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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Reizende und anregende Geschichte

Alle Tage, die wir leben
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Tilda steht kurz vor ihrem 60. Geburtstag, als ihr Freund mit ihr Schluss macht und sie ihren wichtigsten Kunden verliert. Kann es noch schlimmer kommen?
Sie macht sich auf die Suche nach einem Job, mit ...

Tilda steht kurz vor ihrem 60. Geburtstag, als ihr Freund mit ihr Schluss macht und sie ihren wichtigsten Kunden verliert. Kann es noch schlimmer kommen?
Sie macht sich auf die Suche nach einem Job, mit dem sie die Flaute überbrücken kann und stößt auf die Anzeige einer 84jährigen Frau „in den besten Jahren“, die eine Privatsekretärin und Hilfe beim Aufräumen ihres Lebens nach schwedischem Vorbild sucht. Tilda zögert nicht lange und bewirbt sich bei der rüstigen Seniorin.


Meine Meinung:
Der Roman hat mir von Anfang an gut gefallen, denn er ist so schön warmherzig und in einem tollen Tempo erzählt. Die handelnden Personen, vor allem Tilda, sind sehr gut und nachvollziehbar angelegt – so dass sich interessantes Entwicklungspotential ergibt. Tilda ist irgendwo in der Vergangenheit steckengeblieben und in ihrer Entwicklung stagniert. Es gibt so viel Leben, das sie nicht gelebt hat. Umso mehr wird es nun Zeit für sie, sich weiterzuentwickeln und noch etwas vom Leben zu haben.
Es ist toll, wie Tilda auf Ruth trifft, die mit 84 Jahren zwar noch einiges vorhat, aber dennoch nach schwedischem Vorbild nicht nur ihre physischen Dinge, sondern auch ihr Leben aufräumen möchte.
Die beiden tun sich gut und es ist eine besondere Freude, über ihre besondere Freundschaft zu lesen.
Zum Ende hin hat das Erzähltempo zwar in meiner Wahrnehmung etwas nachgelassen und es blieben zum Schluss doch einige Punkte noch etwas offen, aber das sind aus meiner Sicht höchstens kleinere Abstriche, die mein Lesevergnügen nicht wirklich getrübt haben.


Fazit:
Ich habe diese reizend angelegte Geschichte wirklich gerne gelesen, denn sie hat mich gut unterhalten und angeregt. Ich habe dadurch große Lust bekommen aufzuräumen. Insgesamt vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2019

Gelungener Auftakt einer neuen Reihe romantischer Geschichten

Show me the Stars
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Liv ist 22 und arbeitet als freie Mitarbeiterin hart daran, eine Festanstellung in der Redaktion des Magazin „Globus“ zu bekommen. Doch ein Problem mit einem Interview führt zu einem abrupten Ende ihres ...

Liv ist 22 und arbeitet als freie Mitarbeiterin hart daran, eine Festanstellung in der Redaktion des Magazin „Globus“ zu bekommen. Doch ein Problem mit einem Interview führt zu einem abrupten Ende ihres Engagements und so entschließt sie sich aufgrund einer Annonce spontan dazu, für sechs Monate nach Irland zu gehen und Housesitter für einen Leuchtturm auf einer kleinen Insel vor der Küste zu spielen.
Kjer, der sie zur Insel übersetzt und sie dort regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt, ist so ziemlich der attraktivste Mann, den sie kennt. Leider hat er einen sehr zweifelhaften Ruf als Herzensbrecher…


Meine Meinung:
Aufgrund der sehr angenehmen und flüssigen Schreibweise hat mir der Roman gleich zugesagt. Die Geschichte ist sehr schön angelegt und hat einen gelungenen Spannungsbogen, so dass die Entwicklungen durchaus nachvollziehbar und des Ende stimmig sind.
Besonders gut hat mir die Anlage der Personen gefallen. Liv war mir gleich sympathisch und auch Kjer ist nicht eindimensional dargestellt, sondern sehr tiefgründig. Gerade die Entwicklung der Protagonisten ist sehr glaubwürdig beschrieben, weil man als Leser Stück für Stück immer mehr über ihren Hintergrund und Dinge aus ihrer Vergangenheit erfährt, die sie geprägt haben.

Sehr schön kommt auch das besondere Flair in dem Leuchtturm in Irland rüber, so dass ich mir sehr gut vorstellen konnte, wie Liv dort lebt. Insofern hat das Buch bei mir große Lust auf einen Urlaub am Meer geweckt!

Insgesamt hat das Buch meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Ich freue mich schon auf Band 2 und 3 dieser Reihe, in denen jeweils andere Pärchen im Vordergrund stehen (die man z.T. auch schon jetzt kurz kennengelernt hat).


Fazit:
Diesen schönen romantischen Roman kann ich allen sehr empfehlen, die nicht nur unterhalten, sondern auch emotional berührt und von einer besonderen Atmosphäre eingefangen werden wollen.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Spannender Thriller, bei dem einem der Atem wegbleibt

Lazarus
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Joona Linna kann es nicht glauben: Der Massenmörder Jurek Walter, den seine Kollegin Saga vor Jahren erschossen hat, ist zurückgekehrt und hinter ihm und seiner Familie her. Darüber hinaus scheint er einen ...

Joona Linna kann es nicht glauben: Der Massenmörder Jurek Walter, den seine Kollegin Saga vor Jahren erschossen hat, ist zurückgekehrt und hinter ihm und seiner Familie her. Darüber hinaus scheint er einen neuen Komplizen zu haben und die ersten Leichen pflastern dessen Weg…
Ist es wirklich Jurek Walter, der wieder da ist? Auf wen hat er es abgesehen? Wie kann Joona seine Familie schützen?

Meine Meinung:
Ich habe schon länger nichts mehr von dem Autorenehepaar Lars Kepler gelesen und war dennoch sofort gefangen von dem spannenden Thriller. Zwischendurch habe ich fast das Atmen vergessen, weil sich die Handlung überschlägt. Es gibt durchaus viele grausame Szenen, so dass der Roman nichts für Leser mit schwachen Nerven ist!
Besonders durch die kurzen Kapitel und die ständig wechselnden Perspektiven lässt sich der dicke Wälzer (über 600 Seiten) extrem schnell und flüssig lesen. Man bekommt ein sehr rundes Bild, weil man den Geschehnissen aus verschiedenen Blickwinkeln folgen kann, und möchte auch immer schnell wissen, wie es an anderen Stellen der Handlung weitergeht.
Die Geschichte ist an sich sehr gut konstruiert und in sich stimmig und bleibt durchgehend sehr bedrohlich. Es gibt viele Details, die zum Nachdenken anregen und sehr elegant in die Erzählung eingestreut werden.

Fazit:
Insgesamt ist „Lazarus“ ein sehr gelungener Thriller und auch wenn ich dieses Genre eher selten lese, hat mir dieser spannende Roman sehr gefallen.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Eine Kindheit und ein Leben auf Sylt – Urlaubsstimmung garantiert

Inselluft mit Honigduft
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Kerin wächst in Morsum auf Sylt behütet auf einem Bauernhof auf. Sie als Einzelkind wird im Kreise ihrer Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten verwöhnt und hat eine sehr behütete Kindheit in einer schönen ...

Kerin wächst in Morsum auf Sylt behütet auf einem Bauernhof auf. Sie als Einzelkind wird im Kreise ihrer Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten verwöhnt und hat eine sehr behütete Kindheit in einer schönen Umgebung.
Als junge Erwachsene beschließt sie nach Hamburg und in die große weite Welt zu gehen, doch nach einigen Jahren zieht es sie und ihre große Liebe doch wieder zurück auf die Insel…


Meine Meinung:
Von Anfang an habe ich mich beim Lesen von Kerin Schmidts Roman sehr wohl gefühlt und hatte ein breites Grinsen im Gesicht, weil ich mich sofort an meine Urlaube auf meiner Lieblingsinsel erinnert fühlte.

Die Beschreibung der behüteten Kindheit in verschiedenen kurzen Kapiteln, die schon durch die witzig gewählten Überschriften ansprechen und sich um ihre beste Freundin oder Erlebnisse mit Tieren und Menschen im Lauf der Jahreszeiten drehen, hat mir sehr gut gefallen genau wie auch die späteren Exkursionen nach Hamburg und zurück auf die Insel.
Neben der flüssigen Erzählweise fand ich besonders den sehr angenehmen Humor sehr schön, der nie ins Alberne abdriftet.

In jeder Zeile spürt man richtig, dass Kerin eine sehr schöne Kindheit mit einer liebevollen Familie hatte und sie mit sich sehr im Reinen ist, weil sie sich sehr geliebt fühlt.

Neben diesen sehr netten persönlichen Episoden ist das Buch natürlich vor allem deswegen zu empfehlen, weil es so ein gutes und authentischen Bild von Sylt zeichnet und ganz viel Lokalkolorit vorkommt.
Auch die Veränderungen, die sich auf der Insel seit den 1980er Jahren vollzogen haben, werden thematisiert.

Beim Lesen hatte ich nur manchmal das Gefühl, dass bestimmte (negative) Themen und Andeutungen noch mit in verschiedene Kapitel gepackt wurden, ohne dass sie jedoch auf ein konkretes Ereignis hinausliefen.
Auch kam es mir manchmal so vor, als würde die Autorin den erhobenen Zeigefinger herausholen, wenn es z.B. um das Füttern der Möwen durch Touristen ging.
Aber das waren nur kleine Punkte, die mein Lesevergnügen nicht wirklich getrübt haben.


Fazit:
Diesen Sylt-Roman kann ich Fans der Insel und solchen, die es noch werden wollen, empfehlen. Ich bewerte ihn mit 4,5 Sternen und habe ihn sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Vielschichtiger und spannender historischer Roman

Das Seehospital
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Frida studiert um 1920 (ohne die Unterstützung / gegen den Willen ihrer Familie) in Hamburg Medizin. Als ihr Großvater stirbt, kehrt sie zur Beerdigung auf die heimische Insel Amrum zurück und muss feststellen, ...

Frida studiert um 1920 (ohne die Unterstützung / gegen den Willen ihrer Familie) in Hamburg Medizin. Als ihr Großvater stirbt, kehrt sie zur Beerdigung auf die heimische Insel Amrum zurück und muss feststellen, dass es Schwierigkeiten mit dem Testament gibt und ihre Eltern das vom Großvater ins Leben gerufene Seehospital für kranke Waisenkinder auflösen wollen.
Da das Erbe des Großvaters offenbar geringer ausfällt als erwartet, suchen die Eltern für Fridas Schwestern Louise bzw. Emily eine attraktive Partie und finden diese in dem fetten lüsternen Dänen von Rathen…


Meine Meinung:
Die Geschichte wird von Anfang an sehr flüssig aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die mit jedem Kapitel wechseln. Von Amrum wechselt die Handlung des Öfteren nach Hamburg und kommt an diversen interessanten Schauplätzen vorbei.
Die handelnden Personen sind sorgfältig und nachvollziehbar gezeichnet, so dass man mit Frida und ihren Schwestern mitfiebert und mitleidet und auch ihre Motivationen nachvollziehen kann.

Besonders die zielstrebige Frida hat es mir angetan, weil ich ihren Ehrgeiz und ihre Hartnäckigkeit sehr mochte. Aber auch die lebenslustige Schwester Louise und die gefühlvolle Emily haben mir gefallen.

Der Roman spiegelt nach meiner Wahrnehmung sehr gut die Besonderheiten der Zeit um 1920 nach dem Ersten Weltkrieg wider und auch das Lokalkolorit von Hamburg und Amrum kamen sehr gut rüber.

Vor allem aber die spannende Handlung hat den Roman für mich zu einem Highlight werden lassen. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich vom Spannungsbogen so gefesselt war. Durch die unterschiedlichen wechselnden Perspektiven war der Roman total kurzweilig zu lesen.


Fazit:
„Das Seehospital“ hat für mich alles, was ein historischer Roman haben muss – eine spannende Handlung (u.a. mit Familien-/Liebesgeschichte), ein gut recherchierter Hintergrund mit entsprechendem Lokalkolorit und glaubwürdig gezeichnete handelnde Personen.