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Veröffentlicht am 10.07.2022

Abgründe

Das Letzte, was du hörst
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Im Mittelpunkt des neuesten Werkes von Andreas Winkelmann, das den dazu passenden Titel "Das letzte, was du hörst" trägt, steht der Podcast des selbst ernannten Life-Coaches Marc Maria Hagen. Die junge ...


Im Mittelpunkt des neuesten Werkes von Andreas Winkelmann, das den dazu passenden Titel "Das letzte, was du hörst" trägt, steht der Podcast des selbst ernannten Life-Coaches Marc Maria Hagen. Die junge Journalistin Roya Mayer stellt Recherchen über ihn an und hat dann einen Auto-Unfall, als sie auf dem Weg zu einem der weiblichen Fans des Podcasts ist. Diese Frau wollte mit ihr zusammenarbeiten und hatte ihr kurz vor dem Unfall einen Hilferuf geschickt, kann später aber nur noch tot gefunden werden, ebenso wie ihr Lebensgefährte. Roya Meyer und auch eine Kommissarin versuchen herauszufinden, warum die beiden gestorben sind und welche Rolle der Podcaster einnimmt. Im Laufe der Nachforschungen kommt es zu weiteren Todesfällen.

Ich fand die Geschichte sehr spannend und zugleich auch schlüssig aufgelöst, wobei die Spannung lange erhalten blieb. Die Thematik mit dem Life-Coaching per Podcast ist recht aktuell und passt in die heutige Zeit. Dadurch, dass immer wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde, wurde die Spannung zusätzlich gesteigert und man konnte sich gut in die beteiligten Personen hineinversetzen. Der Schreibstil war gut lesbar und auch Cover passt gut zu diesem Genre.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Gelungene Fortsetzung

Die Landärztin - Der Weg ins Ungewisse
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Mir hat auch dieser zweite Teil um die junge Ärztin Thea Graven, deren Traum es ist, als Gynäkologin zu arbeiten, sehr gut gefallen.

Anders als der erste Teil, ist der Handlungsort nicht mehr nur die ...

Mir hat auch dieser zweite Teil um die junge Ärztin Thea Graven, deren Traum es ist, als Gynäkologin zu arbeiten, sehr gut gefallen.

Anders als der erste Teil, ist der Handlungsort nicht mehr nur die Eifel, sondern große Teile der Fortsetzung spielen sich im Allgäu ab, da Thea kurz vor ihrer Hochzeit an Kinderlähmung erkrankt und sich quasi in eine Klinik im Allgäu flüchtet, um ihrem Verlobten nicht zur Last zu fallen. In der Klinik muss sie es irgendwie schaffen, trotz der schlimmen Folgen der Krankheit wieder Lebensmut zu fassen, um sich zurück ins Leben zu kämpfen.

Ich fand es sehr spannend, auf diese Art mehr über die Folgen von Kinderlähmung zu erfahren, einer Krankheit, die es in unserer Zeit dank der Impfungen zum Glück in Deutschland nicht mehr gibt. Es ist wirklich eindrücklich, mitzuerleben, was Thea durchmachen muss. Auch das Wiedersehen mit den anderen Charakteren aus dem ersten Teil hat mich gefreut und die neu hinzugekommenen Personen konnten mein Herz ebenfalls gewinnen. Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn es auch noch einen dritten Teil der Reihe geben würde, genug Stoff wäre sicher noch vorhanden.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Die Hafenärztin setzt sich für die Auswanderer ein

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Der zweite Teil um die Hamburger "Hafenärztin" Anne Fitzpatrick spielt im Jahr 1911, zur Zeit der großen Auswanderungswelle, als im Hamburger Veddel extra Hallen eingerichtet wurden, um die vielen Auswanderungswilligen, ...

Der zweite Teil um die Hamburger "Hafenärztin" Anne Fitzpatrick spielt im Jahr 1911, zur Zeit der großen Auswanderungswelle, als im Hamburger Veddel extra Hallen eingerichtet wurden, um die vielen Auswanderungswilligen, die von weit her anreisten, unterzubringen, bevor es meist nach Amerika ging, wo diese Menschen sich aus verschiedensten Gründen ein besseres Leben versprachen. Natürlich ließ sich auch gutes Geld mit dem Leid der Auswanderer verdienen.

Das ist aber nicht der Grund, warum sich die Hafenärztin neben ihrer Praxis auch um die Auswanderer kümmert. Und auch Helene Curtius, die dort als Lehrerin arbeitet, hat vor allem Mitleid mit den Kindern der Auswanderungswilligen. Als sich dort ungewöhnliche Krankheits- und Todesfälle häufen, machen die beiden sich Sorgen, erhalten aber zunächst wenig Unterstützung, nur Kommissar Rheydt ist ebenfalls alarmiert und stellt weitere Nachforschungen an.

Dieser Band beschäftigt sich mit einem Kapitel der Hamburger Geschichte, über das ich bisher noch sehr wenig wusste. Daher fand ich es sehr spannend, beim Lesen in diese Zeit und ins Hamburger Veddel mit den Auswandererhallen einzutauchen und einige Schicksale von Auswanderern hautnah mitzuerleben. Der Schreibstil der Autorin ist sehr anschaulich und zugleich gut lesbar. Die beiden weiblichen Protagonistinnen sind mir sympathisch, wie sie mutig für die Rechte von Frauen und Kindern einstehen, obwohl sie das selbst in Gefahr bringt. Lediglich davon, wie Anne Fitzpatrick auf dem Cover dargestellt wird, bin ich nicht so begeistert, sie wirkt dort eleganter und unnahbarer, als im Roman.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Fesselnder zweiter Teil um eine Hamburger Kaffeehändler-Familie

Töchter der Speicherstadt – Der Geschmack von Freiheit
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Der zweite Teil der Trilogie beginnt kurz vor Machtergreifung der Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt dieses Bandes steht nicht mehr Maria Behmer, sondern ihre Tochter Cläre, deren großer Traum es eigentlich ...

Der zweite Teil der Trilogie beginnt kurz vor Machtergreifung der Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt dieses Bandes steht nicht mehr Maria Behmer, sondern ihre Tochter Cläre, deren großer Traum es eigentlich ist, Wirtschaftswissenschaften zu studieren, was ihr als Frau aber verwehrt wird. Auch das Kaffeekontor ihrer Familie könnte sie nicht einfach führen, weil Frauen in der Hansestadt nicht in den Kreis der Kaffeehändler aufgenommen werden. Als dann schließlich die Nationalsozialisten immer mehr an Einfluss gewinnen, wird die Situation eher schlechter als besser.

Ich fand auch die Fortsetzung wieder sehr fesselnd, immer wieder kam es zu überraschenden Wendungen und Cläre ist, ebenso wie ihre Mutter, eine charakterstarke Persönlichkeit, die sich nicht so schnell entmutigen lässt und zugleich sehr sympathisch ist. Es war interessant, diese ereignisreiche Zeit aus ihrer Perspektive mitzuerleben. Anja Marschall schreibt sehr anschaulich und gut nachvollziehbar und die historischen Bezüge wirken sehr gut recherchiert, kleinere Abweichungen werden im Nachwort dann auch noch erklärt. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den Abschluss der Trilogie und bin gespannt, wie es nach Kriegsende mit dem Kaffeehandel und der Familie weitergeht.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Konfliktzone Arktis

Schmelzpunkt
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Wolf Harlanders neuester Thriller spielt an sehr interessanten Schauplätzen, nämlich weit im Norden, auf Grönland, Spitzbergen und Island, während eines besonders warmen Sommers.

Der junge Inuk Nanoq ...

Wolf Harlanders neuester Thriller spielt an sehr interessanten Schauplätzen, nämlich weit im Norden, auf Grönland, Spitzbergen und Island, während eines besonders warmen Sommers.

Der junge Inuk Nanoq ist Touristenführer auf Grönland und findet bei seiner Arbeit neben Anzeichen dafür, dass die Eisschicht dort immer mehr schmilzt, auch eine erschreckend große Anzahl verendeter Fische und andere Tiere. Die deutsche Biologin Hanna vom Alfred Wegener Institut soll herausfinden, weshalb die Tiere gestorben sind, was anscheinend aber irgendjemandem nicht passt, sodass sie in Lebensgefahr gerät.

Auch Nelson Carius und Diana Winkels vom BND ermitteln verdeckt um den Polarkreis herum, zunächst auf Spitzbergen und Island, weil es immer wieder zu Anschlägen, auf Firmen, die dort aktiv sind, gekommen ist.

Mir hat bei diesem Thriller zunächst besonders der Schauplatz gefallen, da ich den extremen Norden liebe und es interessant fand, etwas mehr über die Lebensbedingungen dort und auch die Gefährdung des Lebensraums Arktis durch den Klimawandel zu erfahren. Das ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema, ebenso wie die politische Brisanz des Kampfes um die Arktis und ihre Bodenschätze. Die Protagonist:innen waren mir sympathisch, insbesondere die Wissenschaftlerin Hanna und der Grönlander Nanoq. Der gesamte Fall blieb auch lange spannend, was die Hintergründe der Vorkommnisse in den verschiedenen Ländern und des Tiersterbens angeht und das Finale bot einige Überraschungen. Für mich persönlich hätten die gefährlichen Kampfszenen aber auch etwas weniger ausführlich ausfallen dürfen, aber das ist Geschmackssache. Ansonsten war der Schreibstil gut lesbar und es gab sehr viele ganz aktuelle Bezüge, wie zum Beispiel den Ukrainekrieg oder die Flutkatastrophe im Ahrtal vergangenes Jahr, was mir gut gefallen hat.

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