Profilbild von Island

Island

Lesejury Star
offline

Island ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Island über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2022

Spannende Familiensaga mit interessanten Schauplätzen

Zeiten des Wandels
0

Bei "Zeiten des Wandels" handelt es sich um den fast 600 Seiten starken ersten Teil einer fünfbändigen Saga um die Familie Delgado, die zunächst am Fuße des Tramuntana-Gebirges auf Mallorca ein kleines ...

Bei "Zeiten des Wandels" handelt es sich um den fast 600 Seiten starken ersten Teil einer fünfbändigen Saga um die Familie Delgado, die zunächst am Fuße des Tramuntana-Gebirges auf Mallorca ein kleines Weingut betreibt und unter den wirtschaftlichen Folgen des Kriegsausbruchs im restlichen Europa und der Konkurrenz aus anderen Weinbaugebieten zu leiden hat. Das ist auch einer der Gründe, warum Tochter Antonia und deren Mann Mateo kurz nach ihrer Hochzeit ins Ferne Kuba auswandern, um unter den dortigen klimatischen Bedingungen Wein anzubauen, und Antonias Eltern und ihre drei Geschwister auf Mallorca zurücklassen. Sowohl der auf Mallorca zurückgebliebene Teil der Familie als auch die Auswanderer müssen im weiteren Verlauf der Handlung immer wieder Schicksalschläge überstehen.

Mich hat diese Familiengeschichte sehr gefesselt, ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, nachdem ich einmal mit dem Lesen begonnen hatte. Einerseits fand ich es spannend, in die Zeit vor gut 100 Jahren einzutauchen und mehr darüber zu erfahren, wie anders das Leben auf Mallorca und auf Kuba damals war. Andererseits haben ich vor allem die weiblichen Protagonistinnen schnell ins Herz geschlossen und mit ihnen mitgelitten und mitgefiebert, wenn mal wieder große Steine in ihrem Weg lagen. Der Schreibstil des Autorenduos war dabei gut lesbar und recht anschaulich, sodass man sich gut an den jeweiligen Schauplatz versetzen konnte, die historischen Tatsachen wirken gut recherchiert. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, dadurch dass dies erst der erste Band ist und noch vier weitere folgen, blieben natürlich so gut wie alle Handlungsstränge recht offen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2022

Eine Jugend in den 70er Jahren

Unser kostbares Leben
0

Bei diesem Roman hat mich neben dem sehr ansprechend und passend zu den 70er Jahren gestalteten Cover auch gleich angesprochen, dass mir die Verfasserin bereits von anderen Romanen, die ich gerne gelesen ...

Bei diesem Roman hat mich neben dem sehr ansprechend und passend zu den 70er Jahren gestalteten Cover auch gleich angesprochen, dass mir die Verfasserin bereits von anderen Romanen, die ich gerne gelesen habe, bekannt ist.

"Unser kostbares Leben" spielt in Mainheim, einer Kleinstadt, geprägt von einer großen Schokoladenfabrik, deren Direktor Caros Vater im Jahr 1972 ist. Caro und ihre Freundin Minka, Tochter des Mainheimer SPD-Bürgermeisters besuchen damals die 4. Klasse der Grundschule und sind dabei, als ihr vietnamesischer Mitschüler Guy im Schwimmbad einen schweren Unfall hat, der auch das Einfluss auf das Leben von Caros und Minkas Eltern und einiger anderer Mainheimer haben wird. Zeitgleich kommt das vietnamesische Waisenkind Claire im Mainheimer Kinderheim an, wo auch nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

Im Roman finden sich auch viele zeitgeschichtliche Themen, was ich sehr spannend fand, da ich erst Anfang der 80er Jahre geboren wurde und nun aus der Sicht der Mädchen und ihrer Familien das Misstrauensvotum gegen Willy Brandt oder die starke Verschmutzung der Flüsse damals miterleben konnte. Katharina Fuchs beschreibt das alles sehr anschaulich und fängt verschiedene Atmosphären sehr gut ein, sodass man sich gut in alles hineinversetzen kann. Dazu trägt auch bei, dass die verschiedenen Kapitel auch aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben sind, zum Beispiel aus Sicht eines der Mädchen, ihrer Väter oder auch der Ärztin im Waisenhaus, sodass man als Leser teilweise mehr weiß, als die anderen Personen aus dem Roman. Dennoch bleibt es spannend, was noch so alles passieren wird.

Was ich bei der Dicke des Romans mit über 600 Seiten ganz praktisch gefunden hätte, wäre ein Bändchen als Lesezeichen gewesen. Und auch eine Karte von Mainheim und seiner Umgebung hätte ich manchmal ganz interessant gefunden, um noch besser nachvollziehen zu können, wo sich etwas befindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2022

Anders

Brummps
0

Mich persönlich haben die matt-rauhe Haptik und die Covergestaltung dieses Kinderbuches sehr angesprochen, es wirkt dadurch auch etwas retro. Ich kann mir aber vorstellen, dass jüngere Kinder, die ein ...

Mich persönlich haben die matt-rauhe Haptik und die Covergestaltung dieses Kinderbuches sehr angesprochen, es wirkt dadurch auch etwas retro. Ich kann mir aber vorstellen, dass jüngere Kinder, die ein Vorlesebuch nach dem Cover auswählen, lieber zu farbgewaltigeren Exemplaren greifen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jonny Ameise, der anders ist, als die anderen Ameisen, aber selbst nicht so recht weiß, warum. Seine Freundin, die immer zu ihm hält, ist die Ameise Butz.

Ihre Erlebnisse werden von der Autorin recht ausführlich, anschaulich und sprachgewaltig geschildert. Das ist prinzipiell gut, ich fürchte aber, dass jüngere Kinder überfordert von manchem Abschweifen sind und auch manche Formulierung ist zwar humorvoll für erwachsene Leser, aber für Grundschüler schwer zu verstehen. Nichtsdestotrotz handelt es sich aber um wichtige Themen, die hier bildhaft zur Sprache kommen und die zum Erfahrungsschatz von Kindern in diesem Alter gehören, anders sein zum Beispiel, Zusammenhalt oder, dass man auch mal krank ist. Man sollte das Buch wohl am besten in wohl dosierten Abschnitten gemeinsam lesen und gegebenenfalls Unklarheiten aufklären.

Die vielen Illustrationen sind sehr liebevoll und detaillreich, aber auch wieder wenig bunt, ich mag den Stil, aber es ist, wie so vieles, Geschmackssache. Sie lockern das Buch auf jeden Fall auf und durch einige Textelemente, ist es zwischendurch fast comicartig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2022

The Queen ist not amused

Die unhöfliche Tote
0

"Die unhöfliche Tote" ist der zweite Krimi der britischen Autorin S. J. Bennett mit der englischen Königin Elisabeth als Hobbyermittlerin.

Diesmal geht es einerseits um ein verschwundenes, aber nicht ...

"Die unhöfliche Tote" ist der zweite Krimi der britischen Autorin S. J. Bennett mit der englischen Königin Elisabeth als Hobbyermittlerin.

Diesmal geht es einerseits um ein verschwundenes, aber nicht allzu wertvolles Gemälde aus dem Privatbesitz der Queen und andererseits um den Mord an einer Hausangestellten direkt neben dem Pool des Schlosses. Das Opfer und auch weitere Angestellte hatten zuvor Drohbriefe erhalten. Die Neugier der Queen ist geweckt und so spannt sie auch wieder ihre Privatsekretärin Rozie für ihre Ermittlungen ein.

Ich fand auch diesen zweiten Teil wieder sehr amüsant und gelungen. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und scheint eine akribische Beobachterin zu sein, was die Macken und Eigenheiten der Queen und ihres Umfeldes, diesmal unter anderem auch Theresa May, angeht, die sie sehr pointiert in die Geschichte einfließen lässt. So wirkt die britische Monarchin oft recht menschlich und auf ihre Art liebenswert. Auch Rozie mag ich, wie sie an alles herangeht und sich nicht so schell einschüchtern lässt. Nichtsdestotrotz bleibt auch die Spannung recht lang erhalten. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen. Daher empfehle ich diesen royalen Krimi gerne allen, die nicht allzu blutige und auch ein bisschen humorvolle Krimis mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2022

Emma und die Zootiere

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
0

Emma, Tochter eines Wiener Veterinärs, würde ebenfalls gerne Tiermedizin studieren, was Frauen damals aber höchstens in der Schweiz möglich war und so tritt sie 1914 erst einmal eine Stelle als Tierpflegerin ...

Emma, Tochter eines Wiener Veterinärs, würde ebenfalls gerne Tiermedizin studieren, was Frauen damals aber höchstens in der Schweiz möglich war und so tritt sie 1914 erst einmal eine Stelle als Tierpflegerin im berühmten Wiener Tiergarten Schönbrunn an und bringt dort, soweit dies unter den Umständen des Ersten Weltkrieges möglich ist, etwas frischen Wind in den Umgang mit den Tieren, was nicht jeder schätzt. Einige Zeit nach ihr tritt auch der Tierarzt Julius, der nach einer Verwundung nicht mehr zurück an die Front muss, seine Stelle im Zoo an und trifft dort mit dem stellvertretenden Zooleiter auf einen verhassten ehemaligen Mitschüler, der auch Emma das Leben erschwert. Diese kämpft während des Kriegs nicht nur darum, sich und ihre schwangere Schwester durchzubringen, sondern auch darum, dass möglichst viele Tiere trotz Futterknappheit überleben. Außerdem weiß sie nicht so recht, was sie von Julius halten soll.

Mir hat der Roman gut gefallen, da ich selbst schon im Wiener Zoo war und dieser mir gut gefallen hat. Daher fand ich es sehr interessant, mehr über dessen Geschichte zu erfahren. Emma als Protagonistin ist mir sehr sympathisch, wie sie für alles kämpft, was ihr wichtig ist und nicht so schnell aufgibt und auch Julius mochte ich. Die Autorin schreibt anschaulich und gut nachvollziehbar, sodass man sich als Leser gut in die Zeit und in die Beteiligten hineinversetzen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere