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Veröffentlicht am 14.05.2018

Sehr stimmungsvolle Gute-Nacht-Geschichten

Kosmo & Klax. Gute-Nacht-Geschichten
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Auch wenn mein Sohn seine Lieblingsgeschichten hat, die er immer wieder hervorkramt, müssen wir Eltern hier immer für ausreichend Lesestoff sorgen, damit ihm nicht zu langweilig wird. Jedoch müssen es ...

Auch wenn mein Sohn seine Lieblingsgeschichten hat, die er immer wieder hervorkramt, müssen wir Eltern hier immer für ausreichend Lesestoff sorgen, damit ihm nicht zu langweilig wird. Jedoch müssen es nicht unbedingt Geschichten mit unbekannten literarischen Figuren sein. Gerne dürfen seine favorisierten Helden einfach neue Abenteuer erleben. Bei den Gute-Nacht-Geschichten müssen wir jedoch vorab schauen, dass sie nicht zu aufwühlend und zu lang sind. Mit „Kosmo & Klax – Gute-Nacht-Geschichten“ von Alexandra Helmig haben wir genau so ein Buch gefunden.

In den „Gute-Nacht-Geschichten“ erleben die quirligen Helden Kosmo & Klax, zusammen mit ihren Freunden aus dem verwunschenen Park, zwanzig lustige und spannende Abenteuer, die jedoch etwas ruhiger anmuten. Schon mit der ersten gelesenen Geschichte umfing uns eine ganz besondere Stimmung, die ich noch bei keinem Vorlesebuch erlebt habe. Man fühlte sich behütet und geborgen, wie unter einer kuscheligen Decke. Und dieses wohlige Gefühl verließ uns auch in allen anderen Geschichten nicht.

Aber nicht nur die fantasiereichen Abenteuer von Kosmo und Klax wurden etwas bedachter gestaltet. Auch Timo Becker hat seine wunderbaren Illustrationen den nächtlichen Geschichten angepasst und entführt uns in den verwunschenen Park, um imposanten Sonnenuntergängen beizuwohnen oder unter dem Sternenhimmel zu verweilen.

Alexandra Helmig erzählt von etwas ruhigeren Abenteuern der tierischen Freunde. Jedoch verzichtet sie nicht darauf, ihren Geschichten die nötige Tiefe zu verleihen und lässt wie gewohnt gewichtige und kindgerechte Botschaften mit einfließen.

Egal ob beim Glühwürmchentanz, bei einer Nachtwanderung oder einem Flötenkonzert - jede der zwanzig in sich geschlossenen Geschichten aus „Kosmo & Klax – Gute-Nacht-Geschichten“ von Alexandra Helmig zeigt uns Leser, wie wunderschön und stimmungsvoll die Nacht sein kann, oder wie schön es ist, sich nach einem erlebten Abenteuer, müde ins Bett zu legen und selig einzuschlummern.

Wer gestresst von einem viel zu langen Tag ist und ausnahmsweise keine Lust zum Vorlesen hat, sollte sich unbedingt die Hörbuch Variante zulegen. Diese wird von Alexandra Helmig - die eine sehr angenehme Erzählstimme hat - persönlich vorgelesen und enthält alle zwanzig Geschichten, die auch im Buch zu finden sind und vier passende Lieder, die sich schnell einprägen und mitsingen lassen. Wenn man nicht allzu schnell textsicher ist, kann man zum kleinen Booklet greifen. Dort ist der Text zu allen vier Liedern zu finden.

Wer jetzt noch mehr Lust auf Kosmo & Klax hat, sollte sich die brandneue App von den tierischen Freunden zulegen. Obwohl wir sonst keine Fans von Apps für Kinder sind, haben wir sie uns runtergeladen und sind wahrlich begeistert. Sie ist wunderschön gestaltet und bietet viele nicht zu umfangreiche Spiele, Geschichten, Musik und jede Menge Spaß mit den Freunden aus dem verwunschenen Park.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Eine wunderbar verhexte Geschichte

Petronella Apfelmus (Sonderausgabe)
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Ist man irgendwann zu alt für Kinderbücher? Gibt es ein Verfallsdatum für bestimmte Geschichten oder Themen? Ich denke nicht, obwohl man viele Dinge aus einem anderen Blinkwinkel betrachtet, weil man mit ...

Ist man irgendwann zu alt für Kinderbücher? Gibt es ein Verfallsdatum für bestimmte Geschichten oder Themen? Ich denke nicht, obwohl man viele Dinge aus einem anderen Blinkwinkel betrachtet, weil man mit den Jahren einfach viele Erfahrungen gesammelt hat. Es kommt einfach nur darauf an, wie die Geschichten geschrieben sind. Mit meinen fast 40 Lebensjahren habe ich vor Kurzem ein Buch für Kinder ab 8 Jahren gelesen und war vorher wirklich skeptisch, ob mich so eine Geschichte wirklich überzeugen kann. Ich hatte ja keine Ahnung, was für ein großartiges Buch da auf mich wartet. Aber erst einmal von vorn.

Bei Lovelybooks gab es für eine spezielle Challenge eine Buchverlosung, wo man „Petronella Apfelmus – Verhext und festgeklebt“ von Sabine Städing in einer limitierten Sonderausgabe gewinnen konnte. Da mich die enthaltenen Themen wie Gärtnern und Basteln sehr ansprechen, habe ich kurzerhand mein Glück versucht. Wenige Tage nach der Auslosung hielt ich ein besonderes Exemplar in meinen Händen. Auf den ersten Blick besonders, weil die Illustrationen, die den Buchdeckel zieren, wirklich sehr ansprechend sind und, weil das Buch von originell verpackten Kresse-Samen und wunderbaren Pflanzenwächtern begleitet wurde. Mein Sohn und ich zögerten nicht lange und pflanzten die Samen samt Wächtern in die Erde, um für die #PetronellaKräuterChallenge gewappnet zu sein. Danach war die Neugierde auf das Buch sehr groß und wir zogen uns in unsere Lese- und Kuschelecke zurück, um die Welt von der Apfelhexe Petronella zu erkunden.

Wie der Titel dieses Buches schon verrät, geht es um eine Hexe namens Petronella Apfelmus, die in einem prachtvollen Garten in einem kleinen Apfelhaus lebt. Mit prachtvoll meine ich jetzt aber nicht die klassischen und zurechtgestutzten Gärten, die man üblicherweise hinter fast jedem Haus sieht. Petronellas Garten ist, wie ein Garten sein soll: Natürlich gestaltet mit vielen alten Apfelbäumen, die bereits sehr selten geworden sind. Diese Bäume werden von kleinen Apfelmännchen gepflegt, welche Hexe Petronella bei allem unterstützen, wo sie nur können. Auch dabei ungebetene Gäste aus dem Müllerhaus zu vertreiben. Dort hat sich vor kurzem eine neue Familie mit 2 Kindern breitgemacht und Petronella versucht sie mit allerhand Hexenspuk wieder zu vertreiben.

Nachdem ich meinem Sohn die ersten Seiten, verziert mit amüsanten und liebenswerten Illustrationen, vorgelesen hatte, war ich sehr überrascht. Nicht nur, weil mich die originelle Geschichte wirklich fesseln konnte und mich oft zum Schmunzeln gebracht hat. Sondern auch, weil mein 3-jähriger Sohn scheinbar nicht genug von der Apfelhexe bekam - seine Geduld ist sonst nicht so ausgeprägt, wenn es ums Vorlesen geht. Doch mit Petronella war es anders. Wenn wir eine Lesepause einlegen mussten, trug er mir das Buch praktisch hinterher und bat darum, dass ich ihm weiter vorlese. Mir erging es ganz ähnlich. Auch ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Das lag vor allem an den originellen Ideen der Autorin und den wirklich liebenswerten und amüsanten literarischen Figuren. Die Geschichte war von der ersten bis zur letzten Seite durchweg spannend und sehr unterhaltsam. Und eines hat Petronella Apfelmus noch erreicht: Meine Sehnsucht nach einem schönen und natürlich gestalteten Garten neu zu entfachen. Beim Lesen fühlte ich mich so wohl in dem Hexengarten und verspürte große Lust mich mit einer Decke in die Sonne zu legen, um dem Summen der Bienen zu lauschen und nach Apfelmännchen Ausschau zu halten.

Nachdem diese großartige Geschichte gelesen war, gab es für meinen Sohn und mich noch eine kleine Überraschung auf den letzten Seiten. Denn dort findet man viele Tipps und Ideen für kreative Beschäftigungen und zusätzlich leckere Rezepte von Petronella Apfelmus, die wir jetzt eifrig abarbeiten.

„Petronella Apfelmus – Verhext und festgeklebt“ von Sabine Städing ist eine sehr ideenreiche und liebenswerte Geschichte, die einen großen Lesehunger entfacht. Wir konnten uns nur sehr schwer von dieser Geschichte lösen und freuen uns jetzt schon auf alle kommenden Bände dieser verhexten Reihe.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Ein Gesamtkunstwerk

Undine
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Es gibt Geschichten, die mich seit meiner Kindheit begleiten, weil sie so unglaublich schön und beeindruckend sind. Die Sage von Undine ist eine solche Geschichte, obgleich sie von vielen Schriftstellern ...

Es gibt Geschichten, die mich seit meiner Kindheit begleiten, weil sie so unglaublich schön und beeindruckend sind. Die Sage von Undine ist eine solche Geschichte, obgleich sie von vielen Schriftstellern anders ausgelegt wurde. Dieser im Wasser lebende Elementargeist, der durch die Vermählung mit einem irdischen Mann eine unsterbliche Seele erlangt, ist für mich absolut faszinierend. Da ich zusätzlich schon sehr lange ein Fan von außergewöhnlichen Bilderbüchern bin, musste ich mir unbedingt „Undine“ von Benjamin Lacombe kaufen und war sehr gespannt, wie dieser Künstler die Sage um den Wassergeist auslegt.

Viel zum Inhalt der Handlung werde ich nicht verraten. Nur so viel: Lacombe erzählt auf eine sehr eindringliche und poetische Weise die Geschichte einer sehr großen Liebe zwischen Undine und dem Ritter Hans - morbide und romantisch zugleich. Diese sehr leidenschaftliche Geschichte handelt aber auch von Freundschaft, von tiefem Vertrauen und dem Willen zur Treue bis in den Tod.

Durch dieses Buch zu blättern, ist wie durch eine atemberaubende Kunstausstellung in einem Museum zu schreiten und zu bestaunen. Die wunderschönen Illustrationen, die kunstvollen Gemälden gleichen, besitzen eine enorme emotionale Tiefe, die mich immer wieder aufs Neue überwältigte. Dabei verwendet Lacombe auch unterschiedliche Materialien wie Pergament, um seinen Zeichnungen eine besondere Intensität zu verleihen. Die außergewöhnlichen und meisterhaften Zeichnungen von Benjamin Lacombe ziehen den Betrachter tief hinein in den Strudel dieser märchenhaften und düsteren Geschichte und lassen ihn für lange Zeit nicht mehr los.

„Undine“ von Benjamin Lacombe ist ein Gesamtkunstwerk, welches den Leser mit einer beeindruckenden Intensität von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Fast so, als würde Undine uns Leser mit sich ins Wasser hinab ziehen.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ein stilvolles Buch für Genussmenschen

Das Ei
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Es ist schon erstaunlich, wie viele Dinge uns umgeben, die wir als trivial erachten und sie ohne darüber nachzudenken benutzen. Dabei gibt es so viele kleine Wunderwerke, besonders in unserer Natur, die ...

Es ist schon erstaunlich, wie viele Dinge uns umgeben, die wir als trivial erachten und sie ohne darüber nachzudenken benutzen. Dabei gibt es so viele kleine Wunderwerke, besonders in unserer Natur, die beachtenswert sind und die wir durchaus für uns nutzen. Wie das Ei, das nicht nur an Ostern überall präsent ist. Gerade jetzt im Frühling, wenn die Natur erwacht, ist es allgegenwärtig und Symbol für das Leben. Doch von dem, was im Inneren der robusten Schale geschieht, hat man oft keine Vorstellung. Umso schöner ist es, dass Britta Teckentrup in „Das Ei“ - einem Sachbuch für Kinder - viele spannende naturwissenschaftliche Informationen zusammengetragen hat und auf kunstvolle Weise illustriert hat.

Als ich „Das Ei“ das erste Mal in meinen Händen hielt, war ich sehr gespannt auf das, was mich im Inneren erwartet. Mit seinen 96 Seiten war es unerwartet umfangreich, was nur wieder beweist, wie wenig Gedanken ich mir über dieses Thema gemacht habe. Vergleichbar ist dieses Werk mit keinem anderen, das ich von der Autorin und Illustratorin gelesen habe, obgleich sich Britta Teckentrup immer wieder aufs Neue mit Themen aus unserer Natur beschäftigt. Der Aufbau ist etwas anders - thematisch strukturiert geleitet die Autorin uns Leser durch dieses wie ein kleines Nachschlagewerk anmutende Gesamtkunstwerk. Denn dieses Buch enthält nicht nur wunderschöne Illustrationen zum Thema Ei. Es umfasst eine große Spanne an Informationen und man bekommt eine Ahnung davon, was für ein wahres Wunderwerk das Ei ist.

Ob Vogel, Schildkröte, Insekt, Reptil, Amphibie oder Fisch - obwohl sie von ihrem Äußeren so verschieden sind, haben sie eins doch gemein: sie alle legen Eier, um ihre Art zu erhalten. Dieses ist ein Thema, welches Britta Teckentrup uns Leser in ihrem Sachbuch auf eindrucksvolle Weise näherbringt. Neben vielen naturwissenschaftlichen Aspekten bindet die Autorin aber auch viele andere interessante Punkte wie Mythen, Religion und Traditionen mit ein und verfeinert diese mit passenden und faszinierenden Bildern.

Mit wie viel Leidenschaft Britta Teckentrup eine neue Illustration erschafft, ahnt der Betrachter auf jeder Seite dieses Gesamtkunstwerkes. Alle Farben und Formen, zu Vögeln und Nestern, zur Mythologie und zu kulturellen Traditionen sind perfekt gewählt und abwechslungsreich und ästhetisch zu Papier gebracht.

„Das Ei“ von Britta Teckentrup ist kein typisches Sachbuch für Kinder. Vielmehr ist es ein stilvolles Buch für Genussmenschen, die es immer wieder aus dem Bücherregal hervorholen, um sich an den Wunderdingen der Natur zu erfreuen.

www.kathrineverdeen.blogspot.de

Veröffentlicht am 21.04.2018

Papa ist ein Superheld!

Papa kann fast alles
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Und Mama ist eine Königin … Diese Sätze entspringen nicht meiner Fantasie. Nein, mein Sohn benutzt genau diese Bezeichnungen für uns. Jetzt könnte man viel über die Bedeutung seiner Aussage philosophieren ...


Und Mama ist eine Königin … Diese Sätze entspringen nicht meiner Fantasie. Nein, mein Sohn benutzt genau diese Bezeichnungen für uns. Jetzt könnte man viel über die Bedeutung seiner Aussage philosophieren - tun wir aber nicht. Mama ist eine Königin und Papa ein Superheld. Denn egal was Mama oder Papa tun, es wird immer einen Unterschied für das Kind geben. Um eine ähnliche Thematik geht es in Günther Jakobs neuem Kinderbuch „Papa kann fast alles“. In diesem Bilderbuch lässt er Kinder aus ihrer Sicht über den besten Papa der Welt erzählen. Sie berichten voller Stolz und Liebe darüber, was ihr Papa alles kann. Und das ist ziemlich viel.

Was dieser weltbeste Papa so alles kann, wird in diesem großartigen Bilderbuch von Günther Jakobs auf eine besondere Weise dargestellt. In die wunderbaren und humorvollen Illustrationen hat der Autor größere Spickzettel eingefügt, die mit den Aussagen der Kinder bedruckt sind. Sprüche wie „Papa kann ganz schnell laufen“ wurden mit sehr lustigen Aussagen, wie „ … besonders wenn wir zu spät sind.“ ergänzt und sorgen für jede Menge Lacher. In den Illustrationen findet man zusätzliche urkomische Details, die sich bestens in die Handlung einfügen. Allerdings macht Günther Jakobs auch sehr deutlich: Egal was Papa mit all seinen Superkräften machen kann, eines kann er nicht … Mama sein! Und das ist gut so, denn gerade dieser Unterschied und die manchmal sehr verschiedene Weise an Dinge heranzugehen, ist wichtig für jedes Kind.


Vom Buchdeckel bis hin zu jeder illustrierten Seite - die Gesamtgestaltung dieses liebenswerten Bilderbuchs ist sehr gut durchdacht und stimmig gestaltet worden. Schlägt man es auf, entdeckt man erst einmal viele Schmierzettel, auf denen Aufgaben und bestimmte Termine für Papa festgehalten sind, damit er nichts vergisst. Organisation ist das halbe Leben … oder so ähnlich. Danach blättert man durch 12 Doppelseiten mit ganz typischen Szenen eines familiären Alltags. Nur sind diese aus der Sicht der Kinder geschildert und wir Leser dürfen sie mit einem Augenzwinkern betrachten und die Ironie der zahlreichen Situationen herausfiltern.

„Papa kann fast alles“ von Günther Jakobs ist ein warmherziges und humorvolles Buch über einen sehr wichtigen Helden für alle Kinder und Mamas.