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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2018

Mordermittlungen auf der grünen Insel

Zu nah
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"Zu nah" ist der erste Thriller von Olivia Kiernan. Dabei bekommt es der Leser mit Detective Frankie Sheehan in Dublin zu tun, die selbst noch unterschwellig an den Folgen eines erlebten Traumas während ...

"Zu nah" ist der erste Thriller von Olivia Kiernan. Dabei bekommt es der Leser mit Detective Frankie Sheehan in Dublin zu tun, die selbst noch unterschwellig an den Folgen eines erlebten Traumas während eines Einsatzes leidet. Anfangs hatte ich dadurch auch leichte Probleme in die Geschichte reinzukommen und ich fand auf den ca. ersten hundert Seiten nur schwer Zugang zum Buch und den Protagonisten. Dann aber wurde es nach und nach spannender und das Lesen ging flüssiger voran. Den Zeitdruck den das Team hat um im Darknet und in der BDSM-Szene zu ermitteln, überträgt die Autorin geschickt und so wird man dadurch immer mehr von dem Fall gefesselt. Auch die Wendungen bzgl. des Täters sind gut geglückt. Letztendlich ist dieses Erstlingswerk für mich aber kein Thriller. Dazu fehlten mir tiefere Einblicke in das Seelenleben des Täters und der verwickelten Personen. "Zu nah" ist aber ganz sicherlich ein gelungenes Erstlingswerk und ein solider Krimi.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Zwei verschiedene Welten prallen aufeinander ...

Gruppentherapie
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"Gruppentherapie" ist ein humorvoller Roman von Friedrich Kalpenstein. Sein Protagonist Ben führt dabei ein Doppelleben. Zum einen als Architekt in München, zum anderen als Sänger Benny Biber auf der Partymeile ...

"Gruppentherapie" ist ein humorvoller Roman von Friedrich Kalpenstein. Sein Protagonist Ben führt dabei ein Doppelleben. Zum einen als Architekt in München, zum anderen als Sänger Benny Biber auf der Partymeile am Ballermann in Mallorca. In München wird es immer schwerer für ihn diese Heimlichkeiten zu verbergen, da er mit der Tochter seines Chefs zusammen ist und von deren Vater in bessere Kreise eingeführt werden. Doch auch der spielt nicht mit offenen Karten und so gerät Ben immer mehr in die Bredouille, wie er sein weiteres Leben gestalten soll. Der Leser durchlebt dieses Wechselspiel dabei gemeinsam mit dem Protagonisten. Ich bin jetzt zwar überhaupt kein Schlager- oder Mallorcafan, aber das Buch konnte ich dennoch gut lesen. Speziell die einzelnen Szenen, in denen Ben sich in seiner Lage unwohl fühlt, bringt einen immer wieder zum Schmunzeln. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht komplett abholen. Für mich nur eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, aber wahrscheinlich eher was für die Fans der Baleareninsel.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Eine Zeugin endet als Mordopfer ...

Die Tote vom Naschmarkt
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"Die Tote vom Naschmarkt" ist der zweite Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Sarah Pauli, eigentlich Journalistin beim Wiener Boten für eine Kolumne, gerät wieder in einen Mordfall. Erst schickt ...

"Die Tote vom Naschmarkt" ist der zweite Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Sarah Pauli, eigentlich Journalistin beim Wiener Boten für eine Kolumne, gerät wieder in einen Mordfall. Erst schickt sie ihr Chef zur Berichterstattung an den Tatort und dann erhält sie auch noch ein ominöses Päckchen in die Redaktion geschickt. Darin die abgetrennten drei Schwurfinger des Mordopfers. Und ehe sie sich versieht, ist sie wieder mitten im Ermittlungsgeschehen. Der Ansatz der Autorin mit Sarah eine Enthüllungsjournalistin in den Mittelpunkt zu stellen ist dabei auch wieder in diesem zweiten Fall gelungen. Nach und nach erfährt der Leser die Puzzlestücke und doch bleibt es bis zum Ende spannend. Die Einblicke in die Welt der Anwälte und gehobenen Gesellschaft hat mir dabei gut gefallen und die von Intrigen geprägte Atmosphäre kam im Buch gut rüber. "Ein Wien-Krimi", so lautet der Untertitel. Dies ist nicht zwingend so, die Geschichte weißt nicht großen regionalen Bezug auf. Sie könnte in jeder anderen Stadt auch spielen. Trotzdem gefällt mir auch dieser Band wieder sehr gut, Sarah Pauli ist eine sympathische Protagonistin. Daher greife ich sicherlich zu weiteren Bänden aus dieser Reihe.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Warum Frauen anders morden ...

Killerfrauen
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In diesem Buch stellt Stephan Harbort diesmal sieben Fälle von Serienmörderinnen vor. Dabei erfährt der Leser wieder einiges. Alle Fälle waren teilweise bzgl. ihrer Täterinnen so unterschiedlich. Von Habgier, ...

In diesem Buch stellt Stephan Harbort diesmal sieben Fälle von Serienmörderinnen vor. Dabei erfährt der Leser wieder einiges. Alle Fälle waren teilweise bzgl. ihrer Täterinnen so unterschiedlich. Von Habgier, über Gewalt oder auch "Erlösung" (wenn man es so nennen kann) als Beweggründe war alles vorhanden und dabei hat der Autor mit vier der Täterinnen persönlich sprechen können. Interessant ist auch das Frauen teilweise tatsächlich anders töten als Männer. Serienmörderinnen sind in der Regel verheiratet, unauffällig und nicht vorbestraft. Meist kennen sie ihre Opfer und haben eine berufliche oder private Beziehung zu ihnen. Harbort hat dabei herausgefunden das im Gegensatz zu den Opfern von männlichen Serienmördern die der Frauen meist sehr jung oder sehr alt sind. Meist sind dies Kinder oder Patienten / Schutzbefohlene. Für mich der interessanteste Einblick war die von Harbort erstellte Kriminologie von Serienmörderinnen in der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum von 1945-2015. Nur 18 Prozent der 212 abgeurteilten Mordserien, also 38 Fälle, wurden von Frauen begangen. Der Autor geht aber von einer Dunkelziffer von mindestens 100 Frauen aus, die Menschen getötet haben und deren kriminelles Handeln unentdeckt blieb. Die Täterinnen werden üblicherweise erst nach sechseinhalb Jahren überführt und verüben in dieser Zeit vier bis fünf Morde. Dies alles stellt für mich als Leser interessante Einblicke dar und auch das Verzeichnis am Ende des Buches über die benutzte und empfohlene Literatur ist ein guter Tipp für weitere Informationen. In Summe für war dieses Buch auch wieder ein spannender Einblick, diesmal mit Sicht auf weibliche Serienmörderinnen.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Verewigt in Bildern aus Blut ...

Immer wenn du tötest
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"Immer wenn du tötest" ist der zweite Band aus der Targa-Hendricks-Reihe des Autorenpaars Barbara und Christian Schiller. Das Buch beginnt mit mehreren Handlungssträngen, die mich anfangs immer ein wenig ...

"Immer wenn du tötest" ist der zweite Band aus der Targa-Hendricks-Reihe des Autorenpaars Barbara und Christian Schiller. Das Buch beginnt mit mehreren Handlungssträngen, die mich anfangs immer ein wenig irritierten. Aber bei fortschreitendem Lesen kam ich dann mit den Szenenwechseln zurecht und es entwickelte sich ein spannender Thriller. Obwohl ich zu den Protagonisten keinerlei emotionale Bindung beim Lesen aufbauen konnte, gestaltet sich die Story trotzdem rasant und teilweise durch Freya von Rittberg auch durchaus schräg. Sie ist in ihrem Wahn sehr gut dargestellt und man kann sie sich dadurch gut in ihren blutigen Taten vorstellen. Sektengleich hat sie ihre Opfer im Griff und manipuliert diese perfekt. Ihr gegenüber die Ermittlerin Targa, gefühlskalt und scheinbar ohne menschliche Empfindungen. Genau dies machte sie auch mir so unnahbar, teilweise regelrecht unsympathisch. Trotzdem passt es irgendwie, denn das Katz und Maus Spiel zwischen Freya und Targa lebt auch geradezu von den bizarren Charakteren der beiden. Interessant auch für den Leser immer wieder die Rückblicke in Freyas Kindheit: Die Enkeltochter unreines Blutes eines SS-Mann, der sich während des dritten Reich der Ideologie der "Rettung der nordischen Rasse" in den Lebensbornheimen verschrieben hatte. Dadurch erhält der Leser erst das bessere Verständnis, warum Freya in der Gegenwart diese blutige Serienkillerin ist. "Sei mutig und lies diesen Thriller" steht auf dem Cover. Wer nicht zartbesaitet ist und vor viel Blut auch nicht zurückschreckt, der kann als Leser seinen Mut beweisen.