Profilbild von Igela

Igela

Lesejury Star
offline

Igela ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Igela über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2021

Das fest der Liebe und der Lügen!

Alle unter eine Tanne
0

Elli und Robert sind 60 Jahre alt, als sie beschliessen sich zu trennen. Das nach 40 Ehejahren und drei mittlerweile erwachsenen Kindern und zwei Enkelkindern. Elli hat sich in den viel jüngeren Micha ...

Elli und Robert sind 60 Jahre alt, als sie beschliessen sich zu trennen. Das nach 40 Ehejahren und drei mittlerweile erwachsenen Kindern und zwei Enkelkindern. Elli hat sich in den viel jüngeren Micha verliebt und Robert lebt nun mit Chrissie, seiner Sprechstundenhilfe, zusammen. Drei Jahre später wissen jedoch Susanna, Tobias und Leonie immer noch nichts von der Trennung ihrer Eltern. Bei jedem Treffen zieht Micha aus dem Haus der Familie, in dem er nun mit Elli zusammenlebt, aus und Robert ein. So soll Weihnachten auch in diesem Jahr wieder als heile Familie gefeiert und den Kindern nicht reinen Wein eingeschenkt werden. Doch nun macht Chrissie ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie will, dass Robert endlich seinen Kindern die Wahrheit sagt und zu ihr steht.



Für eine Challenge habe ich dieses Weihnachtsbuch mitten in den ersten heissen Tagen des Sommers gelesen.

Ich habe eine witzige und tragische Familiengeschichte erwartet und fast genau das bekommen. Die Geschichte rund um die Familie von Robert und Elli ist gespickt mit skurrilen Szenen und mit einem ordentlichen Schwung Situationskomik. Es war nun nicht gerade so, dass ich mich schiefgelacht hätte. Es kam jedoch vor, dass ich schmunzeln musste.

Elli und Robert geben alles um ihren drei erwachsenen Kindern ein heile Welt – Weihnachtsfest zu bieten. Dabei habe ich mich ständig gefragt, weshalb ein über 60- jähriges Paar seinen Kindern, die auch schon längst dem Teenageralter entwachsen sind, so eine Schmierenkomödie vorspielt? Aus Liebe? Spielt eine grosse Portion Beschützerinstinkt mit oder gehen sie ganz einfach den Weg des geringsten Wiederstandes? Es kommt jedoch noch dicker, denn Susanna, Tobias und Leonie verheimlichen auch Teile in ihrem Leben, um ihre Eltern nicht zu brüskieren und zu enttäuschen?

So wartet man eigentlich von Beginn weg auf den grossen Knall und dass all die Lügengebilde in sich zusammenfallen.

Der Autor hat das hervorragend gemacht und die Spirale des Wartens immer höher und höher geschraubt.


In dieser Geschichte nehmen genau neun Figuren an der Handlung teil. Die beiden Enkelkinder Henry und Desirée sind eher Randfiguren und so bleiben sieben Protagonisten, die alle zu gleichen Teilen an der Handlung beteiligt sind. Abwechselnd erfährt man die Sicht jeder Figur, was ich als Bereicherung empfand. Denn jede und jeder eröffnet eine völlig neue Perspektive auf den Lauf der Dinge und überzeugt mit seinen Wünschen, Träumen, Hoffnungen und Erwartungen. Oft geht es dabei auch um die Beziehung zu einer der anderen Figuren, was mir teilweise als zu ausschweifend war.

Weihnachten: das Fest der Liebe, jedoch auch das Fest der Lügen und der schönen Fassade. Lo Malinke zeichnet mit „Alle unter eine Tanne“ eine Karikatur des perfekten Weihnachtsfestes. Dieses Buch ist kein typischer Weihnachtsroman und lässt sich sehr gut bei heissen Sommertemperaturen mit 29 Grad im Schatten lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2021

Zweiter Teil!

Nordwestzorn
1

Kommissarin Anna Wagner ist zurück in St. Peter – Ording und übernimmt auch gleich den Job als Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle der Kripo. Ihr zur Seite steht Henrik Norberg, ein fähiger Ermittler, ...

Kommissarin Anna Wagner ist zurück in St. Peter – Ording und übernimmt auch gleich den Job als Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle der Kripo. Ihr zur Seite steht Henrik Norberg, ein fähiger Ermittler, der auch noch nicht lange als Dienststellenleiter dort arbeitet. Die beiden übernehmen den ersten Cold Case, tatkräftig werden sie dabei von Nils Scheffler unterstützt. Der 9-jährige Florian Berger wird seit 2004 vermisst. Er ist damals aus einem Klassenlager in der Nähe verschwunden und ist nie mehr aufgetaucht.







Dies ist also der zweite Fall nach „Nordwesttod“ von dem Ermittlerteam in St. Peter – Ording. Henrik Norberg und Anna Wagner arbeiten nun im Team und ihre Arbeitsweise ist eingespielt. Die Ecken und Kanten, die sie im ersten Band aufeinander abstimmen mussten, sind hier weniger ausgeprägt. Anna, die mir im ersten Band als starke Figur aufgefallen ist, empfand ich nun weitaus angepasster. Schade, denn mir hat genau dieses Freche, Direkte und Provokative von ihr gefallen. Das Privatleben von Henrik Norberg, der sich im ersten Band nach dem Tod seiner Frau um die beiden Söhne kümmern musste, hat sich auch weitaus beruhigt und so war dieser zweite Band auch in der Beziehung ruhiger und emotionsarmer. Allerdings hat nun seine Schwiegermutter Corina Probleme, die jedoch ziemlich elegant gelöst wurden. Wie auch im ersten Band nimmt das Private der Ermittler einen beträchtlichen Platz ein und zeitweise geht das Berufliche etwas unter.


Der Fall ist ein Cold Case, der 2004 für Furore sorgte und das Verschwinden eines 9-jährigen Jungen wird neu aufgearbeitet. Die Arbeit der Ermittler empfand ich als spannend und ich habe so richtig mit rätseln können. Tragisch, wie Existenzen zerstört werden mit Verdächtigungen, nur weil schnell gefasste Meinungen bei Menschen gang und gäbe sind. 2004 hat eine Hexenjagd ziemlich schnell für Verdächtigungen gesorgt, etwas, was leider auch immer wieder ausserhalb zweier Buchdeckel geschieht. Die Gründe für diese Hexenjagd, die ich hier leider nicht verraten kann, sowie der Verbleib des gesuchten Kindes haben mich überrascht. Meine Vermutung in der Täterfrage allerdings, die ich ziemlich schnell hatte, hat sich bestätigt.


Besonders muss ich die Gestaltung des Covers loben. Der Verlag ist sich treu geblieben und hat ein ähnliches Cover wie bei Teil eins gewählt, was einen enormen Wiedererkennungswert hat!

Der Schreibstil der Autorin hat mich auch hier, im zweiten Teil, überzeugt. Sehr mutig fand ich von ihr, den Einstieg in diesen Krimi mit einem Machtgerangel in dem Ermittlerteam zu beginnen. Kursiv geschriebene Einblicke in die Vergangenheit heben die Handlung auf zwei Ebenen, was ich als Bereicherung empfand. Gerade bei ungelösten Fällen ist es fesselnd, die Ermittlungen in der Gegenwart zu verfolgen und zu lesen, was wirklich geschehen ist.


Ich freue mich auf Teil drei der Krimiserie und bin gerne wieder dabei, wenn das sympathische Team in St. Peter – Ording ermittelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2021

Ein Unfall mit Folgen!

Die Nacht schreibt uns neu
0

Emma und ihre besten Freundinnen Amy und Caroline verunglücken nach dem Junggesellinnenabend vor Emmas Hochzeit mit dem Auto. Caroline und Emma werden verletzt, Amy stirbt bei dem Unfall. Dank ihrem Retter ...

Emma und ihre besten Freundinnen Amy und Caroline verunglücken nach dem Junggesellinnenabend vor Emmas Hochzeit mit dem Auto. Caroline und Emma werden verletzt, Amy stirbt bei dem Unfall. Dank ihrem Retter Jack Monroe, der schnell an der Unfallstelle ist, überleben die zwei Frauen. Emma steht, nach dem Tod von Amy, völlig neben sich und bittet ihren Verlobten Richard um eine Verschiebung der Hochzeit. Denn sie fühlt sich ausserstande drei Wochen nach Amys Beerdigung zu heiraten. Emmas Herz ficht einen Kampf gegen ihr Bauchgefühl aus. Plötzlich ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie Richard überhaupt heiraten soll. Bis sich ihr etwas enthüllt, das ihr den Boden unter den Füssen wegzieht.







Diese Geschichte ist sehr vielfältig, was die Themen betrifft. Trauer, Freundschaft, Liebe, Verrat, aber auch eine Alzheimererkrankung und die Folgen für die Familie der erkrankten Person werden eingeflochten. Aus all diesen Themen strickt die Autorin eine fesselnde und berührende Geschichte. Die Figur Emma muss mit so viel klarkommen. Es beginnt mit dem Unfalltod ihrer besten Freundin Amy, geht über die Alzheimererkrankung ihrer Mutter und endet bei … doch, das lest ihr am besten selbst.



Der Schreibstil von Dani Atkins ist oft etwas blumig und die Romantik kommt nicht zu kurz. Immer wieder entdeckt man aber auch schöne Wendungen, die sehr viel Tiefe haben. Als Beispiel möchte ich hier einen Satz, den Emma über die alzheimerbedingte Veränderung ihrer Mutter denkt, beifügen: Bis ihr der Schlüssel zur Schatztruhe ihrer Erinnerungen abhandenkam.

Gleich zu Beginn fesselt Dani Atkins den Leser mit einer starken Szene. Die drei Freundinnen, die sich nach einem vergnügten Abend auf den Heimweg machen und einen Unfall haben. Dieser Unfall und die darauffolgenden Ereignisse haben mir Gänsehaut beschert, so realistisch wird die Passage beschrieben.



Betreffend Handlung ist es so, dass immer wieder etwas geschieht, das neu fesselt. Manches sieht man kommen, so wie zum Beispiel die grosse Liebesgeschichte, in die Emma verwickelt ist. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich zum Schluss ganz schön gezittert habe, ob sich Emma so entscheidet, wie ich gehofft habe, dass sie sich entscheidet.

Manchmal hat man den Eindruck, dass fast jede Schwierigkeit, die es im Leben gibt, Emma auferlegt wird. Das wirkt ab und zu etwas unrealistisch. Denn wer verliert schon 3 Wochen vor der Hochzeit durch einen Unfall die beste Freundin, entdeckt Ungereimtheiten, die ich hier nicht verraten kann, hat eine Mutter, die an Alzheimer erkrankt wird und leidet unter Liebeskummer? Allerdings handelt und agiert die Figur Emma nachvollziehbar und ich hätte in vielen Situationen genau so reagiert wie sie.

Wenn man in Sache Glaubwürdigkeit ab und zu mal ein Auge zudrückt, berührt die Geschichte rund um Emma, ihre Familie und Freunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2021

Eine starke Frau!

Sturmvögel
0

Emmy Seidlitz ist 86 Jahre alt und schaut auf ein erfülltes Leben zurück. Hineingeboren als älteste Tochter in eine Familie, die einen Hof betreibt und der Vater als Walfänger arbeitet, wächst Emmy auf ...

Emmy Seidlitz ist 86 Jahre alt und schaut auf ein erfülltes Leben zurück. Hineingeboren als älteste Tochter in eine Familie, die einen Hof betreibt und der Vater als Walfänger arbeitet, wächst Emmy auf einer kleinen Nordseeinsel auf, die sie nach dem Tod der Eltern verlassen muss. Als Dienstmädchen in Berlin lernt sie Hauke kennen, heiratet ihn und bekommt drei Kinder. Hilde, Otto und Tessa, die kurz vor dem 86 Geburtstag ihrer Mutter im Keller einen mysteriösen Aktenordner entdecken. Was verheimlicht ihre Mutter seit Jahrzehnten?





Sehr gefallen hat mir die Figur Emmy, die kein Blatt vor den Mund nimmt und sehr couragiert ist. Egal, ob sie sich im Jahre 1994 gegenüber einem Professor im Krankenhaus oder 1933 gegenüber ihrer zukünftigen Schwiegermutter behauptet. Sie sagt, was sie denkt und beschert uns Lesern so immer wieder ein Schmunzeln und ein Lächeln. Emmy wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und wird von ihrem fortschrittlich denkenden Vater unterstützt und gefördert. Das 1911, als es nicht üblich ist, dass Mädchen eine Schulbildung durchlaufen oder selbst bestimmen, wen sie einmal heiraten.



Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen geführt. 1994, in der Gegenwart, als Emmy ihren 86. Geburtstag feiert. 1911, als sie geboren wird und weiter gibt es Kapitel, die mit 1870-1921, 1974 oder 1995 etc. betitelt sind. Eine chronologische Ordnung fehlt, den Zeitebenen fehlt es an einem System, noch sind die Kapitel logisch aufgebaut. So kann es sein, dass in einem Kapitel, im Jahre 1914, die kleine Emmy erstmals zur Schule geht. Ein paar Kapitel weiter lernen sich ihre Eltern Janne und Andreis erst kennen. Die Autorin hüpft ganz schön durch die Generationen und die Zeitebenen. Hier hätte ich mir eine gewisse chronologische Ordnung im Ablauf der Handlung gewünscht. Denn so musste ich mich bei einem neuen Kapitel immer wieder zuerst zurechtfinden und überlegen, wo die Geschichte denn nun genau steckt.



Sehr gut gefallen hat mir, wie Manuela Golz die verschiedenen Zeitepochen ausgeschmückt hat. Gut eingesetzte Merkmale der jeweiligen Zeit sind nachvollziehbar und authentisch. So erfährt man einiges über den Dünkel der besseren Gesellschaft, gegenüber Dienstboten um 1933. Arrangierte Ehen unter der gehobenen Gesellschaft sind an der Tagesordnung. Geschichtliche Details wie der Krieg oder die Masernepidemie 1917 werden dezent eingeflochten und ergeben dadurch ein realistisches Bild der damaligen Zeit.



Doch auch die Gegenwart um 1994 ist wirklichkeitsnah. Denn Emmy lebt selbstbestimmt in ihrer kleinen Wohnung in Berlin Tegel und versucht von der ältesten Tochter Hilde nicht überbehütet zu werden. Einerseits konnte ich Hilde verstehen, die sich Sorgen um ihre betagte Mutter macht. Andererseits musste ich oft lachen, denn Hilde ist oft eine Karikatur einer sich sorgenden Tochter. Die Figuren sind sehr überzeugend und ich empfand einige Situationen mitten aus dem Leben gegriffen. Die Verbindung zwischen Hilde, Otto und Tessa empfand ich sehr interessant und zeigt viele Aspekte einer Beziehung zwischen erwachsenen Geschwistern. Eifersucht, Abwägung, wer denn wie viel und warum für die betagte Mutter erledigt, sowie Konflikte … wie im realen Leben.



Mir gefallen Bücher, in denen Lebensgeschichten erzählt werden grundsätzlich gut. Denn ich finde es sehr interessant, zu erleben, wie sich Figuren verändern und entwickeln, was sie erleben und wie sich ihr Lebensweg gestaltet. In „Sturmvögel“ war es zudem so, dass mich die Hauptfigur Emmy sehr gefesselt hat und so war ich gespannt ihren Lebensweg mitzuverfolgen. Meist ist es so, dass wir sind, wie wir sind, weil wir unseren persönlichen Weg mit der eigenen Ueberzeugung gehen, da ist Emmy das typische Beispiel.

Vor allem der Punkt, dass sich Manuela Golz für dieses Buch vom Leben ihrer Grossmutter hat inspirieren lassen, hat mich berührt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2021

Kurz nach der Wende...

Blütengrab
0

Kriminaloberkommissarin Ulrike Bandow ist in Wussnitz aufgewachsen und so erinnert sie der neuste Fall an ihre Jugendzeit, zu der sie Parallelen zieht. In der Gegenwart, 1993, wird ein 13-jähriges Mädchen ...

Kriminaloberkommissarin Ulrike Bandow ist in Wussnitz aufgewachsen und so erinnert sie der neuste Fall an ihre Jugendzeit, zu der sie Parallelen zieht. In der Gegenwart, 1993, wird ein 13-jähriges Mädchen im Dohlenwald gefunden. Die Leiche wurde mit Runen versehen und liegt auf einem Blütengrab. Doch nicht nur der Fall bereitet Ulrike Kopfzerbrechen. Auch der neu aus Kiel nach Wussnitz versetzte Kollege Ingo Larsson ist ihr zuerst nicht sympathisch. Wieder einer, der denkt, dass die Mühlen im Osten weit langsamer mahlen als im Westen. Dazu kommt noch Ulrikes Sorge um Bruder Marc, der in schlechte Gesellschaft geraten ist und ausgerechnet Kontakt zu einer Freundin aus Ulrikes Jugendzeit pflegt, die sie am liebsten vergessen möchte.





Die Geschichte handelt hauptsächlich 1993 und dies absolut authentisch. Ermittlungsergebnisse werden noch per Fax übermittelt und den Zeugen echte Fotos statt Digitalaufnahmen vor die Nase gehalten. Ab und zu geht die Geschichte zurück in die DDR, kurz nach der Wende. Ein besonderes Augenmerk richtet die Autorin der Ost und Westmentalität und dies sehr eindrücklich. Ingo Larsson, der lange in Kiel als Ermittler gearbeitet hat und von dort einen gewissen Arbeitsstandart gewohnt ist, war mir lange nicht wirklich sympathisch. Seine Altlasten, in der seine Tochter Yvonne eine Rolle spielt, waren mir zu Beginn zu vage beschrieben und die Einordnung fiel mir schwer. Hingegen hat mir die Figur Ulrike Bandow von Beginn weggefallen, auch wenn sie relevante Informationen lange verheimlicht. Die beiden rappeln sich zusammen und verbünden sich schlussendlich gegen eine neue Ermittlungsleitung. Teilweise war das Privatleben von Bandow und Larsson sehr schwierig und problembeladen. Das zieht ordentlich runter und ein, zwei „Hochs“ neben all dem Grauen um den Mord, hätten gutgetan.



Der Mordfall rund um ein 13-jähriges Mädchen ist keine leichte Kost, denn dahinter steckt ein abscheuliches Verbrechen, das ich natürlich hier nicht verraten kann. Nur so viel: ab und zu war die Geschichte hart an der Grenze des Erträglichen.



Sehr gefallen hat mir, dass man oft den Figuren beim Denken zusehen kann. Denn immer wieder wurden kurze Ueberlegungen in kursiver Schrift eingefügt. Ich war froh darum, denn teilweise konnte mich diese erheitern. Ansonsten ist die Geschichte sehr düster. Nicht nur das Thema, auch die Atmosphäre im Ermittlerteam, in ihrem Privatleben und in ihren Wohnungen oder Büros.



Sehr gefallen hat mir, wie die Autorin die Ereignisse in der Vergangenheit mit den Ermittlungen in der Gegenwart verstrickt. Toll gelöst sind auch die Ermittlungsergebnisse, die nie an den Harren herbeigezogen wirken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere