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Veröffentlicht am 12.09.2021

Ein Roman, der unter die Haut geht

Die vier Winde
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Elsa wächst bei ihrer wohlhabenden Familie in Texas auf. Doch ihr wird früh eingeredet, dass sie krank ist, sich nicht belasten darf und wenig anziehend aussieht. Liebe und Geborgenheit gibt es für Elsa ...

Elsa wächst bei ihrer wohlhabenden Familie in Texas auf. Doch ihr wird früh eingeredet, dass sie krank ist, sich nicht belasten darf und wenig anziehend aussieht. Liebe und Geborgenheit gibt es für Elsa nicht. Elsa ist mehr als unzufrieden in ihrem goldenen Käfig. Als sie einen folgenschweren Schritt wagt, aus diesem Leben auszubrechen und darauf hofft,  bei einem jungen Italiener Liebe und Glück zu finden, wird sie von ihren Eltern dazu gezwungen, den Mann zu heiraten und verstoßen. Das Leben auf der Farm ihrer neuen italienischen Familie ist hart. Doch Elsa lernt sich zu behaupten. Doch dann sorgen die endlos anhaltende Dürre und schwere Staubstürme dafür, dass Elsa mit ihren Kindern die Farm verlassen und in Kalifornien neu anfangen muss. Doch dieser Neustart birgt Gefahren...

Kristin Hannah gelingt es wieder hervorragend, Elsas Geschichte von Anfang an so eindringlich zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist und den Verlauf der Ereignisse gebannt verfolgt. Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, deren Hintergründe allerdings äußerst real sind. 

Denn Elsas Schicksal wird von der verheerenden Dürre und den dadurch auftretenden Staubstürmen, welche die  Farmen in  den Great Plains der 1930er Jahre schwer trafen, maßgeblich geprägt. Endlich hat Elsa in der Familie ihres Mannes einen Platz zum Leben gefunden und gelernt, die harte Arbeit auf der Farm und das Land zu lieben, da schlägt die Natur gnadenlos zu. Elsas Hoffnung auf Regen wird so glaubhaft vermittelt, dass man mit ihr bangt und hofft, dass es endlich dazu kommt. Denn die Nahrung auf der Farm wird immer knapper und es wird schwierig, die Kinder zu ernähren. Die Staubstürme werden ebenfalls so eindringlich geschildert, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. 

Handlungsorte und Protagonisten wirken lebendig. Dadurch erwacht die damalige Zeit zum Leben. Auch das, was Elsa und ihre Kinder in Kalifornien erwartet, fließt so authentisch in die Geschichte ein, dass man die Verzweiflung förmlich spüren kann. Dies ist definitiv ein Roman, der unter die Haut geht und lange nachwirkt. 

Der eindringliche Schreibstil, die authentischen Charaktere und der harmonisch eingebettete historische Hintergrund machen diesen Roman zu einem Highlight, das zum Nachdenken anregt. Absolute Leseempfehlung! 

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Rasanter Thriller

Ausweglos
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Elias Blom, der ins Einbruchsdezernat strafversetzt wurde, weil es ihm und seinem Partner vor Jahren nicht gelang, den sogenannten Ringfinger-Mörder zu fassen, wird zu einem Tatort gerufen. In der Wohnung ...


Elias Blom, der ins Einbruchsdezernat strafversetzt wurde, weil es ihm und seinem Partner vor Jahren nicht gelang, den sogenannten Ringfinger-Mörder zu fassen, wird zu einem Tatort gerufen. In der Wohnung befindet sich die Leiche einer Frau, die die gleichen grausamen Verletzungen aufweist, die den Ringfinger-Mörder auszeichneten. Hat der Killer erneut zugeschlagen? Dieses Mal gibt es einen Zeugen und Elias setzt alles daran, den Täter zur Strecke zu bringen...

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Elias, Linda und Noah erzählt. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt die Orientierung, nach kurzer Eingewöhnungszeit, leicht. Durch die wechselnden Perspektiven und die intensiven Einblicke, die man in die Gedanken und Beobachtungen der unterschiedlichen Hauptcharaktere bekommt, wird bereits früh ein hohes Tempo aufgebaut, welches durchgehend gehalten werden kann.

Man folgt atemlos dem Geschehen und hat keine Ahnung, was wirklich passiert ist und wie sich die unterschiedlichen Perspektiven verbinden werden. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sich alles mühelos vorstellen und sofort mitfiebern kann. Der Fall ist rätselhaft. Erst nach und nach kommen kleine Puzzleteilchen zum Vorschein, die man allerdings nicht sofort an die richtige Stelle legen kann. Denn das Gesamtbild scheint nicht zu stimmen. Der Autor legt seine Spuren äußerst geschickt aus. Man folgt ihnen nur allzu bereitwillig, um dann allerdings festzustellen, dass unerwartete Wendungen für Überraschungen sorgen. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch, weil man unbedingt wissen will, wie alles endet. Und das Ende hat es wirklich in sich, denn es gelingt Henri Faber hervorragend alles schlüssig zu verknüpfen.

Ein rasanter Thriller, der sich quasi von selbst liest!

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Gelungene Fortsetzung

Desires of a Rebel Girl (Baileys-Serie 6)
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Phoenix Baileys Traum ist es, im Rampenlicht zu stehen und als Sängerin durchzustarten. Doch bisher waren ihre Bemühungen nicht gerade von Erfolg gekrönt. Als der erfolgreiche Musikproduzent Griffin mit ...

Phoenix Baileys Traum ist es, im Rampenlicht zu stehen und als Sängerin durchzustarten. Doch bisher waren ihre Bemühungen nicht gerade von Erfolg gekrönt. Als der erfolgreiche Musikproduzent Griffin mit seinem Sohn nach Lake Starlight zieht und auf der Suche nach einer Nanny ist, bewirbt sich Phoenix um die Stelle. Sie hat die Hoffnung, dass sie ihn so von ihrem Gesangstalent überzeugen kann. Doch schon bald kommen sich die beiden immer näher....

"Desires of a Rebel Girl" ist bereits der sechste Band um die Bailey-Geschwister, die in Lake Starlight leben. Da bei dieser Reihe immer ein Pärchen im Zentrum der Handlung steht, kann man die Bände sicher auch unabhängig voneinander lesen. Allerdings kann man die Familienverhältnisse der Baileys und ihren ganz besonderen Zusammenhalt, einfach besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. Außerdem kann man sich dann über ein Wiedersehen mit den Pärchen, die bereits in den vorherigen Bänden im Mittelpunkt standen, freuen und beobachten, wie es ihnen mittlerweile ergangen ist.

In diesem Band dreht sich alles um Phoenix und Griffin. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht der beiden, geschildert. Dadurch bekommt man einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und kann außerdem beobachten, was sie voneinander halten und wie sie aufeinander wirken. Endlich lernt man dadurch Phoenix, die in den vorherigen Bänden eher wie das schwarze Schaf der Familie wirkte, besser kennen. Schnell wird klar, dass viel mehr in ihr steckt, als man bisher vermutet hat.

Beide Charaktere wirken sehr sympathisch. Man kann sofort das ganz besondere Knistern zwischen Phoenix und Griffin wahrnehmen und dadurch ihre Lovestory genießen. Die Gefühle wirken echt und nicht zu dick aufgetragen oder gar kitschig. Dadurch kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und gespannt beobachten, ob aus ihnen ein Paar wird. Natürlich mischt sich auch dieses Mal die gesamte Familie ein, was den ganz besonderen Reiz dieser Serie ausmacht. Dadurch kommt auch der Humor nicht zu kurz.

Wieder eine wundervolle Fortsetzung der Reihe, die durch ganz große Gefühle, sympathische Charaktere und den einzigartigen Bailey-Charme überzeugt.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Gelungener Finalband

Die Wunderfrauen
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Luise Dahlmanns kleiner Laden läuft immer schlechter. Denn die Supermärkte locken immer mehr Kunden an. Um Luises Ehe ist es außerdem sehr schlecht bestellt. Doch auch im Leben ihrer drei Freundinnen ereignet ...

Luise Dahlmanns kleiner Laden läuft immer schlechter. Denn die Supermärkte locken immer mehr Kunden an. Um Luises Ehe ist es außerdem sehr schlecht bestellt. Doch auch im Leben ihrer drei Freundinnen ereignet sich einiges. Helga träumt davon, ihrer Karriere als Ärztin eine entscheidende Wendung zu geben und Marie hat einen Reiterhof eröffnet. Annabel setzt ihre detektivische Spürnase ein, um in alten Familiengeheimnissen zu graben. Es läuft nicht immer glatt für die Freundinnen, doch sie können sich aufeinander verlassen...

"Freiheit im Angebot" ist der Finalband der Wunderfrauen-Trilogie. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat, allerdings empfiehlt es sich, die Reihenfolge einzuhalten, da die Handlungen aufeinander aufbauen. Außerdem kann man die ganz besondere Freundschaft, die die vier Frauen verbindet, besser nachvollziehen, wenn man die Entwicklung von Anfang an beobachtet. Denn die vier Frauen haben schon einiges zusammen durchgestanden.

Auch dieses Mal wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Frauen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Die Autorin versteht es wieder hervorragend, eine ganz besondere Atmosphäre zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Man kann den damaligen Zeitgeist nachempfinden und sich ganz auf die Handlung einlassen. Dabei freut man sich über das Wiedersehen mit den bereits liebgewonnenen Charakteren und beobachtet gespannt, was sich in der Zwischenzeit getan hat und wie es nun mit den vier Frauen weitergeht. Auch wenn ihre Freundschaft tief ist, herrscht doch nicht immer eitel Sonnenschein zwischen ihnen. Doch auch die Differenzen, die sich dadurch ergeben, kann man mühelos nachvollziehen, ohne dabei Partei für eine der Frauen zu ergreifen.

Das Schicksal hält wieder einiges für die Frauen bereit. Diese Geschichten wirken wie aus dem Leben gegriffen und passen gut in die damalige Zeit. Deshalb verfolgt man gebannt dem Geschehen und ist am Ende traurig, weil man die sympathischen Frauen, die einem mittlerweile an Herz gewachsen sind, verlassen muss.

Der gelungene Finalband eine wunderbaren Trilogie!

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Spannung pur!

Totenschrein (Ein Sayer-Altair-Thriller 3)
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Die Leiche eines jungen Mädchens wird in Washington gefunden. Sie liegt mitten zwischen aufgestellten Affenskulpturen und hält eine Axt in der Hand. Der Verdacht, dass es sich um einen Ritualmord handeln ...

Die Leiche eines jungen Mädchens wird in Washington gefunden. Sie liegt mitten zwischen aufgestellten Affenskulpturen und hält eine Axt in der Hand. Der Verdacht, dass es sich um einen Ritualmord handeln könnte, liegt nahe. FBI-Agentin Sayer Altair wird mit der Leitung der Ermittlungen betraut. Schon bald stellt sich heraus, dass das Mädchen zu einer Gruppe Jugendlicher gehört, die mit einem Bus unterwegs waren. Doch dieser Bus hat sein Ziel nie erreicht. Er ist, genau wie der Rest der Gruppe, verschwunden. Sayer beginnt unter Hochdruck zu ermitteln...

Nach "Todeskäfig" und "Knochengrab" ist "Totenschrein" mittlerweile der dritte Fall, in dem FBI-Agentin Sayer Altair ermittelt. Man kann den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Band dieser Reihe gelesen hat, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Es gibt allerdings Nebenhandlungen die sich durch die Serie ziehen. Um die Zusammenhänge besser einordnen zu können, ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. 

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, bereits auf den ersten Seiten Spannung zu erzeugen. Man ist sofort mitten im Geschehen und versucht zu ergründen, was es mit der sorgsam arrangierten Leiche des jungen Mädchens auf sich hat. Als dann noch herauskommt, dass offenbar ein Bus, mit allen Insassen, verschwunden ist, steigert sich die früh aufgebaute Spannung weiter und der Thriller nimmt ein hohes Tempo auf. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an spannenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse und kann sich dem Geschehen kaum entziehen. Falsche Fährten und überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man unbedingt erfahren möchte, was und wer hinter allem steckt. Dass dieser Fall größer ist, als zunächst gedacht, wird schnell klar. Sayer ermittelt unter Hochdruck und bringt sich selbst in große Gefahr. Dabei nimmt die Handlung eine vollkommen unerwartete Wendung, die Fans der Reihe ziemlich überraschen dürfte. 

Ein Thriller, der sich früh zum Pageturner entwickelt. Spannend, temporeich und voller Überraschungen! 

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