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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2017

Locker und humorvoll, dabei aber überraschend tiefgründig

Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt
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Edie hat kein gutes Gefühl dabei, die Hochzeit ihrer Arbeitskollegen Charlotte und Jack zu besuchen. Denn über eine ziemlich lange Zeit, hat sie mit Jack Nachrichten ausgetauscht, die dazu geführt haben, ...

Edie hat kein gutes Gefühl dabei, die Hochzeit ihrer Arbeitskollegen Charlotte und Jack zu besuchen. Denn über eine ziemlich lange Zeit, hat sie mit Jack Nachrichten ausgetauscht, die dazu geführt haben, dass sie in ihm deutlich mehr als einen Arbeitskollegen sieht. Trotzdem nimmt sie an der Hochzeit teil. Bei einer kleinen Auszeit, die sie sich während der Feier im Außenbereich nimmt, kommt es dann zum Eklat: Denn Jack folgt Edie nach draußen und küsst sie. Ausgerechnet Charlotte beobachtet die Szene und bricht sofort die Feierlichkeiten ab. Edies Leben nimmt danach eine ziemlich unerfreuliche Wendung, denn sie allein wird für den Kuss verantwortlich gemacht und in sozialen Netzwerken angegriffen. Edies Chef gibt ihr die Möglichkeit, dem Klatsch und den Anfeindungen im Büro eine Weile zu entkommen. Er schickt sie in ihre Heimat Nottingham, wo sie als Ghostwriterin die Biografie des berühmten Schauspielers Elliot Owen schreiben soll.....


Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, denn Edie ist eine sehr sympathische Hauptprotagonistin, die man vom ersten Moment ins Herz schließt. Man merkt sofort, dass sie sich auf der Hochzeit äußerst unwohl fühlt, aber versucht, das Ganze irgendwie durchzustehen. Doch dann nimmt das Schicksal seinen Lauf und man beobachtet gespannt, welcher Shitstorm dann über sie hereinbricht. Man leidet förmlich mit ihr und kann nicht nachvollziehen, warum ihr allein die Schuld an diesem Kuss gegeben wird. Die Protagonisten der Handlung wirken alle äußerst lebendig, sodass man sich sehr gut auf diese Geschichte einlassen kann.


Der Schreibstil ist locker und stellenweise sehr humorvoll. Edie ist äußerst schlagfertig und hat einen Humor, der einem beim Lesen oft ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Dadurch gerät man bereits früh in den Sog der Geschichte und mag das Buch deshalb nur ungern aus der Hand legen. Das Buch ist weit mehr, als ein normaler Liebesroman. Denn es ist überraschend tiefgründig und regt außerdem zum Nachdenken an. Durch die Anfeindungen, denen Edie durch ihre Arbeitskollegen ausgesetzt ist, bleibt die Handlung außerdem durchgehend interessant und wirkt nicht vorhersehbar oder kitschig.


Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten und das will wirklich etwas heißen, da ich ja sonst einen weiten Bogen um Liebesromane mache, da sie mir meist zu klischeehaft und vorhersehbar sind. Doch Edie, mit ihrem ganz speziellen Humor, konnte mich von Anfang an begeistern. Sie wirkte so lebendig auf mich, dass ich ihre Gefühle nachvollziehen und mit ihr lachen und mitfiebern konnte. Da die Geschichte mich außerdem durch unverhofften Tiefgang überraschen konnte, vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala alle fünf Sternchen.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Zauberhafter Weihnachtsroman

Kleiner Streuner - große Liebe
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Beim Surfen im Internet entdeckt Elfe-Sieben einen einsamen, abgemagerten Hund, der von seiner bisherigen Familie einfach ausgesetzt und seinem traurigen Schicksal überlassen wurde. Der erste Schnee fällt ...

Beim Surfen im Internet entdeckt Elfe-Sieben einen einsamen, abgemagerten Hund, der von seiner bisherigen Familie einfach ausgesetzt und seinem traurigen Schicksal überlassen wurde. Der erste Schnee fällt und die Nächte sind bereits sehr frostig, deshalb bittet Elfe-Sieben den Weihnachtsmann um Hilfe. Denn wenn der kleine Kerl nicht bald ein neues Zuhause findet, wird er Weihnachten sicher nicht erleben. Zum Glück erreicht gerade ein neuer Wunschzettel das Mailpostfach des Weihnachtsmannes. Eva wünscht sich zwar keinen Hund, sondern ihren Mr. Right, da sie bisher von Männern ziemlich enttäuscht wurde. Doch der Weihnachtsmann hat schon einen Plan, wie er das Schicksal des kleinen Hundes mit dem von Eva verknüpfen kann. Und deshalb kommt es dazu, dass Eva den kleinen Hund ausgerechnet mit ihrem Ex-Freund André findet, und widerwillig dessen Hilfe bei der Rettung des Streuners annehmen muss....

In ihrem diesjährigen Weihnachtsroman erzählt Petra Schier wieder eine wundervolle, zu Herzen gehende Geschichte, die sehr gut in die Vorweihnachtszeit passt. Im Mittelpunkt steht der kleine Streuner "Socke", der dringend Liebe und ein neues Zuhause braucht. Wenn alles nach dem Plan des Weihnachtsmannes verläuft, soll er das bei Eva und André finden. Beide arbeiten in der Sozialstation und waren vor einiger Zeit ein Paar. Eva beendete die Beziehung damals, da sie Angst hatte, dass André, der einen Ruf als Schürzenjäger hat, ihr sonst das Herz brechen könnte.

Die Charaktere sind liebevoll beschrieben, sodass man vom ersten Moment an mit ihnen mitfiebert und sich ganz auf die vorweihnachtliche Geschichte einlassen kann. Diese wird aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick und kann der Handlung mühelos folgen. Besonders zu Herzen gehend sind die Perspektiven, in denen man den kleinen Streuner "Socke" beobachtet und an seinen Gedanken teilhaben kann. Doch auch die Kabbeleien zwischen Eva und André sind sehr kurzweilig zu lesen, sodass man regelrecht durch das Buch fliegt und gebannt jede Zeile verschlingt.

Besonders weihnachtlich wirkt die Handlung durch die Perspektive, in der man Santa Claus, seine Frau, die Elfen und die kekssüchtigen Rentiere beobachtet.
Petra Schier gelingt es hervorragend, eine weihnachtliche Atmosphäre zu verbreiten, die man beim Lesen stets zwischen den Zeilen spürt. Sie schildert alles so lebendig, dass man schon beinahe meint, die Schneeflocken selbst auf der Haut zu spüren und die einzigartigen Düfte auf dem Weihnachtsmarkt wahrzunehmen. Dadurch kann man mühelos in die Handlung eintauchen und beim Lesen die vorweihnachtliche Hektik und den Alltagsstress vergessen. Man braucht auch nicht zu befürchten, dass die Geschichte zu vorhersehbar oder gar kitschig sein könnte, denn der Autorin gelingt es auch in diesem Weihnachtsroman wieder mühelos, positiv zu überraschen.

Die zauberhafte, weihnachtliche Stimmung dieser Geschichte konnte mich auch in diesem Jahr wieder voll und ganz begeistern. Das Schicksal des kleinen Streuners Socke hat mich vom ersten Moment an berührt und die lebendigen Charaktere haben dafür gesorgt, dass ich das Buch beinahe in einem Rutsch durchgelesen habe und ungern aus der Hand legen mochte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb alle fünf Sterne und eine ganz klare Empfehlung für Fans von Weihnachtsromanen.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Berührt und regt zum Nachdenken an

Karolinas Töchter
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Die fast 90-jährige Lena Woodward sucht im Jahr 2013 den Privatdetektiv Liam Taggert und seine Frau Catherine, die als Anwältin tätig ist, auf. Sie bittet die beiden, ihr bei der Erfüllung eines alten ...

Die fast 90-jährige Lena Woodward sucht im Jahr 2013 den Privatdetektiv Liam Taggert und seine Frau Catherine, die als Anwältin tätig ist, auf. Sie bittet die beiden, ihr bei der Erfüllung eines alten Versprechens zu helfen. Denn in den Wirren des Zweiten Weltkrieges gingen die beiden Töchter ihrer besten Freundin Karolina verloren. Lena versprach ihrer Freundin damals, nach Kriegsende nach den Mädchen zu suchen. Nach all den Jahren will sie nun endlich ihr Versprechen einlösen. Der Privatdetektiv und seine Frau hören sich Lenas ergreifende Erzählung der damaligen Ereignisse an. Doch schon bald kommen Zweifel an Lenas Geschichte auf. Warum versucht sie erst jetzt das Versprechen einzulösen? Und warum setzt Lenas Sohn Arthur alle Hebel in Bewegung, um die Suche zu stoppen?

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Im aktuellen Strang beobachtet man Lena Woodward dabei, wie sie die dramatischen Ereignisse, die sie zu Kriegszeiten erlebt hat, nach und nach dem Privatdetektiv Liam und seiner Frau, der Anwältin Catherine, schildert. Außerdem verfolgt man, was ihr Versuch, das alte Versprechen endlich zu erfüllen, für Konsequenzen haben könnte. Denn ihr Sohn Arthur ist entschieden dagegen und versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass Lena die Suche nach den beiden Mädchen aufnimmt. Die aktuellen Ereignisse wechseln also immer zu Rückblicken in Lenas Vergangenheit.

Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos. Denn der Autor versteht es vom ersten Moment an, dass Interesse an der Geschichte zu wecken. Dabei entwickeln beide Handlungsstränge ihren Reiz. In den Rückblicken erfährt man Lenas Lebensgeschichte. Da sie diese nach und nach Liam und seiner Frau erzählt, wirkt es beim Lesen so, als würde Lena einem selbst gegenüber sitzen und von ihrer tragischen Vergangenheit berichten. Lena ist Jüdin und wohlbehütet in ihrer angesehenen Familie aufgewachsen. Ihr Leben änderte sich schlagartig, als Polen von den Deutschen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs überrannt wurde. Ein jahrelanger Kampf ums nackte Überleben begann damals für sie. Sie schildert ihre Erinnerungen so lebendig, dass man alles mühelos vor Augen hat und nähert sich dabei erst Schritt für Schritt dem Kern ihrer Suche. Lena berichtet von schlimmen Ereignissen, die einen beim Lesen mitfiebern lassen und tief berühren. Doch auch der aktuelle Strang ist durchgehend interessant. Denn durch die Einmischung ihres Sohnes läuft Liam und seiner Frau die Zeit davon. Er kämpft mit allen Mitteln und will die Suche um jeden Preis verhindern. Gemeinsam mit Liam und seiner Frau kommt einem nach und nach der Verdacht, dass an Lenas Geschichte irgendwas merkwürdig ist. Man kann es jedoch nicht richtig greifen. Sie scheint etwas zu verschweigen und ein Geheimnis zu hüten. Da man unbedingt erfahren möchte, ob es Arthur tatsächlich gelingt, die Suche zu stoppen und ob man mit dem Gefühl richtig liegt, dass Lena etwas verschweigt, gerät man in den Sog der Geschichte und kann sich nur schwer davon lösen.

Ich war vom ersten Moment an gefesselt von dieser Geschichte, da sie einfühlsam und trotzdem spannend erzählt wird. Beide Erzählstränge konnten mich gleichermaßen in ihren Bann ziehen, sodass ich das Buch beinahe in einem Rutsch beendet habe. Ich habe mit Lena sowohl im aktuellen Handlungsstrang, als auch bei den Schilderungen der damaligen Ereignisse, durchgehend mitgefiebert. Das Buch hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt diese Erzählung deshalb alle fünf Bewertungssterne und eine begeisterte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.12.2017

Spannender Reihenauftakt!

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Seit Suse von ihrem Mann verlassen wurde, ist sie mit ihren drei Kindern völlig überfordert. Dazu kommt noch der Stress, genug Geld für die Wohnung und den Lebensunterhalt der kleinen Familie heranzuschaffen. ...

Seit Suse von ihrem Mann verlassen wurde, ist sie mit ihren drei Kindern völlig überfordert. Dazu kommt noch der Stress, genug Geld für die Wohnung und den Lebensunterhalt der kleinen Familie heranzuschaffen. Als ihre Teenager-Tochter Jacqueline dann auch noch spurlos verschwindet, gerät Suses Welt komplett aus den Fugen. Ihrer Vermisstenmeldung geht die Polizei auch nur halbherzig nach, da es schon einmal vorgekommen ist, dass Jacqueline nicht nach Hause gekommen ist. Als sich dann jedoch herausstellt, dass Jacquelines Rucksack am Fundort einer grausam verstümmelten Leiche entdeckt wird, beginnt für den ermittelnden Kriminalkommissar Henry Frei ein rasanter Wettlauf gegen die Zeit....

"Böses Kind" ist der erste Fall für Kriminalkommissar Henry Frei und damit der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe von Martin Krist. Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Martin Krist versteht es wieder hervorragend, vom ersten Moment an Spannung aufzubauen und das Interesse am Fall und seinen Hintergründen zu wecken.

Das neue Ermittlerteam, das vorwiegend aus Kriminalkommissar Henry Frei und seiner Kollegin Louisa Albers besteht, ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Denn Henry Frei wirkt außerordentlich pedantisch und seine Kollegin Albers scheint durch ihr Baby, das ihr nachts den Schlaf raubt, dauernd müde zu sein. Dennoch wirken die beiden sehr authentisch und nach kurzer Zeit hat man sich an die Eigenarten der beiden gewöhnt.

Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven geschildert. Man beobachtet Kriminalkommissar Frei und sein Team bei den Ermittlungen und bekommt darüber hinaus einen guten Einblick in das chaotische Leben der völlig überforderten Suse. Außerdem gibt es immer wieder kurze Einschübe, in denen man eine gefangene Person beobachtet, die ängstlich auf ihren Peiniger wartet. Um wen es sich dabei handeln könnte, kann man nur erahnen.

Relativ kurze Kapitel und rasante Wechsel der unterschiedlichen Perspektiven, sorgen dafür, dass man das Buch bereits früh nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Spannung knistert förmlich zwischen den Zeilen, sodass man gespannt beobachtet, was geschieht. Martin Krist versteht es auch in diesem Thriller wieder hervorragend, Spuren auszulegen, den man bei den eigenen Ermittlungen allzu bereitwillig folgt. Doch überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man bis kurz vor Schluss nicht weiß, was man eigentlich glauben und wem man vertrauen soll. Dadurch bleibt die Handlung durchgehend spannend und kaum vorhersehbar. Zum Ende hin steigt die Spannung sogar noch einmal an und gipfelt in einem grandiosen Showdown.

Ich habe bereits einige Thriller von Martin Krist mit großer Begeisterung gelesen. Auch hier konnte er mich wieder durch sein rasantes Tempo und die unvorhersehbare Handlung überzeugen. Einmal angefangen, konnte ich das Buch erst aus der Hand legen, als ich am Ende angekommen war. Der fiese Cliffhanger, den der Autor ganz zum Schluss noch eher beiläufig einfließen lässt, weckt in mir die Neugier auf weitere Fälle mit Henry Frei und Louisa Albers. Ich werde ganz sicher zum nächsten Band greifen und bewerte diesen Reihenauftakt mit begeisterten fünf Sternchen!

Veröffentlicht am 03.12.2017

Anspruchsvoll und spannend!

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
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Der rumänische Kommissar Ioan Cozma und sein Partner Cippo wollen die wenigen Jahre, die ihnen noch zur Pensionierung fehlen, eher geruhsam verbringen. Sie überlassen gerne jüngeren und deutlich ambitionierteren ...

Der rumänische Kommissar Ioan Cozma und sein Partner Cippo wollen die wenigen Jahre, die ihnen noch zur Pensionierung fehlen, eher geruhsam verbringen. Sie überlassen gerne jüngeren und deutlich ambitionierteren Kollegen das Feld, wenn Ermittlungen in Mordfällen anstehen. Deshalb ist Cozma mehr als erstaunt, als sein Chef ihm die Ermittlungen an einem äußerst brutalen Mord einer jungen Deutschen, deren Vater riesige Ackerflächen in Rumänien bepflanzt, überträgt. Cozma scheut vor diesen Ermittlungen zurück, doch sein Chef lässt nicht mit sich verhandeln. Widerstrebend beginnen Cozma und Cippo zu ermitteln. Die beiden ahnen nicht, was dieser Fall ihnen abverlangen wird und dass sie sich dabei ihrer eigenen Vergangenheit stellen müssen...

In diesem Krimi gibt eine Vielzahl von Protagonisten, die man nach und nach kennenlernt. Um die Beziehungen untereinander, und die Hintergründe der einzelnen Personen, richtig ins Verhältnis zu setzen, sollte man deshalb, gerade am Anfang, konzentriert lesen. Falls man doch einmal den roten Faden verloren haben sollte, erleichtert ein Personenregister, das sich am Ende des Buchs befindet, die Orientierung.

Die Protagonisten sind vielschichtig, sie alle haben mit Problemen zu kämpfen, die aber so authentisch beschrieben werden, dass man die Personen lebhaft vor sich sieht und ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen kann. Der Mordfall steht im Zentrum der Handlung. Allerdings gibt es viele Nebenschauplätze, in denen man mit gesellschaftskritischen Themen, wie Korruption, Betrug, Macht, Gier und den Auswirkungen, die diese Einflüsse auf die rumänische Landwirtschaft haben, konfrontiert. Oliver Bottini hat diese Hintergründe hervorragend recherchiert und knüpft diese Handlungsstränge glaubhaft in seinen atmosphärisch dichten Krimi ein.

Zwischen den Zeilen lässt sich beim Lesen eine geradezu melancholische Stimmung wahrnehmen, die diesen Krimi zu einem besonderen Lesegenuss macht. Dies geht aber keinesfalls zu Lasten der Spannung, denn schnelle Perspektiven- und Zeitwechsel sorgen dafür, dass man in den Sog der Erzählung gerät und unbedingt erfahren möchte, was genau hinter dem Mord steckt und was das Motiv war. Zum Ende hin steigt die Spannung sogar noch stark an und gipfelt in einem actionreichen Finale.

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis ausgesprochen anspruchsvoll und spannend unterhalten gefühlt. Die Atmosphäre, die der Autor hier erschaffen hat, war für mich einzigartig und perfekt zum Thema passend. Ich habe jede einzelne Seite begeistert verschlungen und konnte mich kaum vom Geschehen lösen. Deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch alle fünf Sternchen und eine klare Leseempfehlung!