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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2022

Gute Geschichte, aber zu langatmig

Keeper of the Lost Cities – Die Flut (Keeper of the Lost Cities 6)
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Die Geschichten um die Elfin Sophie und ihrer mittlerweile wirklich sehr großen Entourage finde ich ja durchaus spannend. Wenn die Autorin das nur ein bisschen kürzer hätte hinkriegen können...

Wenn sie ...

Die Geschichten um die Elfin Sophie und ihrer mittlerweile wirklich sehr großen Entourage finde ich ja durchaus spannend. Wenn die Autorin das nur ein bisschen kürzer hätte hinkriegen können...

Wenn sie schon nichts an der Handlung an sich wegnehmen wollen würde - diesmal passieren immerhin einige Dinge und es gibt überraschende Entdeckungen - so könnte man wenigstens die einzelnen Szenen erheblich editieren. Die ziehen sich jeweils über mehrere Kapitel hin (auch bei Szenen, in denen gar nichts wirklich passiert sondern wieder mal nur geredet wird über das was schon passiert ist oder überlegt wird was bald passieren wird). Auch die große Menge an Figuren, die alle zu Wort kommen indem zB jeder nochmal wiederholt, was er oder sie bei der nächsten Aktion beitragen wird, bläht das Buch ungemein auf. Daher brauchte ich bei diesem Band tatsächlich Wochen, um es zu beenden.

Aber jetzt bin ich bis hierhin gekommen, daher werde ich die letzten beiden Bände auch noch lesen, um zu verstehen, wozu Projekt Mondlerche erschaffen worden ist und ob es schlussendlich zu einem Erfolg geführt hat.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Wohin mit der Wut

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
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Harrison bekommt bei einem Kindergeburtstag, bei dem er - aus einem völlig doofen Grund - einen Wutanfall hat - einen Ballon geschenkt, der in Wahrheit ein schwarzes Loch ist. Alles was damit in Berührung ...

Harrison bekommt bei einem Kindergeburtstag, bei dem er - aus einem völlig doofen Grund - einen Wutanfall hat - einen Ballon geschenkt, der in Wahrheit ein schwarzes Loch ist. Alles was damit in Berührung kommt, verschwindet darin auf Nimmerwiedersehen. Zu Anfang findet Harrison das großartig, bis dann auch Dinge verschluckt werden die er mag...

Ich hatte mir die Hauptperson Harrison etwas älter vorgestellt (ca. 12), und mir gedacht dass er manchmal doch viel zu unüberlegt mit seinem Geschenk - dem Schwarzen Loch - umgeht. In der zweiten Hälfte des Buches erwähnt er mal, dass er erst 8 ist, und dann macht es doch wieder ein bisschen mehr Sinn. (Wobei auch mein 9jähriger Sohn einige Sachen unvernünftig fand).

Ich fand die Moral der Geschichte mit den Wutanfällen ganz schön. Nachdem das Buch aber gerade am Anfang mehrmals das Mobbing thematisiert, hatte ich gedacht dass darauf nochmal näher eingegangen wird. Dass der Täter seine Lektion lernt oder sowas. Doch der Fokus von Ben Miller lag wohl allein auf dem Wut-Thema.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Herbstliche Melancholie

Das Apfelblütenfest
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Aufgrund des Titels und Covers hatte ich einen herbstlichen Wohlfühl-Roman erwartet, doch die Geschichte war dann doch viel mehr ein Drama. Das war jedoch sehr schön geschrieben, und die Figur der Lilou ...

Aufgrund des Titels und Covers hatte ich einen herbstlichen Wohlfühl-Roman erwartet, doch die Geschichte war dann doch viel mehr ein Drama. Das war jedoch sehr schön geschrieben, und die Figur der Lilou hatte ich sofort in mein Herz geschlossen. Jules war anfangs eher ein Griesgram, aber er taute dann ziemlich schnell auf, und was er als Kind erleben musste ging mir auch ganz schön ans Herz.

Die LeserInnen, oder in meinem Fall Zuhörerin, werden im weiteren Verlauf des Buches Zeugen einer ganz besonderen Liebesgeschichte, mit so einigen Hindernissen.
Am Ende blieb bei mir eine melancholische Grundstimmung, allerdings mit einem versöhnlichen Ausblick in die Zukunft.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Die Stärke einer Gemeinschaft

Inselheimat
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Wenn ich nicht genau gewusst hätte, wer die Autorin dieses Buches ist, hätte ich blind auf Jenny Colgan getippt, die mit ihren Büchern über die fiktive Insel Mure im Norden Schottlands ganz ähnliche Geschichten, ...

Wenn ich nicht genau gewusst hätte, wer die Autorin dieses Buches ist, hätte ich blind auf Jenny Colgan getippt, die mit ihren Büchern über die fiktive Insel Mure im Norden Schottlands ganz ähnliche Geschichten, Figuren und Schicksale erschaffen hat.

Hier geht es um Lorna, die nach 22 Jahren erstmals wieder in ihre alte "Inselheimat" zurückkehrt. Dort trifft sie auf alte und neue FreundInnen, und vor allem auf ihren Bruder Jack, dem es schwer fällt seiner großen Schwester zu verzeihen, dass sie ihn damals 'einfach so' verlassen hat. Wobei von 'einfach' sicher keine Rede sein kann.

Stellenweise war das Buch zwar etwas langatmig, und wenn ich es gelesen hätte, wäre ich vielleicht auch mal ungeduldig geworden. Aber da ich das Buch als Hörbuch neben der Hausarbeit hörte, hat es mich nicht sehr gestört, genauso wenig wie die einzeln eingestreuten klischeehaften Momente. Alles in allem ein sehr netter Roman über das Schicksal zweier Frauen, und die Stärke einer Gemeinschaft.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Physik vor 100 Jahren

Das Zeitalter der Unschärfe
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Der Autor hat wirklich sehr viel Recherchearbeit getätigt, um eine zusammenhängende Geschichte der Entwicklung der Physik von 1895 bis 1945 abzuliefern. Sind die ersten Kapitel, z.B. über die Curies, noch ...

Der Autor hat wirklich sehr viel Recherchearbeit getätigt, um eine zusammenhängende Geschichte der Entwicklung der Physik von 1895 bis 1945 abzuliefern. Sind die ersten Kapitel, z.B. über die Curies, noch eher eigenständig, so verschmelzen die Geschichten in den späteren Kapiteln immer mehr. Genauso, wie die Arbeiten des einen Physikers von dem anderen fortgeführt wurden oder sie zumindest von ihm beeinflusst wurden (oder manchmal eben auch genau das Gegenteil hervorbrachten).

Auch die unterschiedlichen Forschungstypen werden beschrieben, so sind manche Physiker großartig im Nachdenken und ihre Arbeit überlappt sich schon fast mit der Philosophie. Andere widerum müssen Dinge durch Experimente herausfinden, nur das ist für sie das einzig Wahre. Welche Ausdauer beide Forschertypen beweisen mussten, um überhaupt zu einem Ergebnis zu kommen - ob das dann auch richtig oder doch falsch war ist erstmal gänzlich unerheblich - war mir gar nicht bewusst, wird aber von Tobias Hürter in diesem Buch sehr gut verdeutlicht.

Wenn Hürter dann allzu sehr ins Detail geht, ist es für mich als Laie doch manchmal auch unverständlich geworden und ich habe ganze Abschnitte übersprungen, um etwas später dann wieder einzusteigen. Insgesamt ein sehr gutes Buch für alle Physik-Interessierte. Und es beweist wohl, dass in keiner Wissenschaft "alles, was es zu erforschen gibt, schon erforscht wurde" - so wie es einige Fachleute um 1900 herum damals von der Physik dachten.

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