmt. Die Romane spielen in der viktorianischen Ära und im Mittelpunkt steht „Solomons“ ein Herrenclub bzw. ein Geheimbund, der archäologische Artefakte für die Nachwelt aufspüren und bewahren möchte.
Im ersten Teil geht es um die Büchse der Pandora.

Esme wird von der Autorin als intelligente, aufgeschlossene junge Frau beschrieben, die jedoch sehr einsam ist und sich insgeheim nach einem liebevollen Ehemann sehnt, aber aufgrund ihrer Vergangenheit kaum noch Hoffnungen hegt, dass sich ihr Wunsch doch noch erfüllen könnte. Als Fielding sie rettet, verliebt sie sich Hals über Kopf in den charismatischen Mann und Abenteurer, doch sie befürchtet, dass ihre Verliebtheit nicht echt ist- da auch sie vom Fluch der Pandora heimgesucht wurde und nun, wie ihre Entführer auch, einen goldenen Reif um ihr Handgelenk trägt, der sich nicht mehr abstreifen lässt.

Fielding selbst versucht sich zunächst von Esme fernzuhalten, doch seine Zurückhaltung fällt ihm zunehmend schwerer. Er will sich nicht auf sie einlassen, da er ihr nicht die Ehe anbieten kann. Er hält sich für nicht gut genug für Esme und begründet diese Aussage damit, dass er in der Gesellschaft verpönt ist, was ich für eine recht schwache Begründung gehalten habe, weil auch Esme ja ihren guten Ruf im ton bereits längst verloren hatte.

Der Charakterisierung von Fielding und Esme fehlte meiner Meinung nach ein wenig mehr Tiefe, doch abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten hat mir der erste Teil der Legend Hunters Trilogie sehr gut gefallen.

Robyn DeHarts Schreibstil ist eingängig, der Roman lässt sich leicht lesen und wird zu keiner Zeit langweilig. Auch die Übersetzung fand ich gelungen und habe einige spannende Lesestunden mit diesem Roman verbracht. Wenn ich Vergleiche anstellen müsste, würde ich Robyn DeHarts Romane mit denen von Autorinnen wie Kathryn Caskie oder Julia London vergleichen.

Kurz gefasst: Spannender Archäologie-Historical!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Ein tolles unterhaltsames Buch mit einer interessanten Geschichte, das meiner Meinung nach aber auf emotionaler Ebene noch ein wenig intensiver hätte erzählt werden können

Wind der Zeiten
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Nach ihrer letzten katastrophalen Beziehung- Johannas Freund entpuppte sich als despotischer, geldgieriger Schläger, braucht die junge Frau dringend Abstand um sich von den seelischen Folgen zu erholen. ...

Nach ihrer letzten katastrophalen Beziehung- Johannas Freund entpuppte sich als despotischer, geldgieriger Schläger, braucht die junge Frau dringend Abstand um sich von den seelischen Folgen zu erholen. Sie besucht ihre beste Freundin Catelynn in Schottland, die dort zusammen mit ihrem Freund Ian ein Gasthaus führt.

Bei ihrer Ankunft am Bahnhof begegnet ihr ein mysteriöser, schottischer Fremder, doch als bald darauf Ian vor ihr steht, um sie abzuholen, hat sie diese rätselhafte Begegnung bereits schnell wieder vergessen. Während ihres Urlaubs kreuzen sich aber dennoch immer wieder die Wege von Johanna und dem geheimnisvollen attraktiven Fremden, der zwar stets zur rechten Zeit am richtigen Ort ist, aber auch eine mürrische und überhebliche Art an den Tag legt.

Genug Zeit um über diese Begegnungen nachzudenken bleibt Johanna jedoch nicht- sie hilft in Caitlynns und Ians Gasthaus aus und kümmert sich nebenbei um ein verstörtes Pferd, dass seltsamerweise sofort Vertrauen zu ihr schließt. Nebenbei lernt Catlynn auch Gälisch bei dem knorrigen aber liebenswerten Pferdepfleger Angus- einem echten schottischen Urgestein!

Eines Tages macht Johanna einen Ausflug mit ihrem Pflegepferd Brandubh als sie erneut auf den mürrischen Schotten trifft, doch diesmal ist alles anders als sonst. Wind kommt auf und plötzlich befinden sich Johanna, der Schotte der sich Alan nennt und angeblich Chieftain des Clans der MacCoinnaich ist, in der Vergangenheit- genauer gesagt im Schottland des Jahres 1728.

Plötzlich kann sich Alan aber nicht mehr daran erinnern, dass er mit Johanna durch die Zeit gereist ist und lauscht argwöhnisch ihren Erklärungen. Dennoch nimmt er sie unter seiner Fittiche und gibt sie innerhalb seines Clans als irische Cousine der Familie aus. Doch Alans Bruder Lachlan und auch die angereisten Mitglieder der Campbell Familie- denn Alan soll bald eine Cousine der Campbells, Mary, heiraten, begegnen Johanna mit unverhohlenem Misstrauen.

Als wäre der plötzliche Kulturschock für die moderne Frau nicht schon genug, muss sie sich nun auch mit einem attraktiven, machohaften Clanchief herumschlagen, der ihr Herz stets höher schlagen lässt und zu allem Überfluss werden auch noch Mordanschläge auf Johanna verübt. Sie will unbedingt zurück in die Gegenwart doch das scheint gar nicht so einfach zu sein…

Ich liebe Zeitreiseromane- dementsprechend war ich schon im Vorfeld sehr gespannt auf Jeanine Krocks aktuellen Roman.
Wie so oft in Zeitreiseromanen, ist auch hier das Setting Schottland und so bekommt es der geneigte Leser erneut mit schottischen Hochlandkriegern zu tun.
Im Gegensatz zu anderen Romanen dieses Genres hat die Autorin dieses Buches anscheinend sehr viel Hintergrundrecherche betrieben, denn man erfährt hier sehr viel über das einfache und harte Leben unserer Vorfahren, was ich sehr interessant fand.

Da ich sehr wenig Romane mit paranormalen Elementen lese, es sei denn es sind Time Travel oder Geisterromances, ist dies mein erster „Krock“ Roman gewesen und ich war sehr angetan vom guten Schreibstil sowie der bildhaften Ausdrucksweise der Autorin, die besonders bei Landschafts- und Situationsbeschreibungen zur Geltung kam.
Es ist ein unterhaltsamer historischer Roman mit recht spärlich eingesetzten Para-Elementen, der mir im Grunde bis auf wenige Kritikpunkte sehr gut gefallen hat und den ich auch kaum zur Seite legen konnte, bis die letzte Seite ausgelesen war.

Während die Geschehnisse in der Vergangenheit sehr interessant und mitreißend geschildert wurden, fand ich die Passagen, die in der Gegenwart spielen, ein wenig schwächer – ich hätte mir gerade zu Beginn tiefschürfendere Dialoge zwischen der Heldin des Romans und ihrer besten Freundin gewünscht; gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Johanna in Deutschland einiges mit ihrem Partner mitmachen musste und auch weil sich beide Frauen schon so lange nicht mehr getroffen hatten.

Der Roman wird auch Johannas Sicht geschildert und zwar in der „Ich-Form“. Man bekommt dadurch einen sehr guten Blick auf Johannas Seelenleben und ihre Gedankenwelt und ich fand die weibliche Romanheldin dazu sehr sympathisch. Auch Alan, der Clanchief ist eine charismatische Persönlichkeit, doch im Vergleich zu Johanna bleibt er ein wenig blasser beschrieben. Er zeigt zwar durch seine Taten, aus welchem Holz er geschnitzt ist und dass er einen guten Kern besitzt, auch wenn seine Clansmitglieder ihn insgeheim verdächtigen, ein Kind des Feenvolkes zu sein, doch er hat wie fast alle männlichen Haupt und Nebenfiguren meiner Meinung zu wenig gemeinsame Dialoge mit Johanna. Die Autorin lässt statt Worte Taten sprechen und so gibt sich das Heldenpaar dieses Romans sehr schnell einander hin, obwohl sie sich eigentlich völlig fremd sind- weder Johanna noch Alan wissen zu diesem Zeitpunkt Persönliches über den jeweils anderen und auch im weiteren Verlauf der Story wird dieser Punkt sträflich vernachlässigt.

Bei einem Schottland-Zeitreiseroman drängen sich mir unweigerlich Vergleiche zu Diana Gabaldons „Jamie & Claire“ Reihe auf; doch gerade weil mir Jeanine Krocks Schreibstil so gut gefallen hat, war ich so enttäuscht, dass Alans und Johannas Kennenlernen und ihre sich entwickelnde Liebesgeschichte nicht noch ein wenig intensiver, dialogreicher beschrieben wurde, denn ansonsten hätte „Wind der Zeiten“ den Vergleich zu Gabaldon Büchern nicht scheuen brauchen.

So ist es dennoch ein tolles unterhaltsames Buch mit einer interessanten Geschichte, das meiner Meinung nach aber auf emotionaler Ebene noch ein wenig intensiver hätte erzählt werden können.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Rowena und Lachlan- humorvoller, spritziger dritter Teil der „Scandalous Highlanders“ Reihe, dem allerdings in der zweiten Hälfte etwas die Luft ausgeht.

Was Highlander wollen
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Von Kindesbeinen an, war Rowena MacLawry, verliebt in den Nachbarssohn und besten Freund ihrer Brüder, Lachlan MacTier. Doch dieser liebte sie lediglich wie eine Schwester. Während ihres längeren Aufenthaltes ...

Von Kindesbeinen an, war Rowena MacLawry, verliebt in den Nachbarssohn und besten Freund ihrer Brüder, Lachlan MacTier. Doch dieser liebte sie lediglich wie eine Schwester. Während ihres längeren Aufenthaltes in London, begreift Rowena plötzlich, dass es Zeitverschwendung ist, Lachlan weiterhin nachzulaufen und so zeigt sie langsam auch Interesse an anderen Männern. Vor allem ihr Bruder, das Familienoberhaupt, Ranulf MacLawry, freut sich über Rowenas Sinneswandel, denn so kann er möglichst gute Partien für seine Schwester in Betracht ziehen, die seinem Clan zur Ehre gereichen. Dass Rowena langsam ans Heiraten denkt, hat sie ihm nämlich unmissverständlich klar gemacht.

Zurück in Schottland, um die Hochzeitsfeierlichkeiten ihres Bruders zu begehen, trifft Rowena aber wieder auf Lachlan. Und dieser fällt aus allen Wolken, als Rowena ihm begreiflich machen möchte, dass sie nicht mehr in ihn verliebt ist; mehr noch, dass sie mehr vom Leben erwartet, als einen sturen Schotten, der unromantisch ist und in ihr lediglich eine kleine Nervensäge sieht. Um sich geschart hat Rowena, aber auch einen Haufen an englischen Höflingen, die Rowena umschwärmen wie die Motten das Licht. Und seltsamerweise fühlt sich Lachlan plötzlich gar nicht mehr erleichtert und frei. Er begreift, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hat, als er Rowena ablehnte. Ist es nun bereits zu spät für ihn? Schließlich hat sich Rowena entliebt und Ranulf plant längst, sie mit einem anderen zu verheiraten und hat Lachlan gedroht, ihm dabei nicht in die Quere zu kommen…

Nachdem Lachlan und Rowena bereits in den beiden Vorgängerbänden in Erscheinung traten und ich beide schnell in mein Leserherz geschlossen hatte, freute ich mich schon sehr auf ihre gemeinsame Geschichte. Und die erste Hälfte des Romans lässt sich dann auch wunderbar humorvoll, spritzig und kurzweilig an. Zwischen Lachlan und Rowena sprühen die Funken und sie versteht es wirklich gut, den armen Lachlan in seine Schranken zu weisen. Bis dato habe ich mich beim Lesen prima amüsiert und gebannt die Geschehnisse verfolgt. Ebenfalls amüsant geschrieben, fand ich die Romanpassagen in denen es um diverse Wettbewerbe geht, die Lachlan ins Leben ruft, um Rowenas Bewerber um ihre Hand zu vergraulen und so habe ich dabei sozusagen Tränen gelacht.

Dann aber, als Ranulf das sprichwörtliche Zepter in die Hand nimmt und wieder einmal glaubt, zu wissen, was das Beste für seine Familie, hier seine Schwester, ist und auf unsympathisch despotische Art zur Tat schreitet und als Rowena sich in ermüdender Wankelmütigkeit darüber ergeht, ob sich Lachlan nun doch liebt oder nicht, schleichen sich diverse Längen ein und die Story verliert plötzlich an Leichtigkeit und Spannung. Selbst gewisse Einfälle der Autorin, um den Spannungsbogen gegen Ende doch noch anzuziehen, fand ich nicht wirklich gelungen. Mir persönlich hätte eine etwas kürzere, aber intensive Liebesgeschichte zwischen Rowena und Lachlan persönlich völlig ausgereicht.

Dennoch, Rowena und Lachlans Story ist schön, romantisch und humorvoll zugleich geschrieben und das Lesen dieser, ist definitiv keine Zeitverschwendung! Eine Warnung habe ich jedoch für Quereinsteiger. Da die Autorin viel Bezug nimmt auf Geschehnisse, die in den Vorgängerbänden behandelt wurden, sollte man beim Lesen lieber die richtige Reihenfolge der Bände einhalten, um nicht den Überblick zu verlieren.

Kurz gefasst: Rowena und Lachlan- humorvoller, spritziger dritter Teil der „Scandalous Highlanders“ Reihe, dem allerdings in der zweiten Hälfte etwas die Luft ausgeht.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Leichte Längen gegen Ende des Romans, aber dennoch lesensewert!

Mein geliebter Highlander
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Tormod MacLeod ist der gefürchtete Anführer seines Clans und gerade seine Kampfstärke und seine Intelligenz sind zwei Attribute, die sich Robert the Bruce im Kampf gegen den englischen König Edward gerne ...

Tormod MacLeod ist der gefürchtete Anführer seines Clans und gerade seine Kampfstärke und seine Intelligenz sind zwei Attribute, die sich Robert the Bruce im Kampf gegen den englischen König Edward gerne zu eigen machen würde. Ein Verbündeter Roberts heckt nach dem Tode William Wallace einen außergewöhnlichen Plan aus. Er schlägt vor eine Art Elitetruppe im Geheimen zusammen zu stellen, die später, nach ihrer Ausbildung im Auftrage des schottischen Königs, für Angst und Schrecken unter den Engländern sorgen soll.

Anführer dieser Truppe von Spezialisten soll Tormod MacLeod, genannt Tor, werden. Doch Tor hat sich bislang klugerweise aus allen Zwistigkeiten zwischen Schotten und Engländern heraushalten können und hat eigentlich auch nicht vor, seinen Entschluss zu ändern.

Doch das Schicksal spielt ihm übel mit und schickt ihm seine persönliche Geißel in Gestalt der schönen Christina Fraser- einer jungen Frau, deren Familie treue schottische Patrioten verkörpern. Tor soll Christina heiraten, doch trotz ihrer Attraktivität weigert er sich zunächst; selbst, als Christinas Vater sie durch eine bösartige List versucht miteinander zu verkuppeln, weist Tot Christina verärgert zurück. Ein weiteres Angebot kann er jedoch schlecht ablehnen, zumal es auch seinem Clan zugutekommt und so nimmt er Christina zur Braut.

Christina, die eine verträumte Natur besitzt, hofft seitdem sie von Tor in letzter Minute vor einer Vergewaltigung gerettet wurde, darauf, dass sich ihr Ehemann auch als eine Art Lancelot entpuppen wird, doch zunächst beginnt ihr Eheleben mehr als steinig…

„Mein geliebter Highlander“ ist der erste Teil einer neuen Schottlandreihe über eine Elitetruppe im Auftrage Robert the Bruce gegründet und auch wenn dieser Plot recht modern klingt, fand ich dennoch, dass es der Autorin gut gelungen ist, diese Romanidee überzeugend in vergangene Zeiten zu transportieren. Zunächst lässt sich dieser historische Liebesroman auch sehr gut und spannend an- die Mischung zwischen historischen Begebenheiten und Entwicklung der Liebesgeschichte des Heldenpaars ist wohl dosiert und auch abwechslungsreich genug- zumindest zu Beginn bis etwa zur Mitte des Romans hin.

Die Autorin hat mit Tor und Christina sehr unterschiedliche Romanfiguren geschaffen. Während Tor recht unnahbar und schroff gestrickt ist und recht klare Vorstellungen davon hat, was den Stellenwert seiner Frau angeht, sind Christinas Naivität, ihre Verträumtheit und ihr Gutdenken manches Mal ein wenig zu viel für mich gewesen und so konnte ich daher lediglich Verständnis für Tors Verhalten aufbringen.

Dennoch fand ich den Beginn der neuen Serie trotz mancher moderner Ausdrücke darin, durchaus unterhaltsam und auch die vielen prickelnden Liebeszenen sprechen für sich. Wer eine etwas höhere Toleranzgrenze besitzt, was TSTL Heldinnen angeht, sollte „Mein geliebter Highlander“ auf jeden Fall einmal versuchen, denn abgesehen von meiner Kritik ist es im Großen und Ganzen eine atmosphärisch dichte Historical Romance, selbst wenn sie ruhig auf etwas weniger Seitenzahlen hätte erzählt werden können.

Während ich den ersten 250 Seiten durchaus die volle Punktzahl geben würde, weil in der ersten Hälfte einfach mehr passiert, flacht der Spannungsbogen dann leider etwas ab, es kommt zu leichten Längen und da auch eigentlich schnell klar wird, wer der Spion im eigenen Lager wirklich ist, konnte mich dieser Handlungsstrang auch nicht mehr wirklich fesseln. So ist dieser Roman vor allem etwas für Leser, die in erster Linie an der Liebesgeschichte zwischen Tor und Christina interessiert sind.

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