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Veröffentlicht am 25.06.2023

Spannender Pageturner!

Nicht ein Wort zu viel
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Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und ist außerdem erfolgreiche Buchbloggerin. In der Szene ist sie gut vernetzt. Als sie während einer Lesung eine Nachricht von einem befreundeten Buchblogger ...

Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und ist außerdem erfolgreiche Buchbloggerin. In der Szene ist sie gut vernetzt. Als sie während einer Lesung eine Nachricht von einem befreundeten Buchblogger erhält, in der dieser hilflos, in Folie gewickelt, auf einem Stuhl sitzt und in der Faja dazu aufgefordert wird, eine spannende Geschichte, die nur aus fünf Worten bestehen darf zu erzählen, hält sie das für einen Scherz. Die Drohung, dass Buchblogger Claas sonst sterben wird, klingt für sie eher so, als ob Claas sich selbst in Szene gesetzt hätte. Doch am nächsten Morgen erhält Faja ein Video, das zeigt, wie grausam Claas sterben muss. Faja ist geschockt, sie informiert sofort die Polizei und macht sich große Vorwürfe. Denn wenn sie ernsthaft versucht hätte, eine spannende Geschichte in fünf Wörtern zu erzählen, dann würde Claas vielleicht noch leben. Faja ahnt nicht, dass sie schon bald die Gelegenheit haben wird, sich dieser Herausforderung erneut zu stellen. Es geht um Leben und Tod!

Andreas Winkelmann versteht es auch bei diesem Thriller wieder, sofort Spannung zu erzeugen. Man befindet sich von Anfang an mitten im Geschehen und fiebert mit. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Diese wechseln häufig an entscheidenden Stellen, wodurch ein hohes Tempo aufgebaut wird.

Die Ermittlungen von Jaroslav Schrader, der nach einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz aufs Abstellgleis geschoben wird und nach einem vermissten jungen Mann suchen soll, scheinen zunächst nichts mit dem Fall des ermordeten Buchbloggers zu tun zu haben. Denn davon weiß Jaro nichts, bis ihn seine Nachforschungen in den Zuständigkeitsbereich von Kommissar Simon Schrader führen.

Man wird von Anfang an dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und versucht dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Andreas Winkelmann legt Spuren aus, denen man allzu bereitwillig folgt, um dann allerdings festzustellen, dass das entscheidende Puzzleteil fehlt. Unerwartete Wendungen sorgen für einige Überraschungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch kann die bereits früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse sogar stetig steigern. Am Ende laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen.

Ein spannender Pageturner, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Spannender Reihenauftakt

Apfelmädchen
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Als Vidar Vendel an einem Freitag nach Hause kommt, gerät seine Welt völlig unverhofft aus den Fugen, denn er findet seine geliebte Frau Eva erhängt an einem Deckenhaken. Zwei dicke Nägel sind durch Evas ...

Als Vidar Vendel an einem Freitag nach Hause kommt, gerät seine Welt völlig unverhofft aus den Fugen, denn er findet seine geliebte Frau Eva erhängt an einem Deckenhaken. Zwei dicke Nägel sind durch Evas Hände getrieben. Vidar ist entsetzt, denn wer könnte ein Interesse haben, seine Frau zu ermorden? Kriminalkommissarin Idun Lind und ihr Partner Calle Brandt nehmen die Ermittlungen auf. Obwohl das Team alles gibt, treten die Ermittlungen zunächst auf der Stelle. Als ein weiteres Unglück geschieht, vermutet Idun Lind einen Zusammenhang und endlich kommt Bewegung in den Fall. Idun ahnt nicht, dass diese Ermittlungen für sie selbst und ihren Partner äußerst gefährlich werden, denn der Täter ist zu allem entschlossen....

"Apfelmädchen" ist der erste Fall für Kriminalkommissarin Idun Lind und somit der Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich in Nordschweden zuträgt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Man folgt dem aktuellen Geschehen und erhält außerdem Rückblicke in die Vergangenheit. Dort beobachtet man Viola, deren Familie offenbar unter einem gewalttätigen Vater zu leiden hatte. Mit seinem Tod könnte Violas Leben eine Wendung nehmen, doch sie selbst sucht sich später ebenfalls einen gewalttätigen Mann aus. 

Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind gut gekennzeichnet, wodurch die Orientierung, zu welcher Zeit sich die Handlung zuträgt, mühelos gelingt. Dennoch sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, da in beiden Zeitsträngen einige Charaktere eingeführt werden, die es zuzuordnen gilt. Zunächst scheinen Gegenwart und Vergangenheit nichts miteinander zu tun zu haben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen und dabei die Verbindung herzustellen. 

Die aktuellen Ermittlungen treten zunächst auf der Stelle. Da das Team kaum Ansätze hat, wirkt diese Tatsache sehr authentisch. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch auch wenn man durch die wechselnden Perspektiven mehr weiß, als die Kommissare, gelingt es nicht so leicht, das Ganze zu durchschauen. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch man mit ihnen mitfiebert. Obwohl die Nachforschungen eher gemächlich anlaufen, gerät man früh in den Sog der Handlung, denn die Autorin versteht es hervorragend, die Ereignisse so lebendig zu schildern, dass man unbedingt erfahren möchte, wie sich alles verknüpft. Man sollte allerdings nicht zu zartbesaitet sein, denn es kommt zu brutalen Szenen, die man fassungslos verfolgt. Und wenn man schließlich meint, genau zu wissen, was hinter allem steckt, wird man durch unvorhergesehene Wendungen überrascht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein gelungener Auftakt, der durch eine mitreißende Handlung und lebendige Charaktere überzeugt!

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Temporeich und spannend

Plagiat
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Carlas Bruder Darian wird in Polen tot aufgefunden. Die Polizei teilt ihr mit, dass die Obduktion ergeben hat, dass er sich selbst das Leben genommen hat. Carla hält das für ausgeschlossen, zumal sie kurz ...

Carlas Bruder Darian wird in Polen tot aufgefunden. Die Polizei teilt ihr mit, dass die Obduktion ergeben hat, dass er sich selbst das Leben genommen hat. Carla hält das für ausgeschlossen, zumal sie kurz vor seinem Tod zahlreiche panische Nachrichten von ihm bekommen hat. Sie beginnt auf eigene Faust nachzuforschen und stellt fest, dass Darian vor seinem Tod offenbar die Dissertation der vielversprechenden Kanzlerkandidatin Wiebke Janssen geprüft und dabei Ungereimtheiten festgestellt hat. Carla ahnt zunächst nicht, dass ihre Bemühungen, den Tod ihres Bruders aufzuklären, von einflussreichen Gegnern akribisch überwacht werden und dass sie dadurch selbst ins Visier skrupelloser Mächte gerät...

Die Handlung startet mit einem Prolog, in dem man entsetzliche Szenen in der Vergangenheit beobachtet. Obwohl der Vorfall sich im zweiten Weltkrieg zuträgt, ist er für die folgenden Ereignisse entscheidend. Das aktuelle Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und trägt sich an unterschiedlichen Orten zu. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt die Zuordnung allerdings leicht.

Im Zentrum der Ereignisse steht Carla, die auf eigene Faust Nachforschungen zum Tod ihres Bruders anstellt, sich zunächst der Brisanz der Situation nicht bewusst ist, aber bald feststellen muss, dass sie es mit mächtigen Gegnern zu tun hat, die nicht davor zurückschrecken, unliebsame Zeugen zu beseitigen. Schon bald weiß Carla nicht mehr, wem sie vertrauen kann. Diese Anspannung schwebt bedrohlich zwischen den Zeilen und sorgt dafür, dass man früh in den Sog der Ereignisse gerät. Durch die häufigen Wechsel der Perspektiven weiß man mehr als Carla und beobachtet, mit welchen Mitteln ihre mächtigen Gegenspieler reagieren.

Das Tempo ist hoch und kann durchgehend gehalten werden. Durch die schnell wechselnden Szenen wird eine enorme Spannung aufgebaut. Obwohl die Handlung durch die unterschiedlichen Handlungsorte und Protagonisten mehr als abwechslungsreich ist, sollte man konzentriert lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren, der beständig durch das Geschehen führt. Die früh aufgebaute Spannung kann sich zum Ende hin sogar noch steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale.

Ein Polit-Thriller, der durch ein hohes Tempo und nervenaufreibende Spannung überzeugt!

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Spannender Pageturner!

Rot. Blut.Tot.
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Kirsten Vinther und Jesper Bæk von der Kopenhagener Mordkommission werden zum Fundort einer grausam zugerichteten Leiche gerufen. Der ermordete Mann hätte ohnehin nicht mehr lange zu leben gehabt, deshalb ...


Kirsten Vinther und Jesper Bæk von der Kopenhagener Mordkommission werden zum Fundort einer grausam zugerichteten Leiche gerufen. Der ermordete Mann hätte ohnehin nicht mehr lange zu leben gehabt, deshalb stellt sich die Frage, warum er auf diese unmenschliche Weise sterben musste. Kirsten Vinther und Jesper Bæk ermitteln in alle Richtungen, bis sich herausstellt, dass der Wolf von Møn nach 30 Jahren Haft entlassen wurde und dass er im Haus des Ermordeten lebt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Rot.Blut.Tot." ist nach "Eis.Kalt.Tot." der zweite Band, in dem Kirsten Vinther und Jesper Bæk von der Kopenhagener Mordkommission ermitteln und ihre gemeinsame Kollegin, die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen hinzuziehen. Den aktuellen Ereignissen kann man sicher auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann sollte man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, mit dem ersten Band starten. 

Auch in diesem Band gelingt es der Autorin hervorragend, sofort Interesse an der Handlung zu wecken. Die Charaktere und die Schauplätze werden so lebendig geschildert, dass man das Gefühl hat, alles genau zu beobachten. Dadurch ist man sofort mitten im spannenden Geschehen. Dieser Fall hat es wirklich in sich. Die Leichen werden grausam zugerichtet, doch zunächst fehlt die entscheidende Spur, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Die Ermittlungen wirken sehr authentisch, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, wodurch man über etwas mehr Wissen als die Ermittler verfügt. Dennoch gelingt es zunächst nicht, die zusammengetragenen Puzzleteilchen zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen. Da die Kapitel oft an entscheidenden Stellen stoppen, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Die Spannung baut sich nicht nur früh auf, sondern kann sich stetig steigern. Zum Ende hin fließen alle Handlungsstränge schlüssig zusammen und gipfeln in einem rasanten Finale. 

Ein spannender Fall, der sich früh zu einem echten Pageturner entwickelt, wodurch man das Buch nur ungern aus der Hand legen mag. 

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Spannende Fortsetzung

The Inheritance Games - Das Spiel geht weiter
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Das Rätsel, warum der verstorbene Multimilliardär Tobias Hawthorne ausgerechnet Avery Grambs fast sein gesamtes Vermögen vermacht hat, ist noch immer nicht gelöst. Doch Avery ist fest entschlossen, der ...

Das Rätsel, warum der verstorbene Multimilliardär Tobias Hawthorne ausgerechnet Avery Grambs fast sein gesamtes Vermögen vermacht hat, ist noch immer nicht gelöst. Doch Avery ist fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Die vier enterbten Enkelsöhne unterstützen sie bei ihren Bemühungen, allerdings verfolgen sie auch eigene Ziele. In diesem zweiten Band der Trilogie muss Avery feststellen, dass es noch weitere Personen gibt, die ein Interesse daran haben, sie loszuwerden....

Der zweite Band knüpft nahezu nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an. Um alles richtig zuordnen zu können, ist es deshalb empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. 

Der verstorbene Multimilliardär war ein großer Freund von Rätseln. Und das Rätsel, warum er ausgerechnet Avery zu seiner Erbin auserkoren hat, scheint sein Meisterstück zu sein. Denn immer, wenn Avery und die Enkel des Verstorbenen meinen, der Lösung näherzukommen, sorgen unvorhergesehene Wendungen für neue Überraschungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. 

Der Autorin gelingt es wieder hervorragend, Charaktere und Handlungsorte so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Man kann sich deshalb ganz auf die Ereignisse einlassen und versucht, hinter das große Geheimnis zu kommen. Da Avery in diesem Band in große Gefahr gerät, steigert sich die bereits früh aufgebaute Spannung stetig. Man fiebert mit und mag manchmal kaum glauben, was passiert. 

Tobias Hawthornes Enkel sind auch in diesem Band nicht so leicht zu durchschauen. Die Brüder unterstützen Avery, doch so richtig lassen sie sich nicht in die Karten schauen. Das sorgt für zusätzliche Spannung. Außerdem fühlt Avery sich noch immer zu zwei Brüdern hingezogen. Das erfüllt zwar gängige Klischees, passt aber sehr gut zu dieser Handlung. Denn genau wie Avery selbst, kann man nicht einschätzen, welcher Bruder besser zu ihr passt und ob es beide ehrlich meinen. 

​​​​​​​Auch dieser zweite Band überzeugt durch eine rasante Handlung, interessante Rätsel und jede Menge Geheimnisse. Das große Finale ist auf jeden Fall ein Muss!

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