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Veröffentlicht am 24.04.2017

schöne Liebesgeschichte, wenig Fantasy

Voll erwischt
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„Voll erwischt“ von Ellen Sommer (7,96€, erschienen am 13.09.15 im Ellen Sommer Verlag GbR)

Lille zieht von Bayern nach Wuppertal zu ihrer Oma Moira. Dort lernt sie bereits am ersten Schultag Sara kennen, ...

„Voll erwischt“ von Ellen Sommer (7,96€, erschienen am 13.09.15 im Ellen Sommer Verlag GbR)

Lille zieht von Bayern nach Wuppertal zu ihrer Oma Moira. Dort lernt sie bereits am ersten Schultag Sara kennen, über die sie Anschluss an die Handball-Mannschaft findet. Und dann ist da auch noch der gutaussehende Chris, den ihre Oma gar nicht leiden kann. Dennoch funkt es zwischen den beiden. Bleibt nur die Frage, auf wessen Seite ist das Schicksal?

Der Einstieg in die Geschichte war gerade durch den tollen Prolog einfach und leicht. Die Hauptprotagonistin Lille war mir schnell sympathisch, auch wenn sie stellenweise etwas naiv und oberflächlich war. Dennoch halt ein typisches Teenager-Mädchen. Die wechselnden Sichten von Lille, Sara und Chris waren verständlich und eine gute Idee, sonst hätte ich Chris am Anfang nicht so sympathisch finden können wie Lille. Obwohl Lille schnell errötet, erscheint sie eher weniger schüchtern. So schnell, wie sie in der Handball-Mannschaft Fuß fasst. Ich fand es eine gute Idee, dass es dadurch natürlich auch Leute in ihrer Schule/beim Handball gibt, die Lille nicht mögen, verständlich, dennoch war mir die Umsetzung zu schwach und zu wenig begründet. Ihr schlug ja fast schon Hass entgegen. Lilles beste Freundin aus Bayern, Judy, war mir irgendwie zu farblos und zu wenig in die Geschichte integriert. Vielleicht bekommt sie einen größeren Auftritt in Band zwei. Ich hatte eigentlich schon in diesem Band mit einem Besuch von ihr in Wuppertal gerechnet.
Sara als Charakter ist wirklich gut gelungen. Die schnelle Freundschaft zwischen ihr und Lille kam mir wirklich natürlich vor! Das hat mir sehr gut gefallen. Mir haben nur ein paar Kommentare in der Schule zu Lilles vorhandenden bzw. fehlenden bayrischen Akzent gefehlt, der bei uns immer sofort abcheckt wurde.
Lilles Oma war mir stellenweise sehr unsympathisch, aber dennoch sehr gut gestaltet. Sie war mir wahrscheinlich wenig sympathisch, weil ich mich nach und nach mit Lille identifiziert habe. Die ganzen kleinen Problemchen rund um den Handlungsstrang haben mich erst richtig überzeugt, weil man nie wirklich wusste, in welche Richtung sich nun der rote Faden weiter durch die Geschichte schlängeln wird.
Das Cover ist sehr hübsch und definitiv in der Buchhandlung ein Hingucker. Es ist wirklich passend, dass es auch auf dem Cover regnet, wo es im Buch auch so oft geregnet hat. Die gelb-orange Straßenbeleuchtung setzt das Pärchen toll in Szene. Dennoch stört es mich sehr, dass Lille im Buch mit dunkelroten Locken beschrieben wurde, und das Mädchen auf dem Cover hat eindeutig blonde, glatte Haare! Sehr schade!
Das Buch ist auf jeden Fall etwas euch, wenn ihr gerne romantische Literatur mit einem Hauch von Fantasy lest. Dennoch kam mir die Fantasy fast ein wenig zu kurz, auch wenn der Leser vor allem durch den Prolog und den Epilog einen Einblick bekommt, tappt Lille auch nach diesem Buch weiterhin im Dunkeln. Vielleicht wird der nächste Band da mehr Einblick bieten. Die Fantasy-Idee ist aber eine sehr gute Idee, weil sie noch nicht so verbraucht ist und sicher auch für Band zwei viel Potential bildet! Das Ende ist soweit zufrieden stellend und lässt einen nicht in der Luft hängen, dennoch sind noch nicht alle Fragen geklärt.


Zusammenfassend gesagt:
Eine tolle Liebesgeschichte mit Fantasy-Elementen, die allerdings in diesem ersten Band relativ sparsam eingesetzt wurden, mit zweiten Chancen, Freundschaft und der Frage, auf wessen Seite steht das Schicksal?

Veröffentlicht am 24.04.2017

Besonderer Sprachstil

Die Grammatik der Zeit
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„Die Grammatik der Zeit“ von Patricia Brooks (19,90€, erschienen am 15.05.15 im Verlag Wortreich)

Der Ich-Erzähler wird von seiner Freundin Silvie plötzlich verlassen und ab dem Zeitpunkt kommen immer ...

„Die Grammatik der Zeit“ von Patricia Brooks (19,90€, erschienen am 15.05.15 im Verlag Wortreich)

Der Ich-Erzähler wird von seiner Freundin Silvie plötzlich verlassen und ab dem Zeitpunkt kommen immer wieder seltsame Ereignisse vor. Er beginnt ein Computerspiel zu programmieren und zieht sich zu einer guten Freundin ins Salzkammergut zurück. Dort trifft er auch auf die Tänzerin Carlos, die scheinbar einen Autounfall hatte, aber nicht darüber sprechen möchte. Als in seinem Programm ein Steuerungsfehler auftritt, scheinen sich die seltsam Ereignisse zu häufen: Eine Wunde am Arm ohne erkennbare Ursache. Gespräche, die nachher doch nicht stattgefunden haben. Carlos wird von einem mysteriösen Fremden verfolgt. Gegenstände, die verschwinden und plötzlich wieder auftauchen.

Der Einstieg in die Geschichte war gut. An den Schreibstil der Autorin musste ich mich allerdings noch gewöhnen. Sie schreibt mit vielen kurzen Sätzen und setzt Spiegelstriche statt Anführungszeichen am Anfang einer Wörtlichen Rede. Ungewöhnlich war es auch, dass der Leser bis zum Schluss nicht den Namen des Ich-Erzählers erfährt. Ich kann nicht genau sagen, woran es für mich lag, aber ich war das ganze Buch über irgendwie emotional distanziert von der Handlung. Vielleicht lag es an den kurzen Sätzen oder am Ich-Erzähler selbst, der irgendwie relativ gefühlskalt gegenüber seiner Freundin rüberkam. Schade.
Im Laufe des Buches wurde die Handlung immer verwirrender und die seltsamen Ereignisse ergaben bei mir im Kopf ein eher chaotisches Bild von der Handlung. Umso erstaunlicher habe ich es empfunden, das die Autorin ein klares und wirklich sinnvolles Ende setzen konnte, das auch noch all die seltsamen Ereignisse erklären konnte! Das hat mir sehr gut gefallen!
Der Titel „Die Grammatik der Zeit“ passt wirklich sehr gut zur Geschichte. Denn es geht um Zeit, Zeitwahrnehmung und die Chancen, die sie uns vielleicht gibt. Auch das Cover ist wirklich sehr hübsch. Es zeigt eine Person, die dem Betrachter abgewandt sitzt und scheinbar nachdenklich in den blauen Hintergrund schaut. Hinten im Buch steht, dass das Cover extra von einer Künstlerin für dieses Buch entworfen wurde und es passt gut zur Stimmung im Buch, die mich auch eher nachdenklich gestimmt hat. Hier an der Stelle möchte ich auch noch etwas für die olfaktorischen Freunde einwerfen: Das Buch hat wirklich wunderbar nach Holz und Papier gerochen!
Die Charaktere waren gut gestaltet, mit genau der richtigen Tiefe. Silvie blieb mir allerdings etwas rätselhaft, aber da wir sie ja der Sicht des Ich-Erzählers kennengelernt haben, wird er sie ja auch niemals ganz kennen. Ich kann nicht genau sagen, ob Silvie mir sympathisch war. Es gab Stellen, da konnte ich ihre Handlungen wirklich verstehen, an anderen wieder um nicht. Dennoch war es genau das, was sie als guten Charakter in der Geschichte aus gemacht hat.
Die Geschichte ist etwas für euch, wenn ihr gerne Bücher lest, die noch etwas nachwirken und wo am Ende plötzlich fast alles einen Sinn macht. Ihr solltet aber auch leicht fantastische Elemente mögen.


Zusammenfassend gesagt:
Eine Geschichte, deren Fäden am Ende zusammenlaufen, noch nachwirkt und meinen Blick auf die Zeit etwas verändert hat. Trotz Distanz zu den Charakteren besticht das Buch mit dem besonderen Sprachstil der Autorin.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Das ewige Streben nach Perfektion

Dich tanzen zu sehen
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„Dich tanzen zu sehen“ von Maggie Shipstead (16,90€, erschienen am 20.11.15 in der dtv Verlagsgesellschaft)

Joan Joyce, Balletttänzerin im Corps, steht kurz vorm Ende ihrer Karriere, denn sie ist schwanger. ...

„Dich tanzen zu sehen“ von Maggie Shipstead (16,90€, erschienen am 20.11.15 in der dtv Verlagsgesellschaft)

Joan Joyce, Balletttänzerin im Corps, steht kurz vorm Ende ihrer Karriere, denn sie ist schwanger. Überstürzt heiratet sie ihren Schulfreund Jacob Bintz und zieht mit ihm von New York nach Kalifornien, doch so richtiges Familienglück will sich nicht einstellen. Als ihr Sohn Harry in der Ballettschule Talent zeigt und sich auf nach New York in ein Sommertraining aufmacht, wird immer mehr die Ähnlichkeit zu Arslan Rusakow sichtbar, dem Joan zur Flucht aus der Sowjetunion verhalf und mit ihm eine kurze leidenschaftliche Beziehung hatte. Zudem scheint sich das Liebesdrama in ihrem Sohn Harry und dem Nachbarskind Chloe, die auch Tänzerin ist, zu wiederholen.

Das Cover zeigt eine schwarzhaarige Frau in einem gelben kurzen Kleid mit dunklen Strumpfhosen, die etwas verschwommen ist und scheinbar tanzt. Das Cover finde ich einerseits passend, weil es ja um das Tanzen geht, andererseits auch wieder nicht, weil es mit dem Gelb einfach zu fröhlich ist und ihm Buch meistens eher eine etwas bedrückte Stimmung herrscht. Der Titel „Dich tanzen zu sehen“ passt sehr gut, denn Jacob scheint sich mehr in die tanzende Joan verliebt zu haben, als die Joan, die er geheiratet hat. Überhaupt ist das Ballett, die Aufführungen und damit auch das Anschauen der Tänzer immer wieder Thema.
Der Schreibstil ist der Autorin ist sehr angenehm, dennoch nimmt sie kein Blatt vor den Mund und beschreibt keine rosarote Tanzwelt sondern auch die dunkleren Seiten, die das Ballett mit sich bringt. So thematisiert sie auch den Konsum von Drogen wie Koks und Marihuana unter den Tänzern ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, genauso wie Sexualität, Alkohol und das Rauchen.
Die gesamte Geschichte ist in fünf Teile unterteilt, wobei der letzte Teil nur ein Kapitel umfasst. Die Teile spielen zeitlich nicht in einer chronologischen Reihenfolge, so dass der Leser einiges Details aus Joans Vergangenheit erst später erfährt, dadurch wird die Spannung aufrecht erhalten und die Geschichte nicht so vorhersehbar. Allerdings habe ich diese Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit am Anfang als etwas chaotisch empfunden, aber dann im Verlauf in den Rhythmus der Autorin gefunden und am Schluss erst den Sinn darin gefunden.
Die Charaktere sind schlüssig und haben ihre Ecken und Kanten. Das war leider am Anfang für mich das Problem, weil es dadurch keinen wirklichen Sympathieträger gab, mit dem ich mich identifizieren konnte. Aber das Durchhalten zahlt sich aus, denn die Geschichte fesselt einen und man beginnt die Charaktere auch mit ihren Fehlern zu verstehen.
Leser, die nicht gerne Bücher lesen, die in der Vergangenheit spielen, sollten sich nicht abschrecken lassen. Ich bin auch kein großer Geschichtsfan und das Buch hat mich trotzdem in seinen Bann gezogen. Die Flucht aus der Sowjetunion wird zwar thematisiert, aber nur aus der tänzerischen Sicht und nicht aus der politischen.
Die Kapitel, in denen die Charaktere tanzen, sind einer meiner liebsten Stellen. Selbst als Ballett-Laie kann man die Bewegungen während des Lesens fühlen - fast wie virtuelle Ballettaufführung. Man erwischt sich dabei, wie man die Beine und Füße mit den Tänzern streckt bzw. beugt.
Das Ende ist offen und wirklich gut gewählt. Ein Happy End wäre total unrealistisch gewesen und hätte der Stimmung im Buch nicht entsprochen. Ich nehme aus dem Buch mit, dass das Streben nach Perfektion nicht alles ist und jemand der nach außen hin perfekt scheint, es im Inneren gar nicht ist, und man sich durch so etwas nicht einschüchtern lassen soll, man selbst zu sein!

Zusammenfassend gesagt:
Eine Ballettgeschichte, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Das ewige Streben nach Perfektion. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Sehr emotionales Buch

Liebe verletzt
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„Liebe verletzt“ von Rebecca Donovan (9,99€, erschienen am 25.09.14 im FISCHER Kinder- und Jugendbuch-Verlag)

Emma wohnt bei ihrer Tante Carol und ihrem Onkel mit deren beiden Kindern, doch sie ist nicht ...

„Liebe verletzt“ von Rebecca Donovan (9,99€, erschienen am 25.09.14 im FISCHER Kinder- und Jugendbuch-Verlag)

Emma wohnt bei ihrer Tante Carol und ihrem Onkel mit deren beiden Kindern, doch sie ist nicht willkommen und wird regelmäßig von Carol misshandelt. Nur ihre beste Freundin Sara weiß die halbe Wahrheit und versucht sie zu schützen, wo es nur geht. Alle anderen hält Emma bewusst auf Abstand, denn wie gut kann sie die Verletzung verstecken? Als Evan in Emmas Leben auf taucht und er trotz ihrer Abweisung immer wieder auf sie zu geht, weiß Emma nicht, ob sie es wagen soll, ihre Gefühle zuzulassen und damit zu riskieren, dass er ihr Geheimnis aufdeckt.

Das Cover zeigt zentral den Titel auf weißem Hintergrund. Der Rest ist dunkel und zeigt Kastanien mit und ohne stachelige Hülle. Definitiv ein sehr hübsches Cover und es ist sicher auch ein Blickfang in der Buchhandlung, leider verstehe ich aber den Bezug zum Inhalt der Geschichte nicht.
Man kommt am Anfang gut in die Geschichte rein. Der Schreibstil der Autorin ist direkt fesselnd und nimmt einen auch emotional gefangen. Ich habe richtig mit Emma mit gelitten und dabei auch das eine oder andere Tränchen verdrückt. Die Charaktere sind schlüssig und mehr oder weniger sympathisch gestaltet. Es ist wirklich plausibel gelöst, warum Emma trotz der Misshandlungen bei ihrer Tante wohnen bleibt! Dennoch kann ich Emmas Entscheidungen nicht immer verstehen, aber trotzdem sind sie nicht unschlüssig.
Eine kleine Kritik habe ich aber: In der zweiten Hälfte war mir das Buch stellenweise zu langatmig und da kam das Ende fast schon zu plötzlich. Das Ende ist ja, dadurch dass es eine Trilogie ist, natürlich etwas nervenaufreibend, aber das war ja abzusehen.

Zusammenfassend gesagt:
Ein sehr emotionales Buch, das stellenweise zu Tränen rührt, in der zweiten Hälfte aber etwas langatmig wird. Von mir gibt es aber dennoch eine Leseempfehlung, aber legt euch am besten schon mal Band zwei daneben!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Schöner Fantasyroman für Jugendliche ab 12 Jahren

Armania - Auf der Suche nach dem Bernsteinblut
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„Armania – Auf der Suche nach dem Bernsteinblut“ von Shanti M. C. Lunau (17,95€, erschienen am 17.04.15 im Buchprojekt Verlag Kempen)

Rina lebt nur für ihre Bücher. Bis sie sich schließlich kurz vorm ...

„Armania – Auf der Suche nach dem Bernsteinblut“ von Shanti M. C. Lunau (17,95€, erschienen am 17.04.15 im Buchprojekt Verlag Kempen)

Rina lebt nur für ihre Bücher. Bis sie sich schließlich kurz vorm Abitur in Criff mit den geheimnisvoll orangenen Augen verliebt und in ihn die Liebe ihres Lebens findet. Als er dann vor ihren Augen angegriffen wird und plötzlich um sein Leben bangen muss, ist für Rina klar, dass sie alles daran setzen muss, das einzige Medikament, das Bernsteinblut, zu suchen, das Criff noch retten kann. Dafür muss sie aber nach Armania reisen, eine andere Welt, aus der Criff damals vor einem Krieg geflohen ist. Schafft sie es sein Leben rechtzeitig zu retten?

Das Cover ist in angenehmen Farben gestaltet und in der Buchhandlung definitiv ein Blickfang. Schön, dass die schwarzen Federn optisch und auch fühlbar anders gestaltet sind als der Umschlag und sich so etwas abheben. Die Farbe passt zu Criffs besonderen Augen, den der Leser ja als erstes aus Armania kennen lernt. Leider ist mir nicht ganz klar, warum da die schwarzen Federn abgebildet sind. Vielleicht, weil die Humanil, die Bewohner von Armania, alle etwas Tierisches in sich tragen.
Der Einstieg in die Geschichte ist gut. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Dennoch fand ich den Anfang in der „normalen“ Welt etwas emotional distanziert. Einmal, weil man sich noch an die Personen gewöhnen musste und dann, weil die Autorin etwas zu viel Fantasie für die „normale“ Welt hat. Die Idee mit dem Schul-Schlitten fand ich doch etwas unrealistisch, auch wenn es erklärt wurde. Sobald Rina sich dann in Armania befand, passte auf einmal alles zusammen. Die Landschaft von Aramania ist sehr anschaulich beschrieben und lässt trotzdem Raum für die eigene Fantasie. Die Namen der Humanil sind etwas ganz besonderes: Sie sind anders, neu und noch unverbraucht und passten wunderbar zu den einzelnen Charakteren. Wirklich beeindruckend, wie die Autorin bei so vielen Charakteren den Überblick behalten konnte, ohne das einer unschlüssig oder unrealistisch wirkte. Es war schön die Entwicklung von Rina mit zu erleben! Die Geschichte braucht zwar etwas um richtig in Fahrt zu kommen, aber dann ist die Spannung wirklich zum Greifen nah und man ist emotional mit dabei. Das Ende ist passend und genau an der richtigen Stelle: Man wird nicht im Regen stehen gelassen, aber es gibt genug Raum für die eigene Fantasie, sich das ein oder andere noch auszumalen.
Die Hardcover-Bindung ist echt schön gemacht. Etwas anders als man das kennt (der Rücken ist irgendwie eckiger), aber er bietet den notwendigen Halt beim Lesen und lässt das Buch gut im Regal stehen, ohne dass es Eselsohren bekommt. Die Kapitelüberschriften sind schön gestaltet und die Kapitellänge ist wunderbar angenehm zu lesen. Die Schriftgröße ist genau richtig. Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Auf jeden Fall kann man noch gut im Halb-Dunkeln lesen! Die kleinen Tagebuch-Einträge, Sichtwechsel und Buchseiten sind optisch auch sehr schön gestaltet. Sie heben sich gut vom Text ab und unterbrechen den Handlungsverlauf nicht unangenehm. Besonders gut ist das bei den wechselnden Sichtweisen gelungen. Es ist immer sofort klar, aus welcher Sicht gesprochen wird. Schön, dass man da nicht so lang rätselraten muss. Die kleinen Symbole zwischen den Absätzen passen gut ins Konzept und zur Stimmung im Buch. Das kleine Nachschlagewerk am Ende über Armania hab ich persönlich nicht gebraucht. Aber gerade bei so einem dicken Buch ist es sicherlich hilfreich, den einen oder anderen Namen mal nachzuschlagen, wenn man ein paar Tage nicht zum Lesen gekommen ist.
Es geht in diesem Buch nicht nur darum, was man für seine große Liebe bereit ist zu opfern, sondern auch um echte Freundschaft! Ich denke, wir können noch viel von der Lebenseinstellung der Humanil lernen.

Zusammenfassend gesagt:
Ein schöner Jugendfantasy-Roman, der auch Raum für seine eigenen Vorstellungen lässt. Er hat ein paar kleinere Schwächen am Anfang, steigert sich aber im Verlauf und beeindruckt durch tolle Charaktere und zum Lesen schöne Landschaften! Von mir gibt es eine Leseempfehlung!