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Veröffentlicht am 01.06.2020

Etwas zu vorhersehbar

Strandkorbliebe
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Antje lebt auf Norderney und unterstützt ihre Eltern bei der Vermietung von Ferienwohnungen. Als das Ehepaar Huber, gemeinsam mit Sohn Michael anreist, ist Antje entsetzt. Denn Michael ist ihre erste große ...

Antje lebt auf Norderney und unterstützt ihre Eltern bei der Vermietung von Ferienwohnungen. Als das Ehepaar Huber, gemeinsam mit Sohn Michael anreist, ist Antje entsetzt. Denn Michael ist ihre erste große Liebe. Und an die schmerzhaften Gefühle, die mit dem Ende dieser Liebe verbunden waren, denkt Antje nur ungern zurück. Genau das will Antje nie wieder erleben müssen und deshalb versucht sie alles, um Michael aus dem Weg zu gehen. Doch Michaels Neufundländer hat andere Pläne, denn er ist vom ersten Moment an in Antje verliebt. Und seinem Herrchen scheint es auch so zu gehen. Hat die erste große Liebe eine neue Chance verdient?

"Strandkorbliebe" ist der zweite Band aus der Reihe "Liebe auf Norderney". Man kann den zweiten Band aber auch dann problemlos lesen, wenn man den ersten nicht kennt, da die Teile in sich abgeschlossen sind. Das Cover weckt sofort die Lust auf Urlaubs-Feeling und diese Hoffnung wird in diesem Roman definitiv erfüllt.

Der Einstieg ist zunächst ein wenig holprig, doch nach wenigen Seiten liest sich die Geschichte quasi von allein. Antje wirkt vom ersten Moment an sympathisch, sodass man sich gerne auf die zu erwartende Romanze einlässt. Allerdings fällt es nicht immer leicht, die Gefühle, die sich erneut zwischen Antje und Michael entwickeln, glaubhaft nachzuvollziehen, da man alles eher distanziert betrachtet. Es kommt zu einigen üblichen Verwicklungen. Schade ist dabei allerdings, dass diese sehr vorhersehbar sind. Denn man ahnt bereits früh, welche Hindernisse die beiden überwinden müssen. Zugegebenermaßen gibt es eine klitzekleine Entwicklung, die etwas überraschend ist, aber sonst läuft der Roman nach bewährtem Schema ab. Dennoch versteht es die Autorin, die Szenen auf Norderney so zu beschreiben, dass sich beim Lesen Insel-Feeling und Urlaubsstimmung einstellen.

Ein Liebesroman, der zwar etwas zu vorhersehbar ist, aber, durch das Urlaubs-Feeling, dennoch für unterhaltsame Lesestunden am Strand geeignet ist.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Nicht so fesselnd wie der Auftakt

Children of Virtue and Vengeance
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Die Magie ist nach Orïsha zurückgekehrt. Doch dabei wurden nicht nur die verschütteten Fähigkeiten von Zélies und Amaris Anhängern geweckt, sondern auch die ihrer Gegner. Dadurch sind die Anhänger der ...

Die Magie ist nach Orïsha zurückgekehrt. Doch dabei wurden nicht nur die verschütteten Fähigkeiten von Zélies und Amaris Anhängern geweckt, sondern auch die ihrer Gegner. Dadurch sind die Anhänger der Monarchie stärker denn je. Sie setzen ihre gewonnenen Kräfte gnadenlos ein. Ein erbitterter Krieg beginnt.

"Children of Virtue and Vengeance - Flammende Schatten" ist nach "Children of Blood and Bone - Goldener Zorn", der zweite Band, der in die magische Welt von Orïsha führt. Zum besseren Verständnis der komplexen Handlung, empfiehlt sich die Einhaltung der Reihenfolge, denn sonst könnte es schwierig werden, dem Ganzen zu folgen.

Auch in diesem Folgeband wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Ich-Form verwendet wird, schlüpft man abwechselnd in die Rolle von Zélie, Amari und Inan. Da die Wechsel der Perspektiven immer mit dem Namen des Protagonisten versehen sind, in dessen Haut man quasi gerade steckt, ist es leicht die Übersicht zu behalten. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten und kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und miteinander agieren.

Der erneute Einstieg in die Reihe verläuft zunächst etwas mühsam, denn man braucht einen Moment, um sich wieder an die besonderen Gepflogenheiten der fremden Welt zu gewöhnen und sich an die Ereignisse aus dem Auftaktband zu erinnern. Die exotischen Namen der Protagonisten, die zugegebenermaßen gut zur Handlung passen, erschweren den Einstieg zusätzlich. Außerdem ist es nicht immer ganz einfach, die unterschiedlichen Clans und die Besonderheiten ihrer Magie richtig zuzuordnen. Doch wenn man konzentriert liest, dann geben sich diese Einstiegsschwierigkeiten recht bald.

Man trifft in diesem Band auf alte Bekannte aus dem ersten Teil. Doch mit der neu gewonnenen Macht der Gegner, verändert sich auch die Beziehung zwischen den Hauptcharakteren. Das Vertrauen untereinander ist erschüttert. Dadurch ist nichts mehr so, wie es vorher war. Leider betrachtet man die Charaktere dadurch nicht nur distanzierter, sondern es ist auch schwieriger, sie einzuschätzen und mit ihnen mitzufühlen. Es kommt zu einigen Vergeltungsschlägen und Rachefeldzügen zwischen den Anhängern der Magie und denen der Monarchie. Dabei ist es nicht immer einfach, alles nachzuvollziehen und den roten Faden zu verfolgen. Obwohl es bereits früh zu actionreichen Szenen kommt, stellt sich die Spannung erst spät ein. Die Handlung ist zwar durchgehend interessant, aber nicht so fesselnd wie im ersten Band. Das Ganze endet mit einem Paukenschlag, der dennoch die Lust auf die Fortsetzung weckt.

Der Folgeband wirkte auch mich leider schwächer als der fesselnde Auftakt der Reihe, dennoch bin ich gespannt auf den weiteren Verlauf.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Die Dame vom Versandhandel
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Fulda, 1957: Annie ist das Herz, die Seele und der kreative Kopf des Versandhauses Eulendorf. Die Wünsche der Kunden und das Wohl der Mitarbeiter liegen ihr am Herzen. Sie erkennt neue Trends und erweitert ...

Fulda, 1957: Annie ist das Herz, die Seele und der kreative Kopf des Versandhauses Eulendorf. Die Wünsche der Kunden und das Wohl der Mitarbeiter liegen ihr am Herzen. Sie erkennt neue Trends und erweitert das Angebot, durch ihre herausragenden und modernen Ideen, stetig. In den Zeiten des Wirtschaftswunders ist es nicht selbstverständlich, dass sich eine Frau so stark in die Geschäfte einbringt. Annies Mann Kurt hat allerdings längst erkannt, was er an seiner Frau und ihrem Geschäftssinn hat. Ein altes Geheimnis aus der Vergangenheit sorgt jedoch dafür, dass Kurt sich immer weiter zurückzieht - nicht nur geschäftlich, sondern auch privat....

Dieser Roman, der zeitlich in den Jahren von 1957 bis 1975 angesiedelt ist, erzählt vom Aufstieg des fiktiven Versandhauses Eulendorf. Die Handlung beruht auf einer wahren Geschichte, die allerdings angepasst und verändert wurde. Tatsächliche Begebenheiten und die künstlerische Freiheit des Autorenduos mischen sich in diesem Roman.

Die besondere Atmosphäre der damaligen Zeit wird so hervorragend beschrieben, dass sie glaubhaft zwischen den Zeilen schwebt. Wodurch man Annies Ideen, die zum Aufschwung des Unternehmens führen, lebhaft nachvollziehen kann. Ihre Energie und ihre Begeisterung kann man förmlich spüren. Die damals vorherrschende Meinung, dass eine Frau nun wirklich nichts in dieser Position zu suchen hat, sondern sich lieber um Kind, Haushalt und das Wohlergehen des Ehemannes kümmern sollte, fließt ebenfalls glaubhaft in die Erzählung ein. Dadurch kann man sich ganz auf den Aufstieg des Versandhauses einlassen und das Ganze staunend beobachten.

Die aktuelle Handlung beginnt im Jahre 1957. Es gibt allerdings auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Hier beobachtet man Szenen aus Kurts Kindheit. Dabei ahnt man noch nicht, welchen Einfluss diese Ereignisse auf die Beziehung zwischen Annie und Kurt haben werden. Diese Rückblenden sind zwar durchaus interessant, aber stellenweise etwas langatmig. Der aktuelle Handlungsstrang wirkt deutlich fesselnder. Die Charaktere sind leider nicht immer richtig greifbar. Obwohl man Annies Begeisterung für das Versandhaus regelrecht spüren kann, beobachtet man sie doch eher distanziert. Das gilt leider auch für die anderen Akteure, da sie an beliebig austauschbare Statisten, die in der Handlung hin- und hergeschoben werden, erinnern. Man folgt zwar gerne dem interessanten Geschehen, wird aber nicht so einbezogen, dass einem die Schicksale wirklich nahe gehen.

Die Handlung selbst überrascht durch einige unverhoffte Wendungen. Langweilig oder vorhersehbar wird es also nie. Denn das Schicksal hat einiges für Annie, Kurt und das Versandhaus vorgesehen. Leider wirkt einiges davon arg konstruiert, nur bedingt glaubwürdig und stellenweise sogar geradezu haarsträubend. Da dieser Roman auf wahren Begebenheiten beruht und man nicht weiß, was wahr oder erfunden ist, kann es sogar sein, dass das Leben selbst, das ja bekanntlich die besten Geschichten schreibt, hier seine Hände im Spiel hatte. Dennoch wirkt das Ausmaß der ganzen Verwicklungen fragwürdig und sorgt dafür, dass man unwillkürlich die Augenbrauen hochziehen muss.

Ein interessanter und äußerst kurzweiliger Roman, der leicht zu lesen ist, aber insgesamt gesehen nicht wirklich glaubhaft wirkt.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Ein eher gemächlicher Auftakt

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Berlin, 1930: Nach dem Tod ihrer Mutter zieht es Alice Waldmann nach Berlin. Sie will dort ihre Großmutter Helena aufsuchen und herausfinden, warum diese den Kontakt vollkommen abgebrochen hat. Doch Helena ...

Berlin, 1930: Nach dem Tod ihrer Mutter zieht es Alice Waldmann nach Berlin. Sie will dort ihre Großmutter Helena aufsuchen und herausfinden, warum diese den Kontakt vollkommen abgebrochen hat. Doch Helena bleibt hartherzig und zeigt Alice die kalte Schulter. Ihre Tante Rosa kann sie allerdings überreden, der Familie und Berlin eine Chance zu geben und nimmt Alice bei sich auf. Da die Waldmanns einst angesehene Kunsthändler waren, lässt Rosa ihre Kontakte spielen und schon bald entdeckt Alice ihr Talent als Fotografin. Als Alice den Deutsch-Iren John kennenlernt und gemeinsam mit ihren Onkeln davon träumt, die einstige Galerie wiederzueröffnen, scheint eine glanzvolle Zukunft zum Greifen nahe. Doch dann kommen alte Geheimnisse ans Tageslicht und die Nazis drängen an die Macht....

Dieser historische Roman bildet den Auftakt der Galeristinnen-Saga und führt direkt ins pulsierende Berlin. Das Leben in der Stadt und die Kunstszene werden so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst in diese aufregende Zeit einzutauchen. Die unterschwellige Bedrohung, die bereits von den an die Macht drängenden Nazis ausgeht, fließt dabei glaubhaft in die Handlung ein. Der Einstieg in den Roman gelingt deshalb mühelos.

Doch leider können die Charaktere nicht richtig überzeugen. Besonders Alice, die Hauptprotagonistin, macht es einen nicht gerade leicht. Obwohl sie sicher eine starke Frau ist, die weiß was sie will und ihren Weg gehen wird, wirkt sie stellenweise so naiv, trotzig und kindisch, dass man sich kaum mit ihr identifizieren kann und beim Lesen das ein oder andere Mal genervt mit den Augen rollt. Auch die anderen Akteure wirken eher wie hölzerne Statisten, die beliebig in der Handlung umhergeschoben werden können, ohne dabei Tiefe zu zeigen. Deshalb betrachtet man das Geschehen auch eher distanziert.

Alte Geheimnisse sollen für Dramatik und Spannung sorgen, das gelingt auch teilweise sehr gut. Doch insgesamt gesehen, wirken diese Wendungen etwas zu konstruiert und nur bedingt glaubhaft. Die Szenen, in denen man in die Kunstszene eintaucht, strotzen allerdings vor Lebendigkeit und sind durchgehend interessant.

Ein eher gemächlicher Auftakt, der darauf hoffen lässt, dass sich die Reihe steigern kann.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Nur mäßig spannend

Die im Dunkeln sieht man nicht
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Fünf Jahre nach Kriegsende kehrt Karl Wieners von Berlin aus in seine Heimatstadt München zurück. Der ehemalige Schriftsteller erhält von einem früheren Freund, der gerade dabei ist, eine Zeitschrift zu ...

Fünf Jahre nach Kriegsende kehrt Karl Wieners von Berlin aus in seine Heimatstadt München zurück. Der ehemalige Schriftsteller erhält von einem früheren Freund, der gerade dabei ist, eine Zeitschrift zu gründen, das Angebot, für ihn zu arbeiten. Wenn Karl herausfinden könnte, was zum Kriegsende mit dem Kunstschatz, der aus dem Führerbunker verschwand, geschehen ist, dann wäre das eine echte Sensation. Und so begibt sich Karl, gemeinsam mit seiner Nichte Magda, auf Spurensuche....

Der Einstieg in den Kriminalroman gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, den damaligen Zeitgeist zu beschreiben und authentisch ins Geschehen einfließen zu lassen. Man hat beim Lesen stets das Gefühl, sich in den 50er Jahren zu befinden und kann sich dadurch mühelos auf die damalige Zeit einlassen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die Gesamthandlung. Allerdings kann man sich nicht sicher sein, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört und das macht, neben dem authentischen Hintergrund, einen großen Reiz der Erzählung aus. Die Charaktere sind nur schwer einzuschätzen und es fällt deshalb nicht leicht, sich ganz auf sie einzulassen. Im Verlauf der Ereignisse gerät die Suche nach der Raubkunst etwas in den Hintergrund. Das geht leider zu Lasten der Spannung, da das Geschehen eher gemächlich dahinplätschert.

Die Kriminalhandlung ist zwar nur mäßig spannend, dafür kann man allerdings den damaligen Zeitgeist zwischen den Zeilen spüren.

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