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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2024

Wichtiges und gutes Buch

The Grooming Game
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The Grooming Game – Tirza Gamerdinger
Vor diesem Buch wusste ich nicht was „Grooming“ heißt.
Ich wusste das im Internet schlimme Dinge passieren, aber kannte nicht die Begrifflichkeit.

Dies hat uns die ...

The Grooming Game – Tirza Gamerdinger
Vor diesem Buch wusste ich nicht was „Grooming“ heißt.
Ich wusste das im Internet schlimme Dinge passieren, aber kannte nicht die Begrifflichkeit.

Dies hat uns die Autorin hier nähergebracht. Und das voller Emotionen, aber nicht nur die guten. Wie auch? Bei diesem schweren Thema.
Unsere Protagonistin schlittert da so rein. Online bei einem Rollenspiel, als Ablenkung von der Realität gedacht. Ein Rückzugsort, eine Safe Space. Alles fängt harmlos an, tut es doch immer. Bis sie sich in einer unwirklichen Spirale wiederfindet. All das so nüchtern und gleichzeitig hoch emotional erzählt.
Und als wäre das noch nicht genug ist ihr Leben außerhalb des Onlinespiels auch kein Zuckerschlecken. Heftiges Mobbing, und die Bullshit Bingo Karte „was sag ich Menschen mit Depressionen auf keinen Fall“, hat sie nach wenigen Seiten voll, mehrfach. Ich wollte den Bekannten, aber auch ihrer Familie so häufig eine knallen. Ihnen aufzeigen, was sie falsch machen. Ich wollte schreien, dauerhaft. Dass dies, was uns hier geschildert wird, genauso da draußen jungen Menschen passiert bringt mich einfach nur zum weinen. Dieses Buch hat mich zum weinen gebracht. Leute ehrlich, lest es. Schaut auf eure Mitmenschen, auf die Anzeichen, reicht eine helfende Hand. Und vor allem überlegt was ihr sagt.
Das Buch hat mich deutlich zum Nachdenken angeregt.
Was kann ich tun? Wie kann ich meine Mitmenschen schützen oder unterstützen?
Vor Grooming, vor Mobbing und bei Depressionen.
Oder lest das Buch. Schaut was es mit Betroffenen macht, und versucht es dann besser zu machen. Ich weiß es nicht. Mich lässt das Buch traurig und nachdenklich zurück.
Lesenswert, sehr sogar. Große Empfehlung. Aber bitte beachtet die Content Notes und passt auf euch auf.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

wundervolle neue Elfenreihe

Schattenelfen - Die Blutkönigin
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Endlich kann ich mich in ein neues Abenteuer auf Albenmark stürzen. Das Buch erschien bereits 2021, im März wurde die Reihe mit Band 5 beendet. Und ich liebe es, wenn ich eine Reihe beginnen, diese mich ...

Endlich kann ich mich in ein neues Abenteuer auf Albenmark stürzen. Das Buch erschien bereits 2021, im März wurde die Reihe mit Band 5 beendet. Und ich liebe es, wenn ich eine Reihe beginnen, diese mich begeistert, alle Teile direkt am Stück verschlingen zu dürfen.
So auch hier. Ich habe die Prints zu Hause, natürlich. Höre aber zeitgleich auch die Hörbücher, gelesen von Detlef Bierstedt.
Erst vor kurzem beendet ich die Reihe „Die Elfenritter“. Diese spielt zeitlich nach der Reihe um die Schattenelfen. So dass ich schon ahnen kann, wie diese hier ausgeht. Aber ist das dann schon gespoilert? Immerhin habe ich keine Ahnung was zu welchem Ereignis warum geführt hat. Ich kenn nur die Ergebnisse. Ich weiß wer stirbt und wer nicht. Muss ich dann diese Reihe noch lesen?
Ein eindeutiges JA!!! Denn nur weil ich das Ende kenne, kenn ich noch lange nicht den Weg dahin. Ich kann die Charaktere nicht beobachten. Und so wie der Autor schreibt, tu ich dies gern. Ich stürze mich voller Freude in spannende und actionreiche Abenteuer. Kehre noch einmal zu liebgewonnen Figuren zurück und bereits die Welt erneut. Ich hoffe auf viele kämpferische Szenen und Freundschaften, welche mein Herz erobern.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Der gläserne Kaiser

Schattenelfen - Der Gläserne Kaiser
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Band 2 schließt nahtlos an den Reihenauftakt an.
Und auch hier ist die Unterscheidung zwischen Gut und Böse nicht so einfach.
Denn ausschließlich schwarz/weiß Darstellungen sind eh langweilig, eindimensional. ...

Band 2 schließt nahtlos an den Reihenauftakt an.
Und auch hier ist die Unterscheidung zwischen Gut und Böse nicht so einfach.
Denn ausschließlich schwarz/weiß Darstellungen sind eh langweilig, eindimensional. Und dies beherrscht der Autor meisterhaft. Er zeigt uns Figuren, welche wir durch andere Reihen bereits kennen. Man denkt man weiß alles, man kann deren Reaktionen und Handlungen voraus erahnen. Und dann sehen wir die Figuren im Ganzen und bekommen ein völlig anderes Bild. Gerade Alathaia ist mehr als nur einfarbig. Ja, sie hat grausame Dinge getan, aber wurde in den anderen Reihen ihre Beweggründe beleuchtet? Wurde ihr Charakter in Gänze aufgezeigt? Dies passiert in dieser Reihe. Und ich verstehe sie nun besser. Ich kann nicht immer alles nachempfinden, aber doch verstehen.
Auch die anderen Charaktere aus deren Perspektive wir die Geschichten erfahren, waren zuvor häufig Randfiguren und bekommen nur deutlichere Gesichter.
Allerdings gibt es hier auch einige Länge, da mehr Wert auf Kommunikation gelegt wird als auf das Voranbringen der Story als solches. Aber innerhalb diesen finden wir auch immer wieder kleine Rückblicke auf die vorangehende Reihe „Die Drachenelfen“, meine liebste des Autors. Das mochte ich besonders. Wie unterschiedlich die Reihen alle sind und trotzdem sich durch alles ein roter Faden zieht, Figuren immer wieder Erwähnung finden. Dadurch das ich die nachfolgende Reihe bereits kenne, weiß ich wie diese Enden müsste. Trotzdem habe ich immer noch keine Ahnung was den Figuren bis dahin passiert und bin schon sehr gespannt auf die folgenden Abenteuer.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

berührend, schmerzhaft schön

Amelia. Alle Seiten des Lebens
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Kein Buch, was man schnell weg liest, oder doch, aber anders.
Das Buch behandelt das Thema Verlust und Trauer, und den Umgang damit.
Bitte achte auf dich, beim Lesen des Buches.

Amelia, wie man schon ...

Kein Buch, was man schnell weg liest, oder doch, aber anders.
Das Buch behandelt das Thema Verlust und Trauer, und den Umgang damit.
Bitte achte auf dich, beim Lesen des Buches.

Amelia, wie man schon im Klappentext erfährt, verliert ihre beste Freundin. Ihr Gefühlsleben wird so gefühlsnah beschrieben, dass ich häufig nicht weiterlesen konnte. Die Gedanken und den Schmerz, das war manchmal zu viel. Ihr planloser Umgang damit, nachvollziehbar.
Ihre Möglichkeit – die Flucht.
Die Flucht in ein Örtchen, mit einem Buchladen. Gott, wie gern wäre ich in diesem. Die Bücher da sind nach Gefühlen sortiert. Welche Gefühle lösten welches Buch aus, und was möchtest du gerade empfinden. Mitten in diesen Welten trifft sie auf Nolan. Den Autor ihrer Lieblingsbuchreihe. Und ihr Aufeinandertreffen ist so anders als alles, was sie sich zuvor ausgemalt hatte.
Dieses Buch spricht von Liebe.
Liebe zur Familie, zu Freunden, zu Worten, Welten und dem erlebten dazwischen.
Ich bin langsamer als normalerweise vorangekommen, da ich mir auf jeder Seite Zitate anstreichen musste. Der Schreibstil ist so schön melodisch, oftmals eher Gedichtartig. Aber ohne komisch zu wirken. Es zeigt, was mit Worten alles möglich ist. Was Bücher bedeuten können, wie sie unsere Sicht verändern, oder gar uns selbst verändern können.
Es zeigt auf was wichtig ist. Wer man für sich selbst sein sollte.
Das Buch ist Charakterzentriert, so dass man Händchen halten möchte. Vor allem mit Nolan. Der stille Typ hat mein Herz erobert. Er blickt wie ein treuherziger Dackel. Wendungen kommen sanft und wenig überraschend, das tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Spannende oder actionreiche Wendungen wären entgegen der Melodie der Geschichte gewesen. Bedeutet nicht, dass mir nicht der Atem weg blieb bei einigen Szenen.
Eine Geschichte für alle Buchliebhaber, welche sich gern das Herz brechen lassen, um es dann sanft wieder gekittet zu bekommen.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Hochemotional und aufrüttelnd

Wohin das Licht entflieht
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Content Notes für das Buch und meine Rezension: das Buch behandelt Themen wie Trauer, Verlust eines Angehörigen, Suizid. Bitte achtet auf euch beim lesen 💜

In dem Buch lernen wir Emmy kennen.
An dem Tag ...

Content Notes für das Buch und meine Rezension: das Buch behandelt Themen wie Trauer, Verlust eines Angehörigen, Suizid. Bitte achtet auf euch beim lesen 💜

In dem Buch lernen wir Emmy kennen.
An dem Tag an dem sie erfährt, das ihre Schwester gestorben ist. Und nicht nur das, sondern sie nahm sich selbst das Leben. Ihre Beth, ihre brillante und talentierte Schwester. Aber auch Lizzy, die bekannte Sängerin einer Popband.

Gibt es ein richtiges und ein falsches Trauern? Trauern wir alle gleich, oder doch ganz unterschiedlich?
Wir erleben die Tage gemeinsam mit Emmy. Erleben wie das unmögliche Realität wird. Und sehen ihr beim trauern zu, beim wütend werden. Schauen verständnislos auf Lizzys "Fans".
Und das war was mich besonders emotional berührte. Denn es spiegelt unsere Gesellschaft wieder. Der Hass welcher im Internet verbreitet wird, wenn Menschen denken sie dürfen alles sagen und andere verurteilen. Denkt irgendjemand darüber nach was dies mit einem anstellen kann? Und dann? Als Lizzy gestorben ist, die Aufschreie der Vernunft, die öffentliche Trauer und Anteilnahme. Trauer welche auch Emmy im Internet fand und verachtete. Denn das Bild was die Öffentlichkeit kannte, war nicht das was sie sah. So erfuhr der Leser ihre Geschichte, in dem wir zusammen in kleine Anekdoten abtauchten und Beth in all dem Rampenlicht fanden. Die große liebevolle Schwester, welche man nur lieben und anhimmeln konnte. Aber entspricht auch dieses Bild der Wahrheit? Ich fühlte mit Emma, auch wenn ich selber zum Glück noch nie solcher Trauer ausgesetzt war, ging mir ihre Geschichte doch sehr nah. Es lässt einen nachdenklich zurück. An was werden sich die Menschen erinnern? An was werde ich mich erinnern? An das gute oder das schlechte? Nur eins von beidem, oder doch beides?
Die Autorin schaffte es immer wieder mich innehalten zu lassen. Raubte mir den Atem und schenkte mir, zwischen all der Trauer, auch Hoffnung. Ein hochemotionales Buch, welches mich nachdenklich zurück lässt.

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