Ein Buch voller Realität
Die Farbe von SchmerzInhalt
Wenn mein Schmerz eine Farbe hätte, dann wäre er lila.
Sanft fahre ich mit den Fingern über den Fleck. Er hat die Form eines Schwans. Mit langem Hals und breitem Körper. Sein Schnabel reicht bis ...
Inhalt
Wenn mein Schmerz eine Farbe hätte, dann wäre er lila.
Sanft fahre ich mit den Fingern über den Fleck. Er hat die Form eines Schwans. Mit langem Hals und breitem Körper. Sein Schnabel reicht bis an meinen untersten Rippenbogen, die Schwanzfedern berühren meine linke Hüfte. Ein Kunstwerk in Blau-Lila.
Faszinierend, dass etwas so Grobes wie die Faust meines Stiefvaters etwas so Filigranes wie diesen Fleck erzeugen kann.
Meinung:
Von den ersten Zeilen an fühlte ich mich mit der Protagonistin Romy verbunden. Diese Story behandelt Tabuthemen der heutigen Gesellschaft, Themen die leider noch viel zu oft im verborgenen Geschehen. Zum einen wie bereits auch der Klappentext vermuten lässt spielt Misshandlung eine große Rolle, aber es geht noch um vieles mehr. Vorurteile, Selbsthass, Schuldgefühle, das Gefühl nicht gut genug zu sein, als schwarzes Schaf zu zählen und auch um Gefühle wie Freundschaft oder Liebe.
Die Autorin hat mich nicht nur mit diesen Zeilen berührt, sondern mich vor allem mitfühlen lassen - ich habe geweint, gelacht und war wütend auf die Geschehnisse. Einige Gefühle der Protagonistin waren mir bekannt und ich konnte mich gefühlt stellenweise zu gut in sie hinein versetzen, an anderen Stellen wiederum wusste ich, dass es Unrecht ist, aber es wurde auch deutlich gemacht, wie man dich selbst machtlos werden lässt, wenn man nicht dagegen handelt.
Es geschah so viel in diesem Roman, was mein Herz regelrecht zerrissen hat und weinen ließ, aber es gab nicht nur negative Gefühle, sondern auch positive Wendungen, die dafür sorgten das sich die Narben wieder schließen.
Fazit
Diese Geschichte war für mich wie eine Zerreißprobe, eine Geschichte die so viel Realität beinhaltet, dass sie nur erschrecken kann und mich als Leser mit einer Vielzahl an Emotionen zurück ließ. Auch wenn ich persönlich nicht so einer extremen Sitation ausgesetzt war, gibt es dennoch zu viele, die genau solche Dinge tagein tagaus erleben. Ein Roman der schockiert, berührt und zum Nachdenken anregt - 5 von 5 Sternen ?