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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2023

Ein Cold Case wird wieder heiß!

Der doppelte Tod
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"Der doppelte Tod" ist der mittlerweile 23. Band der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz. Nachdem Andreas Franz 2011 gestorben ist, wird diese Reihe mittlerweile seit zwölf Jahren von Daniel Holbe fortgesetzt. ...

"Der doppelte Tod" ist der mittlerweile 23. Band der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz. Nachdem Andreas Franz 2011 gestorben ist, wird diese Reihe mittlerweile seit zwölf Jahren von Daniel Holbe fortgesetzt. In diesem neuen Fall bekommt Julia Durant und ihre Kollegen es mit einem Cold Case zu tun. 30 Jahre sind seit dem Mord an einer jungen Frau vergangen und nun findet man ihre sterblichen Überreste in einem alten verlassenen Steinbruch. Zeitgleich kommt es in der Gegenwart zu einer Messerstecherei, bei der es ebenfalls ein Opfer gibt. Und als dann in der Rechtsmedizin auch noch DNA-Spuren am Opfer mit Proben aus dem alten Fall übereinstimmen, wird die Ermittlung umfangreicher. Der alte Fall ist plötzlich wieder auf dem Tisch. Daniel Holbe lässt in diesem Band mehrere unterschiedlichste Verbrechen passieren, die dann zusammengeführt werden müssen. Dies gelingt aber teils nur schleppend, wodurch die Spannung ein wenig leidet. Ebenso kämpft Julia Durant erneut mit privaten Problemen. Die Tochter ihres Lebensgefährten leidet unheilbar an Krebs. Nach mittlerweile 23 Fällen im Frankfurter Kommissariat dreht sich heftig das Personalkarussell und Julia Durant ist irgendwie auch nicht mehr die seit vielen Fällen bekannte Ermittlerin. Ich habe die Fälle bisher immer gern gelesen, aber auch die Protagonistin ist in die Jahre gekommen. Vielleicht ist es auch mittlerweile Zeit für sie die Ermittlungsakten zu schließen. In Summe ist "Der doppelte Tod" für mich immer noch ein solider Krimi und ich habe ihn gern gelesen. Aber Julia Durant hat ihre besten Tage langsam hinter sich. Sehr schön fand ich nochmal das Nachwort von Daniel Holbe wo er an die Verstorbenen Andreas und Inge Franz, sowie der langjährigen Mitarbeiterin des Droemer Knaur Verlags Christine Steffen-Reimann gedenkt.

Veröffentlicht am 12.07.2023

Das Schwert des Fischers

1356
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"1356" ist der inoffizielle vierte Band der Gral-Trilogie von Bernard Cornwell. Thomas of Hookton war der Protagonist, dessen Aufstieg als englischer Bogenschütze zum Ritter und seine Suche nach dem heiligen ...

"1356" ist der inoffizielle vierte Band der Gral-Trilogie von Bernard Cornwell. Thomas of Hookton war der Protagonist, dessen Aufstieg als englischer Bogenschütze zum Ritter und seine Suche nach dem heiligen Gral darin beschrieben wurde. Dieser Roman setzt sieben Jahre danach an und diesmal steht das Schwert des Petrus im Mittelpunkt. Eine weitere Reliquie, um die im Hunderjährigen Krieg gefochten wurde. Hookton zieht mit seinen Getreuen mittlerweile durch Frankreich und nimmt als Söldner Aufträge gegen Geld an. Aber als er die Frau eines französischen Adeligen befreit, hat er einen weiteren Feind gegen sich. Doch er begibt sich unbeirrt auf die Suche nach "La Malice", dem Schwert des Fischer, und kämpft erneut gegen die Franzosen. Diesmal an der Seite des Prinz of Wales. Die Story in "1356" entwickelt sich langsam, aber immer wieder lässt Cornwell spannende Momente einfließen. Leser, die die Grals-Trilogie gelesen haben, finden schnell einige bekannte Figuren in diesem Buch wieder, aber es betreten auch neue Feinde Hooktons die Bühne. Wer die Trilogie nicht kennt, braucht aber keine Sorge zu haben. Das Buch kann man jederzeit auch ohne Vorkenntnisse lesen. Gewohnt schildert der Autor auch wieder die blutigen Schlachten, aber auch vermittelt er einiges über die Landstriche, in denen diese stattfanden. Gut illustrierte Karten, sowie das Nachwort bringen dem Leser die Geschichte noch näher. In Summe kommt für mich "1356" nicht ganz an die Grals-Trilogie heran, ist aber durchaus ein guter lesenswerter historischer Roman aus der Zeit des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich.

Veröffentlicht am 25.06.2023

Hello Darkness, my old Friend

Nicht ein Wort zu viel
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"Nicht ein Wort zu viel" ist ein Thriller von Andreas Winkelmann. Faja Bartels ist begeisterte Buchbloggerin und arbeitet zudem in einer Buchhandlung. Während einer Lesung erhält sie ein bizarres Video. ...

"Nicht ein Wort zu viel" ist ein Thriller von Andreas Winkelmann. Faja Bartels ist begeisterte Buchbloggerin und arbeitet zudem in einer Buchhandlung. Während einer Lesung erhält sie ein bizarres Video. Ein Bloggerfreund von ihr ist mit Verpackungsfolie auf einem Stuhl gefessselt. Um den Hals hat er ein Schild mit den Worten: "Erzählt mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben." Was sie erst als unpassenden Scherz ihres Freundes empfindet, denn dafür ist er bekannt, stellt sich nach Erhalt eines zweiten Videos als grausamer Mord dar. Kommissar Schierling übernimmt die Ermittlungen gemeinsam mit dem Zielfahnder Schrader, der derzeit strafversetzt wurde wegen internen Ermittlungen. Andreas Winkelmann beginnt diesen Thriller mit in Summe drei Handlungssträngen, die im Verlauf des Buches teilweise zusammenführen. Aber eben nur teilweise, denn speziell die einleitenden Vorgänge bei einem Zugriff des Zielfahnders Schrader versickern mehr oder weniger im Sand. Dafür ist der Ansatz mit der Thematik rund um die Buchblogger eine spannende Idee und interessant aufgebaut. Geht es um schlechte Rezensionen, geht es um Ghostwriter oder ist es das Motiv für die Taten ganz woanders zu suchen? Je mehr man in der Story voranschreitet, umso mehr nimmt dieser Thriller auch an Spannung zu. Eine stetige Entwicklung bis hin zum rasanten Finale. Was anfangs noch teils beschaulich dahinplätschert wird mit zunehmender Seitenzahl immer fesselnder. Ein Thriller aus der Feder von Andreas Winkelmann, dessen Story sich kontinuierlich entwickelt und einem gut gewählten Hintergrundsetting.

Veröffentlicht am 18.06.2023

Athens Kampf gegen die Perser

Attika. Die Schlacht von Marathon
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"Die Schlacht von Marathon" ist der erste Band der neuen Attika-Reihe von Conn Iggulden. Als 490 vor Christus der Perserkönig Dareios der I. an der Bucht von Marathon mit seinem Heer anlandet, hat er das ...

"Die Schlacht von Marathon" ist der erste Band der neuen Attika-Reihe von Conn Iggulden. Als 490 vor Christus der Perserkönig Dareios der I. an der Bucht von Marathon mit seinem Heer anlandet, hat er das Ziel Athen einzunehmen. Doch die Griechen errichten einen Schildwall und ihre Phalanx fügte letztendlich den Persern eine vernichtende Niederlage zu. Conn Iggulden erzählt in diesem Roman von dem Kampf der Griechen gegen die Perser. Buchtitel und Kurzbeschreibung deuten darauf, dass es um die Geschehnisse in der Schlacht geht. Dies ist aber eher ein Irrtum. Zwar beginnt alles mit dieser Schlacht, die eigentliche Story sind aber die Geschehnisse in den Jahren danach. Dies verwirrte mich anfangs, denn meine Erwartungshaltung war eine andere. Dabei beginnt die Geschichte spannend, lässt dies aber im Mittelteil teils vermissen. Die Geschehnisse um politische Intrigen in Athen, Verbannungen und Rückkehr plätschern teils dahin. Als aber die Story einen Zeitsprung von acht Jahren macht, wird diese wieder interessanter. Dareios Sohn Xerxes ist mittlerweile Perserkönig und er zieht erneut mit einem riesigen Heer gegen die Griechen. In diesem Abschnitt gelingt es Conn Iggulden wieder den Leser bei der Stange zu halten und ihn zu fesseln. Eindeutig für mich der beste Abschnitt des Buches. Am Ende stehen die Perser vor den Toren Athens und als Leser will man nun wissen, wie es im nächsten Band bzgl. der Verteidigung gegen die übermächtigen Perser weitergeht. In Summe hatte dieser Auftaktband für mich die angesprochenen Schwächen, aber war letztendlich dank deutlicher Steigerung ein interessanter historischer Roman.

Veröffentlicht am 10.06.2023

"Das zu beweisen, ist Ihr Job, Herr Revierinspektor"

Sturzwasser
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"Sturzwasser" ist der zweite Band der Bad-Gastein-Krimi-Reihe von Karina Ewald. Auf einer malerischen Bergalm wird der erschossene Russe Goscha Rubinsky aufgefunden. Er gehörte zu einer Investorengruppe, ...

"Sturzwasser" ist der zweite Band der Bad-Gastein-Krimi-Reihe von Karina Ewald. Auf einer malerischen Bergalm wird der erschossene Russe Goscha Rubinsky aufgefunden. Er gehörte zu einer Investorengruppe, die diese Idylle durch ein Luxusressort verbauen wollte. Schnell wird der Almbauer Grassl zum Hauptverdächtigen. Frau Magister Carolin Halbach, die Leiterin der örtlichen Bibliothek und selbst begeisterte Krimileserin, will dies aber nicht glauben und folgt ihrer eigenen Intuition in bester Miss Marple Manier. Carolin stammt ursprünglich aus Düsseldorf, lebt jetzt aber schon einige Zeit im Salzburger Land in Bad Gastein. Die Autorin entführt den Leser in die österreichische Bergwelt, wo im Winter in der Sportwelt Amadé der Bär steppt, jetzt aber im Sommer es eher beschaulich zugeht. Und so bekommt es der Revierinspektor nicht nur mit Korruption im Bauamt, sondern auch mit diversen Kleindelikten wie Fahrraddiebstahl zu tun. Als dies passiert in einem Setting, dass den Leser wunderbar in die Region Bad Gastein eintauchen lässt und auch so einige amüsante Schmunzler bereithält. Zwar ist Carolin eher eine Kleinausgabe der berühmten englischen Detektivin, aber durchaus eine sympathische Protagonistin in der Story. Dies gilt auch für die Figuren, die sie in diesem Krimi umgeben. Auch dass in diesem österreichischen Regionalkrimi teils diese Figuren Dialekt sprechen, finde ich für die örtlichen Begebenheiten passend. "Sturzwasser" ist kein knallharter Krimi, dafür aber eine schöne Unterhaltung für zwischendurch und durchaus genau die richtige Lektüre für die aktuelle Jahreszeit.