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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2019

Fundiertes Nachschlagewerk für (fast) alle Lebenslagen

Der große Elmayer
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Thomas Schäfer-Elmayer ist schon seit Jahren als „Benimm-Papst“ bekannt und so enthält auch dieses Werk wieder eine Fülle an Informationen darüber, wie man sich in diversen Lebenslagen verhalten sollte. ...

Thomas Schäfer-Elmayer ist schon seit Jahren als „Benimm-Papst“ bekannt und so enthält auch dieses Werk wieder eine Fülle an Informationen darüber, wie man sich in diversen Lebenslagen verhalten sollte.
In alphabetischer Reihenfolge werden zahlreiche Stichwörter – von Accessoires bis Zyniker – abgehandelt, sodass hier fast alle Stilfragen und Situationen abgedeckt werden, die sich ergeben könnten.
Neben „klassischen“ Themen wie dem passenden Äußeren, dem richtigen Verhalten bei diversen Veranstaltungen oder der Frage, wie man bestimmte Speisen formvollendet zu sich nimmt, werden auch Dinge angesprochen, die noch nicht zum Standardrepertoire von Benimmratgebern gehören, wie etwa gendergerechte Sprache oder Partnersuche im Internet.
Der Text ist dabei stets sachlich und kommt schnell auf den Punkt. Dennoch sind die Kommentare ausführlich genug, um nicht nur eine Aneinanderreihung von Handlungsanweisungen zu sein, sondern auch den Sinn vieler Regeln begreifbar zu machen.
Zwar sollte manches, was hier erwähnt wird, eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein (wobei die Realität jedoch leider zeigt, dass dem oft doch nicht so ist), während der Autor an anderen Stellen vielleicht ein bisschen zu streng ist, insgesamt wirkt der Inhalt aber jedenfalls fundiert und nachvollziehbar.
Die bisweilen eingestreuten Karikaturen hätte ich persönlich zwar nicht unbedingt gebraucht, sie tragen aber doch zur Auflockerung bei.

Fazit: Ich kann dieses Werk jedem empfehlen, der mehr über gutes Benehmen erfahren möchte, aber auch jedem, der das alles für unwichtig oder überholt hält – damit er wenigstens weiß, wogegen er ist.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Lebendige Biographie des Dinosaurier-Zeitalters

Aufstieg und Fall der Dinosaurier
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Steve Brusatte nimmt die Leser hier mit auf eine spannende Tour durch das Mesozoikum. Er berichtet vom Entstehen der Dinosaurier aus unscheinbaren Vorfahren, von ihrem Aufblühen und Werdegang im Lauf der ...

Steve Brusatte nimmt die Leser hier mit auf eine spannende Tour durch das Mesozoikum. Er berichtet vom Entstehen der Dinosaurier aus unscheinbaren Vorfahren, von ihrem Aufblühen und Werdegang im Lauf der Jahrmillionen sowie schließlich von dem katastrophalen Ereignis, dem alle Dinosaurier mit Ausnahme der Vögel zum Opfer fielen.
Dabei wird immer wieder deutlich, wie sehr diese imposanten Kreaturen von ihrer Umwelt abhängig waren und wie ihr Lebensraum etwa durch die Kontinentalverschiebung oder durch Vulkanausbrüche ständigen Veränderungen unterworfen war, die manchen Gruppen zum Aufstieg verhalfen, bei anderen dagegen zu ihrem Niedergang beitrugen.
So werden nicht nur einzelne faszinierende Arten herausgegriffen, sondern das Buch gibt auch einen Überblick über die Entwicklung des Ökosystems als Ganzes.

Der Autor referiert hier aber nicht nur die Fakten, sondern erklärt auch, wie die jeweiligen Erkenntnisse gewonnen wurden. Er erzählt von diversen Ausgrabungen rund um den Erdball und von den Forschern, die für sie verantwortlich waren. Zwar übertreibt er es mit seiner Begeisterung für sein Fachgebiet und vor allem mit seinen Lobeshymnen auf seine Kollegen manchmal ein bisschen. Die Einblicke in den Arbeitsalltag eines Paläontologen sind aber meist doch interessant.

Fazit: Auch wenn die Sprache bisweilen zu sehr ins Populärwissenschaftliche abgleitet, wirkt der Inhalt doch fundiert und ich kann diese unterhaltsame Lektüre allen Dino-Fans empfehlen.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Krimi mit brisantem Hintergrund

Eiskalte Spiele
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Marc Girardellis dritter Roman bietet wieder einen aufregenden Ausflug in den Skizirkus.
Eigentlich ist Marc Gassmann kurz davor, seine erfolgreiche Karriere als Profi-Skifahrer zu beenden. Doch dann ...

Marc Girardellis dritter Roman bietet wieder einen aufregenden Ausflug in den Skizirkus.
Eigentlich ist Marc Gassmann kurz davor, seine erfolgreiche Karriere als Profi-Skifahrer zu beenden. Doch dann erhält sein Trainer Hans Bischoff einen anonymen Brief, der mit einer Bestrafung während der Olympischen Spiele in Pyeongchang droht. Marks Freundin Andrea möchte undercover als dessen Bodyguard fungieren und so lässt auch er sich dazu überreden, noch eine Olympia-Teilnahme zu wagen.

Diese Geschichte wird unter anderem aus den Perspektiven von Andrea, Marc sowie dem Chefermittler Alberto Passini erzählt. Daneben werden auch immer wieder längere Abschnitte aus Tätersicht geschildert. Letzteres geschieht jedoch bisweilen etwas zu ausführlich bzw mit zu „auffällig unauffälligen“ Andeutungen, sodass ich relativ schnell erahnen konnte, wer der Bösewicht ist.
Anders als es bei so gut wie jedem anderen Krimi der Fall gewesen wäre, hat mich dies hier aber kaum gestört. Denn interessanterweise bleibt die Handlung trotzdem bis zum Schluss spannend und es sind doch einige überraschende Wendungen eingebaut.

Außerdem wird mit dem Doping ein sehr brisantes Thema angesprochen. Die diesbezüglichen Ausführungen bieten nicht nur viele erhellende Informationen zu einem sonst im Dunklen agierenden Bereich. Durch das Ausleuchten verschiedener Standpunkte wird auch deutlich, dass einfache Lösungen und Schuldzuweisungen dieser komplexen Problemstellung nicht gerecht werden.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Österreich in vielen Facetten

100 x Österreich
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Passend zum 100-Jahr-Jubiläum der Republik Österreich ist dieser Band mit 100 Essays erschienen. „Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft, der Verwaltung und mehreren Bereichen des öffentlichen Lebens“ ...

Passend zum 100-Jahr-Jubiläum der Republik Österreich ist dieser Band mit 100 Essays erschienen. „Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft, der Verwaltung und mehreren Bereichen des öffentlichen Lebens“ – so das Vorwort von Alexander van der Bellen – setzten sich hier in jeweils ca vier Seiten langen Beiträgen mit typisch österreichischen Begriffen auseinander.
Ich muss gestehen, dass ich viele der Autoren nicht kannte bzw zumindest nicht auf Anhieb einordnen konnte. Deshalb hätte ich es schön gefunden, wenn jedem Essay neben dem Namen des Verfassers auch ein paar Worte zu dessen Person vorangestellt worden wären.

Davon abgesehen hat mir die Lektüre aber gut gefallen. Es wird eine bunte Mischung an Themen behandelt. Neben den üblichen Betrachtungen zu Geschichte und Politik (wobei immer wieder die NS-Zeit und der Austrofaschismus angesprochen, aber beispielsweise auch der Föderalismus, die Bundeshymne oder der Ortstafelkonflikt erwähnt werden), finden sich auch Abhandlungen zu Stichwörtern wie Fußball, Mannerschnitten, Stammtisch, Sternsingen und vielem mehr.
Auch der Stil der verschiedenen Kapitel ist sehr unterschiedlich. Manche sind eher sachlich gehalten, andere mit einigem Humor gewürzt oder mit persönlichen Erlebnissen angereichert.

So bietet dieses Buch eine Fülle spannender Gedanken und auch wenn nicht alle Beiträge die gleiche Qualität aufweisen, ist doch keiner darunter, der uninteressant oder überflüssig wäre. Im Gegenteil – es gäbe sicher noch mindestens 100 weitere Begriffe, die ein eigenes Essay verdient hätten, aber irgendwo muss natürlich eine Grenze gezogen werden.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Weiteres spannendes Abenteuer für die Knickerbocker

Knickerbocker4immer - Schatten der Zukunft
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Auch bei diesem zweiten Band von Knickerbocker4immer ist der Sprung vom Kinder- zum Erwachsenenbuch gut gelungen.
Lilo, Axel, Poppi und Dominik freuen sich schon auf ein Treffen in New York, wo Dominik ...

Auch bei diesem zweiten Band von Knickerbocker4immer ist der Sprung vom Kinder- zum Erwachsenenbuch gut gelungen.
Lilo, Axel, Poppi und Dominik freuen sich schon auf ein Treffen in New York, wo Dominik einigen Erfolg als Schauspieler feiert. Doch im letzten Moment muss ihre Zusammenkunft nach London verlegt werden, was nicht nur die vier Freunde, sondern auch einige ihrer Feinde dazu zwingt, ihre Pläne zu modifizieren.
Kaum in London angekommen, sehen sich die Knickerbocker mit seltsamen Vorkommnissen wie einem plötzlich auftauchenden Datenstick und überraschenden Angriffen konfrontiert. Daneben müssen die Vier auch mit privaten Problemen kämpfen.

Dieses Buch bietet nicht nur einen packenden Krimi, sondern spricht auch einige aktuelle Themen wie neue Entwicklungen in der Nanotechnologie oder die Gefahren der Cyberkriminalität an.
Von Beginn an wird viel Spannung erzeugt. Die kurzen Kapitel und häufigen Wechsel der Erzählperspektive sorgen dafür, dass die Handlung rasant fortschreitet und sich die Lektüre sehr mitreißend und fesselnd gestaltet.
Deshalb fiel es mir leichter, über ein paar Ungereimtheiten hinwegzusehen.
Auch die persönliche Entwicklung der Vier ist interessant und ich hätte diesbezüglich gern mehr gelesen.
Aber vielleicht kommt das ja in der Fortsetzung, auf die das Ende hoffen lässt.