Die Familienbibliothek von Wooverlough Court kennt die Wahrheit
Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek"Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek" ist ein Roman von Felicity Withmore. Bei ihrer Doktorarbeit über die Entstehung von Heldenmythen soll Zoe Farwell über ihren Vorfahr Gerald Farwell schreiben ...
"Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek" ist ein Roman von Felicity Withmore. Bei ihrer Doktorarbeit über die Entstehung von Heldenmythen soll Zoe Farwell über ihren Vorfahr Gerald Farwell schreiben und promovieren. Ihre Professorin Charlotte von der Universität in Oxford steht ihr dabei zur Seite. Zoe's Vorfahr war Pfarrer und kam gewaltsam zu Tode. Man nannte ihn "Gerald der Gütige". Zum Zeitpunkt seines Todes geschahen aber noch etliche weitere Morde. 1839 in Liverpool hat es ein Täter speziell auf Prostituierte abgesehen. Der junge Inspector Thomas Young von der Metropolitan Police ermittelt in beiden Fällen. Und je mehr Spuren er nachgeht, umso mehr verdichten sich die Hinweise dass alles zusammenhängt. Felicity Withmore erzählt diese Story in zwei Zeitebenen. Zum einen im Jahr 1839 als Thomas Young die Ermittlungen leitet und zum anderen in der Gegenwart wenn Charlotte und Zoe in alten Tagebüchern Hinweise auf die Geschehnisse von damals suchen. Nach und nach entdecken die beiden Wahrheiten darin, die Gerald und die Familie Farwell in einem anderen Licht erscheinen lassen. In den Bibliotheken von Zoe's Familie am Sitz von Wooverlough Court entdecken sie die ganze Wahrheit. Die Autorin verbindet diese beiden Zeitebenen sehr geschickt. Erfährt der Leser ein neues Detail, so kann er es immer von beiden Seiten betrachten. Auch werden einzelne Szenen immer wieder mit Spannung gefüllt und man wird dabei geschickt durch die Erzählung manövriert. Der Roman liest sich dabei sehr flüssig. Dass Zoe lesbisch ist und im Laufe der Handlung sich mit ihrer Mentorin näherkommt ist für mich eher ein Nebenschauplatz, den die Kernhandlung nicht benötigt hätte. Aber viele Autoren packen dies derzeit in ihre Stories. Dieser Roman hätte es aber nicht nötig, er kann auch so überzeugen. Strukturiert aufgebaut kann er den Leser in die viktorianische Zeit versetzen und vermittelt ein kurzweiliges Lesevergnügen.