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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2021

Licht und Schatten

Poesie des Mordens
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Mich hat die Idee eines Färöer-Krimis gereizt, weil ich wenig über die Inseln und die Kultur weiß und das außergewöhnliche Setting und die Geschichte mit dem Strickclub skurril und ansprechend war. Zu ...

Mich hat die Idee eines Färöer-Krimis gereizt, weil ich wenig über die Inseln und die Kultur weiß und das außergewöhnliche Setting und die Geschichte mit dem Strickclub skurril und ansprechend war. Zu Beginn werden die Hauptpersonen alle kurz namentlich vorgestellt. Das war hilfreich, da ich etwas Probleme hatte, mir die ungewohnten Namen schnell zu merken. Trotzdem war ich am Anfang etwas verloren, weil die Erzählperspektive häufig wechselt und ich etwas Zeit brauchte, um alles richtig ein- und zuzuordnen. Mit dem ersten Toten nahm das Ganze dann nicht wirklich Fahrt auf und von Ermittlungen kann man kaum sprechen, auch Forensik kam nur nebenbei vor. Man erfährt viel über die Kunst- und Literaturlandschaft der Färöer Inseln und das Innenleben der einzelnen Personen. Das Verhältnis Dialoge (zu wenige) zu Beschreibungen (zu viele) finde ich ungünstig, weil es das Lesen etwas zäh macht. Die Grundidee fand ich ganz gut, aber die Personen sind für mich nicht alle glaubhaft und der Schreibstil ist nicht mein Geschmack. Kein klassischer Krimi.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Enttäuschend

Der falsche Vogel
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Der erste Eindruck einer spannenden Mörder- oder Schatzjagd hat sich nicht bestätigt. Zwar ist das Buch auf eine verschrobene Art „very British“, aber die Handlung ist zu vorhersehbar und oberflächlich ...

Der erste Eindruck einer spannenden Mörder- oder Schatzjagd hat sich nicht bestätigt. Zwar ist das Buch auf eine verschrobene Art „very British“, aber die Handlung ist zu vorhersehbar und oberflächlich und Spannung kommt nicht auf. Die Charaktere bleiben blass. Die jammernde Protagonistin Freya, die das ganze Buch über mit ihren Lebensentscheidungen hadert, ist ziemlich nervig und für mich ein zu großer Widerspruch zur harten Antiquitätendetektivin, die sie angeblich mal war und gerne wieder wäre und sehr unglaubwürdig. Etwas mehr Handlung und weniger Erklärungen und Gedanken hätten dem Buch gut getan. Positiv ist das Fachwissen der Autorin über die Antiquitätenwelt, dieser Teil ist gelungen und auch die Buch-Idee finde ich gut. Leider ist die Umsetzung zu oberflächlich, unausgereift und die Sprache ausgesprochen einfach. Für mich ist dieser Krimi eine gute Idee, die sehr schlecht umgesetzt wurde und nur durch die fundierten Antiquitätendetails zwei Sterne bekommt. Die Vergleiche mit Agatha Christie wecken eine Hoffnung, die nicht mal im Ansatz erfüllt wird und damit ist die Enttäuschung vorprogrammiert.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Zu viel Nebensächliches

Pacific Crest Trail Killer
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Der Einstieg ist gut und zu Beginn wirkte der Plot auf mich angenehm komplex. Die Leseabschnitte sind gut unterteilt und trotz der vielen kurzen Einheiten und häufigen Perspektivwechsel ist das Buch vom ...

Der Einstieg ist gut und zu Beginn wirkte der Plot auf mich angenehm komplex. Die Leseabschnitte sind gut unterteilt und trotz der vielen kurzen Einheiten und häufigen Perspektivwechsel ist das Buch vom Schreibstil her angenehm zu lesen. Die Handlung ist an sich in Ordnung, aber ziemlich überladen. Es gibt für meinen Geschmack zu viele ausschweifende und unnötige Nebenhandlungen, die das Buch aufblähen und anstrengend machen. Auch das Privatleben der vielen Ermittler wird viel zu ausführlich beschrieben, vom Niveau gar nicht zu sprechen. Deshalb fand ich das Buch nach einem Drittel ziemlich langatmig und aufgrund der fehlenden Spannung hielt sich das Lesevergnügen in Grenzen. Die kriminalistischen Details waren teilweise sehr oberflächlich und die Sexualpraktiken des Hauptermittlers unnötig. Das im Nachwort erwähnte Anliegen ist nachvollziehbar, im Buch aber nicht gelungen umgesetzt. Der Plot hat Potenzial, das Buch müßte aber um die Hälfte gekürzt werden.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Nicht rund

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Dieser Thriller kommt mit sehr wenigen Personen und wenig Handlung aus, was bei mir allerdings das Gefühl hervorgerufen hat, dass etwas fehlt. Die beiden Hauptfiguren, auf die es ankommt, fand ich anfangs ...

Dieser Thriller kommt mit sehr wenigen Personen und wenig Handlung aus, was bei mir allerdings das Gefühl hervorgerufen hat, dass etwas fehlt. Die beiden Hauptfiguren, auf die es ankommt, fand ich anfangs in Ordnung, entwickeln dann aber ein ausgesprochen unglaubwürdiges Verhalten, das in keiner Weise zu ihren jeweiligen Berufen passt. Evelyn ist absolut unprofessionell und auch ihr Freund Tillmann, der Kommissar, verhält sich eigenartig und nicht nachvollziehbar. Die Story plätschert lange vor sich hin und wird erst im letzten Drittel wieder interessant. Allerdings lösen sich die Widersprüche im Geschehen für mich nicht zufriedenstellend auf. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor das Buch ohne Plan angefangen hat und dann irgendwie zu Ende bringen wollte. Ich habe bisher erst ein anderes Buch des Autors gelesen, das deutlich besser war. Der Schreibstil ist gut und lässt sich angenehm und flüssig lesen. Das hilft aber nicht, wenn der Inhalt nicht passt. Daher von mir leider nur Sterne.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Anarchisch und anstrengend

Trottel
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Ab der ersten Seite hatte ich Probleme mit dem anarchischem Schreibstil. Der Autor nennt es im Text einmal „Erzähldriftdrang“ und das trifft den unsortierten, willkürlichen Text ziemlich gut. Überhaupt ...

Ab der ersten Seite hatte ich Probleme mit dem anarchischem Schreibstil. Der Autor nennt es im Text einmal „Erzähldriftdrang“ und das trifft den unsortierten, willkürlichen Text ziemlich gut. Überhaupt gibt es viele Wortschöpfungen und Beschreibungen, wovon mir nur einige wirklich gut gefallen haben. Die Sätze sind lang und verschachtelt und von Fußnoten durchsetzt (262 insgesamt) und ich hatte den Eindruck eines ziemlich selbstverliebten Schreibstils. Wenn es in späteren Kapiteln heißt, dass wohl vorher etwas falsch wiedergegeben wurde, dann empfand ich das nicht als charmant sondern sehr nervig, da man als Leser ja seine Zeit investiert und nicht jeden (unnötigen) Gedankengang des Autors nachlesen muss. Das Kapitel über Rammstein kann man wohl nur verstehen, wenn man die Band und ihre Lieder gut kennt. Inhaltlich fand ich die Beschreibungen der sozialistischen Staaten sehr gut gelungen. Die Erinnerungen an die Lebensstationen des Sohns und seine psychische Erkrankung bis zum Selbstmord werden nüchtern, aber sehr liebevoll beschrieben. Persönlich brauche ich mehr Struktur in einem Text und kann auch die außergewöhnlichen Kapitelbeschreibungen nicht gut finden. Vielleicht verstehe ich das Werk auch nicht, aber das Lesen war kein Vergnügen und ich war froh, als das Buch (ziemlich abrupt) zu Ende war.

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