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Veröffentlicht am 08.08.2021

Reread: Die zweite Legion

Die Zweite Legion
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Bessarein, das erste der sieben Königreiche - und das Erste, was wir davon sahen, waren Ruinen, Mörder und jetzt ihre Opfer. [...] Wir waren vor einem Krieg geflohen, um Hilfe zu suchen, und nun das.

Achtung, ...

Bessarein, das erste der sieben Königreiche - und das Erste, was wir davon sahen, waren Ruinen, Mörder und jetzt ihre Opfer. [...] Wir waren vor einem Krieg geflohen, um Hilfe zu suchen, und nun das.

Achtung, Band 2, kann Spoiler enthalten

​Inhalt
Der Krieger Havald und die Maestra Leandra machen sich mit ihren neu gewonnenen Freunden und Gefährten auf in die Donnerfeste, wo sie ein magisches Tor in das sagenumwobene Reich Askir zu finden erhoffen. Dort wollen sie um Hilfe gegen die Bedrohung des Kriegsfürsten Thalak ersuchen. Doch die Reise verläuft anders, als erwartet, und die Gefährten landen im gefährlichen Wüstenreich Bessarein und werden getrennt.

Meine Meinung
10 Jahre nachdem ich die Reihe zum ersten Mal gelesen hatte, habe ich mich nun an einen Reread gewagt. Nachdem Band 1 eher ein Prequel zur eigentlichen Geschichte ist und mit Krimicharakter aufwartet, geht es in Band 2 nun richtig los mit dem Abenteuer.

Die Freunde und Gefährten zieht es zur Donnerfeste, einer Festung hoch oben in den Bergen. Durch Eis, Schnee und Dunkelheit kämpfen sie sich, nur um dann im heissen und gefährlichen Wüstenreich Bessarein zu landen. Worldbuilding und Setting haben mich wieder vollkommen packen können. Schon beim ersten Mal lesen hatte ich mir gewünscht, die goldene Stadt Gasalabad besuchen zu können und Honigkuchen zu naschen - dieser Wunsch ist auch dieses Mal wieder aufgekommen. Mir gefällt die Art, wie der Autor Orte beschreibt, wahnsinnig gut. Nicht zu viel/ausführlich, und doch genau richtig, damit man mitten vor Ort ist.

Auch die Charaktere konnten überzeugen. Vor allem Havald wächst sehr an seinen Aufgaben und gewinnt nach und nach an Sympathie. Mein liebster Charakter ist und bleibt aber Zokora, das wird sich wohl nie ändern. Aber auch der Rest der Truppe ist mir ans Herz gewachsen. Sie alle haben helle und dunkle Seiten an sich, Geheimnisse und Erlebnisse, die sie verändert haben. In Band 2 kommen ein paar neue Charaktere hinzu, die man erst nach und nach kennenlernt. Allen voran Armin, von dessen losem Mundwerk ich immer wieder erheitert wurde.

Fazit
Das Abenteuer geht los - durch eisige Berglandschaften, dunkle Höhlen bis in die trocken-heisse Wüste. Worldbuilding/Setting und Charaktere überzeugen. Ein fesselndes, spannendes Abenteuer, magisch und exotisch, aber teilweise auch blutig und brutal.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2021

Aufbruch ins Ungewisse

A Hundred Chances. Aufbruch ins Ungewisse
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„Ich habe das Gefühl, dass es hier nichts mehr für uns gibt. Es ist, als hätte uns jemand die Zukunft gestohlen.“

[S. 38/Tolino]



Inhalt

Europa, 2086: Flora und ihre Schwester Alice sind in der rauen ...

„Ich habe das Gefühl, dass es hier nichts mehr für uns gibt. Es ist, als hätte uns jemand die Zukunft gestohlen.“

[S. 38/Tolino]



Inhalt

Europa, 2086: Flora und ihre Schwester Alice sind in der rauen Megacity komplett auf sich allein gestellt. Sämtliche Annehmlichkeiten sind der Elite vorbehalten – und Flora und Alice gehören dieser nun mal nicht an, was sie auch dauernd zu spüren bekommen. Als Flora Werbung für die Reise nach Utopia-I erhält, einem erdähnlichen Planeten, der sich gerade in der Phase des Aufbaus und der Besiedlung befindet, meldet sie sich und ihre Schwester kurzerhand an. Doch die Regeln besagen, dass nur ein Mitglied pro Familie mitreisen darf, und so schreibt sich Flora kurzerhand unter falscher Identität als Elite-Mitglied ein. Zum Glück scheint sie auf der Reise aber nicht die Einzige zu sein, die nur eine Rolle spielt. Denn Aaron, den sie äusserst faszinierend findet, scheint auch eine Last mit sich herumzutragen...



Meine Meinung

Das Cover ist ein absoluter Traum und auch die Inhaltsangabe hat mich angesprochen: Eine Mischung aus Dystopie, Sci-Fi und Romanze. Genau mein Ding! Ich war ziemlich schnell in der Geschichte drin, die aus der Sicht von Flora geschrieben ist und die junge Frau über mehrere Jahre hinweg begleitet. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen, bringt Spannung und Gefühle gut rüber und ich bin schnell und voller Emotionen durch die Geschichte gekommen.

Womit ich nicht gerechnet habe: Flora ist zu Beginn knappe 15 Jahre alt. Was mich natürlich direkt mal skeptisch gemacht hat, denn ich ziehe etwas ältere Protagonisten vor. Aber tatsächlich hat das der Geschichte keinen Abbruch getan. Denn Flora ist vom Leben gezeichnet und verhält sich entsprechend erwachsener denn manch andere Protagonistin, der ich bisher begegnet bin. Die Geschichte entwickelt sich dann auch über mehrere Jahre hinweg, und man kann mit Flora zusammen wachsen, was ich sehr schön umgesetzt fand.

Der erste Abschnitt der Geschichte spielt 2086 in Europa. Die Welt hat sich gewandelt, es gibt zu viele Menschen und zu wenig Platz. Die Reichen und Mächtigen haben sich durchgesetzt, sie leben in den obersten Ebenen der Städte, wo es sauber und luxuriös ist, während der Rest der Menschheit – und so auch unsere Protagonistin – in ihrem Schatten ein doch recht tristes Dasein fristen. Die Beschreibung fand ich unglaublich gelungen, ich habe mir alles so gut bildlich vorstellen können und obschon ich die Vorstellung erschreckend finde, gefällt es mir, solche Settings kennenzulernen. Vielleicht gerade weil es eine mögliche Option für unsere Zukunft ist, wenn wir nicht auf unsere Erde aufpassen.

Nach einem Zeitsprung landen wir in der Apostoli C, dem Transportmittel, das die Schwestern nach Utopia-I bringt. Auch dieses Setting war wieder gut umschrieben, bildlich dargestellt, und ich habe mich vor Ort gefühlt. Flora muss sich als Elite-Mitglied ausgeben, und es fällt ihr unendlich schwer, dass sie und Alice nun vorgeben müssen, sich nicht zu kennen. Sie fühlt sich alleine und muss erst einmal Freunde finden. Zum Glück reisen noch andere Leute in ihrem Alter mit, sodass sie zumindest Anschluss findet bei der Aktivistin Hope, aber auch bei Aaron, der immer wieder verschwindet und sie immer wieder zu ärgern vermag.

Schlussendlich landen wir mit Flora und Alice auf Utopia-I, auf das ich hier aber nicht weiter eingehen werde wegen Spoilergefahr. Nur so viel: Auch hier wieder ein tolles Setting, wunderbar umschrieben und absolut packend.

Grundsätzlich geht es hier nicht nur um ein Mädchen, das erwachsen wird, und auch nicht nur um eine intergalaktische Reise voller Abenteuer, sondern auch um die Frage: Was machen wir Menschen falsch und was können wir noch besser machen? Ist Profit so viel wichtiger als ein einziges Leben? Ist Macht so viel erstrebenswerter als ein gemeinsames Zusammen? Und wie können wir vermeiden, dass wir die Erde und auch die Ärmsten Länder und ihre Bewohner nicht ins Unendliche ausbeuten? „A Hundred Chances“ regt mit seinen teils sehr erschreckenden Passagen zum Nachdenken an. Und das ist gut so und wichtig so.

Gibt es meinerseits noch Kritik? Nein, nicht wirklich. Die Geschichte ist wunderbar bildlich dargestellt, vermag Gefühle beim Lesen hervorzubringen, bietet einmal keine „Insta Love“, und bewegt auch im Nachhinein noch. Ein klitzekleines Manko gibt es aber: Es gibt noch keine Fortsetzung und das Buch ist als Einzelband geplant...



Fazit

Ist „A Hundred Chances“ nun der erwartete Mix aus Dystopie, Sci-Fi und Romanze? Jein. Dystopie auf jeden Fall. Sci-Fi nur in ein paar Aspekten. Romanze? Ein klitzekleines Bisschen vielleicht. Bin ich deswegen enttäuscht? Auf keinen Fall! „A Hunred Chances“ ist eine faszinierende und äusserst tiefgründige Geschichte, die mich gefesselt und gepackt hat, die mich aufwühlen konnte und an die ich sicherlich noch lange zurückdenken werde.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Ich will mehr! Die Sümpfe New Orleans, eine dunkle Macht, ein Jäger und eine junge Voodoo-Priesterin - spannend, prickelnd, i love it!

Bayou Priestess. Die Voodoo-Prinzessin von New Orleans
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Inhalt
Etwas Dunkles und Gefährliches treibt sich im Bayou, den Sümpfen New Orleans, herum und verschleppt Menschen. Die junge Voodoo-Priesterin Rosie sieht es als ihre Pflicht an, dieses Wesen, dieses ...

Inhalt
Etwas Dunkles und Gefährliches treibt sich im Bayou, den Sümpfen New Orleans, herum und verschleppt Menschen. Die junge Voodoo-Priesterin Rosie sieht es als ihre Pflicht an, dieses Wesen, dieses Monster zu stoppen und die Entführungen zu beenden. Als sie eines Nachts bei der Durchführung eines Rituals vom Jäger Morrison unterbrochen wird, befürchtet sie schlimmes. Denn noch sind ihre Kräfte moderat und sie kann sich mehr schlecht als recht verteidigen. Doch auch der Jäger ist auf der Suche nach dem Monster und die beiden schliessen sich ungewollt zusammen. Dass ausgerechnet Morrison, der seit seiner Geburt übernatürliche Wesen verfolgt und tötet, die junge Voodoo-Priesterin, auf der die grosse Last ihres Erbes ruht, zu verstehen scheint, bringt die Welt der beiden komplett durcheinander... fast noch mehr, als die dunkle Bedrohung die im Bayou lauert, dies tut.

Meine Meinung
Ich weiss noch, als ich damals das Cover und die Geschichte beim Schreibwettbewerb entdeckt habe. Ich war sofort hin und weg. Voodoo, die Sümpfe New Orleans, eine dunkle Bedrohung. Ja, bitte ja! Als die Geschichte dann nicht gewonnen hat, war ich traurig, habe aber immer Ausschau danach gehalten - und Luftsprünge gemacht, als ich entdeckt habe, dass sie doch noch bei Impress erscheinen darf! Der Schreibstil der Autorin ist toll, er lässt sich flüssig lesen, bringt die nötige Spannung und Gefühle rüber und der Humor ist genial. Kein Wunder bin ich nur so durch die Story geflogen. Bis kurz vor Ende. Da wollte ich dann nicht mehr weiterlesen... weil ich nicht wollte, das es endet.

Im Bayou, den Sümpfen New Orleans und Rosies Heimat, treibt sich eine dunkle Macht herum und entführt wahllos Menschen. Rosie versucht das Geheimnis aufzudecken, doch ausgerechnet das Gremium der Hexer legt ihr Steine in den Weg - denn die Entführungen können nur von den Wandlern kommen. Rosie indes weiss es besser, nicht alles kann auf den uralten Konflikt Hexer-Wandler zurückgeführt werden. Dass sie ausgerechnet Hilfe von einem Jäger des Übernatürlichen bekommen würde, hätte sie nicht gedacht. Und auch nicht, dass Morrison sie so fasziniert. Gemeinsam decken sie nach und nach auf, welche Ungeheuerlichkeit sich im Bayou versteckt.

Klingt spannend? Ist es auch! Und wie! Am liebsten würde ich euch alles darüber erzählen. Wirklich. Deshalb hier mein Appell: Wenn ihr Urban Fantasy mögt, verschiedene Magiearten interessant findet und ihr Spannung und ein bisschen Prickeln so schätzt wie ich es tue, dann lest dieses Buch!!!

New Orleans in unserer Zeit und unserer Welt - nur mit Magie, Gestaltwandlern und anderen übernatürlichen Wesen. Grandios, genial, packend, ich bin verliebt! Als Schauplatz bietet sich New Orleans praktisch an - ein magischer, teils düsterer, aber ganz und gar vielseitiger Ort. Heimat von Rosie, unserer Protagonistin. Sie ist Voodoo-Priesterin mit Leib und Seele, und sie führt den Leser in die Voodoo-Praktiken ein. Aber nicht nur Voodoo ist hier gang und gäbe, auch Hexerei, brujería und andere Magieformen werden praktiziert und thematisiert. Daneben bekommen auch Wandler ihre Bühne und weitere Übernatürlichkeiten werden angesprochen. Urban Fantasy auf ganz wunderbarem Niveau mit dem gewissen Etwas.

Rosie ist kreolischer Abstammung, eine Voodoo-Priesterin, und ein durch und durch guter Mensch. Sie ist ruhig und besonnen, kann aber auch ganz anders. Auch wenn sie vielleicht nicht die herkömmliche Kämpferin ist, so weiss sie doch, sich in dieser Welt zu behaupten. Ich mag sie so unglaublich gerne.
Morrison ist ein Jäger, der ein hartes Training hinter sich hat und zu wissen glaubt, was auf dieser Welt alles falsch läuft: Das Übernatürliche. Doch als er Rosie trifft, wirft dies sein Weltbild total durcheinander.
Klar, dass es zwischen Rosie und Morrison geradezu funkt. Die Unterhaltungen, der Schlagabtausch zwischen den beiden hat der Geschichte die nötige Würze und Auflockerung gegeben. Die beiden harmonieren auf eine Art zusammen, die sie erst selber noch entdecken müssen.

Aber einen Minuspunkt gibt es. Und zwar, dass Bayou Priestess nur ein Einzelband ist! Das macht mich schon sehr traurig. Also liebe Autorin und auch lieber Verlag: Wir (also vor allem ich, aber ich denke, ich bin nicht allein) wollen mehr! Diese Urban Fantasy-Welt will noch eine Menge ihrer Geheimnisse erzählen. Rosie und Morrison wollen noch eine Menge Abenteuer erleben. Ihre Geschichte hat doch erst gerade begonnen...

Fazit
Die sümpfe New Orleans, eine dunkle Macht, verschwundene Menschen, ein Jäger, eine junge Voodoo-Priesterin - eine absolut gelungene Mischung, die mich von der ersten Seite an vom Hocker gehauen und mitgerissen hat. Spannend, prickelnd, magisch, und einfach mal was anderes. Ich bin begeistert und möchte mehr, mehr, mehr!

#Lieblingscupcake

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Bitte mehr davon! Dämonen, Totenwächter, eine Liebe die so nicht sein will - wahnsinnig gut!

Crystal Skies (Erbin der Wächter 1)
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Inhalt
Jenna-Phiona Sinclair hat ihr Leben mehr schlecht als recht im Griff: Jede Nacht verfolgt sie derselbe Albtraum und lässt sie schreiend aufwachen, ihre Mitschüler meiden sie und sie wird von Pflegefamilie ...

Inhalt
Jenna-Phiona Sinclair hat ihr Leben mehr schlecht als recht im Griff: Jede Nacht verfolgt sie derselbe Albtraum und lässt sie schreiend aufwachen, ihre Mitschüler meiden sie und sie wird von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben. Als sie im Schulunterricht einnickt und unwissentlich einen Dämon aus ihrem Englischheft beschwört, gerät ihre Welt komplett aus den Fugen. Und ausgerechnet Zac Cohen, der Typ, der ihr das Herz gebrochen hat und sie wie Müll behandelt, scheint der einzige zu sein, der weiss, was mit ihr los ist. Er bringt sie in die Gläserne Stadt, wo sie ihre Bestimmung finden und ausgebildet werden soll. Doch auch in dieser Welt herrscht das Chaos...

Meine Meinung
Zugegeben, das Cover hat mich nicht sehr angesprochen, der Klappentext dafür umso mehr! Mädchen beschwört aus Versehen Dämon aus Schulheft. Jap, damit kriegt man mich! Und Leute, ich habe es wirklich nicht bereut! Der Schreibstil der Autorin ist einfach genial - flüssig zu lesen, tolle Dialoge, viel Gefühl und einfach spannend.

Jenna ist ein Pflegekind und hat es nie einfach gehabt im Leben. Sie kann sich nicht an ihre Eltern erinnern, geschweige denn daran, was mit ihnen passiert ist, sie wird Nacht für Nacht von ein und demselben Albtraum geplagt und in der Schule trifft sie immer wieder auf Zac, der ihr das Herz gebrochen hat und sie seither nicht gerade freundlich behandelt. Als sie einmal mehr im Englischunterricht einnickt, beschwört sie aus Versehen den einarmigen Erec, einen Dämonen, aus ihrem Schulheft. Und plötzlich ist Zac an ihrer Seite und scheinbar der einzige, der weiss, was mit ihr passiert...

Fantastische Abenteuer mit Totenwächtern auf anderen Astralebenen
In den 430 Seiten dieses Buches steckt ein wahnsinns Abenteuer. Dämonen und Albträume sind erst der Anfang - die Welt, die sich einem in der Geschichte auftut ist fantastisch. Und zumindest ich habe noch nie etwas dergleichen gelesen. Die Gläserne Stadt, Totenwächter, die AoD (Academy of Death) - Wahnsinn! Und wahnsinnig gut!

Gerade das Konzept der Totenwächter fand ich sehr gelungen: Menschen die auf andere Astralebenen reisen können, um die Seelen der Verstorbenen der heiligen Justitia zu überbringen. Und Totenwächter wird man nicht, man ist es von Geburt an. Klar, dass sich da einige zu höherem berufen fühlen, während andere damit ihre Probleme haben und am liebsten nichts mit dieser Welt zu tun haben möchten.

Zugegeben, die ganze Sache mit den Astralebenen fand ich manchmal etwas... kompliziert. Ja, ich bin ehrlich, ich bin nicht ganz dahintergekommen. Das hat aber weder den Lesefluss gehindert noch das Lesevergnügen geschmälert. Ich bin tatsächlich hin und weg von der Idee!

Sarkasmus, leidende Protagonisten und geniale Nebendarsteller
Mit Jenna habe ich sofort mitgefiebert. Sie ist ziemlich abgestumpft durch das, was sie alles mitmachen musste. Das und der nächtliche Albtraum, der ihr Schlafentzug beschert, hat sie unglaublich sarkastisch werden lassen. Ehrlich, Jenna und ich sind was das angeht Zwillinge. Ich hab sie so gefeiert!

Als Gegenpart dient Zac Cohen: aus guter Familie, Sportler, angesehen - und offenbar ein Totenwächter, der mit seinem eigenen Schicksal hadert. Mochte ich Zac? Definitiv! Konnte ich ihn und seine Beweggründe verstehen? Jap. Hab ich ihn trotzdem am liebsten schütteln wollen? Sowas von...

Auch Nebencharaktere bietet die Geschichte, und zwar von der ganz besonderen Sorte. Vor allem Granny Cohen war der Brüller. Daneben habe ich vor allem Babs in mein Herz geschlossen, aber auch Elijha und Connor. Wunderbare Charaktere, die der Geschichte die besondere Würze verleihen.

Da war doch noch was mit Gefühlen?
Wer jetzt eine schnulzige Liebesgeschichte mit ein bisschen Fantasy erwartet, dem sei gesagt: ihr liegt falsch. Zwar gibt es eine Liebesstory, aber die ist komplett anders, als ihr vielleicht denkt, und genau deswegen habe ich sie so geliebt! Und ein bisschen Fantasy? Ist in Wahrheit sehr solide, spannende Urban Fantasy, die einen so richtig fesseln kann.

Der einzige richtige Minuspunkt für mich? Es ist ein Einzelband. Ich sähe da definitiv noch viel Stoff für mindestens 2-3 weitere Bücher in dieser Welt, und ich hoffe, dass sich Crystal Skies so gut verkauft, dass Verlag und Autorin sich entschliessen, die Geschichte weiter zu erzählen!

Fazit
Solide Urban Fantasy mit einer Idee, die ich so noch nicht gelesen habe, unglaublich tollen Protagonisten, einer fesselnden Storyline und einer Menge Gefühl. Ich hoffe auf mindestens einen Folgeband, denn ich will mehr davon!

#Lieblingsbuch

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Bittersüss, heftig, wunderbar

Stormy Like A Hurricane
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Dallas Hanson ist eine Naturgewalt, ein Tornado - und ich stecke mittendrin. Mitten in seinem Auge. Dort, wo es ganz ruhig ist, wo diese trügerische Windstille herrscht und über mir nur wolkenloser Himmel ...

Dallas Hanson ist eine Naturgewalt, ein Tornado - und ich stecke mittendrin. Mitten in seinem Auge. Dort, wo es ganz ruhig ist, wo diese trügerische Windstille herrscht und über mir nur wolkenloser Himmel ist. Man kann dann schnell vergessen, dass um einen herum ein urgewaltiger Wirbel kreist.
(S. 110/Tolino)


Inhalt
Hollie Carter verschlägt es eher durch Zufall nach Alaska, wo sie ihr Leben neu aufbauen will. Als ihre Mitarbeiterin Kayleigh sie zu sich nach Hause einlädt, freut sie sich darauf, neue Kontakte und Freundschaften zu knüpfen. Doch sie trifft dort ausgerechnet auf Dallas Hansons. Einen undurchsichtigen, sehr verschlossenen und düsteren Gesellen, der ganz offenbar null Interesse an Hollie zeigt. Dumm nur, dass er ihr Herz schneller schlagen lässt.
Dallas Hanson ist eigentlich nur auf der Durchreise in Alaska. Er hat einen Plan, der ihn schon fast sein ganzes Leben lang antreibt. Denn was ihm vor Jahren zugestossen ist, kann und will er nicht vergessen, und er ist schon längst im Abgrund gelandet. Ausgerechnet jetzt, so kurz vor seinem Ziel, taucht Hollie in seinem Leben auf: Eine quirlige, offene junge Frau, die ihn mehr fasziniert, als gut für ihn ist.


Meine Meinung
Ich liebe die Bücher von Annie J. Dean. Bisher hat sie mich noch kein einziges Mal enttäuscht. Da ich aber erst ihre Fantasy- Titel gelesen habe, war ich besonders gespannt auf "Stormy like a Hurricane".
Wie immer überzeugt mich die Autorin mit ihrem Schreibstil. Flüssig, leicht zu lesen und doch packend und an den richtigen Stellen humorvoll, romantisch oder verzweifelt. Kein Wunder, gehört sie mittlerweile zu meinen liebsten Autorinnen.


Anhand des Klappentextes wusste ich nicht so recht, was mich erwartet. Klar: Romantik, Prickeln, eine Liebesgeschichte aber mit etwas Drama. Tatsächlich habe ich viel mehr bekommen. Eine wunderbar ausgearbeitete Geschichte um zwei komplett unterschiedliche Menschen, die mit sich und einander erst ins Reine kommen, ihre Dämonen bezwingen und zueinander finden müssen. Und dazwischen ganz viele Geheimnisse und Traumata, die es zu überwinden gilt.
Hollie ist ein kleiner Wirbelwind, ein bunter Vogel, ein Mensch voller positiver Energie. Sie liebt das Leben und was es einem geben kann. Dallas dagegen ist pure Finsternis, Verzweiflung und Leid. Während ich mit Hollie zu Beginn nicht ganz warm wurde, hat mich Dallas von Anfang an fasziniert und ich wollte unbedingt seine Geschichte erfahren.


Mir fällt es gerade sehr schwer, eine Bewertung zu schreiben. Ich will nicht spoilern, und ich kann meine Gefühle nicht so recht in Worte fassen. "Stormy like a Hurricane" ist nämlich ziemlich düster und hoffnungslos, gleichzeitig aber voller Licht und Liebe und dem Versprechen, dass alles gut werden kann. Die Tragik in der Geschichte wiegt schwer und zerreisst einen fast, gleichzeitig aber gibt einem die Story so viel: Liebe, Freundschaft, Hoffnung.
Was ich sagen kann: Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Sowohl Hollie als auch Dallas vermögen retrospektiv komplett zu überzeugen. Und auch in die Nebencharaktere, allen voran Kayleigh und Nic habe ich mich ein bisschen verliebt (und freue mich sehr auf ihre Geschichte). Die ganze Storyline ist spannend und mit durchgehend rotem Faden gezeichnet und konnte mich komplett abholen. Gerade das letzte Drittel habe ich praktisch inhaliert - und obschon es hier besonders tragisch wird, wollte ich immer weiter und weiter lesen. Manchmal sind wir Leser schon ein bisschen masochistisch veranlagt...
Zu überzeugen vermochte auch die Liebesgeschichte. Denn hier ist es kein ewig langes Werben, kein Hin und Her, und auch nicht sofort die ganz grosse Liebe. Hollie ist sich stets ihrer Gefühle bewusst, aber auch der Tatsache, dass Dallas diese vermutlich nicht erwidert. Es wird nicht ewig geschäkert und geflirtet, denn hier handelt es sich um zwei erwachsene Menschen, die wissen, was sie wollen. Ich habe das sososo sehr genossen! Kein künstliches "aber du hast..."-Drama, keine Vorhaltungen, einfach nur zwei Menschen, die gerne zusammen sind, aber beide ihre eigenen Wege gehen können. Ganz grosses Lob an dieser Stelle!


So, und wer es bis hier geschafft hat, meinen wirren und zusammenhanglosen Worten zu folgen, dem kann ich eigentlich nur noch eines mitgeben: Lest das Buch!


Fazit
Tragisch, traurig und doch voller Hoffnung. "Stormy like a Hurricane" hat mir wahnsinnig gut gefallen, mich unterhalten, ein wenig zerstört und verstört, mir aber auch sehr viel gegeben: Spannung, Liebe, Knistern, und einfach wie von der Autorin gewohnt: Wunderbare Charaktere, ein klasse Schreibstil, eine perfekt ausgearbeitete Storyline. Und gaaanz viele Emotionen. Lasst euch in Dallas' Dunkelheit entführen und Hollies Licht auf euch scheinen.

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