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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2018

Sehr unterhaltend

Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer
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Lena Greiner und Carola Padtberg haben in diesem Buch witzige Schülerantworten zusammengefasst. Bekommen haben sie diese über Spiegel Online. Hier wurden Lehrer dazu aufgerufen die witzigsten, lustigsten ...

Lena Greiner und Carola Padtberg haben in diesem Buch witzige Schülerantworten zusammengefasst. Bekommen haben sie diese über Spiegel Online. Hier wurden Lehrer dazu aufgerufen die witzigsten, lustigsten und kreativsten Schülerantworten einzuschicken. Das Ergebnis dieser Aktion ist ein sehr unterhaltendes Buch bei welchem man auf jeder Seite mindestens einmal laut lachen muss.
Die Schülerantworten wurden themenweise sortiert: Deutschunterricht, Fremdsprachen, Geschichte/Politik, Naturwissenschaften, Erdkunde und Religion. Am Ende gibt es auch noch Einblicke in die Berufsschule, oder auch das nicht vorhandene Allgemeinwissen wird durchleuchtet. In einem Kapitel wird aufgezeigt, wie wichtig, die richtige Rechtschreibung ist! Sonst kann es schnell passieren, dass der Wasserspiegel singt und im Tierpark die Tiere aufgegessen werden.
Bei manchen Antworten wirkte es nicht mehr so als wäre es Unwissen, sondern als hätten die Schüler absichtlich falsch geantwortet. Vor allem bei den älteren Schülern. Da war es dann wenigster witzig, sondern man musste eher den Kopf schütteln. Die Antworten der Grundschüler und Unterstufler waren teilweise richtig niedlich.

Dieses Buch ist super, um sich mal eben kurz zu unterhalten. Es bietet sich auch an, daraus vorzutragen, um eine Gesellschaft wieder wachzurütteln. Ich habe mich sehr unterhalten gefühlt und musste ständig lachen. Daher vergebe ich vier von fünf Sternen. Ich würde das Buch allerdings nicht für eine Bahnfahrt empfehlen, da man doch etwas merkwürdig angeschaut wird, wenn man die ganze Zeit lacht.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Vorgeschichte zu „Dem Horizont so nah“ – Dannys Kindheit

Dem Abgrund so nah
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Dieser Roman umfasst eine der Vorgeschichten zu „Dem Horizont so nah“ und erzählt Dannys Kindheit. Sein Vater missbrauchte Danny ab einem Alter von zehn Jahren. Doch Danny leidet nicht nur unter seinem ...

Dieser Roman umfasst eine der Vorgeschichten zu „Dem Horizont so nah“ und erzählt Dannys Kindheit. Sein Vater missbrauchte Danny ab einem Alter von zehn Jahren. Doch Danny leidet nicht nur unter seinem Vater, sondern auch unter seiner Mutter, die nicht mehr für ihn da ist, sondern in ihrer ganz eigenen Welt lebt. Diese Geschichte geht zum einen sehr detailliert auf die Missbrauchsszenen ein und zum anderen zeigt sie, wie Danny dennoch den Willen hatte, und entwickelt hat, zu Leben. Er geht zum Kampfsport und bringt dort hervorragende Leistungen. Und für sein Umfeld ist er ein sehr liebenswürdiger Mensch und gewinnt dadurch auch wahre Freunde.

In diese Geschichte wird auf Dannys Vergangenheit eingegangen. Wie auch bei „Dem Horizont so nah“, ist wieder alles sehr realistisch und authentisch geschrieben. Jessica Koch war natürlich nicht dabei, deshalb basiert die Geschichte auf Dannys Erzählungen. Viele Leser bemängeln, dass sie sich nicht in Danny und die Geschichte hineinversetzen konnten und ihnen die Gefühle gefehlt haben. Bei mir war das überhaupt nicht der Fall. Ich konnte alles sehr gut nachvollziehen. Man weiß ja auch selbst, wie man als Kind war und wie man mit gewissen Situationen umgegangen ist. Somit viel es mir leicht, dies auf Danny zu übertragen.
Was mir allerdings nicht gefallen hat, war Dannys sehr erwachsene Art. Das wirkte irgendwie falsch und fremd. Er ist anfangs elf Jahre alt, benimmt sich aber als wäre er doppelt so alt. Auch sind seine Aussagen sehr erwachsen. Ich kenne Danny nicht, somit weiß ich nicht, ob er damals schon so war. Aber auf mich wirkt es eben etwas unpassend. Dennoch bleibt es letztendlich authentisch.
Der Schreibstil von Jessica Koch ist einfach und angenehm zu lesen. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Ich finde dieser Band ist eine wunderbare Ergänzung zu „Dem Horizont so nah“ und vergebe vier von fünf Sterne. Man muss sich bei diesem Buch immer vor Augen halten, dass es wahr ist. Es handelt sich nicht um eine 100% fiktive Erzählung. Dann wären es bei mir weniger Sterne geworden. Denn so hätte ich die Geschichte nicht so berauschend gefunden. Aber die Tatsache, dass es wahr ist und wirklich so passiert ist (mehr oder weniger) macht das Ganze besonders. Und der Gedanke, dass so etwas tagtäglich in unserer Nähe passiert ist grausam.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Weitere Geschichten von Helikopter-Eltern

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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Dies ist die Fortsetzung zum ersten Band „Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag!“ aus dem vergangenen Jahr. Dieser neue Band ist genau so aufgebaut wie der Erste. Es gibt einleitende ...

Dies ist die Fortsetzung zum ersten Band „Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag!“ aus dem vergangenen Jahr. Dieser neue Band ist genau so aufgebaut wie der Erste. Es gibt einleitende Passagen und darauf folgen Anekdoten. Zeitlich fängt das Buch mit der Schwangerschaft an und endet … nie. lach Scheinbar ist es so: einmal Helikopter-Eltern, immer Helikopter-Eltern. Es gibt wohl kein Gegenmittel. Auch in diesem Band gibt es viel zu lachen und zum Kopf schütteln. Wobei ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichten dieses Mal noch mal getoppt haben und das Kopfschütteln mehr und das Lachen weniger wurde. Mittlerweile habe ich etwas Angst Eltern über den Weg zu laufen. Sie sehen wohl überall nur noch Monster und Gefahren. Ein Kapitel beschäftigt sich mit Geschichten von Polizisten und Rettungskräften. Es ist erschütternd womit diese sich jeden Tag beschäftigen müssen. Da wird ein Drama daraus gemacht, dass das Kind einen halben Eiswürfel verschluckt hat und dabei komisch geguckt hat. Vielleicht ein Schlaganfall? Ein Krampf? Vielleicht hätten die Eltern sich mal im Spiegel betrachten sollen, während sie einen Eiswürfel schlucken… man kann nur hoffen, dass aufgrund von solchen Situationen nicht irgendwo ein Rettungswagen fehlte, wo er wirklich gebraucht wurde. Die Polizei, dein Freund und Helfer. Sie helfen auch beim Einschlafen. Furchtbar. Da sind die Mütter, die ihr Kind nur mit Schutzhandschuhen im Sand spielen lassen ja noch harmlos.
Toll fand ich auch die abgedruckten Auszüge aus den WhatsApp-Eltern-Chats. Ich bin ja kein Fan von solchen WhatsApp-Gruppen. Denn in den meisten Fällen stehen ja tatsächlich 90% unsinnige Nachrichten darin und die Fakten sucht man ewig.
Ich muss sagen, der erste Band hat mir besser gefallen. In diesem wurden einfach nur neue Anekdoten abgedruckt, ansonsten war es gleich. Auch so hatte ich beim Lesen das Gefühl, das die ein oder andere Geschichte schon vorkam. Deshalb ist aus meiner Sicht ein dritter Band nicht nötig. Unterhaltend ist es aber allemal. Ob man nun den ersten oder zweiten Band liest, ist da egal. Ein perfektes Bahn-Fahr-Buch, denn es liest sich sehr schnell und leicht und die einzelnen Anekdoten sind ja recht kurz, somit kann man jeder Zeit unterbrechen. Wobei beim Bahn Fahren könnte man auch seine eigene Helikopter-Eltern-Geschichten entdecken…
Fazit: mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und es war sehr unterhaltend. Dennoch ziehe ich einen Stern ab, da es für mich nun nichts Neues war ich hätte auch einfach Band eins noch einmal lesen können. Somit gibt es von mir vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Phantasievolles Kinderbuch

Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
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Zwanzig Jahre nach Erscheinen war es bei mir dann auch mal so weit und ich habe „Harry Potter und der Stein der Weisen“ zum ersten Mal gelesen. Ich muss sagen, es war gar nicht so schlecht, wie ich dachte. ...

Zwanzig Jahre nach Erscheinen war es bei mir dann auch mal so weit und ich habe „Harry Potter und der Stein der Weisen“ zum ersten Mal gelesen. Ich muss sagen, es war gar nicht so schlecht, wie ich dachte. Ich hätte sie doch schon zum Erscheinen Lesen können. Den riesen Hype verstehe ich zwar immer noch nicht, aber das Buch ist dennoch super für Kinder und Jugendliche geeignet. Als Erwachsene fand ich die Geschichte nun recht langweilig. Auf den letzten 50 Seiten wurde es dann spannender. Allerdings ist der Überraschung nicht groß, dass Harry überlebt. Es folgen ja noch sechs Bände. Genau das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum in diesem ersten Band nicht viel passiert. Man muss ja zunächst mal die Personen kennenlernen. Und nicht nur die, sondern auch eine neue Welt. Die phantastische Welt der Zauberer und Hexen, die sich in Hogwarts austoben können. Joanne K Rowling ist es sehr gut gelungen, die phantastische Welt zu erschaffen und dem Leser nahezubringen. Es erinnerte mich sehr an die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke, die ich vor zehn Jahren gelesen habe. Von diesen Büchern war ich total begeistert und wurde schon auf den ersten Seiten in die Tintenwelt entführt. Nach Hogwarts wurde ich allerdings erst nach ungefähr 200 Seiten richtig entführt.
Der Schreibstil ist super. Er ist sehr flüssig und leicht zu lesen und somit perfekt für die Zielgruppe ab 10 Jahren geeignet. Joanne K Rowling schafft es, wie oben erwähnt, durch ihren bildlichen Schreibstil Hogwarts vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.

Aus Sicht eines Erwachsenen vergebe ich vier von fünf Sternen. Aus Sicht meines jüngeren Ichs wären es wohl fünf von fünf geworden.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Spannender Krimi aus dem 68erWest-Berlin

Die Tote im Wannsee
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Am Ufer des Wannsee wird eine Frauenleiche gefunden. Wolf Heller beginnt zu Ermitteln. Für ihn ist der Ehemann nicht der Täter, allerdings steht er mit dieser Meinung allein da. Dennoch ermittelt Heller ...

Am Ufer des Wannsee wird eine Frauenleiche gefunden. Wolf Heller beginnt zu Ermitteln. Für ihn ist der Ehemann nicht der Täter, allerdings steht er mit dieser Meinung allein da. Dennoch ermittelt Heller weiter und sticht mitten in ein Wespennest. Denn schnell handelt es sich hier nicht mehr um einen „normalen“ Mord, sondern es wird recht politisch und die Spuren führen über die Grenze in den Osten.

Mir hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen. Für mich war es mal ein neues Thema. Bisher habe ich noch keinen Kriminalfall aus dem Jahr 68, noch dazu in West-Berlin mit Bezug zum Osten, gelesen. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, wie alles am Ende miteinander verworren ist. Die Geschichte ist zwar erfunden, wirkte aber sehr authentisch und realistisch. Zwischendurch wurden auch reale Personen mit eingebaut. Die Stimmung zu der Zeit wurde recht gut rübergebracht und es wirkte alles stimmig. Der Krimi war recht spannend. Man möchte schließlich wissen, was Heidi Gent getan hat, wieso sie sterben musste. Am Ende werden allerdings nicht alle offenen Fragen geklärt, vor allem was Wolf Heller angeht. Das lässt einen weiteren Band vermuten.
An der Handlung hat mich etwas gestört, dass so viel los war. Es waren teilweise doch viele Handlungsstränge, die es vielleicht nicht gebraucht hätte. Zumindest nicht für den Fall, um die Stimmung aus dem Jahr 1968 rüberzubringen aber schon.
Nicht so gut haben mir an diesem Krimi die Charaktere gefallen. Sie blieben mir fern und ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen. Wolf Heller ist 32 Jahre alt und arbeitet als Kommissar bei der Mordinspektion in der Keithstraße in West-Berlin. Sein Vater war ebenfalls Polizist und seine Mutter kam auf ungeklärte Weise 1948 ums Leben. Heller wirkte auf mich allerdings nicht, wie ein 32-Jähriger, sondern eher als wäre er Mitte 50. Er hat keine Frau und wohnt bei Paula, einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern. Immer wieder spielen sie eine Rolle. Aber das Buch handelt vorwiegend vom Fall. Dennoch wird es immer wieder persönlich. Was mich zusätzlich an den Charakteren gestört hat ist, dass die beiden Hauptakteure ähnliche Namen haben Heller und Harry. So war ich Anfangs immer etwas verwirrt wer denn nun wer ist, vor allem weil beide Polizisten sind.
Der Schreibstil er drei Autoren hat mir gut gefallen. Er ist flüssig zu lesen und die Handlung schreitet rasant voran. Die Perspektivwechsel waren für mich teilweise etwas zu schnell und nicht ersichtlich genug.
Am Ende des Buches befindet sich noch ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe in Bezug auf die 68er-Bewegung erläutert werden. Das ist ganz praktisch, wenn man mit dieser Zeit und den Begriffen noch nicht vertraut ist.
Mir hat dieser Krimi und der Ausflug ins West-Berlin der 68er sehr gut gefallen. Da der Fall spannend war, die Charaktere mir aber nicht so gefallen haben, vergebe ich vier von fünf Sternen.