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Veröffentlicht am 15.09.2016

Einige Längen

Der Junge, der Träume schenkte
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Cetta , ein junges Mädchen aus einer armen Familie wird vergewaltigt und bekommt einen Sohn. Auf der Suche nach einem besseren Leben reist sie als blinder Passagier mit ihrem Baby nach New York. Dort bleibt ...

Cetta , ein junges Mädchen aus einer armen Familie wird vergewaltigt und bekommt einen Sohn. Auf der Suche nach einem besseren Leben reist sie als blinder Passagier mit ihrem Baby nach New York. Dort bleibt ihr nichts anderes übrig als als Prostituierte zu arbeiten um sich und ihren Sohn Christmas durch zu bringen.
Christmas wird älter und verliebt sich in Ruth, der Tochter aus reichem Haus. Hat diese Liebe eine Zukunft?

Die Geschichte spielt um 1920 und es wird authentisch das Leben armer Einwanderer beschrieben. Prostitution, Bandenkämpfe und die Schere zwischen arm und reich werden thematisiert und machen nachdenklich.

Vor allem zu Beginn des Buches werden immer wieder Zeitenwechsel, die Christmas als ganz kleiner Junge und dann wieder als Jugendlicher beschreiben ,erwähnt . Dies war mir etwas zu chaotisch und wie "Kraut und Rüben" durcheinander erzählt.
In diesem Buch tauchen immer wieder und in sehr grosser Anzahl neue Charaktere auf,hier den Überblick zu behalten setzt konzentriertes Lesen voraus.Zudem werden neben der Hauptgeschichte zahlreiche Nebengeschichten erzählt, was manchmal etwas verwirrend sein kann.
Der Schreibstil ist sehr kurz, mit einfachen Worten und zeitweise habe ich ihn als etwas hölzern empfunden. Auch habe ich einige Längen gespürt, weil der Autor die Tendenz hat vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen. Bei über 700 Seiten nicht verwunderlich....
Gute Geschichte,die mich im Grossen und Ganzen mitgerissen hat, die aber etwas hätte gestrafft werden können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erfrischend anders...

Interview mit einem Mörder
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Johan Baroni und Max Broll sind dicke Freunde. Beide leben im selben Dorf .Baroni eröffnet einen Würstlstand und Max ist Totengräber.
Eines Tages wird Baroni angeschossen.Für Max ist klar, wer der Täter ...

Johan Baroni und Max Broll sind dicke Freunde. Beide leben im selben Dorf .Baroni eröffnet einen Würstlstand und Max ist Totengräber.
Eines Tages wird Baroni angeschossen.Für Max ist klar, wer der Täter ist : ein Tourist,der scheinbar zufällig in der Nähe ist.
Max reist dem Täter nach und beobachtet wieder einen Mord. Ein Mann wird vor einen Zug gestossen.Wieder ist der Tourist in der Nähe.Doch niemand glaubt Max....hat er sich alles nur eingebildet?

Dies ist der vierte Fall um den Totengräber Max Broll und für mich der erste vom Duo Broll/Baroni.
Da ich schon andere Bücher von diesem Autoren kenne, habe ich mich mit dem Schreibstil sehr schnell sehr wohl gefühlt. Diesen muss ich besonders erwähnen, da er sehr aussergewöhnlich ist. In kurzen, knappen Sätzen bringt es der Autor präzise auf den Punkt.Nichts Unnötiges , kein "Geplapper" zieht die Story in die Länge. Die Dialoge sind wie eine Auflistung untereinander gesetzt, was konzentriertes Lesen verlangt, damit man weiss, wer denn nun was sagt. Die Handlung plätschert gegen Mitte Buch etwas ....doch der Schreibst il ist so spannend, und ungewöhnlich dass ich mich nicht gelangweilt habe.
Der Autor spielt mit dem Leser...Wahrheit oder Einbildung,das ist die Frage, die mich durch das Buch getrieben hat. Für mich eine erfrischend andere Leseerfahrung Punkto Krimi.
Die geringe Anzahl der Protagonisten passt hervorragend zum Schreibstil.Auch hier :so viel wie nötig....so wenig wie möglich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wahr oder nur geträumt?

Die Zelle
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Der elf jährige Sammy zieht mit seiner Familie von London nach Berlin. ....in eine alte jugendstilvilla in Gruneburg. Unter der Villa entdeckt Sammy einen alten Bunker und darin eingesperrt ein junges ...

Der elf jährige Sammy zieht mit seiner Familie von London nach Berlin. ....in eine alte jugendstilvilla in Gruneburg. Unter der Villa entdeckt Sammy einen alten Bunker und darin eingesperrt ein junges Mädchen,das er Yoki nennt. Sammy ist hin und her gerissen, weiss nicht, mit wem seiner Familie er über die Entdeckung sprechen soll.
Als er am nächsten Tag seinen Vater heimlich im Arbeitszimmer beobachtet, ist Sammy überzeugt,dass dieser etwas mit der Gefangenschaft von Yoki zu tun hat. Er beobachtet seinen Vater und traut ihm schon bald noch viel mehr zu. Als Yoki am nächsten Tag verschwunden ist, bricht die ganze Welt für Sammy auseinander.Wem kann er noch trauen?

Die erste Hälfte des Buches hat mich eine Weile verwirrt.Träumt Sammy dies alles oder hat er das junge , eingesperrte Mädchen wirklich gesehen?Diese Verwirrung war wohl vom Autor so gewollt und hat bei mir voll ins Schwarze getroffen.
Leider ist die Täterfrage von Beginn weg klar und das hat mir doch eine Menge an Spannung genommen. Gegen Mitte jedoch kommen immer neue Ansätze ins Spiel und plötzlich sieht das Ganze in Punkto Täterfrage ganz anders aus. Als hervorragend habe ich diese neuen Ansätze empfunden .Und genau dadurch hat sich die Spannung wieder enorm aufgebaut.
Der Schreibstil ist flüssig und liest sich sehr gut. Teilweise waren mir einige Passagen, wie die Gedanken des Täters und die Beschreibung des unterirdischen Kellers viel zu langatmig .Hier habe ich grosszügig überlesen.
Ein Kritikpunkt ist für mich die Figur Sammy! Er ist elf Jahre alt,doch seine Schlussfolgerungen, Überlegungen zu der Tat sind die eines viel älteren Kindes, wenn nicht eines Erwachsenen. Hier habe ich ihm ganz einfach seine Rolle nicht abgenommen. Gut getroffen ist jedoch die Zerrissenheit,die Angst und Panik die man beim Lesen spürt. Dem eingesperrten Mädchen helfen oder seine Familie schützen ?
Ein Thriller, der ihn viel Blut auskommt ,jedoch ganz viel Psycho enthält!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fühle mich etwas verschaukelt

Niemand sieht mich kommen
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Eric Parrish ist der Chef der Psychiatrie im Havemeyer General Hospital und liebt seinen Beruf über alles. Als seine Kollegin Laurie ihn anruft ,um eine todkranke Patientin zu behandeln,willigt Eric ein. ...

Eric Parrish ist der Chef der Psychiatrie im Havemeyer General Hospital und liebt seinen Beruf über alles. Als seine Kollegin Laurie ihn anruft ,um eine todkranke Patientin zu behandeln,willigt Eric ein. Die 91 jährige Virginie hat Krebs im Endstadium und macht sich Sorgen um Enkelsohn Max .Dieser ist 17 Jahre alt und verzweifelt fast am nahenden Tod seiner Grossmutter. Nach einigen Gesprächen stellt sich heraus, dass Max eine junge Frau stalkt,die kurz darauf ermordet wird. Hätte Eric das verhindern können?

Doch Eric hat nicht nur berufliche Probleme....seine Frau hat sich von ihm getrennt und versucht ihm seine siebenjährige Tochter Hannah zu entfremden.

Da Eric, der Protagonist ,Chefarzt einer psychiatrischen Abteilung ist und nebenher auch noch Privatpatienten betreut, handelt sehr viel in diesem Buch über psychische Erkrankungen. Diese sind auch für Laien sehr gut beschrieben und ich hatte nie Probleme damit, dass die medizinischen Fachausdrücke überhand nahmen .Im Gegenteil...sehr authentisch kommt die Arbeit mit diesen Patienten rüber.Der Klinikalltag, die Gespräche sind sehr gut beschrieben und man kann nachvollziehen was zum Beispiel eine Zwangsstörung für einen Patienten bedeutet.
Meist langweile ich mich in Thrillern schnell, wenn Privates überhand nimmt. Hier hat das Privatleben von Dr. Eric Parrish zwar einen grossen Anteil. ...doch der Rosenkrieg, den er sich mit seiner Frau liefert, den Kampf um Tochter Hannah ist auch schon Thriller pur und ist sehr abwechslungsreich und spannend.
Das Ende, die Auflösung, wer denn nun der Täter ist kommt sehr überraschend...im Grunde wurde diese Figur vorher kaum erwähnt. Ich hatte immer wieder andere Figuren auf dem Schirm punkto Täterfrage ,da die Autorin doch ordentlich falsche Fährten gestreut hat. Schade....ich fühle mich damit etwas verschaukelt.
Der Schreibstil ist toll und sehr flüssig zu lesen .Sehr gut hat die Autorin die Figuren ausgearbeitet. Mir haben vor allem Max, seine Grossmutter und Dr. Eric Parrish gefallen,da sie sehr authentisch gezeichnet sind. Ein besonderer "Leckerbissen" punkto Charakterisierung ist der Anwalt von Eric. Dieser ist so witzig ,dass ich so manches mal schmunzeln musste.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas gefühlsbetont...

Leons Erbe
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Katja und Markus haben das Liebste verloren.Ihr 16 jähriger Sohn Leon wird bei einem Unfall getötet...der Unfallverursacher begeht Fahrerflucht. Die Familie scheint nur Pech zu haben,denn vor einem halben ...

Katja und Markus haben das Liebste verloren.Ihr 16 jähriger Sohn Leon wird bei einem Unfall getötet...der Unfallverursacher begeht Fahrerflucht. Die Familie scheint nur Pech zu haben,denn vor einem halben Jahr ist schon Katjas Schwester Nicole spurlos verschwunden.Nach Leons Beerdigung bekommt Katja einen Anruf von einem Notar,der ihr eine Kiste in Leons Namen übergeben soll.Leon hat sie bei ihm deponiert und im Falle seines Todes soll der Notar diese seiner Mutter überreichen.In der Kiste findet Katja das Armband von Nicole,das sie bei ihrem Verschwinden getragen hat.Hatte Leon etwas mit dem Verschwinden seiner Tante zu tun?

Die Geschichte ist aus der Sicht von Katja geschrieben und als Mutter habe ich so richtig mit ihr mitgelitten.Das eigene Kind zu verlieren,das ist für jede Mutter schon Thriller pur.
Allerdings war mir die Story dadurch phasenweise aber auch zu einseitig.Katjas Sicht ist sehr gefühlsbetont und leider leidet einerseits etwas die Handlung und anderseits wird dies leicht etwas langatmig.
Der Autor hat durch das geschickte Streuen falscher Spuren es das ganze Buch über geschafft,dass ich gerätselt habe,wie denn alles zusammen hängen könnte.Dadurch ist der Spannungsbogen bis ganz am Schluss konstant hoch gehalten.
Der Schreibstil liest sich sehr flüssig,ist einfach gehalten...doch ohne oberflächlich zu sein.
Das Cover gefält mir leider nicht so gut...ich finde es für einen Thriller zu überladen und zu verschnörkelt.