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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Konnte teilweise überzeugen

Ausgerechnet wir
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„Ausgerechnet wir“ von Monika Peetz (9,99€, erschienen am 08.09.16 im Verlag Kiepenheuer & Witsch)

Tom ist ein Zahlen-Nerd und wünscht sich nichts sehnlicher als eine Beziehung. Daher gibt er sich in ...

„Ausgerechnet wir“ von Monika Peetz (9,99€, erschienen am 08.09.16 im Verlag Kiepenheuer & Witsch)

Tom ist ein Zahlen-Nerd und wünscht sich nichts sehnlicher als eine Beziehung. Daher gibt er sich in die Hände der Partnervermittlung Ein plus 1, deren Matching System auf komplizierten Algorithmen beruhen soll, denn Tom vertraut Zahlen. Schnell ist seine perfekte Partnerin ausgemacht: Lisa hat 94% Übereinstimmungen mit Tom. Doch das erste Date läuft so gar nicht wie erwartet. Sind die 6% Unterschied einfach zu groß? Tom befolgt den Rat seines Freundes Joshi und versucht 28 Menschen glücklich zu machen, dann muss das Glück ihm noch auch begegnen oder?

Das Cover gefällt mir total gut. Es ist schlicht und dennoch springt es einem ins Auge. Das Buch liegt mit einem Papier sehr gut in der Hand und die Blütenblätter sind fühlbar glatter als der Hintergrund. So etwas gefällt mir immer sehr gut, wenn man das Cover mit mehr Sinnen erleben kann.
Der Einstieg war ganz gut. Ich hatte zwar am Anfang ein wenig Schwierigkeiten mich an die männliche Erzählweise zu gewöhnen, die ich sonst nicht aus Liebesromanen kenne, aber nach und nach wächst einem Tom mit seinem Zahlen-Tick ans Herz. Es ist angenehm humorvoll erzählt und die kurzen Kapitel haben mir sehr gut gefallen.
Die Charaktere sind wirklich gut. Man kann sich als Leser nur schwer entscheiden, ob man sie mag oder nicht, weil sie so unberechenbar sind. Das hat mir sehr gut gefallen!
Allerdings war mir die Handlung im zweiten Drittel des Buches etwas zu konstruiert. Die Pannen etwas zu groß und unrealistisch. Das fand ich schade, weil die Idee 28 Menschen mit kleinen Geschenken glücklich zu machen wirklich schön ist. Auch die Entwicklung, dass man dabei besser im Verborgenen bleiben sollte, damit es nicht zu einem großen Missverständnis kommt, finde ich gut.
Das Buch ist mit seinen knapp über 300 Seiten einfach zu dünn für die vielen angefangenen Handlungsstränge, die mir teilweise nicht ausführlich genug weitergeführt wurden. Das finde ich ziemlich schade, denn das Potential ist definitiv da. Dennoch fand ich das Ende zufriedenstellend und realistisch gewählt.

Zusammenfassend gesagt:
Ein schöner Roman, der mich allerdings nur teilweise überzeugen konnte!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Mal lustig - mal ernsthafter

Britt-Marie war hier
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„Britt-Marie war hier“ von Fredrik Backman (19,99€, erschienen am 23.06.16 bei FISCHER Krüger)

Als Britt-Marie wegen ihrer Ehekrise einen Job sucht, landet sie in Borg. Einem Kaff, das eigentlich nur ...

„Britt-Marie war hier“ von Fredrik Backman (19,99€, erschienen am 23.06.16 bei FISCHER Krüger)

Als Britt-Marie wegen ihrer Ehekrise einen Job sucht, landet sie in Borg. Einem Kaff, das eigentlich nur eine Durchgangsstraße ist. Sie, als Hausmeisterin in einem eh schon fast still gelegten Dorf, mischt mit ihrer Ordnung und speziellen Logik, so erst gar nicht dort hin. Doch in der Pizzeria, die ebenfalls ein Lebensmittelladen und eine Autowerkstatt ist, lernt sie Jemand kennen. Nach und nach rutscht sie mit ihren Ecken und Kanten immer weiter in die erst abweisende Dorfgemeinde und wird schließlich zum Fußball-Trainer der Kinder.

Britt-Marie kennen wir schon aus „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr Leid“, daher war ich anfangs skeptisch, ob ich Britt-Marie mögen werde. Aber meine Sorge war unberechtigt, mit ihrer speziellen Art und ihrer Ordnungsliebe schleicht sie sich schnell ins Leserherz und man beginnt ihre Gedankendiskussionen über ihre natürlich nicht vorhandenen Vorurteile zu lieben!
Das Cover finde ich persönlich nicht ganz so gut gelungen. Natürlich passt es vom Stil in die Reihe der anderen Bücher des Autors, aber Britt-Marie habe ich mir so anders vorgestellt. Die Frisur und den Poncho finde ich unpassend. Dennoch ist es sicher ein Blickfang in der Buchhandlung.
Der Einstieg in die Geschichte war einerseits okay, weil der Schreibstil des Autors sehr angenehm und gut zu lesen ist, die Handlung selbst kam allerdings eher langsam und schleppend voran. Gegen Ende legt sich das aber wieder und es wird richtig spannend und unerwartet. Das Ende fand ich gut gewählt. Es lässt mir zwar etwas zu viele Details unbeantwortet, aber dennoch kann man das Buch zufrieden beiseitelegen.
Der Autor schafft es mit Britt-Marie so eine besondere Person zu schaffen, die man trotz ihrer seltsamen Angewohnheiten einfach lieben muss! Es gibt immer wieder Stellen zum schmunzeln und dann aber auch wieder ernsthaftere Stellen, die zum Nachdenken anregen. Es war für mich einfach eine gute Mischung! Stellenweise war es mir ein wenig zu viel Fußball, aber das ist sicher Geschmackssache. Dennoch finde ich, ist dieses Buch auch für Nicht-Fußball-Fans lesbar.

Zusammenfassend gesagt:
Mal lustig – mal ernsthafter! Leider leichte Startschwierigkeiten, aber eine unheimlich sympathische Britt-Marie.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Schöne Liebesgeschichte mitten im Leben

Herz verloren, Glück gefunden
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„Herz verloren, Glück gefunden“ von Christiane Laffert (8,99€, erschienen am 18.04.16 bei Goldmann)

Victoria Dansmann, Hausfrau, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Leider ist ihre Ehe zu Hubertus nicht ...

„Herz verloren, Glück gefunden“ von Christiane Laffert (8,99€, erschienen am 18.04.16 bei Goldmann)

Victoria Dansmann, Hausfrau, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Leider ist ihre Ehe zu Hubertus nicht mehr das, was sie einmal war und so kommt ihr der Ausflug in ein Luxushotel mit ihrer Freundin Emily gerade Recht. Dort gibt sie sich als erfolgreiche Single-Frau Kati König aus und verliebt sich rasch in den charmanten Constantin, der sich als wahrer Traumprinz entpuppt. So ist es schnell passiert und Victoria muss sich fragen, ob sie ihrem Ehemann Hubertus von ihrem Seitensprung beichtet und damit ihre finanzielle Sicherheit aufs Spiel setzt oder ob sie in ihr eine Ehe zurückkehrt, in der ihr Mann kein gutes Haar an ihr lässt.

Der Start in die Geschichte war für mich etwas schwer fällig. Ich konnte mich nur schwerlich mit Victoria, aus deren Sicht durchgehend erzählt wird, identifizieren und fand ihre Reaktionen oftmals für eine gestandene Frau zu überzogen und teenagerhaft. Dennoch war der Schreibstil okay und ich habe so nach und nach die Geschichte hineingefunden.
Die Idee finde ich sehr gut, wie Victoria mitten im Leben noch einmal auf der Suche nach ihrem Traumprinzen ist. Gefallen hat mir, dass der Handlungsverlauf nicht so vorhersehbar war, auch wenn es für mich einige Szenen gab, wo ich Victoria am liebsten geschüttelt hätte.
Die Charaktere sind gut gestaltet, manchmal ein wenig überspitzt, aber für eine Liebesgeschichte völlig ausreichend.
Es gab für mich ein paar Längen im Handlungsverlauf, die es mir stellenweise schwerer gemacht haben, weiterzulesen. Das Ende ist gut gewählt und gefällt mir sehr gut!

Zusammenfassend gesagt:
Ich hatte zwar ein paar Schwierigkeiten mit der Protagonistin, aber dennoch ist es eine schöne Liebesgeschichte mitten im Leben mit einer tollen Message!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Schöne Fortsetzung mti schwächelnden Momenten

Das Bündnis der Talente (Die Talente-Reihe 2)
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„Das Bündnis der Talente“ von Mira Valentin (Taschenbuch mit den eBook-Teilen 4 bis6, 14,99€, erschienen am 01.07.16 bei Carlsen)

Melek kämpft mit den anderen Talenten Seite an Seite gegen die Faune, ...

„Das Bündnis der Talente“ von Mira Valentin (Taschenbuch mit den eBook-Teilen 4 bis6, 14,99€, erschienen am 01.07.16 bei Carlsen)

Melek kämpft mit den anderen Talenten Seite an Seite gegen die Faune, doch ihre Gefühle für wen hat Melek wahre Gefühle? Für Jakob, den starken Anführer? Für Levian, den geheimnisvollen Faun? Oder für Erik, ihr zuverlässiger bester Freund und Heiler?

Der Einstieg in die Geschichte war für mich wieder sehr leicht, weil der Schreibstil der Autorin so angenehm zu lesen ist und man sich direkt in der Geschichte wiederfindet. Gut hat mir auch gefallen, dass das Buch direkt am Vorgänger-Band anknüpft, nachdem das Ende ziemlich Nerven gekostet hat.
Es bleiben viele Charaktere, aber in diesem Buch erhalten sie mehr Tiefe und ihre Ecken und Kanten. Nebencharaktere aus dem ersten Band rücken mehr ins Zentrum und man gewinnt sie im Laufe des Buches richtig lieb. Die Autorin hat es geschafft, jedem Charakter seine eigene Art zu geben ohne, dass Klischees aufgeschnappt werden!
Egal für welchen Mann an Meleks Seite das Leserherz schlägt, jeder hat seine schönen Momente. Ich finde es gut, dass es nicht so vorhersehbar ist, für wen sich Melek schließlich entscheiden wird. Die Handlung an sich ist auch immer wieder überraschend, auch wenn sich einige Sachen schon vorausahnen lassen, gibt es immer wieder Stellen im Buch, die man zwei Mal lesen muss, weil man mit so etwas gar nicht gerechnet hat.
Das Buch ein aktionreiche Kampfszenen, ausgeklügelte Pläne, aber auch emotionale Momente, wo mir die Tränen in den Augen standen. Was mir besonders gut gefällt ist, dass die Gefahr, in der die Talente schweben so real beschrieben ist: Der Tod lauert und es kann jeden treffen!
Ich muss zugeben, dass ich einerseits von der Handlung her kein Fan von dem Ende gewesen bin, aber es gibt ja zum Glück noch eine Fortsetzung „Der Krieg der Talent“! Und andererseits war auch in dem diesem Sammelband wieder spürbar, dass drei Bücher zusammengefasst wurden. Die Spannungskurve war mir manchmal zu flach und hat das Lesen etwas stockend gemacht. Gerade im dritten Teil dieses Buches ist es mir besonders aufgefallen.

Zusammenfassend gesagt:
Schöne Fortsetzung mit aufgeblüten Nebencharakteren und mehr Tiefe, aber mit einigen schwächelnden Momenten im Spannungsverlauf.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Sehr durchdacht, aber anfangs zu schleppend

Post Mortem - Tränen aus Blut
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„Post Mortem – Tränen aus Blut“ von Marc Roderick (12,00€, erschienen am 25.02.16 im FISCHER Taschenbuch Verlag)

Eine vierköpfige Familie verschwindet und ein Toter in einem Hotel mit einem Schuss in ...

„Post Mortem – Tränen aus Blut“ von Marc Roderick (12,00€, erschienen am 25.02.16 im FISCHER Taschenbuch Verlag)

Eine vierköpfige Familie verschwindet und ein Toter in einem Hotel mit einem Schuss in der Hand und im Schädel. Avram Kuyper, ein Aufragskiller, und die Interpol Agentin Emilia Ness erhalten beide eine eher rätselhafte Nachricht. Dabei wird klar, dass Goran als Reporter einer ganz großen Sache auf der Spur war, die nicht nur ihn das Leben gekostet hat! Die beiden nehmen sich auf unterschiedlicher Weise der Sache an: Avram aus Rache; Emilia, um die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.

Der Schreibstil des Autors lässt sich gut lesen und so bin ich gerade auch durch den spannenden Prolog gut in das Buch reingekommen. Allerdings wurde es schon bald schleppend, weil die zwei Sichtweisen nach jedem Kapitel zwischen Emilia und Avram hin und her schwenken. Das zog sich leider bis etwa zur Mitte des Buches. Erst dann nahm die Handlung wieder richtig Fahrt auf.
Die Handlung ist gut durchdacht und wurde schlüssig aufbereitet. Allerdings waren die vielen gedanklichen Aufreihungen der Fakten, die schon bekannt waren, gerade in Emilias Sicht häufig sehr schleppend und trugen nicht zum flüssigen Lesen bei. Die Gewaltverbrechen sind oftmals sehr genau und detailliert beschrieben, was mir persönlich zu viel des Guten war, aber da ist vermutlich jeder anders.
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und schlüssig. Schön, dass es diese unterschiedlichen Sichtweisen gab, die dem Leser die beiden Seiten zeigen, die an Gefühlen bei so einem Verbrechen aufkommen. Mal abgesehen von dem mehr als dramatischen Schmerztabletten-Konsum der Charaktere (insbesondere Emilia) gab es wunderbar viele Ecken und Kanten. Dennoch hat es mit der Sympathie zu Emilia bei mir irgendwie nicht geklappt. Der kaltherzige Umgang mit ihrer Tochter und diese ausschweifenden Gedanken über Mikka Kessler waren mir doch etwas zu viel.
Das Ende fand ich persönlich sehr gelungen! Ich kann mir zwar nicht so ganz vorstellen, wie da noch ein zweiter Teil folgen soll, aber ich bin gespannt.

Zusammenfassend gesagt:
Sehr durchdachte Handlung, die mir aber stellenweise zu detailreich und am Anfang zu schleppend war.