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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2018

Heißer Hase Bea

Wie heiß ist das denn?
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Mein erstes Buch von Ellen Berg, dass recht flott daher kommt. An einigen Stellen etwas zu flott, wenn in Stakkato-Stil ein Spruch auf den nächsten folgt. Viele davon sind durchaus witzig, aber es hätte, ...

Mein erstes Buch von Ellen Berg, dass recht flott daher kommt. An einigen Stellen etwas zu flott, wenn in Stakkato-Stil ein Spruch auf den nächsten folgt. Viele davon sind durchaus witzig, aber es hätte, besonders am Anfang, etwas dosierter eingesetzt werden können. Reden eigentlich mittlerweile die Teenies und jungen Twens wirklich so merkwürdig wie Mona teilweise? Ich kann da wohl auch keine qualifizierte Auskunft mehr geben, aber es kam mir manchmal etwas zu gewollt jugendlich vor - oder wie sich etwas ältere Semester eben die Jugendsprache vorstellen. Aber das Wort "tinderjährig" fand ich einsame Klasse! Diese Kreation kommt bestimmt in ein paar Jahren in den Duden! (falls dann jmd diese App überhaupt noch kennt...)

Schön fand ich ja den Beruf von Bea, und die Beschreibungen ihrer Umgestaltungen. War für mich auf jeden Fall eine nette Abwechslung zu sonstigen Frauenromanen.

ACHTUNG: Spoiler
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Die Auflösung der 'Scharade' ist mir aber ein bißchen zu schräg gewesen. Die Tochter will ihrer Mutter einen Typen schmackhaft machen, indem sie vorgibt selbst ganz verliebt in ihn zu sein? Hat diese Technik tatsächlich schon mal irgendwo auf der Welt funktioniert? Und Oma muss auch gleich noch mitmachen, alles klar!
Und bis auf die Tatsache, dass Bea auf seine Gedichte anspringt, sehe ich keinen weiteren Grund wieso Julian so rettungslos in sie verliebt sein sollte, sie kennen sich doch kaum! Genauso übertrieben fand ich aber auch die Figur des Theo und welch innige Freundschaft ihn mit Bea nach nur ein paar Tagen verband, wie er es später in der Mail so schön ausführte.
Etwas übertrieben hat es die Autorin leider auch mit ihren vielen Anspielungen auf die sexuelle Ausrichtung von Theo. Auch hier hätte eine niedrigere Dosierung ausgereicht, denn schon allein an dieser Häufung der Bermerkungen wusste man als LeserIn relativ früh, dass sich Bea mit ihrer Einschätzung täuscht.
Spoiler Ende
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Dennoch war es ein unterhaltsamer Roman, den ich mit sehr guten 3 Sternen bewerte. Und ich würde auch einen andere Romane der Autorin lesen wollen. Ich könnte ja fast wetten dass es von Tante Ruth oder jemand anderes von den ital. Freunden bereits einen gibt.

PS: Ich finde die Illustrationen am Cover von Ellen Berg (und auch Tessa Hennig) ja sehr lieb. Allerdings hatte sich in meinem Kopf dadurch auch die längste Zeit genau so ein Bild von Bea in meinem Kopf festgesetzt, und nicht von einer flotten noch-nicht-mal Mittvierzigerin.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Ich hatte wohl mehr erwartet...

Die andere Verbindung
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Aufgrund der begeisterten Rezensionen bei A. wollte auch ich dieses Buch mal lesen. Ich selbst bin zwar äußerst selten bei YouTube unterwegs, und wenn dann schau ich nie ein Videos von diesen 'Jutubarn'. ...

Aufgrund der begeisterten Rezensionen bei A. wollte auch ich dieses Buch mal lesen. Ich selbst bin zwar äußerst selten bei YouTube unterwegs, und wenn dann schau ich nie ein Videos von diesen 'Jutubarn'. Aber es hörte sich wie ein extrem spannendes Sozial-Experiement an, wenn man einen Haufen Technik-Nerds in die Wildnis verfrachtet, wo plötzlich ganz andere Skills gefragt sind.

Leider konnte mich dieser Trip in Schwedens Wälder dann doch nicht ganz so begeistern wie zahlreiche andere Leser. Vielleicht weil ich andere Erwartungen hatte. Mehr 'Erfindergeist', wie sie sich was zu essen & trinken besorgen und einen Unterschlupf bauen. Vielleicht auch mehr Gruppendynamik (ja, die gab es zwar eh zu einem gewissen Grad, aber vielleicht dachte ich da mehr so an 'Herr der Fliegen'.)
Vielleicht tue ich dem Autor auch Unrecht, und er beschreibt es einfach so wie es in einer solchen Situation eben in den meisten Fällen sein könnte. Man sucht und sucht den ganzen Tag, und kommt am Ende des Tages deprimiert wieder weil man überhaupt gar nichts erreicht hat.
Nur, so wirklich spannend war das für mich nicht zu lesen, obwohl es ja aus mehreren Gründen so langsam lebensbedrohlich wurde für die Freunde. Das riss dann der 'Showdown' am Schluss leider auch nicht wieder raus.

Lobenswert zu erwähnen ist aber auf jeden Fall, dass sich der Autor für den Naturschutz engagiert und seine Tantiemen dem NABU spendet.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Ok, wenn man die andere Teile nicht kennt

Hokus Pokus Zuckerkuss
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Vor 8 Jahren habe ich den ersten Teil dieser Buchserie gelesen, und nur deshalb griff ich dann auch zu diesem 3. und letzten Teil. Denn so richtig gut gefallen hat mir Teil 1 eigentlich nicht. Aber dieses ...

Vor 8 Jahren habe ich den ersten Teil dieser Buchserie gelesen, und nur deshalb griff ich dann auch zu diesem 3. und letzten Teil. Denn so richtig gut gefallen hat mir Teil 1 eigentlich nicht. Aber dieses Buch stand mit seinem hübschen pinken Cover im Buchregal meines Urlaubhotels rum ... da ist man dann auch nicht soo wählerisch mit der Lektüre. Zumal mir so ein richtiges Chick-Lit auch noch fehlte in meiner Urlaubsleseliste.

Es ist ein typischer Chick-Lit-Roman, inklusive einer Protagonistin die selbst oftmals sagt was bzw. wer sie glücklich macht. Aber dann trotzdem nicht dementsprechend handelt! Da wollte ich sie oftmals schon packen und schütteln, damit sie endlich auch mal Konsequenzen aus ihren Gefühlen zieht. Aber dann hätte die Autorin wohl nichts mehr gehabt um die restlichen 380 Seiten zu füllen...

Achtung: SPOILER
Ich las im Anschluss an meine Lektüre einige Rezensionen, durchwegs eigentlich schlecht. Und die meisten waren sauer darüber, dass die Romanze zwischen Lizzie und Luke, die ja Hauptbestandteil des 1. Teils war, hier so gnadenlos zerstört wurde und Luke noch dazu die Arschkarte in die Hand gedrückt kriegt. Ich konnte mich (glücklicherweise) nicht mehr an den 1. Teil erinnern, und habe das Buch eher wie einen Stand-Alone-Roman gelesen. Und da hat er auch ganz gut funktioniert, es reicht immerhin für eine 3-Sterne-Bewertung. Ich kann aber durchaus verstehen, wenn Fans von Lizzie & Luke Forever jetzt total sauer sind.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Liebe auf den 5. Blick?

Ab morgen für immer
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Das erste Drittel des Buches handelt eigentlich von Eve und ihrer Liebe zu Jesse. Und ich fragte mich wie da dieser Ben, der ebenfalls schon in Erscheinung getreten ist aber noch nicht wirklich auffiel, ...

Das erste Drittel des Buches handelt eigentlich von Eve und ihrer Liebe zu Jesse. Und ich fragte mich wie da dieser Ben, der ebenfalls schon in Erscheinung getreten ist aber noch nicht wirklich auffiel, ins Bild passen soll.

Tut er aber wenig später doch, und das ganz gut. Zumindest tut er Eve gut. Dass sie auch in einer ganz anderen Beziehung eine Verbindung zueinander hatten, fand ich eine sehr gute Ergänzung zu der Geschichte.

Schade fand ich eigentlich, dass Eves Freundinnen so wenig vorkamen. Eigentlich nur ganz zu Beginn. Hat sie diese im Verlaufe ihrer Beziehung zu Jesse alle vergrault? Denn auch später hat sie, bis auf wenige Treffen, nicht wirklich viel mit ihnen zu tun; und lassen vor allem nicht erkennen dass ihnen irgendwas an Eve liegen würde.
Da taucht Bens Clique wesentlich häufiger auf.

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Achtung: SPOILER
Ich fand die Reaktion von Ben, sich "nur" wegen eines Kusses von Eve zu trennen, übertrieben. Vor allem auch deshalb, weil sie 1. es sofort gebeichtet hat, es 2. gar nicht weiter hat kommen lassen, was ihr vielleicht auch einiges abverlangt hat und 3. hat sie das alles eben getan, weil sie Ben liebte (und nicht weil ihr der Kuss vielleicht nicht gefallen hätte). Insofern hätte es aus meiner Sicht für Ben eher ein Zeichen sein sollen, dass seine Freundin sich aktiv für ihn entschieden hat. Er aber war wahrscheinlich in seinem Stolz sehr verletzt (was ich ebenfalls sehr gut nachvollziehen kann!), und hat deshalb gleich einen Schlusstrich gezogen.

Die Geschichte mit Eves Vater fand ich irgendwie unbefriedigend. Nach so vielen Jahren treffen sie sich nur einmal zum Mittagessen, und dann noch nicht mal alleine, und ohne wirklich miteinander zu reden über das was damals passiert ist. Eve hat versucht, Antworten zu finden. Aber ihr Dad hatte einfach keine...Ich würde mich da auch total be***issen fühlen an ihrer Stelle. Ich habe Verständnis dafür, wenn sich ein Paar trennt. Aber wieso dann ein Elternteil so gar kein Interesse mehr an seinen Kindern haben kann (nachdem er zuvor ja gar kein so schlechter Vater gewesen sein muss) geht mir nicht in den Kopf.
SPOILER ENDE
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Ich habe das Buch an einem 9/11 zu Ende gelesen, was ich sehr passend finde. Immerhin hat dieses Datum ja eine besondere Bedeutung in dem Roman, und ich fand es sehr gut dass dieses Ereignis doch immer noch vorkommt in Romanen. Mir kommt es auch erst wie vorgestern vor, als ich die einstürzenden WTC im Fernsehen gesehen habe. Generell spielt die Stadt New York, und vor allem Manhatten, eine nicht unwichtige Rolle im Buch, was mir ebenfalls gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 05.09.2018

#Verbesserungswürdig aber dennoch #unterhaltsam

Für immer hält nicht nur bis morgen
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Die Kurzbeschreibung passt gar nicht. Raes beste Freundin heiratet zwar in Kürze, aber weder bringt das irgendein Fass zum Überlaufen, noch ist es Rae zu peinlich dort als Single aufzutauchen. Im Gegenteil ...

Die Kurzbeschreibung passt gar nicht. Raes beste Freundin heiratet zwar in Kürze, aber weder bringt das irgendein Fass zum Überlaufen, noch ist es Rae zu peinlich dort als Single aufzutauchen. Im Gegenteil - Quinn fordert ein, dass sie in Begleitung erscheint und weiß auch schon gleich woher sie diese nehmen soll. Über eine Dating-App! In diese stürzt sich Rae aber keineswegs Hals über Kopf, sondern eher widerwillig, und wischt erstmal alle potentiellen Kandidaten weg. Weg weg weg. Und ja, sie findet dort auch das Profil eines Arbeitskollegen, aber 'Probleme' gibt es frühestens, als sie auch dessen Nebenjob spitz kriegt, weil sie sich ab da an näher kennen lernen.

"Für immer hält nicht nur bis morgen" ist ein frecher Chick-Lit mit moderner Sprache. Viel besser als altbacken! Aber diese ständen Hashtags an den komischsten Stellen...das ist einfach

unnötig! Ich verstehe ja, wenn sie in einer Chatunterhaltung Hashtags benutzt, da passen sie auch gut hin. Aber in einem normalen Satz?
Beispiele? Bitte sehr!
"Und wie", entgegne ich ironisch wegen

hochzeit, und sie lacht.
...und Quinn und ich können uns vor Lachen kaum halten wegen

schwanzwitze.
Weil

bellinis, ist klar.
Wir lachen beide, bis die Glocke läutet und alles ruiniert, weil #arbeit.

Weitere Gedanken:
- Rae hat während ihres Unterrichts eine Menge Zeit um ihren Roman zu schreiben. Oft wirkte es so, als ob sie ihren Schülern extra eine Stillbeschäftigung gegeben hat, um Zeit für ihr Privatvergnügen zu haben.
- Wenn die erotische Literatur von Rae übrigens genauso schlecht geschrieben ist wie die eine Sexszene im Buch, dann verstehe ich voll und ganz wieso sie bisher keinen Verleger gefunden hat! Schwülstig³
- Die drei besten Freundinnen ergreifen alle denselben Beruf?
- Wieso ist aus James ein Ghost geworden? Das war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Für Rae aber zum Glück auch nicht, oder besser zu ihrem Leidwesen.
- Als die Bekanntschaft mit Nick noch recht frisch ist, schaut er ihr mal tief in die Augen - und eine Woge der Erregung spült über Rae hinweg, wie sie sie noch nie erlebt hat. 10 Zeilen später lässt Ricki Schultz Rae dann sagen, dass sie nun zum ersten Mal daran glauben mag dass Männer und Frauen tatsächlich einfach nur Freunde ohne Benefits sein können. WTF?? Seh nur ich hier den Widerspruch?
- Wieso genau waren die Freundinnen jetzt sauer auf Rae nach dem Junggesellinnenabschied? Das war doch auch ein bißchen zu konstruiert, oder?

Jetzt habe ich so viel gemeckert, und wundere mich gerade selbst dass ich den Roman insgesamt dennoch eigentlich genossen habe! Kein Scherz. Deshalb immer noch gute 3 Sterne!