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Veröffentlicht am 13.08.2023

Band 5

Ice Planet Barbarians – Tiffany und Salukh
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Nachdem mir der vierte Band gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Und Tiffany und Salukh schienen zunächst ein vielversprechendes Paar abzugeben. Tiffany gehört zu den letzten beiden ...

Nachdem mir der vierte Band gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Und Tiffany und Salukh schienen zunächst ein vielversprechendes Paar abzugeben. Tiffany gehört zu den letzten beiden Frauen im Stamm, die nicht verpaart sind, weshalb die Junggesellen um ihre Gunst und Aufmerksamkeit buhlen. Salukh hingegen spürt ganz genau, dass Tiffany seine Gefährtin ist und versucht sich ihr Vertrauen mit kleinen Gesten zu sichern.

Seine Methode kommt bei Tiffany deutlich besser an als die der anderen Männer. Denn sie vertraut ihm an, weshalb ihr die Aufmerksamkeit der anderen Männer Angst macht. Tiffany wurde von den Aliens, die die Frauen entführt haben, missbraucht. Und nun hat sie Angst, dass ihr das wieder passiert, wenn sie den Sa Khui nicht von sich aus gibt, was sie wollen. Dass sie die Geduld verlieren und über sie herfallen. Deshalb möchte sie mit Salukh üben, um männliche Nähe wieder ohne Angst zulassen zu können.

Und hier hört es für mich auf. Ich hasse es, wie oft das Thema “Missbrauch” in ein Buch eingebaut wird, um künstlich Drama zu erzeugen, wie schlecht dann immer damit umgegangen wird. Und in diesem Buch hatte das Thema nur wenig Zweck: Zum Einen Drama. Zum Anderen ist das der Grund, warum Salukh und Tiffany sich annähern und die sexuelle Spannung zwischen ihnen ansteigt.

Statt das Thema “Missbrauch” zu verwenden und dann total falsch aufzulösen, hätte man hier auch das Jungfrauen-Trope verwenden können. Denn als Jungfrau hätte Tiffany vielleicht auch den Wunsch gehabt, zu üben, bevor sie sich auf einen der Sa Khui richtig einlässt. Wäre auch nur so halb gut gewesen, aber deutlich besser als ein Motiv, das nur Drama erzeugen möchte und absolut keinen Sinn ergibt.


FAZIT
Dieses Buch hat vielversprechend angefangen, aber dann hat das schlecht dargestellte Thema “Missbrauch” für mich alles kaputt gemacht. Ich fand es unangenehm zu lesen, wie die beiden sich annähern und Tiffany dabei ständig Angst hat. Natürlich überwindet sie diese Angst am Ende, aber auch das wirkt dann deutlich zu schnell abgehakt. “Ice Planet Barbarians – Tiffany & Salukh” war jedenfalls überhaupt nicht romantisch und damit nicht das, was ich mir von einem trashigen SciFi-Liebesroman erwarte.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Happy Place

Happy Place
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Werbung. Der Liebesroman “Happy Place” ist aktuell in aller Munde, egal wo man hinsieht, man sieht dieses Buch. Es ist mein erster Roman von Emily Henry, deshalb war ich sehr gespannt. Das Buch ist am ...

Werbung. Der Liebesroman “Happy Place” ist aktuell in aller Munde, egal wo man hinsieht, man sieht dieses Buch. Es ist mein erster Roman von Emily Henry, deshalb war ich sehr gespannt. Das Buch ist am 02.05.2023 im Knaur Verlag erschienen und hat 450 Seiten. Harriet und Wyn haben sich vor Monaten getrennt. Doch nun sind sie zum alljährlichen Sommerurlaub ihres Freundeskreises eingeladen und niemand von ihnen weiß, dass sich die beiden getrennt haben. Weil die Hochzeit von einem der Pärchen kurz bevor steht, wollen Wyn und Harriet die Freude nicht trüben und spielen deshalb das glückliche Paar – auch wenn sie das nicht mehr sind.

MEINE MEINUNG
Zunächst einmal muss man sagen, dass die Ausgangssituation ziemlich kurios ist. Und ehrlich gesagt fand ich sie ziemlich konstruiert. Wir erleben die gesamte Geschichte aus Harriets Sicht. Wir erleben also, wie sie auf der Insel ankommt, wie sie zum Ferienhaus gefahren wird und wie sie auf einmal Wyn gegenübersteht, ohne gewusst zu haben, dass er kommt. Und als hätten ihre Freunde den Braten gerochen, haben die beiden zum ersten Mal seit Jahren Sommerurlaub in diesem Ferienhaus das schönste und romantischste Doppelzimmer bekommen. Die gesamte Situation soll Spannungen erzeugen. Sexuelle, nervöse, angespannte. Aber ehrlich gesagt fand ich es, wie bereits erwähnt, viel zu konstruiert.

Harriet und Wyn sind aufgrund der anstehenden Spontanhochzeit ihrer Freunde in der misslichen Lage, ein verliebtes und vor allem verlobtes Paar zu spielen. Denn sie haben noch niemandem von der Trennung erzählt, obwohl es Monate her ist. Das ist vielleicht insofern nachvollziehbar, weil sich der gesamte Freundeskreis aufgrund ihrer unterschiedlichen Leben nur noch selten sieht. Jedenfalls sind die beiden dadurch gezwungen, miteinander zu reden. Nur tun sie es nicht.

Die Geschichte wird in zwei Handlungsebenen erzählt. Einmal das Kennen lernen der beiden, Harriets Happy Place. Und zum anderen die Realität, in der sie gerade leben und ein verlobtes Pärchen spielen. Rückblenden sind wirklich nicht meins. Ich mag es nicht gerne, wenn ich aus der aktuellen Situation herausgerissen werde, um die Vergangenheit zu durchleuchten und vergangenem Geschehen eine Bedeutung für das Heute einzuverleiben. Ich lese lieber chronologische Geschichten und tatsächlich fand ich die Vergangenheits-Story, also den Happy Place, viel lieber als die Realität.

Die Realität hat mich einfach nicht so wirklich überzeugt. Dieses “Pärchen spielen” fand ich ziemlich langweilig, weil gefühlt auch nichts passiert ist. Da sind immer nur Harriets endlos lange Gedanken. Auch im Nachhinein fällt es mir schwer, viel mehr inhaltliches zusammenzufassen, weil meiner Meinung nach nicht viel mehr vorhanden ist.

Das einzig positive an dem ganzen Buch war für mich die “Eskalation” am Ende. Wenn all die angespannten Momente in einer Explosion enden, die nicht nur Wyn und Harriet erfasst, sondern auch ihre Freunde. Genau diesen Moment fand ich in diesem Buch grandios, ich hing nur so an den Seiten. Aber auch ein tolles Ende kann all die langatmigen Seiten zuvor nicht aufwiegen.

FAZIT
Von “Happy Place” habe ich mir deutlich mehr erhofft. Ich dachte, es würde DAS Sommerbuch schlechthin werden und eine Romanze zum dahinschmelzen. Von dem Sommer-Vibe, von dem ich in vielen anderen Rezensionen gelesen habe, habe ich nicht viel verspürt. Und auch die Romanze hat mich bitter enttäuscht. Aber vielleicht lag das daran, dass mir die Handlung von Anfang an zu konstruiert vorkam und ich mich zu sehr über die Charaktere aufregen musste, weil das Buch bereits nach einem Viertel hätte beendet werden können, wenn sie nur einmal offen und ehrlich miteinander gesprochen hätten. Miscommunication ist nur dann ein funktionierendes Trope für mich, wenn ich nachvollziehen kann, warum die Charaktere nicht miteinander sprechen.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Leider ein Flop

A Curse Unbroken
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“A Curse unbroken” ist der erste Band der “Magic and Moonlight”-Reihe. Und für mich wird es auch bei diesem ersten Band bleiben. Diese Rezension wird lang, denn ich möchte euch ausführlich näher bringen, ...

“A Curse unbroken” ist der erste Band der “Magic and Moonlight”-Reihe. Und für mich wird es auch bei diesem ersten Band bleiben. Diese Rezension wird lang, denn ich möchte euch ausführlich näher bringen, weshalb mich das Buch nicht überzeugen konnte.


Meine Meinung
Normalerweise würde ich damit beginnen, ein bisschen etwas über den Inhalt zu erzählen. Aber auch wenn ich auf das Buch zurückblicke, ist so wenig passiert, dass ich gar nicht weiß, was ich darüber erzählen soll.

World Building & Info Dump
Gemma ist eine Hexe und kann ihre Magie hauptsächlich durch die Kraft der Kristalle wirken. Als Tarot-Expertin bringt sie als Mitglied der Witchtok-Community die Magie auch ihren Zuschauerinnen näher. Mit diesem Konzept der Magie habe ich mir ein bisschen schwer getan. Ich fand sie zwar durchaus faszinierend, habe aber noch nie ein Fantasy-Buch über Hexen, die Magie durch Kristalle wirken, gelesen. Und obwohl dieses Buch vor ausufernden Erklärungen nur so strotzt, habe ich mich gerade, was das betrifft, sehr im Regen stehen lassen gefühlt. Ich konnte diese Art von Magie wirklich überhaupt nicht einordnen. Freundinnen von mir, die sich vorher bereits mit Hexerei beschäftigt haben, fanden alles sehr einleuchtend und verständlich, allerdings kann man ja nicht davon ausgehen, dass alle Leserinnen bereits ein Handbuch über Hexerei zuhause haben und daher von Haus aus ein Gefühl für Naturhexerei und Co. haben. Das fand ich ehrlich gesagt ein bisschen schade. Denn obwohl mir diese Art der Hexerei nicht wirklich näher gebracht wurde, gab es seitenlange Erklärungen zu einzelnen Dingen, die man einfach nur als Info Dump bezeichnen kann, weil sie sich überhaupt nicht in die Handlung eingefügt haben. Und letztendlich einzelne Gesichtspunkte beleuchtet, aber kein Gesamtbild erzeugt haben.

Gemma wird von Hazel überredet, an einer Demonstration teilzunehmen. Dafür fertigt sie Säcke an, die die beiden vor Negativem schützen sollen. Und mitten drin erklärt Gemma mir als Leserin in mehreren Absätzen, was genau es mit diesen Säcken auf sich hat. Das hat so dermaßen aus der Handlung gerissen, dass ich mir wahnsinnig schwer getan habe, emotional überhaupt in die Geschichte rund um Gemma und Darren reinzufinden. Aber es hat wie bereits erwähnt nicht dafür gesorgt, dass ich das World Building dieser Urban Fantasy besser verstanden hätte.

Beschreibungen & innere Monologe
Dass ich emotional nicht in die Geschichte reingefunden habe, lag aber nicht nur an dem nervigen Info Dump, sondern auch am Schreibstil an sich. Während ich ihn anfangs noch richtig gut fand und mich sofort wieder in Kazis Worten wohl gefühlt habe, habe ich schnell gemerkt, dass ich es ziemlich schwer mit dem Buch haben würde. Denn die Handlung wird auch von wahnsinnig vielen ausgiebigen Beschreibungen und Gedankenmonologen unterbrochen.

So erfahren wir beispielsweise bis ins kleinste Detail, wie Gemmas Lieblings-Café aussieht, aber auch das Campus-Café, das nur ein einziges Mal vorkommt, wird ausführlich beschrieben. Und die Dialoge, die endlich etwas Schwung in die Handlung bringen würden, werden von zeilenlangen unnötigen Gedanken von Gemma unterbrochen, die selbst spritzigen Dialogen alles an Energie nehmen.

Versteht mich nicht falsch. Umgebungsbeschreibungen und innere Monologe haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Allerdings hört die da für mich auf, wo sonst nichts anderes mehr nebenher passiert. Und ich finde, man hätte eine cozy Atmosphäre mit deutlich weniger Sätzen viel eindrucksvoller schaffen können.

Spannung
Nach einem Viertel des Buches, als sich Gemma und Darren endlich kennen gelernt haben, kam mir ein Gedanke beim Lesen auf: Es könnte allmählich mal losgehen! Gemma weiß inzwischen, dass Darren verflucht wurde. Und dass Teil des Fluches ist, dass er nicht darüber sprechen darf. Sie müssen also auf anderem Weg dafür sorgen, dass Gemma die Wahrheit herausfindet. Und das klingt so super spannend, wenn ich das hier in wenigen Worten schildere, aber im Buch wird alles wieder von so vielen Umgebungsbeschreibungen und Gedankengängen unterbrochen, dass sich die Geschichte wahnsinnig zieht.

Denn ich wiederhole: Darren und Gemma haben sich kennen gelernt und sie weiß jetzt, dass er verflucht wurde. Das ist quasi der Anfang der Geschichte. Wir sind aber schon auf Seite 115!

Insgesamt finde ich, dass die Handlung sehr konstruiert wirkt. So als hätte es einen festen Fahrplan gegeben, an den sich ohne Abweichungen gehalten wurde. Und dadurch haben sich einige Füll-Szenen ergeben zwischen den einzelnen Wendungen in der Handlung, die auf mich persönlich einfach unnatürlich gewirkt haben. Eben einfach konstruiert, was der Spannung überhaupt nicht gut getan hat.

Deshalb konnte mich das Buch auch nicht mehr abholen, als die Handlung dann endlich losging. Davor gab es schon so viele unnötige Beschreibungen und Füll-Szenen, dass der Zug für mich schon abgefahren war. Ich war emotional weder involviert, noch hat mich die Handlung auf irgendeine Art gepackt, dass ich noch groß hätte mitfiebern können.

Ich bin ganz ehrlich: Nach der Hälfte des Buches war ich endlich so weit, es abzubrechen. Aber dann war ich auch schon so weit (gemessen an den Seiten, nicht an der Handlung), dass ich mir dachte: Jetzt kannst du es auch noch fertig lesen. Aber ja, ich war sehr, sehr kurz davor, das Buch abzubrechen.

Insgesamt fand ich weder den Antagonisten besonders spannend, noch den Weg dahin. Nicht nur die Handlung wirkt konstruiert, sondern auch der gesamte Konflikt. Ich saß während dem Lesen die ganze Zeit mit großen Fragezeichen im Kopf dar und auch jetzt nach Beenden, wo ich weiß, wohin die Reise gehen soll, haben sich die Fragezeichen nicht aufgelöst. Aber nicht, weil ich etwas nicht verstehe, sondern eher, weil ich den Sinn hinter der ganzen Handlung hinterfrage.

Die Charaktere
Hauptcharaktere sind Gemma und Darren. Wir erleben die Geschichte aus Gemmas Perspektive, die immer mal wieder von kurzen Tagebucheinträgen von Darren unterbrochen wurden. Auf diese Art eine zweite Perspektive in einem Buch einzubauen, dass aus der weiblichen Ich-Perspektive erzählt wird, fand ich sehr interessant. Später fand ich diese Tagebucheinträge dann aber ehrlich gesagt ziemlich unnötig, weil Darren seine Gedanken sehr klar Gemma gegenüber kommuniziert. Wodurch die Tagebucheinträge nicht mehr viel Sinn machen.

Mit Gemma bin ich das ganze Buch über nicht wirklich warm geworden. Irgendwie konnte ich sie nicht richtig greifen, weil ihre Persönlichkeit auch nicht durch irgendetwas besonders hervorgehoben worden wäre. Ein ganz gutes Beispiel hierfür ist, als sich Darren einmal fragt, ob seine Mutter früher auch so lebendig gewesen ist wie Gemma. Und da musste ich beim Lesen kurz innehalten, weil ich mich gefragt habe, wo Gemma besonders lebendig rüber gekommen ist. Das ist nämlich so eine der letzten Eigenschaften, die ich ihr zugeordnet hätte.

Darren hingegen fand ich anfangs noch sehr unterhaltsam. Ich fand ihn geradezu witzig, mit seinen neckischen Kommentaren. Er hat mich an Jace aus “City of Bones” erinnert und das mochte ich sehr an Darren. Viel mehr gibt es zu ihm aber leider nicht zu sagen.

Gemmas Bruder und ihre beste Freundin sind zunächst nur Nebencharaktere, aber mittlerweile wurde ja bereits eine Fortsetzung der Reihe mit den beiden im Mittelpunkt angekündigt. Erst habe ich mich darüber noch gefreut, aber nach dem Lesen von “A Curse Unbroken” bin ich nicht mehr so euphorisch. Die beiden nehmen in diesem ersten Band der Reihe schon wahnsinnig viel Platz ein und zu ihrer gemeinsamen Story wird schon so viel angeteasert, das mir nicht so zusagt. Taro finde ich zwar durchaus interessant und ich würde gerne mehr über ihn erfahren, aber die beiden als Liebesgeschichte … das ist so furchtbar langweilig, dass es mich ehrlich gesagt überhaupt nicht interessiert, was mit ihnen passiert.

Lovestory & Annäherung
Ich muss leider sagen, dass ich die Annäherung zwischen Gemma und Darren überhaupt nicht gespürt habe. Ich glaube, dadurch, dass die Handlung schon so lange gebraucht hat, um überhaupt in Fahrt zu kommen, habe ich den Zeitpunkt verpasst, um emotional involviert zu sein. Deswegen habe ich mich in den knisternden Momenten der beiden total unbeteiligt gefühlt. Ich habe wirklich gar keine Emotionen gespürt und gerade bei einer Liebesgeschichte ist das mehr als blöd.

Hinzu kommt, dass wahnsinnig viele Szenen, in denen die beiden sich näher gekommen sind, überhaupt nicht zur Stimmung in der Handlung gepasst haben. Sie kamen so aus dem Nichts in einer eher kniffligen Lage und haben dann wieder so aus der Handlung rausgerissen, dass es mehr cringe als süß war.

Im Verlauf des Buches denkt Gemma darüber nach, dass Darrens Signale nicht eindeutig sind. Und ich wäre fast vom Sofa gefallen! Denn ich verstehe nicht, wie da irgendetwas nicht eindeutig sein könnte. Darren flirtet sehr offensiv und kommuniziert meiner Meinung nach sehr gut, was er fühlt und was er will. Denn ja, die beiden kommunizieren. Und sind dabei eigentlich sogar sehr offen und ehrlich zueinander. Klar, gestehen sie sich anfangs noch nicht die ewige Liebe, aber dass sie Interesse aneinander haben wird *sehr* eindeutig. Dennoch hat Gemma Zweifel daran, ob sie und Darren wirklich das selbe voneinander wollen. Kurz nach diesen Zweifeln fällt dann allerdings folgender Satz von Gemma: “Wenn du artig bist, darfst du mir das Kleid ausziehen.” Und so uneindeutig können seine Signale dann ja gar nicht bei ihr ankommen, wenn sie auch so offensiv flirtet.

Insgesamt ist es ein ewiges Hin und Her zwischen den beiden. Und das finde ich unfassbar anstrengend. Sie beginnen immer wieder Gespräche, die super wichtige Informationen enthüllen könnten, und schwenken dann einfach zum Flirten um und wechseln das Thema. Und die super wichtigen Informationen sind einfach vergessen. Ohne dass nochmal jemand nachfragt. Aber würde ja auch die Spannung stören, wenn direkt alles geklärt werden würde. Es baut sich für mich allerdings auch keine Spannung auf, wenn ein Charakter einfach nicht nachfragt.

Gleichzeitig werden große Enthüllungen geliefert, die aber seit 50 Seiten mehr als offensichtlich waren und über die auch schon in irgendeiner Weise gesprochen wurde, die dann aber beim super schockierend für die Charaktere sind. Bei diesen sich im Kreis drehenden Diskussionen bin ich teilweise überhaupt nicht mitgekommen. Denn Argumente wurden immer wieder wiederholt und als große Schocker genutzt, obwohl sie bereits mehrfach durchgekaut wurden.


Fazit
Ich finde, dieses Buch schreit extrem laut “Debüt!”, obwohl es keines ist. Denn die Handlung wirkt wirr und konstruiert zugleich, strotzt vor Logikfehlern, die Spannung lässt deutlich zu wünschen übrig und emotional packen konnte mich das Buch auch nicht. Was eine Liebesgeschichte dann auch ziemlich überflüssig macht.

Das Ende des ersten Bandes hat durchaus einen Wow-Effekt, der für mich aber leider vollkommen verloren ging, weil ich emotional überhaupt nicht involviert war. Ich werde die Reihe also definitiv nicht fortführen. Die “St. Clair Campus”-Reihe der Autorin kann ich da deutlich mehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Christmas!

Remember Last Christmas
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Ich habe generell keine hohen Erwartungen an Christmas Romance. Sie müssen nicht die besten Liebesromane sein. Aber ich möchte doch etwas schönes lesen, eine Liebesgeschichte, die irgendwie funkt und ein ...

Ich habe generell keine hohen Erwartungen an Christmas Romance. Sie müssen nicht die besten Liebesromane sein. Aber ich möchte doch etwas schönes lesen, eine Liebesgeschichte, die irgendwie funkt und ein bisschen spannend ist. Und vor allem möchte ich von cozy Momenten und weihnachtlicher Stimmung lesen.

In diesem Buch geht es um Alexis und Maron, die gemeinsam als Weihnachtselfe und Santa in einer Mall arbeiten. Weihnachten pur, könnte man meinen. Aber tatsächlich bekommen wir von dem Job und der damit einhergehenden sinnlichen Stimmung nicht allzu viel mit. Der einzige Moment, der mir mit den beiden als Santa und Elfe im Kopf geblieben ist, ist der als Alexis von einem kleinen Mädchen angekotzt wird. Und zwar so richtig. Es wird nicht übertrieben detailliert beschrieben. Aber ehrlich gesagt reicht da schon die Vorstellung, wie sie mit vollgekotzter Kleidung durch die Mall zur Toilette laufen muss. Richtig ekelhaft … und nicht wirklich cozy und weihnachtlich.

Meine Erwartungen an ein weihnachtliches Setting mit cozy Momenten wurde als nicht erfüllt. Aber wie sieht es mit den anderen Punkten aus?

SPANNUNG
Liebesgeschichten haben für mich auch immer etwas spannendes. Oder sollten sie zumindest haben. Dieses Kribbeln des Neuen, die Aufregung des Verliebtsein, die sexuelle Spannung vielleicht sogar.

In »Remember Last Christmas« gab es zusätzliches Spannungspotenzial aufgrund des One-Night-Stand, den Alexis und Maron vor einem Jahr hatten - und an den Maron sich nicht erinnern kann. Das nagt natürlich an Alexis und als Leserin fragte ich mich die ganze Zeit: Wie kann es sein, dass er sich nicht mehr erinnert?

Zusätzlich werden die beiden an Weihnachten nach ihrer Schicht in der Mall versehentlich eingesperrt. Zwei Personen ganz allein in der Mall ohne Handynetz oder irgendeiner anderen Möglichkeit, nach Hilfe zu rufen. Das könnte sich theoretisch zu einem meiner liebsten Tropes entwickeln. Dieses eingesperrt sein und gezwungen sein, sich miteinander zu beschäftigen. Ehrlich, ich fand diesen Plottwist so genial. Als ich das gelesen habe, war ich hellauf begeistert.

Die Begeisterung hielt allerdings nicht lange an. Denn leider hat sich die Situation im Buch nicht ganz so spannend dargestellt, wie gedacht. Alexis und Maron versuchen sich von ihrer auswegslosen Situation abzulenken und veranstalten dabei die unterschiedlichsten Dinge. Ob es ein Wettrennen auf Holzpferden ist oder ein Ausflug auf der im Kreis fahrenden Lokomotive.

Versteht mich nicht falsch, das sind Dinge, die sicherlich sehr viel Spaß machen und in der Realität unterhaltsam sind. Aber gelesen haben sie sich ehrlich gesagt wahnsinnig albern. Es war mehr ein »Was machen die da?!« als ein »Das ist ja cool!«. Und dadurch blieb der Unterhaltungswert für mich aus.

LOVESTORY
Aber mal abgesehen von der weihnachtlichen Stimmung oder der romantischen Spannung geht es in einem Liebesroman ja immer noch um das Paar. Und das sind in diesem Fall Alexis und Maron, die gemeinsam zur Highschool gingen, aber nicht besonders viel miteinander zu tun hatten. Im Verlauf der Geschichte kommt heraus, dass sich beide auf unterschiedlichste Weise doch wahr genommen haben, aber mehr als ein kurzes Nicken auf den Schulfluren scheint nie gewesen zu sein.

Und ehrlich gesagt fühlt es sich auch jetzt nicht nach mehr an. Ich habe die Funken zwischen den beiden überhaupt nicht gespürt. Alexis und Maron waren für mich nicht so richtig auf einer Wellenlänge und die Dialoge wirkten extrem gekünstelt. Die Erwiderungen haben auch nicht immer ganz zusammen gepasst. Manchmal wirkten einige Sätze wie Wortspiele, die einfach vollkommen daneben gegangen sind. Maron sagt einmal, er fände Alexis sehr schlagfertig und das möge er an ihr. Aber für mich funktioniert Schlagfertigkeit nur, wenn das gesagte auch zum vorangegangenen passt.

FAZIT
Von »Remember Last Christmas« bin ich ein bisschen enttäuscht. Ich wollte einen weihnachtlichen Liebesroman, habe aber weder von der Weihnachtsstimmung noch von der Lovestory besonders viel mitnehmen können. Die Charaktere wirkten eher blass, ihre Dialoge waren sehr inszeniert und die Funken waren überhaupt nicht vorhanden. Für Zwischendurch ist das Buch ganz nett, aber definitiv kein Muss.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Sex sells ... oder so

The Stories we write
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Vorweg möchte ich ein paar Worte verlieren: ich habe mich bei dieser Rezension ein bisschen in Rage geschrieben. Ich möchte mit diesen Worten niemanden verletzen. Ich kann mir vorstellen, dass einige Leser*innen ...

Vorweg möchte ich ein paar Worte verlieren: ich habe mich bei dieser Rezension ein bisschen in Rage geschrieben. Ich möchte mit diesen Worten niemanden verletzen. Ich kann mir vorstellen, dass einige Leser*innen auf den Seiten dieses Buches genau den Inhalt finden, den sie brauchen, und die Botschaften darin willkommen heißen. Meine Rezension begründet sich hauptsächlich auf Erwartungen, die durch die Art der Vermarktung des Buches hervorgerufen und nicht erfüllt wurden.

Inhalt:
In diesem Buch geht es um April und Markus. Sie ist Fan der Serie "God of the Gates", er einer der Hauptdarsteller. April postet ein Foto von sich im Cosplay eines Seriencharakters und bekommt einiges an Hate für ihr starkes Übergewicht. Schockiert von diesen Reaktionen im Internet bittet Marcus sie öffentlich um ein Date. Die beiden treffen sich und April durchschaut schnell, dass Marcus nicht der eitle Dummkopf ist, den er öffentlich zu sein vorgibt. Und Markus merkt ziemlich schnell, dass er April bereits lange kennt. Nämlich von einem Fan-Forum, in dem er unter geheimer Identität Fanfictions zu seiner eigenen Serie schreibt. Die beiden sind online richtig gut befreundet, allerdings kennt sie nicht seine wahre Identität.

Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht am besten bei meinen Erwartungen an das Buch. Es wird beworben mit "hinreißend komisch", "zutiefst romantisch" und damit, dass es um das Thema "Fankultur" gehen soll. Ich habe also eine süße flauschige Romanze voller Fangirl-Momente erwartet. Bekommen habe ich zu Beginn vier richtig gute Kapitel, dann ganz viel Sex, Sex und ... nochmal Sex. Das Thema "Fankultur" habe ich bis auf das Fanfiction-Schreiben der Protagonisten nicht mitbekommen, humorvoll fand ich hier nichts (ich habe eine Ahnung, was als "hinreißend komisch" bezeichnet wird, fand das aber einfach nur albern) und romantisch war hier schon mal überhaupt nichts (für mich).

Wie gesagt, die ersten vier Kapitel fand ich richtig gut. Ich war extrem begeistert von der Fanfiction-Idee, ich mochte die Zwischenkapitel, in denen wir entweder Chatverläufe von Aprils und Markus' (geheimer) Fanfiction-Identität verfolgen oder der im vorangehenden Kapitel erwähnten Fanfictions lesen konnten. Gleichzeitig sind wir dabei, wie sich Marcus und April im echten Leben kennen lernen. Zugegeben, das erste Date ist nicht besonders aufregend, aber ich mochte den Schreibstil und ich mochte es, die Charaktere etwas näher kennen zu lernen. Vor allem Aprils Beruf als Geologin ist ja doch ziemlich ungewöhnlich für New Adult. Ich mochte es, dass dieses Buch einfach ein bisschen anders ist. Und auch das zweite Date in einem Museum hatte was. Ich mein, ein Date im Museum. Wenn dass nicht auf fluffige Romanze hindeutet, was denn dann?
Doch dann ging es los. Ich bekam nicht nur ein Kapitel voller Sex, sondern gleich zwei. Hintereinander. Und versteht mich nicht falsch, Sex in Büchern ist für mich okay. Aber ich habe es bei der Aufmachung des Buches und dem Marketing nicht in diesem Ausmaß erwartet. Ich habe nicht erwartet, dass die beiden Charaktere auf der Straße vor den Paparazzi beinahe übereinander herfallen. Ich habe bei einem Liebesroman, in dem Worte wie Fluff vorkommen, nicht seitenweise expliziten Sex mit durchaus vulgärer Sprache erwartet.

Ehrlich, mit dieser Masse an Sex und dem extremen Fokus darauf, komme ich immer noch nicht klar. Hätte ich das gewusst, hätte ich das Buch nicht gelesen. Denn wie gesagt, ich habe eine kuschelige Fangirl-Romanze erwartet. Natürlich war mir klar, dass es auch um Bodypositivity gehen wird. Denn damit wird ja auch geworben und die Protagonistin ist nun einmal übergewichtig. Es ist klar, dass das Thema Inhalt des Buches sein wird. Aber im Prinzip hatte das Buch nur eine Botschaft: Dicke Frauen können begehrenswert sein und heißen Sex haben. Und diese Botschaft ist super, Botschaften in Büchern sind wichtig. Ich hätte es nur lieber, wenn man mir die Botschaft nicht mit der Faust ins Gesicht schlägt. Ich mag das lieber unterschwellig. Wahrnehmbar, aber unterschwellig.

Denn durch das über allem stehende Dicke Frauen können heißen Sex haben kam das, was ich mir von dem Buch erhofft habe ("Fankultur" wir erinnern uns) einfach viel zu kurz. Denn die Botschaft wurde nicht nur mit den bereits erwähnten zwei Kapiteln voller Sex vermittelt. Es folgte noch jeeeede Menge weiterer Sex.
Und es ist ja nicht nur die Fankultur, die mir dadurch sehr gefehlt hat. Die Charakterentwicklung kam ebenfalls zu kurz. Denn wenn die Charaktere ständig heißen Sex haben müssen, können sie sich nicht mit ihren toxischen Eltern auseinandersetzen. Das muss dann in den letzten 20 Seiten hastig abgearbeitet werden, damit die Charaktere im Epilog wieder Sex haben können. Natürlich ist das jetzt sehr überspitzt dargestellt. Aber Tatsache ist: Marcus und April haben beide toxische Verhältnisse zu ihren Eltern, denen sie nie schlank genug oder klug genug sind. Ob ein Liebesroman zweimal den gleichen Konflikt braucht, ist eine andere Frage, aber Fakt ist, dass die Aufarbeitung der Elternbeziehungen beider Charaktere einfach viel, viel zu kurz kommt. Und ich habe den Kontakt zu einem toxischen Familienmitglied abgebrochen, ich weiß wovon ich spreche. Es ist verdammt schwer. Und bräuchte deshalb deutlich mehr Raum. Aber schon klar, das hat keinen Platz, wir brauchen ja die Botschaft mit dem heißen Sex (Ironie off).

Leider haben die Charaktere nicht unbedingt dafür gesorgt, dass das Buch besser in Erinnerung bleiben wird. Marcus empfand ich nämlich als ziemlich langweilig für einen Love Interest und zu April hatte ich so viel Distanz, dass ich von ihr fast gar keinen Eindruck habe. Meiner Meinung nach wurde das Buch eher über Markus erzählt als über April. Aber vielleicht macht sie auch einfach nur aus, dass sie übergewichtig ist und trotzdem heißen Sex haben kann.

Sorry, ich bin einfach wütend darüber, wie viel Potenzial das Buch hatte und wie viel davon verschenkt wurde. Ich könnte nämlich noch viel mehr schreiben, aber ich will den Rahmen nicht sprengen.
Ich habe inhaltlich halt viel, viel mehr erwartet als seitenweise Sex. Weil durch den vielen Sex so vieles zu kurz kam, hätte das Buch eigentlich sogar nur einen Stern verdient. Zwei sind es geworden, weil ich zumindest die ersten vier und dann auch wieder die letzten paar Kapitel richtig gut fand. Der Mittelteil ist aber leider für die Tonne.

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