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Veröffentlicht am 10.05.2019

Tödlicher Kampf um den heiligen Gral

Der Wanderer
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"Der Wanderer" ist der zweite Band einer Trilogie um den heiligen Gral von Bernard Cornwell. Es beginnt dieser Teil im Oktober 1346 bei der Schlacht bei Neville's Cross zwischen Engländern und Schotten. ...

"Der Wanderer" ist der zweite Band einer Trilogie um den heiligen Gral von Bernard Cornwell. Es beginnt dieser Teil im Oktober 1346 bei der Schlacht bei Neville's Cross zwischen Engländern und Schotten. Dabei mussten die Schotten eine herbe Niederlage hinnehmen, aber es war auch der Beginn einer neuen Freundschaft zwischen dem englischen Bogenschützen Thomas von Hookton und dem Schotten Robbie Douglas. Beide mussten die Morde vertrauter Menschen hinnehmen und die Jagd auf diesen Mörder vereint sie und bringt sie wieder auf französischen Boden. Und anscheinend verbindet alle Beteiligten ein Ziel: Die Suche nach einer Reliquie, den heiligen Gral. Geschickt webt Cornwell in diesem Band wieder seine fiktive Story in die Zeit des hundertjährigen Krieges ein. So erlebt der Leser wieder einige wahre geschichtliche Fakten verbunden mit den Erlebnissen des Bogenschützen Thomas. Mehr und mehr erfährt man dabei aus dessen Leben und Herkunft aber auch damaliger Kriegstaktik oder Folter der Inquisition. Cornwell ist ein Autor, der dies nicht in blutigen Details schildert, aber doch für den Leser bildhaft die Geschehnisse beschreibt. So versetzt er einen perfekt in die Story und man taucht ein in die Zeit um 1346-47. Zwar kommt für mich dieser Band nicht ganz an den ersten Teil heran, aber ich finde es ist trotzdem ein lesenswerter und gelungener Mittelteil der Trilogie. Und so bin ich gespannt wie sich alles dann im dritten Teil "Der Erzfeind" zusammenfügt.

Veröffentlicht am 30.04.2019

1525 - Die Zeit des deutschen Bauernkrieg

Der Bauernkrieger
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"Der Bauernkrieger" ist der Abschluss der Freiheitsbund-Trilogie von Jeremiah Pearson. Dabei schließt dieser Band nahtlos an die Geschehnisse aus "Der Ketzer" an. Für den Leser ist es daher wichtig die ...

"Der Bauernkrieger" ist der Abschluss der Freiheitsbund-Trilogie von Jeremiah Pearson. Dabei schließt dieser Band nahtlos an die Geschehnisse aus "Der Ketzer" an. Für den Leser ist es daher wichtig die Bände in der korrekten Reihenfolge zu lesen um die gesamt Geschichte besser zu verstehen. Nach der Exkommunizierung von Florian Geyer schart dieser seine Hörigen um sich, damit er dem Bischof entgegentreten kann. Auch in anderen Landesteilen formieren sich immer mehr Bauern um weitere Rechte bei den Landesfürsten einzufordern. Lud, der am Totenbett Friedrichs geschworen hat über dessen Sohn Florian zu wachen, reitet dabei an der Seite von Geyer. Obwohl er die Täuferin Kristina liebt, kann er seinen Schwur nicht brechen. Und so müssen in diesen Wirren der Zeit beide eigene Wege gehen, bis sie der Weg nach allem Unvermeidbaren wieder zusammenführt. Die Kapitel sind auch in diesem Band wieder alle jeweils aus der Sicht der Protagonisten geschrieben und mit der jeweiligen Person übertitelt. So entstehen zur gleichen Szene öfter verschiedene Blickwinkel. Dies lässt einen guten Gesamteindruck der Ereignisse entstehen. Trotzdem haben mich diesmal ein paar Kleinigkeiten etwas gestört. Die Dreiecksgeschichte Lud-Kristina-Witter nahm mir teilweise ein wenig zu viel Raum ein. Hier hätte ich stattdessen lieber mehr über die Bauernkriege oder konkrete Schlachtverläufe gelesen. Dadurch bedingt leidet für mich auch ein klein wenig der Spannungsbogen. Immer wieder gab es längere Passagen mit teils ermüdenden Monologen zu Glaubensfragen. Dies gehört natürlich in diese Geschichte, nur hätte ich es ein wenig gestrafft. In Summe ist "Der Bauernkrieger" ein guter Abschluss der Trilogie, reicht für mich aber nicht ganz an seine Vorgängerbände heran.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Im Visier des Killers

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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"Dark Call" ist der Auftakt-Thriller von Mark Griffin rund um die Kriminalpsychologin Holly Wakefield. Als ein Ehepaar grausam ermordet wird, wird sie von Detective Inspector Bishop für ihre Mithilfe als ...

"Dark Call" ist der Auftakt-Thriller von Mark Griffin rund um die Kriminalpsychologin Holly Wakefield. Als ein Ehepaar grausam ermordet wird, wird sie von Detective Inspector Bishop für ihre Mithilfe als Profilerin hinzugezogen. Schon kurze Zeit später zeigen sich Parallelen zu weiteren Mordfällen und es wird klar sie haben es hier mit einem Serienmörder zu tun. Holly ist ein wandelndes Lexikon bzgl. Daten von solchen Killern und so tauchen sie immer mehr in die abartige Welt dieser Verbrechen ein. Mark Griffin schickt hier zwei neue Ermittler an den Start, die man durchaus als ein wenig eigen, aber mit jeweils eigener Vergangenheit beschreiben kann. Der Plot der Geschichte ist dabei auch geschickt gesponnen. Mehr und mehr ergeben sich einzelne Fragmente, die nach und nach zur Lösung des Falls zusammenführen. Die Perspektive des Erzählers wechselt dabei zwischen den Protagonisten. Dabei beginnt dieser Thriller fulminant, hat dann aber im Mittelteil ein wenig an Spannung verloren. Die akribische Suche von Holly war hier etwas zu in die Länge gezogen und ich hatte einen ersten Verdacht wegen der Täterschaft. Aber Mark Griffin gelingt nochmal die Wendung und das Buch kommt zu anfänglicher Spannung zurück. Das Finale ist ganz eines Thrillers würdig. In Summe ist "Dark Call" für mich ein gelungener Auftakt, leichten Abzügen in der B-Note, aber durchaus ein spannender Roman.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Die Täterfaszination der MörderMitzi

Die Alpen sehen und sterben
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"Die Alpen sehen und sterben" ist ein österreichischer Regionalkrimi von Isabella Archan. Dabei lernt der Leser die "MörderMitzi" kennen, bisher eine Theaterfigur der Autorin bei ihren Lesungen und die ...

"Die Alpen sehen und sterben" ist ein österreichischer Regionalkrimi von Isabella Archan. Dabei lernt der Leser die "MörderMitzi" kennen, bisher eine Theaterfigur der Autorin bei ihren Lesungen und die jetzt ihr Romandebüt gibt. Mitzi hat diesen Spitznamen seit ihrer Kindheit, als bei einem schrecklichen Gasunfall im Haushalt ihre gesamte Familie ausgelöscht wird und sie als einzige Überlebende übrig bleibt. Und genau sie beobachtet während ihres Kurzurlaub in Kufstein den Mord an einem Mann. Erst schockiert, entwickelt sie aber nach und nach eine unheimliche Zweierbeziehung zu dem Täter, dem sie in der Folge der Tat weiter begegnet. Die Unterscheidung zwischen Gut und Böse verschwimmt immer mehr, zwischen Ablehnung und Faszination der Taten des Auftragsmörder. Zusätzlich lässt die Autorin auch wieder Heinz Baldur (bekannt aus "Schere 9") wieder in die Ermittlungen eingreifen. Er ist wegen seiner dissoziativen Identitätsstörung derzeit als Kommissar außer Dienst gestellt. Mit der festen Überzeugung einem Serientäter auf der Spur zu sein, ermittelt er aber trotzdem. All diese Verflechtungen machen dieses Buch zu einem etwas anderen Krimi. Teilweise skuril humorig das Verhalten der Mitzi, teilweise aber wieder völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar. Der Leser erlebt immer wieder ein Wechselbad der Gefühle, das letztendlich in einem Finale à la "High Noon" endet. Ein nicht ganz klassischer Kriminalfall, aber trotzdem gut und lesenswert.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Was sucht der Tote im Schweinebraten?

Sau am Brett
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"Sau am Brett" ist der zweite Fall aus der Fellinger-Reihe von Oliver Kern. Berthold Fellinger, seines Zeichens Lebensmittelkontrolleur im Bayerischen Wald, genießt gerade sein Bier im Landgasthof als ...

"Sau am Brett" ist der zweite Fall aus der Fellinger-Reihe von Oliver Kern. Berthold Fellinger, seines Zeichens Lebensmittelkontrolleur im Bayerischen Wald, genießt gerade sein Bier im Landgasthof als er Zeuge wird, wie ein Tourist ganz plötzlich sein Leben beim Genuss des bayerischen Schweinsbratens aushaucht. Schnell wird klar, dass dies kein natürlicher Tod war. Als Fellinger auch noch in Bestechungsverdacht gerät, denn er hätte angeblich gegen Geld bei der Hygienekontrolle im Landgasthof nicht so genau hingesehen, hält ihn nichts mehr von eigenen Ermittlungen ab. Schnell wird er immer tiefer in das Geschehen verstrickt. Auch dieser zweite Fall des verkappten Polizisten lebt von der Situationskomik und dem Charme des Protagonisten. Man kann sich bildlich richtig den teils tollpatschigen, dann aber wieder impulsiven niederbayerischen Grantler bestens vorstellen, der es immer wieder schafft in brenzlige Situationen zu kommen. Für den Leser hat dies dann immer etliche Lacher zur Folge. Mit Wortwitz lässt Oliver Kern seine Personen handeln, als Leser hatte ich aber dann doch bald einen Verdacht wer und was hinter den Taten steckt. "Sau am Brett" ist aber trotz allem ein kurzweiliges und unterhaltsames Lesevergnügen. Ein Kriminalfall im Stile eines "Eberhofer", lustig und erfrischend.