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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich hatte mir etwas mehr Spannung erhofft

Was wir getan haben
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Was wir getan haben

Karen Perry

Roman


Katie, Luke und Nick sind durch ein furchtbares Geheimnis untrennbar miteinander verbunden. Als Kinder spielten sie an einem Fluss in Kenia ein scheinbar harmloses ...

Was wir getan haben

Karen Perry

Roman


Katie, Luke und Nick sind durch ein furchtbares Geheimnis untrennbar miteinander verbunden. Als Kinder spielten sie an einem Fluss in Kenia ein scheinbar harmloses Spiel. Bis heute ist es ihnen nicht gelungen, die damaligen Ereignisse zu vergessen. Ihre Eltern haben ihnen damals eindringlich eingeschärft, niemals ein Wort
darüber zu verlieren. Niemand sollte jemals erfahren, was wirklich geschehen ist. Nun, dreißig Jahre später, drängen die Erinnerungen wieder an die Oberfläche. Denn Katie erhält ein Päckchen mit einem toten Vogel. Die Vergangenheit droht Katie, Luke und Nick einzuholen. Jemand scheint genau zu wissen, was damals passiert ist...




Der Einstieg in den Roman gelingt durch den Prolog, in dem man die Ereignisse, die sich damals am Fluss in Kenia zugetragen haben, beobachtet, relativ mühelos. Denn man möchte unbedingt erfahren, was sich vor all den Jahren ereignet hat. So einfach macht es einem das Autorenduo dann aber doch nicht. Man weiß nach dem Lesen des Prologs zwar, wie das Spiel endete, doch wie genau es dazu gekommen ist und welchen Anteil die drei Kinder daran hatten, bleibt bis zum Schluss im Dunkeln. Dadurch wird das Interesse bereits früh geweckt. Eine unterschwellige Spannung baut sich auf und zieht sich durch die komplette Handlung.

Das Geschehen wird meistens in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Katie und Nick, geschildert. Es gibt aber auch Rückblenden, bei denen man kurze Einblicke in die damaligen Ereignisse bekommt. Dabei erfährt man allerdings nur nach und nach, was damals geschehen ist und macht sich deshalb beim Lesen ständig Gedanken, was da wohl tatsächlich passiert sein mag und wer nun von der Ereignissen weiß und auf Rache aus sein könnte. Trotz der wechselnden Perspektiven und der eingeschobenen Rückblenden fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Durch die wechselnden Ich-Formen bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle und Gedanken der beiden Hauptprotagonisten und nimmt deshalb hautnah wahr, welche Auswirkungen das alte Kinderspiel in Kenia auf das gesamte Leben der beiden hat.

Die unterschwellige Spannung ist zwar durchgehend spürbar, doch im Mittelteil lässt sie leider etwas nach. Man muss sich dann allerdings in Erinnerung rufen, dass es sich bei der Geschichte ja auch um einen Roman und keinen Thriller handelt. Das Ende überrascht durch eine spannende Wendung, die einen das Buch dann zufrieden schließen lässt.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans gut unterhalten. Nicht weniger, doch leider auch nicht mehr! Der spannende Klappentext hat mich wahrscheinlich etwas in die Irre geleitet, denn deshalb hatte ich mir eine deutlich spannendere Gesamthandlung erhofft. Ich vergebe drei von fünf Bewertungssternchen und die Empfehlung, sich keine Thrillerhandlung zu erhoffen.



Veröffentlicht am 15.09.2016

Schockierende Einblicke in die Sicht der Täter

Nachmittage mit Mördern
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Nachmittage mit Mördern
Sibylle Tamin
10 wahre Tätergeschichten


Die Journalistin Sibylle Tamin hat sich mit verurteilten Mördern, die sich noch in Haft befanden, und Mördern, die bereits auf Bewährung ...

Nachmittage mit Mördern
Sibylle Tamin
10 wahre Tätergeschichten


Die Journalistin Sibylle Tamin hat sich mit verurteilten Mördern, die sich noch in Haft befanden, und Mördern, die bereits auf Bewährung entlassen wurden, regelmäßig getroffen und sie sowohl zur Tat, der Folgezeit und der Strafverbüßung, als auch zu Erinnerungen, Erfahrungen, Wünschen und Hoffnungen befragt. Wie sieht ein Mörder sich selbst?



Zehn autobiographische Erzählungen von verschiedenen Mördern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen einem anderen Menschen das Leben nahmen, werden in "Nachmittage mit Mördern" vorgestellt. Sibylle Tamin hat diesen Menschen gegenüber gesessen und ihnen zugehört. Die Eindrücke und Sichtweisen der verurteilten Mörder, gibt sie vollkommen unvoreingenommen und unkommentiert wieder. Das, was man hier zu lesen bekommt, ist der Blick der Mörder auf sich selbst.

Deshalb ist der Schreibstil auch eher distanziert. Das Geschehen wird relativ nüchtern wiedergegeben. Man hat aber dennoch das Gefühl, bei den Gesprächen dabei zu sein. Da sie alle unterschiedlich verlaufen, muss man sich am Anfang der jeweiligen Tätergeschichte auf den Mörder einstellen. Beim Lesen ist man immer wieder erstaunt, wie diese Menschen sich und die Tat wahrnehmen. Es gibt Mörder, die einem spontan unsympathisch sind, doch es sind auch welche dabei, die ihre Vergangenheit so präsentieren, dass man Zweifel daran hat, dass wirklich der richtige Täter für die Tat verurteilt wurde.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten. Um mal einen ungeschönten Einblick in die Gedankenwelt von realen Mördern zu bekommen, habe ich zu diesem Buch gegriffen. Die Geschichten dieser Menschen regen zum Nachdenken an und gewähren schockierende Einblicke. Dennoch bin ich mit diesem Buch leider nicht so richtig warm geworden. Stellenweise musste ich mich regelrecht dazu zwingen, die nächste Seite aufzuschlagen und endlich weiterzulesen. Vielleicht lag es mit daran, dass ich nach sechs oder sieben wahren Begebenheiten eigentlich schon genug hatte. Dafür kann aber Sibylle Tamin nichts, die hier wirklich einen guten Job gemacht und die Tätergeschichten unkommentiert präsentiert hat, damit man sich selbst ein Bild machen kann. Dennoch erhält das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala leider nur drei von fünf Bewertungssternchen.

Veröffentlicht am 19.04.2022

Konnte mich leider nicht überzeugen

April & Storm - Heller als die Sterne
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April und Storms Liebe wird einer Belastungsprobe ausgesetzt, denn Storm wird Vater. Seine Ex ist schwanger und konfrontiert ihn mit der Situation. Für Storm ist es selbstverständlich, die Verantwortung ...


April und Storms Liebe wird einer Belastungsprobe ausgesetzt, denn Storm wird Vater. Seine Ex ist schwanger und konfrontiert ihn mit der Situation. Für Storm ist es selbstverständlich, die Verantwortung zu übernehmen. Er versichert April, dass sich dadurch nichts an seiner Liebe zu ihr ändern wird. Doch kann er dieses Versprechen einhalten? 

"Heller als die Sterne" ist nach "Stärker als die Nacht" und "Weiter als der Ozean" der finale Band der Trilogie um April und Storm. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man die ersten beiden Teile nicht gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingeflochten werden. Dennoch ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, da die beiden Hauptcharaktere schon einiges durchgestanden haben und man so die Gefühle der beiden einfach besser nachvollziehen kann.

Die Handlung knüpft beinahe nahtlos an das Ende des vorherigen Bands an und wird, wie bei den anderen Teilen auch, abwechselnd aus der Sicht von April und Storm erzählt, wobei April ihre Sicht in der Ich-Form schildert. Dadurch kann man das Gefühlschaos, das die Nachricht von Storms unerwarteter Vaterschaft auslöst, glaubhaft nachvollziehen. Es gibt auch immer wieder Rückblicke in Storms Vergangenheit, wodurch man mehr über seine Beziehung zu Laureen erfährt. 

In diesem Teil kommen die gemeinsamen Momente der beiden leider etwas zu kurz. Denn Storm ist durch die Teilnahme an der Talentshow stark eingespannt. Aprils Gedanken haben also jede Menge Zeit, zu kreisen. Dadurch tritt die Handlung leider etwas auf der Stelle. Man kann zwar nachvollziehen, was April gerade durchmacht, doch zuweilen möchte man sie am liebsten schütteln. Und auch Storm wirkt so, als ob er viel zu naiv mit der Situation umgehen würde. Als Leserin oder Leser macht man sich seine eigenen Gedanken, gerade wenn man die Rückblicke betrachtet, und stellt sich die Frage, warum Storm die Situation als gegeben hinnimmt. 

Der Schreibstil ist wieder flüssig und locker zu lesen, doch die Handlung überzeugt dieses Mal leider nicht. Die ganz großen Gefühle, die in den anderen Bänden stets spürbar waren, werden in diesem Teil leider nicht mitreißend vermittelt und die Story selber wirkt einfach viel zu vorhersehbar. 

Auch wenn mich die ersten beiden Teile begeistert haben, konnte mich das große Finale leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Konnte mich leider nicht überzeugen

Nordsee-Nacht
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Im Sommer 1987 nimmt die sechsjährige Friederike an einer Ferienfreizeit teil. Die Kinder sind in einem Zeltlager am Strand von Hulthave untergebracht und sollen dort mit ihren Betreuern schöne Tage erleben. ...

Im Sommer 1987 nimmt die sechsjährige Friederike an einer Ferienfreizeit teil. Die Kinder sind in einem Zeltlager am Strand von Hulthave untergebracht und sollen dort mit ihren Betreuern schöne Tage erleben. Doch eines Nachts verschwindet Friederike spurlos. Obwohl das engagierte Ermittlerteam um Kommissar Wedeland jeder Spur nachgeht, lässt sich nicht herausfinden, was mit dem Mädchen geschah. Die Betreuerin Sascha, die in der Nacht von Friederikes Verschwinden zur Zeltwache eingeteilt war, kann ihre Schuldgefühle nie ablegen. 25 Jahre später wird am Strand von Hulthave eine Frau gefunden, die sich an nichts erinnern kann. Die Presse zieht sofort eine Verbindung zu Friederikes Verschwinden und stellt die Vermutung an, dass es sich bei der Frau um Friederike handelt...

Die Handlung trägt sich in zwei unterschiedlichen Zeitsträngen zu. Am Anfang befindet man sich im Jahr 1987 und beobachtet die Ermittlungen zum Verschwinden von Friederike. Man hat sofort das Gefühl, dass die Ermittler engagiert dabei sind und jeder Spur folgen, doch leider vergebens. 25 Jahre später wird am Strand von Hulthave eine Frau gefunden, die sich an nichts mehr erinnern kann. Kommissar Wedeland und die ehemalige Betreuerin Sascha, die ihre Schuldgefühle nie ablegen konnte, reisen an den Nordseeort und hoffen, den Fall endlich abzuschließen. 

Der Grundstein für spannende Cold Case-Ermittlungen scheint gelegt. Obwohl man im ersten Teil der Handlung die akribische Suche nach Friederike noch relativ gefesselt verfolgt, lässt die aufgebaute Spannung im aktuelleren Handlungsstrang schon bald nach. Zwar kommt man hier den damaligen Ereignissen auf die Spur, doch leider betrachtet man das Ganze eher distanziert. Die Spannung kocht, trotz neuer Erkenntnisse, eher auf Sparflamme und die Handlung verzettelt sich in Nebensächlichkeiten. 

Insgesamt gesehen konnte mich dieser Krimi leider nicht ganz überzeugen, da für mich über weite Teile die Spannung fehlte. 

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Konnte mich leider nicht überzeugen

Merry Mary Christmas
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Mary Christmas Parker ist mitten in den Planungen für ihre Hochzeit, die kurz vor Weihnachten stattfinden soll, als sie ihren Verlobten mit einer anderen Frau erwischt. Mary beendet die Beziehung sofort, ...


Mary Christmas Parker ist mitten in den Planungen für ihre Hochzeit, die kurz vor Weihnachten stattfinden soll, als sie ihren Verlobten mit einer anderen Frau erwischt. Mary beendet die Beziehung sofort, stellt dann aber fest, dass sie nun ein Problem hat, denn die Hochzeit ist an Marys Erbe gekoppelt und die Familie trifft bald ein, um ihren Verlobten kennenzulernen. Es muss also dringend ein Ersatzmann her! 

Der Einstieg in diesen Roman ist ziemlich turbulent und ereignisreich. Mary liebt das Drama und stolpert in einige kuriose Situation. Für einige unverhoffte Schmunzler ist damit also gesorgt. Dennoch fällt es anfangs nicht ganz leicht, sich auf die Protagonistin einzulassen. Denn sie reagiert oft etwas kopflos und wirkt ziemlich sprunghaft. Außerdem hat man das Gefühl, dass sie die plötzliche Trennung von ihrem Verlobten, also dem Mann, mit dem sie eigentlich ihr restliches Leben verbringen wollte, nicht so hart trifft, da sie schnell andere Möglichkeiten auslotet. 

Außerdem stolpert sie, zugegebenermaßen ohne eigenes Verschulden, in einen Kriminalfall. Diese Wendung wirkt etwas überraschend und wird auch nicht besonders authentisch eingeflochten, denn die Ermittlungen wirken ziemlich unrealistisch. Dennoch kommt dadurch ein wenig unverhoffte Spannung in den weihnachtlichen Liebesroman, den man vom Klappentext her erwartet. In Marys Leben geht es drunter und drüber und deshalb wirkt die Handlung stellenweise sehr überhastet. Zum Ende hin legt sich das allerdings, dann kommt schließlich auch die bis dahin vermisste Weihnachtsstimmung auf und die Liebesgeschichte nimmt endlich Fahrt auf. 

Zu wenig Weihnachtsstimmung und zu viel Drama! 

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