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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2019

Toll erzählter historischer Roman mit facettenreichen Protagonisten

Das Geheimnis der Fjordinsel
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Die junge Rike steht 1980 ihre Frau in einem Männerberuf in Ostfriesland, als ihr geliebter Opa, bei dem sie aufgewachsen ist und immer noch wohnt, stirbt. In seinem Erbe befinden sich Briefe ihrer Oma ...

Die junge Rike steht 1980 ihre Frau in einem Männerberuf in Ostfriesland, als ihr geliebter Opa, bei dem sie aufgewachsen ist und immer noch wohnt, stirbt. In seinem Erbe befinden sich Briefe ihrer Oma Johanne, die diese an Rikes Mutter Beate geschrieben hatte, nachdem sie Ostfriesland verlassen hatte und in ihre Heimat Norwegen zurückgekehrt war.
Johanne hatte es in jungen Jahren in den 1920er Jahren in Norwegen auch nicht leicht, denn ihr Vater wurde sehr plötzlich aus dem Leben gerissen und Johanne sorgte sich um das Überleben und Weiterbestehen der familiären Weinhandlung…
Als Rike erfährt, dass ihre Oma Johanne noch lebt, macht sie sich gleich auf den Weg nach Norwegen.


Meine Meinung:
Der neue Roman von Christine Kabus hat mich absolut begeistert, denn er hat alles, was ein guter historischer Roman für mich haben muss.
Sehr gut gefallen hat mir, dass ich einiges über die norwegische Geschichte gelernt habe und ich gemerkt habe, wie viel valide und fundierte Recherche hinter dem Roman steckt.

Darüber hinaus haben wir aber besonders die handelnden Personen und die Geschichte selbst viel Freude bereitet. Ich mag ohnehin gerne Romane mit starken Frauen in den Hauptrollen, aber bei Rike und Johanne hatte ich beim Lesen regelrecht das Gefühl, dass es sich um liebe Familienmitglieder handelt. Ihre Anlage im Roman war so vielschichtig und facettenreich, dass ich extrem gerne „Zeit mit ihnen verbracht“ habe und es genossen habe, mehr über ihre Hintergründe und Motivationen zu erfahren.
Wenngleich ich schon viele sehr gut historische Romane gelesen habe, sind mir die handelnden Personen in diesem Buch wirklich besonders ans Herz gewachsen. Sie sind aus meiner Sicht außergewöhnlich lebensecht und gelungen dargestellt.

Auch der Spannungsbogen und die Geschichte an sich haben mir sehr gut gefallen. Durch die Erzählung aus unterschiedlichen Perspektiven von Johanne und Rike im Wechsel erfährt man abwechselnd den Fortgang der Handlung in den verschiedenen Zeiten. Ich war zum Ende eines Kapitels oft ein bisschen traurig, dass ich an dieser Stelle nicht weiterlesen konnte, und habe mich gleichzeitig schon wieder auf den Fortgang an der anderen Stelle gefreut.


Fazit:
Dieser Roman von Christine Kabus hat mir wieder exzeptionell gut gefallen, sogar noch ein kleines bisschen besser als „Das Lied des Nordwinds“. Von mir eine ganz klare Empfehlung und volle fünf Sterne!

Veröffentlicht am 08.08.2019

Erneut ein unterhaltsamer Roman von Sophie Kinsella voller Situationskomik

Dich schickt der Himmel
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Fixie hat seit ihrer Kindheit das Bedürfnis, jegliche kleine und größere Sache zu „fixen“, ob es ein schiefes Bild ist oder ein Freund, der Hilfe benötigt… So ergibt es sich, dass sie in einem Kaffee kurz ...

Fixie hat seit ihrer Kindheit das Bedürfnis, jegliche kleine und größere Sache zu „fixen“, ob es ein schiefes Bild ist oder ein Freund, der Hilfe benötigt… So ergibt es sich, dass sie in einem Kaffee kurz auf den Laptop von Sebastian aufpassen soll und diesen vor einer größeren Katastrophe rettet. Sebastian stellt ihr daraufhin einen „Schuldschein“ aus, den Fixie eigentlich niemals einlösen wollte…. Bis dann ihr Jugendschwarm Ryan auftaucht, der plötzlich einen Job braucht.
Und so beginnt ein größeres Hin und Her von „Schulden“ und „Gegenschulden“ zwischen Fixie und Sebastian – bis sie vielleicht endlich einmal versteht, was ihr selbst gut tut.


Meine Meinung:
Ich hatte schon sehnsüchtig auf den neuen Roman von Sophie Kinsella gewartet, weil mich ihre Bücher immer sehr gut unterhalten haben und ich vor allem die Situationskomik in ihren Geschichten sehr mag.
Auch der neue Roman hat mich nicht enttäuscht, denn er ist gewohnt locker und flüssig erzählt mit einem feinen Humor, der ständig durchscheint, und einer sympathischen Heldin, die auch mal über sich selbst lachen kann.

Die Geschichte hat einen schönen gelungenen Spannungsbogen und hat mir auch wegen der Entwicklung der Protagonistin sehr gut gefallen. Aufgrund dieser Entwicklung hat der Roman auch eine schöne Botschaft, denn Fixie kümmert sich zu Beginn immer nur um andere und stellt ihre eigenen Bedürfnisse immer zurück.


Fazit:
Für Fans von Sophie Kinsella wieder ein schöner kurzweiliger Roman, der mich gut unterhalten hat. Insgesamt eine runde Sache.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Wirklich schöne Geschichte mit mehr Tiefgang als erwartet – toll gelesen

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Tiffy und Leon gehen einen ganz besonderen Deal ein: Sie teilen sich nicht nur eine Wohnung, sondern ein Bett. Tiffy braucht dringend eine Bleibe in London, nachdem sie bei ihrem Freund ausgezogen ist, ...

Tiffy und Leon gehen einen ganz besonderen Deal ein: Sie teilen sich nicht nur eine Wohnung, sondern ein Bett. Tiffy braucht dringend eine Bleibe in London, nachdem sie bei ihrem Freund ausgezogen ist, und Leon braucht dringend Geld, um seinen Bruder bei der Wiederaufnahme seines Verfahrens zu unterstützen.
Da Tiffy tagsüber bei einem Verlag arbeitet und Leon nachts als Pfleger in einem Hospiz, passen ihre Anforderungen gut zusammen. Sie sehen sich nie, sondern verständigen sich per Post-it, was sich zu einem sehr intensiven Austausch ausweitet…


Meine Meinung:
Von Anfang an haben mich die beiden Sprecher, die die Kapitel im Wechsel aus Sicht von Tiffy und Leon lesen, gefangen genommen. Die Stimmen sind extrem angenehm und man kann der Geschichte dank der erfrischenden Leseweise sehr gut folgen.
Ich hatte ursprünglich aufgrund des Klappentextes eine witzige und unbeschwerte Liebesgeschichte erwartet. In der Tat war die Geschichte auch witzig und voller Situationskomik, aber so unbeschwert wie erwartet war sie nicht.

Daher war ich sehr positiv überrascht, wie sich die Geschichte im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt und an Tiefe gewinnt. Es steckt wirklich viel in der Handlung und vor allem in der sehr glaubwürdigen und warmherzigen Beschreibung der handelnden Personen. Die Charaktere waren mir gleich sympathisch, wenngleich es sich eher um ungewöhnliche Helden handelt.

Mich hat es wirklich sehr berührt, wie Tiffy und Leon sich entwickeln und wie sie gemeinsam herausfinden, was sie belastet und was ihnen gut tut.

Darüber hinaus ist die Idee, wie die beiden sich eine Wohnung teilen und per Post-It verständigen, einfach sehr gelungen und auch super umgesetzt.
Die Geschichte erfüllte insofern die Erwartungen, die ich bezüglich der besonderen Situation und ihres Witzes hatte, voll und ganz.

Auch die Botschaften, die mit der Geschichte vermittelt wurden, fand ich sehr gelungen. Es ist ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch Mut macht!


Fazit:
Diese Geschichte war für mich eine runde Sache, die deutlich mehr Tiefgang hatte, als ich es erwartet habe. So wurde ich nicht nur gut unterhalten, sondern richtig berührt.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Eine wunderschöne Geschichte, fesselnd erzählt

Die Mondspielerin
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Marianne möchte auf einer Reise nach Paris ihrem Leben, das sie seit vielen Jahren an der Seite ihres kaltherzigen Ehemanns führt, ein Ende setzen. Doch sie wird gerettet und landet über Umwege in einem ...

Marianne möchte auf einer Reise nach Paris ihrem Leben, das sie seit vielen Jahren an der Seite ihres kaltherzigen Ehemanns führt, ein Ende setzen. Doch sie wird gerettet und landet über Umwege in einem kleinen Ort in der Bretagne.
Hier heuert sie als Hilfsköchin in einem kleinen Restaurant / Hotel an und von da an gibt es jeden Tag immer wieder einen neuen Grund, warum sie ihr Leben doch nicht beenden kann.
Kann es für sie doch noch ein Leben voller Glück geben?


Meine Meinung:
Die Bücher von Nina George, insbesondere die Romane aus dem Zyklus rund um das Sterben und den Tod („Das Lavendelzimmer“, „Das Traumbuch“), haben mich stets sehr gefesselt und berührt.
Auch der Roman „Die Mondspielerin“ hat meine Erwartungen nicht enttäuscht, denn er ist genauso warmherzig und behutsam erzählt wie die anderen beiden Romane.

Wie ich es von Nina George gewohnt bin, zeichnet die Autorin die handelnden Personen sehr liebevoll mit allen ihren Ecken und Kanten, Sorgen und Nöten, aber auch ihren Stärken und dem, was sie anderen zu geben haben. Die handelnden Personen sind daher etwas ganz Besonderes und so glaubwürdig und authentisch angelegt, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann und gerne Zeit mit ihnen verbringt.

Darüber hinaus ist auch die Handlung von der Szenerie her so reizend angelegt, dass das französische Flair einem schon auf den ersten Seiten entgegen“wabert“. Ich konnte mir den bezaubernden kleinen Ort in der Bretagne, in den es Marianne verschlägt, mit seinen (fiktiven) Einwohnern richtig gut vorstellen und habe auch die Beschreibungen der französischen Köstlichkeiten sehr genossen.

Die Entwicklung von Marianne hat mich sehr berührt und ich konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen, weil mich ihre Geschichte so gefangen genommen hat.


Fazit:
Diesen Roman kann ich allen Liebhabern von wunderbarer Unterhaltungsliteratur mit Tiefgang sehr ans Herz legen. Mich hat er nicht nur unterhalten, sondern auch berührt.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Netter kleiner Sonderband zur Ostpreußen-Saga

Frühling auf Gut Fennhusen
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Frederike wächst in den 1920er Jahren auf einem großen Gut in Ostpreußen auf. Bevor sie für ein Jahr auf eine Höhere Töchter-Schule gehen soll, genießt sie noch einmal das Leben auf dem Gut in vollen Zügen, ...

Frederike wächst in den 1920er Jahren auf einem großen Gut in Ostpreußen auf. Bevor sie für ein Jahr auf eine Höhere Töchter-Schule gehen soll, genießt sie noch einmal das Leben auf dem Gut in vollen Zügen, reitet mit ihrem Lieblingspferd aus und kümmert sich um den Tiernachwuchs auf dem Bauernhof.
Als sich Besuch auf dem Gut angekündigt, kommt (auf Basis einer Anregung aus Amerika) die Idee auf, ein schönes großes Fest mit allen Nachbarn aus Anlass des „Muttertages“ zu feiern. Und schon werden auch Frederike und ihre beste Freundin in die Vorbereitungen involviert und es wird tagelang eingekauft, gekocht und gebacken, damit an dem großen Tag auch alles schön ist.


Meine Meinung:
Ich mag die historischen Romane von Ulrike Renk sehr und habe mich daher sehr gefreut, als ich diesen kleinen Sonderband zufällig im Urlaub entdeckt habe.
Dank der sehr flüssigen und angenehmen Erzählweise fühlte ich mich von Anfang an nach Gut Fennhusen in Ostpreußen versetzt.
Die Figuren werden so warmherzig und mit so viel Liebe beschrieben, dass ich es sehr genossen habe, sie zu begleiten und „Zeit mit ihnen zu verbringen“. Gerade Frederike ist ein Charakter, der einem sofort sympathisch ist.

Darüber hinaus ist es wirklich sehr gelungen dargestellt, wie so ein großer Haushalt auf einem Gut in den 1920er Jahren geführt wurde. Ich konnte mir die Tätigkeiten im Haus, in der Küche, in den Ställen… sehr gut vorstellen.

Ich habe mich beim Lesen sehr wohlgefühlt und wurde außerdem gut unterhalten und habe noch etwas gelernt.


Fazit:
Das kleine Büchlein ist aus meiner Sicht sehr lesenswert, denn es ist einfach nett, lehrreich und eine echte Wohlfühlgeschichte.